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Mit dem Rad durch den Landkreis Leipzig

Auf dem Mulderadweg von Grimma nach Wurzen

Schloss Trebsen

Schloss Trebsen

Der milde Winter machte es möglich, dass ich bereits am 23. Februar 2014 zu meiner ersten Radtour durch den Landkreis Leipzig starten konnte. Ziel war der Mulderadweg zwischen Grimma und Wurzen.

Der Mulderadweg folgt dem Fluss von seinen beiden Quellen im Erzgebirge und im Vogtland bis zu seiner Mündung in die Elbe. Mit der Bahn fuhr ich nach Grimma und los gings nach Norden.

Grimma, Doppelturmfassade der Stadtkirche

Grimma, Doppelturmfassade der Stadtkirche

Erstes Ziel war die Kleinstadt Grimma. Die Stadt besticht durch ihren liebevoll restaurierten Stadtkern mit Gebäuden aus dem 13. bis 21. Jahrhundert. Nach dem Muldehochwasser 2013 war der Mulderadweg noch gesperrt. Ich entschied mich zunächst für die Straße nach Hohnstädt.

Auf einem Plateau über der Mulde errichteten die Slawen einen Burgwall. Ein Teil des Walls wurde im späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert von den deutschen Siedlern abgetrennt und ein Wachturm für die Muldefurt errichtet. Hohnstädt ist vor allem bekannt durch den Leipziger Verleger Georg Joachim Göschen, der 1795 ein Pferdnergut kaufte. Göschen verlegte im frühen 19. Jahrhundert die Schriften von Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, Christoph Martin Wieland und Friedrich Gottlieb Klopstock.

Das Göschenhaus in Hohnstädt

Das Göschenhaus in Hohnstädt

Unweit des Göschenhauses in Hohnstädt steht eine stattliche neogotische Villa mit Park. Die romanische Chorturmkirche ist weithin sichtbar im Muldetal. Trotz der Überformung des Kirchenbaus Ende des 19. Jahrhunderts gehört die Pfarrkirche in Hohnstädt zu den beeindruckendsten Kirchen im Landkreis Leipzig. In Hohnstädt gibt es auch ein Rittergut – doch das wusste ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht.

Von Hohnstädt führte mich meine Radtour an der Mulde nach Trebsen. Die Ev. Stadtkirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut, erhielt ihre heutige Gestalt aber im Wesentlichen in der Spätgotik und ihre Ausstattung im Barock.

Trebsen/Mulde, Ev. Stadtkirche

Trebsen/Mulde, Ev. Stadtkirche

In der Niederung der Mulde steht das Schloss Trebsen. Im Mittelalter wurde zur Sicherung einer Furt durch die Mulde eine Wasserburg erbaut. Aus dieser entstand im frühen 16. Jahrhundert das heutige Schloss Trebsen. Der Wassergraben, der die Burg einst umschloss, ist teilweise erhalten und trennt heute das Schloss vom Wirtschaftshof mit seinem schlichten, aber stattlichen barocken Verwalterhaus.
Nördlich des Schlosses Trebsen liegt ein kleiner Landschaftspark – der Große Garten – der im späten 18. Jahrhundert angelegt wurde.

Die nächste Station meiner Radtour war die Kirche in Pausitz. Vermutlich war die Kirche in Pausitz eine kleine romanische Saalkirche, der um 1500 ein Chor und ein Turm angefügt wurden.

Herrenhaus in Schmölen

Herrenhaus in Schmölen

Weiter ging es zum Rittergut Schmölen. Von Schmölen hat man einen schönen Blick über die Mulde auf die Türme der Stadt Wurzen. Das Herrenhaus in Schmölen wurde im späten 19. Jahrhundert im Stil der Neorenaissance erbaut. Nach der Enteignung 1945 wurde das Herrenhaus stark umgebaut. Nur das Neorenaissanceportal blieb erhalten. Die Wirtschaftsgebäude des Rittergutes Schmölen wurden nach 1990 abgebrochen. Erhalten blieb nur die kleine Gutskapelle.

Bennewitz, Ev. Pfarrkirche

Bennewitz, Ev. Pfarrkirche

Zwei Kirchen standen noch auf meinem Tourplan – Bennewitz und Deuben. Die Ev. Pfarrkirche in Bennewitz aus dem späten 12. Jahrhundert ist in ihrer romanischen Form bis heute unverändert erhalten geblieben. Die Chorturmkirche in Deuben entstand im 15. Jahrhundert, der Saal wurde im 17. Jahrhundert angebaut.

Es war später Nachmittag geworden und ich beschloss, mein Ziel Wurzen nicht anzufahren. Die S-Bahn brachte mich von Altenbach zurück nach Leipzig.

Tourverlauf

Deuben, Ev. Pfarrkirche

Deuben, Ev. Pfarrkirche

  • Grimma, oberer Bahnhof,
  • Hohnstädt,
  • Trebsen/Mulde,
  • Schmölen,
  • Bennewitz,
  • Deuben,
  • Altenbach,

Länge der Radtour

  • ca. 25 km

Lesen Sie zu dieser Radtour auch den Beitrag „Der Mulderadweg an der Vereinten Mulde“ und den Leitartikel und weitere ineressante Beiträge zu Radtouren durch den Landkreis Leipzig.

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