Leipzig

1000 Jahre Leipzig – Leipziger Persönlichkeiten auf Briefmarken

Politiker und Philosophen

Zu keiner Zeit in seiner 1000-jährigen Geschichte war Leipzig Ort einer Regierung. Nach der Leipziger Teilung 1485 gehörte die Stadt zum Herzogtum Sachsen der Albertinischen Linie der Wettiner. Nach dem Schmalkaldischen Krieg ging die Kurwürde 1547 an die Albertiner über. Das Kurfürstentum Sachsen entstand, das 1806 in den Stand eines Königreiches erhoben wurde. Leipzig entwickelte sich seit dem Spätmittelalter zu einer bedeutenden Handels- und Messestadt. Das Bürgertum war selbstbewusst. Den Plan, im Rosental einen barocken Schlossneubau errichten zu wollen, schmetterte der Leipziger Rat ab u.a. mit der Begründung, der Baugrund sei nicht geeignet. Man arrangierte sich mit der Obrigkeit, aber bestimmte die Geschicke der Stadt selbst.

Leipzig entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum der Arbeiterbewegung in Ostdeutschland. Der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein, Vorläufer der Sozialdemokratischen Partei, wurde 1863 in Leipzig gegründet.

Im Herbst 1989 spielten die Leipziger Bürger eine entscheidende Rolle. Die Montagsdemonstration am 09. Oktober 1989 mit ca. 70.000 Teilnehmern war ein entscheidendes Ereignis bei der politischen Wende in der DDR.

Friedrich Nietzsche

Der am 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen geborene Friedrich Nietzsche kommt 1865 mit seinem Lehrer Friedrich Wilhelm Ritschl nach Leipzig, um sich für das Studium der Philosophie zu immatrikulieren. Bis 1869 bleibt Nietzsche in Leipzig, unterbrochen nur vor seiner Militärzeit. 1866 hielt er vor dem Philosophischen Verein seinen ersten Vortrag. Nietzsche lernt in Leipzig Richard Wagner kennen. Beide verband von da an eine enge Freundschaft. Obwohl Nietzsche nie eine Dissertation ausformuliert hat, wurde er zu Doktor der Philosophie ernannt und war dabei nicht einmal anwesend. 1869 geht Nietzsche zur Annahme einer Professur nach Basel. 1882 bis 1883 hält sich Nietzsche noch einmal in Leipzig auf. Er stirbt am 25. August 1900 in Weimar.

Die Deutsche Post gab zum 100. Todestag Friedrich Nietzsches eine Sonderbriefmarke heraus.

Walter Ulbricht

Walter Ulbricht wurde am 30. Juni 1893 in Leipzig als Sohn eines Schneiders geboren. Nach seiner Ausbildung als Möbeltischler trat er 1912 der Sozialdemokratischen Partei bei. Als Soldat im Ersten Weltkrieg leistet er aktiv Antikriegspropaganda, wurde im November 1918 in den Soldatenrat an der Front gewählt und kam zurück nach Leipzig. Hier wurde er Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates. Im Jahr 1919 war Ulbricht Mitgründer der Ortsgruppe Leipzig der Kommunistischen Partei Deutschlands. Walter Ulbricht kämpfte gegen den Kapp-Putsch 1921, ging dann nach Thüringen und Berlin und floh 1933 nach Paris. 1938 ging er in die Sowjetunion, wo er ab 1942 Leiter des Nationalkomitees Freies Deutschland war.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs kehrte Walter Ulbricht nach Deutschland zurück und übernahm Aufgaben in der KPD. Ulbricht war maßgeblich an der Umsetzung der Bodenreform und an der Enteignung von Großbetrieben in der Sowjetischen Besatzungszone beteiligt. Im Hintergrund arbeitete er an der kommunistischen Machtübernahme in Ostdeutschland und an der Vereinigung der SPD und der KPD zur SED. 1953 wurde er Vorsitzender der SED und nach dem Tod von Wilhelm Pieck Staatsratsvorsitzender der DDR im Jahr 1960. Bis Ende der 1960er Jahre prägte Walter Ulbricht nicht nur maßgeblich das politische und wirtschaftliche Leben in der DDR, er war auch an der Gestaltung des Stadtbildes von Leipzig beteiligt. Auf seine Veranlassung wurden das Sportforum und die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) erbaut. Für die Umsetzung von Ulbrichts Vision des modernen, sozialistischen Stadtzentrums von Leipzig wurden auf seine Veranlassung die Paulinerkirche an Augustusplatz und der Turm der Johanniskirche gesprengt. Walter Ulbricht starb am 1. August 1973 in Berlin, nachdem er zuvor von Erich Honecker entmachtet wurde.

Die Deutsche Post der DDR gab zum Tod Walter Ulbrichts 1973 eine Trauerbriefmarke heraus.

Karl Liebknecht

Karl Liebknecht wurde am 13. August 1871 in Leipzig geboren. Zwischen 1881 und 1890 besuchte er die Nikolaischule und nahm 1890 das Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig auf. In Berlin beendete er sein Studium und trat 1900 dort in die Sozialdemokratische Partei ein. In den Folgejahren war er weiterhin mit Leipzig verbunden und trat mehrfach auf politischen Veranstaltungen auf. Die Nachricht von der Ermordung Karl Liebknechts am 15. Januar 1919 in Berlin löste in Leipzig Proteste aus.

Anlässlich des 30. Jahrestages der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gab die Deutsche Post in der Sowjetischen Besatzungszone eine Briefmarke heraus.

Erfahren Sie mehr zur Geschichte der Stadt Leipzig und ihren Persönlichkeiten auf Briefmarken:

Quelle:
www.eilenburg.de,

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Autor: Mirko Seidel am 9. Apr 2015 15:54, Rubrik: Leipzig, Persönlichkeiten, Philatelie, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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