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Schlösser & Herrenhäuser

Schloss Forderglauchau in Sachsen

Schloss Forderglauchau in Sachsen

Unter einem Schloss verstand man im Mittelalter ein Tür- oder Torschloss, also etwas, das verschlossen werden konnte. Die Begriffe Burg und Schloss wurden damals nebeneinander verwendet.

Erst in jüngerer Zeit erfolgte die Abgrenzung zwischen Burg für einen mittelalterlichen Herrschaftssitz, der hauptsächlich Wohn- und Verteidigungsfunktionen hatte und dem Schloss, das Wohn- und Repräsentationsaufgaben erfüllte und nicht der Verteidigung diente. Ausnahmen bestätigen, wie immer, die Regel.

Die ersten Schlösser entstanden im 16. Jahrhundert, als die Burgen ihre Verteidigungsfunktion verloren. Sie wurden umgebaut und erweitert.

Sie wurden größer, herrlicher. Anstelle mächtiger Mauern mit kleinen Fenstern traten nun große Öffnungen und repräsentative Portale. Die Innenräume waren nicht mehr kalt und dunkel, sie wurden freundlich, erhielten bemalte Decken oder Stuckdecken und kostbare Fußböden. Wollte man mit der Burg noch zeigen, wie wehrhaft man war, wollte man nun zeigen, wie reich man ist.

Die Blüte des Schlossbaus in Mitteldeutschland ist die Zeit des Barock. In den Städten aber auch auf dem Land entstanden zahlreiche Schlossbauten. Manche schlicht, andere prachtvoll. Schlösser faszinierten aber auch die Menschen in späteren Jahrhunderten. Zu Geld gekommene Industrielle kauften im 19. Jahrhundert Schlösser, um sie für sich und ihre Familien als Landsitze zu nutzen. Sie bauten anstelle alter Gutshöfe neue Herrschaftshäuser, auch wenn der eigentliche Sinn des Adelssitzes damit nicht mehr gegeben war.

Der Schlossbau in Deutschland endete mit dem 1. Weltkrieg und der Abschaffung der Monarchie. Der letzte Schlossbau ist das Schloss Cäcilienhof bei Potsdam.

Im 16. Jahrhundert verschmolzen Burgen und Schlösser, der Übergang war nahtlos. Das spiegelt sich in den Namen wieder. Wir sprechen heute von Schloss Neuenburg und Schloss Wechselburg. Aber auch in der Zeit des Absolutismus wurde der Begriff Burg nie ganz aufgegeben, wie bei den Jagdschlössern Augustusburg und Hubertusburg.
Und dann sind dann auch noch die Herrenhäuser. Eine definierte Abgrenzung der Begriffe Schloss und Herrenhaus gibt es nicht. Man könnte Schlösser als landesherrliche Bauten definieren und Herrenhäuser als Bauten sonstiger Adels- oder Bürgerfamilien. Dies würde aber dem allgemein üblichen Sprachgebrauch entgegenstehen. Viele Landsitze werden als Schlösser bezeichnet und ihr hoher architektonischer Wert rechtfertigt dies auch.

Lassen wir also Schlösser und Herrenhäuser als gemeinsamen Begriff stehen. Kommen Sie mit auf eine Entdeckungstour zu den Schlössern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und entscheiden Sie selbst, was ein Schloss und was ein Herrenhaus ist.

Entdecken Sie die Vielfalt der Schlösserlandschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

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