Landkreis Nordsachsen

Rittergut Leipnitz in Dahlenberg (bei Leipzig)

Dahlenberg, Rittergut Leipnitz, Herrenhaus

Dahlenberg ist ein Ortsteil Gemeinde Trossin im Norden des Landkreises Nordsachsen. Dahlenberg liegt in der Dübener Heide, nordöstlich von Leipzig (ca. 52 km) zwischen der Lutherstadt Wittenberg (ca. 40 km) und Torgau (ca. 23 km). Die ehemalige Gutssiedlung Leipnitz ist im Ort Dahlenberg aufgegangen.

Rittergut Leipnitz in Dahlenberg

Bauzeit
19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert
Baustil
Historismus, Moderne
Bauherr
Baumeister/Architekt
Zustand
Das Herrenhaus des Rittergutes Leipnitz in Dahlenberg ist in einem guten Zustand. Das Torhaus ist saniert. Die Wirtschaftsgebäude sind schadhaft. Der Park ist verwildert.
Heutige Nutzung
Leerstand
Zugang
Das Gelände des Rittergutes Leipnitz in Dahlenberg ist nicht zugänglich. Die Gebäude können nicht besichtigt werden.

Beschreibung

Grundriss
große, offene, etwa quadratischer Gutshof mit freistehendem Herrenhaus, einige Wirtschaftsgebäude abgerissen
Baukörper
Herrenhaus: dreigeschossig,
Wirtschaftsgebäude: ein- und zweigeschossig
Fassade
Herrenhaus: schlichte Putzfassade, nach 1945 verändert,
Wirtschaftsgebäude: Putz- und Klinkerfassaden
Dachform
Satteldach, Torhaus mit Walmdach und Dachreiter

Weitere Informationen

Park

Am Rittergut Leipnitz in Dahlenberg befindet sich ein Landschaftspark, der verwildert ist.

Personen

  • Heinrich Lozer (erwähnt 1505),
  • genannt als Vorwerk (1510),
  • Adam Loser (Belehnung mit dem Dorf Dahlenberg, Diensten, Lehen und Erbgerichten 1534),
  • Heinrich und Georg Löser (Belehnung 1548),
  • Heinrich Loser (Belehnung 1554),
  • Tham, Heinrich und Hans Löser (Belehnung 1581),
  • Wilhelm Löser (Belehnung 1592),
  • Heinrich von Leipzig auf Bennewitz (Belehnung 1619),
  • Wolf Christoph und Georg Friedrich von Leipzig (Belehnung 1644),
  • Sophia von Creuzburgk (erwähnt 1653),
  • Johann Levin von Bennigsen (Belehnung 1664),
  • Umwandlung des Mannlehngutes in ein Erblehngut (1669),
  • Wolff Erich von Bennigsen (Belehnung 1699),
  • Erbengemeinschaft von Bennigsen (Belehnung 1738),
  • Adam Friedrich Brand von Lindau (Belehnung 1741),
  • Christoph Levi von Trotta (Kauf 1767),
  • Friderike Theodore Elisabeth von Tzschirsky (Belehnung 1794),
  • Carl August Friedrich Engelbrecht (Kauf 1823),
  • Grafen von Alten (erwähnt 1846),
  • Carl Friedrich Franz Viktor Graf von Alten (erwähnt 1872),
  • Victor Graf von Alten (Eigentümer 1884),
  • Hermann Müller (erwähnt 1899),
  • Ernst Willy Müller und Hermann Müller (Eigentümer 1902),
  • Enteignung (1945)

Touristische Wege

Durch Dahlenberg führt der Heidesteig.

Sehenswertes in Dahlenberg

Ev. Pfarrkirche, Nachbarbierbrunnen

Sonstige Informationen

Rittergut Leipnitz in Dahlenberg, Gemeinde Trossin, Landkreis Nordsachsen,
Postleitzahl 04880

Bildergalerie Rittergut Leipnitz

Quelle:
Lutz Heydieck: Landkreis Nordsachsen Historischer Führer, Sax-Verlag Beucha Markkleeberg, 2016
Manfred Wilde: Die Ritter- und Freigüter in Nordsachsen, C.A. Starke Verlag, Limburg, 1997,

Stichworte:
, , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,


7 Reaktionen zu “Rittergut Leipnitz in Dahlenberg (bei Leipzig)”

  1. Ehnert Helga schreibt

    Im Oktober 1945 kam ich mit meiner Familie als Flüchtlinge aus Schlesien auf Weisung deutscher Behörde aus Halle , nach Dahlenberg. Mein Großvater musste mit unserem Pferdegespann auf dem Gut Leipnitz die Herbstbestellung nach dem Krieg einbringen.In der ehemaligen Hofgärtnerei bekamen wir eine Wohnung und meine Mutter arbeitete bis zu ihrer Rente dort. Meine Großeltern sind beide auf dem Friedhof in Dahlenberg beerdigt. Ich habe die Umwandlung des Gutes zum Volkseigentum und zur Ausbildungsstätte, die auch meine Schwester besuchte, als Schülerin miterlebt.

  2. Waltraut Knoop Peterson schreibt

    Ich bin sehr in Ahnenforschung interessiert. Mein Ururgrossvater war Forster auf Leipnitz, sein Name Johann Christian Grüger, seine Frau Johanne Christina Müller. Endlich war es für möglcih die alte Schrift zu lesen, so dass ich weiss, dass die Familie auf the Ritterhof Leipnitz gewohnt hat. Was mich interessiert ist wo Christian Grüger geboren ist, seine Frau war von Jessen.
    Waltraut Peterson, Canada

  3. Mirko Seidel schreibt

    Sehr geehrte Frau Peterson, fragen Sie doch mal bei der Kirchgemeinde nach, vielleicht gibt es dort noch Aufzeichnungen.

  4. Doreen Schmidt schreibt

    Hallo ich hätte nur eine Frage. Ist bekannt wie das Gut Leipnitz zu dem Namen kam? In welchem Zusammenhang steht hier der Name Leipnitz?
    Danke für Info LG

  5. Mirko Seidel schreibt

    Hallo,
    der Ortsname Leipnitz geht auf eine slawische Siedlung zurück. Die Bedeutung des Ortsnamens ist mir nicht bekannt. Die früher selbständige Siedlung Leipnitz gehört heute zu Dahlenberg und wird auch als Haus Leipnitz bezeichnet. Mit der deutschen Ostbesiedeliung wurde nahe dem slawischen Dorf ein Lehngut errichtet. Aus dem Lehngut entstand im Spätmittelalter ein Vorwerk, das 1668 in ein Erb- und Weiberlehen umgewandelt wurde. Die Umwandlung in ein freies Rittergut (Allod) erfolgte erst 1833. 1945 wurde das Gut Leipnitz enteignet, dann als Volkseigenes Gut genutzt und zu einer Lehrausbildungs­stätte für Berufe der Landwirtschaft ausgebaut.

  6. Roland Tröbner schreibt

    Roland Tröbner
    Meine Großeltern und mein Onkel Bruno Kubas lebten auf dem Gut Leipnitz. Bruno Kubas (Bildhauer) bis 2011 an der Pleckmühle bei Dahlenberg. Meine Mutter kannte den Gutshof aus ihrer Kindheit. Ich persönlich habe viele Sommer, Schulferien usw. dort verbracht.
    Es sind mir viele Erinnerungen geblieben.

  7. Dittrich Katrin schreibt

    Hallo,
    ich hatte kürzlich dienstlich dort in der Gegend zu tun und da kam mir meine Ausbildungszeit wieder in den Sinn. Zwei Jahre habe ich dort absolviert und es noch ganz gut in Erinnerung. Nun wollte ich mir das Gut mal wieder anschauen, kam aber tatsächlich nicht mehr wirklich auf den Hof, schade, hätte ich meinen Kindern gern gezeigt. Das „Gut“ stand sehr oft in meinem „Dienstplan“ – hier hatten wir aber auch wirklich alles stehen, Pferde des örtlichen Vereins deren Betreuung das VEG inne hatte, Schweine und Kühe natürlich. War eine schöne Zeit. Schade das es jetzt leer steht und langsam verfällt.

Einen Kommentar schreiben

©2024 – architektur-blicklicht – Mirko Seidel, Sigismundstraße 3, 04317 Leipzig – Telefon: 0341 46 86 68 73
Touren, Tipps & Wanderungen per Rad, Auto und zu Fuß zu Burgen, Schlössern, Herrenhäusern, Kirchen, Industriebauten, Stadtansichten
in Leipzig, Sachsen & Mitteldeutschland
webdesign: agentur einfachpersönlich