Landkreis Nordsachsen

Kurfürstliches Gestüt Graditz (bei Leipzig)

Graditz bei Torgau, Kurfürstliches Gestüt

Graditz ist ein Ortsteil der Stadt Torgau an der Elbe im Nordosten des Landkreises Nordsachsen. Graditz liegt im ostelbischen teil des Landkreises Nordsachsen, nordöstlich von Leipzig (ca. 60 km) zwischen Torgau (ca. 6 km) und Herzberg (ca. 23 km).

Kurfürstliches Gestüt Graditz

Bauzeit
18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert,
1725 bis 1726, 1775, um 1800 (Wagenhaus), 1879 bis 1892 (Ställe außerhalb des Hofes), 1898 (Ställe)
Baustil
Barock, Historismus
Bauherr
Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke, 1725 bis 1726)
Baumeister/Architekt
Matthäus Daniel Pöppelmann (1725 bis 1726),
Christian Friedrich Exner (1775),
Christian Traugott Weinlig (um 1800)
Zustand
Das Gestüt in Graditz ist saniert.
Heutige Nutzung
Gestüt
Zugang
Das Gelände des Gestüts in Graditz ist zugänglich.

Beschreibung

Grundriss
große, geschlossene, regelmäßige Rechteckanlage, freistehendes Herrenhaus,
Baukörper
Wirtschaftsgebäude eingeschossig, Herrenhaus zweigeschossig mit eingeschossigen Seitenflügeln,
Fassade
Herrenhaus: Putzfassade, dreizehnachsig, siebenachsiger Mittelrisalit, gemalte Fassadengliederung, Gartenseite mit Altan (1775),
Wagenhaus: Putzquaderung, Uhrtürmchen (19. Jahrhundert),
Ställe: 1898 durch Backsteinbauten ersetzt,
Dachform
Herrenhaus: gestaffeltes Mansardwalmdach,
Wirtschaftsgebäude: Satteldach,

Weitere Informationen

Park

Im Park wurden drei der ursprünglich geplanten 19 Schneisen ausgeführt. Die Mittelachse weist nach Torgau. Im Park ein Teepavillon.

Personen & Geschichte

  • Vorwerk des Klosters Dobrilugk (1240),
  • Vorwerk des Klosters Nimbschen (1251),
  • Besitz des Kurfürsten von Sachsen (seit dem 16. Jahrhundert),
  • Pferdezucht (seit 1597),
  • Kurfürstliche Stuterei (1630),
  • Zerstörung (1637),
  • Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen (Einrichtung einer „Stuttery“, 1680),
  • Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke, Zusammenfassung der Torgauischen Gestüte zur „Churfürstlich Sächsischen Stutterey Graditz“, 1722/1723),
  • im preußischen Besitz (ab 1815),
  • Großherzog Carl-August von Sachsen-Weimar-Eisenach (hier gestorben 1828),
  • Georg Graf von Lehndorff (Oberlandstallmeister ab 1866),
  • Siegfried Graf von Lehndorff (Oberlandstallmeister ab 1906),
  • Hans Graf von Lehndorff (hier geboren 1910),
  • Volkseigenes Hauptgestüt (ab 1949),

Touristische Wege

Durch Graditz führt der Radwanderweg Ostelebien.

Sehenswertes in Graditz

Sonstige Informationen

Gestüt Graditz, Stadt Torgau, Landkreis Nordsachsen, Postleitzahl 04860

Bildergalerie Gestüt Graditz

Quelle:
Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1998
Lutz Heydieck: Landkreis Nordsachsen Historischer Führer, Sax-Verlag Beucha Markkleeberg, 2016

Stichworte:
, , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,


Einen Kommentar schreiben

©2024 – architektur-blicklicht – Mirko Seidel, Sigismundstraße 3, 04317 Leipzig – Telefon: 0341 46 86 68 73
Touren, Tipps & Wanderungen per Rad, Auto und zu Fuß zu Burgen, Schlössern, Herrenhäusern, Kirchen, Industriebauten, Stadtansichten
in Leipzig, Sachsen & Mitteldeutschland
webdesign: agentur einfachpersönlich