Landkreis Leipzig

Rittergut Gautzsch (Kees´sches Gut, bei Leipzig)

Gautzsch (Markkleeberg), Gutshof (Keescher Park)

Gautzsch ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Markkleeberg an der Pleiße im Nordwesten des Landkreises Leipzig. Gautzsch liegt im Leipziger Neuseenland am Cospudener See, südlich von Leipzig (ca. 8 km) zwischen Leipzig und Borna (ca. 23 km).

Rittergut Gautzsch (Kees´sches Gut)

Bauzeit
17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert,
20. Jahrhundert,
nach 1670, nach 1713, nach 1885, nach 1950, nach 1990
Baustil
Barock, Historismus, Moderne

Bauherr
Otto von Dieskau (nach 1670),
Wolfgang Jöcher (nach 1713),
Walter Kees (nach 1885)
Baumeister/Architekt
Christian Richter (nach 1670),
David Schatz (vermutlich Umbau nach 1713),
Zustand
Das Herrenhaus des Rittergutes Gautzsch wurde nach 1990 abgerissen. Erhalten blieben ein Torhaus und der Mittelteil der Orangerie. Im Park entstand ein Neubau. Der Park ist in einem gepflegten Zustand.
Heutige Nutzung
Torhaus: Gastronomie,
Neubau: Sozialeinrichtung
Zugang
Das Gelände des Rittergutes Gautzsch und der Park sind öffentlich zugänglich.

Beschreibung

Grundriss
Ursprung des Rittergutes Gautzsch ist eine Wasserburg aus dem 11. Jahrhundert. Die Gräben sind im Park erhalten. Nach 1670 erfolgte ein Umbau, nach 1713 ein weiterer. 1885 übernahm Walter Kees das Anwesen, das seitdem seinen Namen trägt. Er ließ die Wirtschaftsgebäude abreißen und das Herrenhaus umbauen. Nach 1950 erfolgte ein weiterer Umbau, bei dem das Innere und die Fassade verändert wurden. Nach 1990 wurde das Herrenhaus nach Verfall und Brand abgerissen. Von der historischen Bebauung sind der Mittelteil der Orangerie, das Torhaus gegenüber der Martin-Luther-Kirche und das Adlertor erhalten geblieben.
Baukörper
Torhaus: zweigeschossig
Fassade
Torhaus: Putzfassade, Sitznischenportal
Dachform

Satteldach

Weitere Informationen

Park

Der Kees´sche Park wurde im 18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert unter Einbeziehung der Gräben der Wasserburg angelegt. Im Park sind der Mittelteil der Orangerie, ein barocker Weinkeller und das neobarocke Adlertor (1885) erhalten.

Personen & Geschichte

  • als Herrensitz erwähnt, Ranvoldus de Kutez (1216),
  • als Rittersitz erwähnt (1445/47),
  • als Rittergut genannt (1551, 1858, 1875),
  • Ritter Nickel von Pflugk (Besitzer 1450),
  • Andreas von Pflugk (Besitzer bis 1543),
  • Dam von Pflugk (Besitzer ab 1543),
  • Abtretung an Valentin von Pflugk
  • Otto von Dieskau (Besitzer verm. seit 1586),
  • Geissler von Dieskau,
  • Otto von Dieskau (Besitzer bis 1683),
  • Wolfgang Valentin Jöcher (Besitzer seit 1713),
  • Theodor Oertel (Besitzer 1728 bis 1734),
  • Dr. Friedrich Benedikt Oertel (Besitzer 1734 bis 1748),
  • Oertels Söhne (Verkauf 1795),
  • Johann Christoph Richter (Besitzer 1795 bis 1799),
  • Johann Zacharias Schmidt (Besitzer 1799),
  • Kauf- und Handelherr Weber (Besitzer bis 1837)
  • Heinrich Ludwig Kabisch, Freherr von Lindenthal (Besitzer ab 1837),
  • Familie Kees (Besitzer seit 1861),
  • Walter Kees (Besitzer seit 1885),
  • Nutzung als Krankenhaus (1945 bis 1992),

Touristische Wege

Durch Markkleeberg führen der Grüne Ring Leipzig (Innerer Ring), der Pleißeradweg, die Neuseenland-Radroute, der Lutherweg, die Via Imperii, die Radroute Kohle|Dampf|Licht und der Sieben-Seen-Wanderweg.

Sehenswertes in Markkleeberg

Architektur & Kunst in Markkleeberg

Sonstige Informationen

Rittergut Gautzsch (Kees´sches Gut), Stadt Markkleeberg, Landkreis Leipzig,
Postleitzahl 04416

Historische Ansichten Rittergut Gautzsch

Orangerie im Gutspark Gautzsch, um 1910

Orangerie im Gutspark Gautzsch, um 1910

Quelle:
Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1998

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Autor: Mirko Seidel am 17. Jan 2014 10:02, Rubrik: Landkreis Leipzig, Sachsen, Schlösser & Herrenhäuser, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


2 Reaktionen zu “Rittergut Gautzsch (Kees´sches Gut, bei Leipzig)”

  1. Martin Geisler schreibt

    Das ehemalige Herrenhaus ist nicht, wie beschrieben, saniert, sondern wurde nach seiner Nutzung als Krankenhaus bis zur Wende und anschließender vandalistischer Verwüstung, einschließlich Brand, abgetragen. Das Kinderhospiz Bärenherz wurde neu und an anderer Stelle errichtet. Saniert ist das Mittelteil der ehemaligen Orangerie.

  2. Mirko Seidel schreibt

    Vielen Dank für den Hinweis, wird geändert.

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