Landkreis Mittelsachsen

Schloss Rochlitz (bei Chemnitz)

Schloss Rochlitz

Rochlitz ist eine Große Kreisstadt im Westen des Landkreises Mittelsachsen. Rochlitz liegt an der Zwickauer Mulde, nördlich von Chemnitz (ca. 36 km) zwischen Chemnitz und Grimma (ca. 25 km).

Schloss Rochlitz

Bauzeit
11. Jahrhundert, 12. Jahrhundert, 13. Jahrhundert,
14. Jahrhundert, 15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert,
18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert,
1375 bis 1380 (Fürstenhaus), um 1390 (Türme), um 1470/90, um 1480 (Schlosskapelle), 1537 bis 1547 und 1586 (Umbau Fürstenhaus), 1588 bis 1589 (Kleines Haus), 1789, 1852
Baustil
Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Historismus
Bauherr
Markgraf Wilhelm I. von Meißen (1375 bis 1380, um 1390),
Herzogin Amalie von Sachsen (um 1480),
Elisabeth von Hessen (1537 bis 1547)
Baumeister/Architekt
Zustand
Das Schloss in Rochlitz ist saniert.
Heutige Nutzung
Museum,
Zugang
Das Schloss in Rochlitz kann besichtigt werden.

Beschreibung

Grundriss
Das Schloss Rochlitz liegt malerisch auf einem Bergsporn an der Zwickauer Mulde. Der mittelalterliche Burgward wurde zunächst als Königsburg, später für die kurfürstliche Hofhaltung genutzt. Der Ausbau erfolgte im 13. und 14. Jahrhundert. Ende des 15. Jahrhunderts begann der Umbau der Anlage in ihrer heutigen Gestalt. Der Komplex ist unterteilt in Ober- und Unterschloss. Die Gebäude des Oberschlosses gruppieren sich um einen unregelmäßigen, langgestreckten Hof.
Baukörper
zwei- bis viergeschossig, Westfront mit zwei Türmen
Fassade
Querhaus: Putzbau mit Porphyrgliederung, Spitzbogenportale,
Kapelle: Natursteinfassade, große dreibahnige Fenster mit Stab- und Maßwerksformen,
Fürstenhaus: Putzfassade, Fenster mit Stabwerkrahmung, Spitzbogenportal,
Südseite: Putzfassaden, zwei integrierte Wohntürme,
Dachform
Querhaus: Walmdach,
Fürstenhaus: Krüppelwalmdach,
Südseite: Satteldächer

Weitere Informationen

Park

nicht vorhanden

Personen & Geschichte

  • Allodialbesitz des Markgrafen Ekkehard von Meißen (um 1000),
  • erste direkte Erwähnung (1009),
  • König Heinrich III. (Zusammenfassung des Reichsbesitzes),
  • König Heinrich IV. (Beurkundung 1068),
  • Grafen von Rochlitz,
  • Markgraf Konrad von Meißen (Übergabe der Herrschaft Rochlitz durch Kaiser Konrad III. 1143, bis 1156),
  • Dedo V. von Groitzsch (Graf von Rochlitz),
  • Markgraf Dietrich I. von Meißen – der Bedrängte (Belehnung durch Kaiser Otto IV. 1210),
  • Landgraf Ludwig IV. von Thüringen (Belagerung 1223),
  • Pfalzgraf Friedrich von Sachsen-Lauchstädt (Residenz 1286 bis 1291),
  • Reichsburg (1296 bis 1298),
  • Pfalz- und Markgraf Friedrich von Meißen (Rückeroberung der Burg 1298),
  • Markgraf Friedrich der Ernsthafte von Meißen (Hofhaltung 1325 bis 1329),
  • Markgraf Wilhelm I. von Meißen (der Einäugige, Ende 14. Jahrhundert),
  • zeitweilig Prinzenschule von Ernst und Albrecht beziehungsweise von Friedrich (später der Weise) und Johann (der Beständige, ab 1475),
  • Herzogin Amalie von Sachsen (geb. von Bayern, Residenz 1482 bis 1502),
  • Hochmeister des Deutschen Ordens Friedrich von Sachsen (Residenz 1507 bis 1510),
  • Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach (Erhebung zum Nachfolger auf Schloss Rochlitz),
  • Herzog Albert von Sachsen (Residenz bis 1510),
  • Herzog Johann von Sachsen (Residenz bis 1537),
  • Elisabeth von Hessen (Witwensitz 1537 bis 1547),
  • Kurfürst Christian I. von Sachsen (Besitzer 1586 bis 1591),
  • Sophie von Brandenburg (Witwensitz 1591 bis 1611),
  • Magdalena Sybille von Neitschütz (Besitzerin 17. Jahrhundert),
  • König Karl XII. von Schweden (Sitz während des Nordischen Krieges 1706/1707),
  • Unterbringung eines Wachkommandos (1848),
  • Sitz eines Bezirksgerichts (ab 1850),
  • Umbauten im Fürsten- und Querhaus für die Justiz und zur Errichtung des bis 1961 genutzten Zellengebäudes der Untersuchungshaftanstalt (1852),
  • Einrichtung eines Museums in der Schlosskapelle (1891),
  • Auslagerungsort für Kunst- und Kulturgut aus dem Staatsarchiv Dresden, der Universitätsbibliothek Leipzig und dem Museum der bildenden Künste Leipzig (1944/194545, zahlreiche Verluste nach 1949),
  • Auffanglager der United States Army für Kriegsgefangene und NSDAP-Funktionsträger (1945),
  • NKWD-Sitz und -Lager (1945 bis 1947),
  • Wiedereröffnung des Museums (1948),
  • Justizministerium der DDR (Eigentümer bis 1960),
  • Stadtverwaltung Rochlitz (Besitzer ab 1960, verschiedene Nutzungen als Wohngebäude, Amt, Stadtarchiv, Museum, ab 1963/64 Schulhort,
  • Abbruch des Zellengebäudes mit Rekonstruktion des Nordwehrgangs (nach 1990),
  • Land Sachsen und Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen (Übernahme 1994),

Touristische Wege

Durch Rochlitz führen der Mulderadweg, die Radroute Kohren-Rochlitzer Land, der Drei-Täler-Rundweg und der Muldewanderweg.

Sehenswertes in Rochlitz

Ev. Kunigundenkirche, Ev. St. Petrikirche, Schlosskapelle, Friedhofskapelle, Muldebrücke, Rathaus, Marktplatz, Clemens-Pfau-Platz 21, Schlossmühle, ehem. Hospital, König-Friedrich-August-Turm, Steinmetzbrunnen, Marktbrunnen, Postmeilensäule

Stadtrundgang durch Rochlitz

Sonstige Informationen

Schloss Rochlitz, Stadt Rochlitz, Landkreis Mittelsachsen, Postleitzahl 09306

Bildergalerie Schloss Rochlitz

Historische Ansicht des Schlosses Rochlitz

Schloss Rochlitz

Schloss Rochlitz

Quelle:
Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1998
www.wikipedia.de
G.A. Poenicke, Album der Rittergüter und Schlösser des Königreichs Sachsen, Section I. Leipziger Kreis, Leipzig, 1854,

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