Neustadt-Neuschönefeld

Rundgang durch den Ortsteil Neustadt-Neuschönefeld

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Heilig-Kreuz-Kirche

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Heilig-Kreuz-Kirche

Der Leipziger Ortsteil Neustadt-Neuschönefeld liegt nordöstlich des Zentrums, ca. 2 km vom Hauptbahnhof entfernt.

Der Ortsteil Neustadt-Neuschönefeld der Stadt Leipzig besteht aus den Stadtteilen Neustadt und Neuschönefeld. Beide Stadtteile gehen nicht auf eine dörfliche Siedlung zurück, sondern entstanden durch die Abtrennung der zum Rittergut Schönefeld gehörigen Flur durch den Bau der Leipzig-Dresdner Eisenbahn.

Neustadt-Neuschönefeld

Geschichte

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Mariannenstraße

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Mariannenstraße

Die Neustadt erstreckt sich nördlich der Eisenbahnstraße. Hier entstand bereits ab 1857 die Dampfsägemühle Baessler & Bomnitz (1889 abgerissen). Bis 1871 entstanden die ersten Häuser. 1877 wurde die Eisenbahnbrücke nach Schönefeld erbaut und 1878 das Schulgebäude (heute Wilhelm-Wander-Schule). 1881 wurde der bis dahin sogenannte Neue Anbau als „Neustadt von Leipzig“ eine selbständige Gemeinde. 1890 erfolgte die Eingemeindung nach Leipzig. 1893 bis 1894 wurde die Heilig-Kreuz-Kirche am Neustädter Markt gebaut.

Der 2. Weltkrieg verschonte die Neustadt. Dafür schritt der Verfall aufgrund mangelnder Bauunterhaltung nach 1945 massiv voran. Vom großflächigen Abriss alter Bausubstanz und der Neubebauung mit Plattenbauten blieb die Neustadt verschont.
1991 standen von den 2.300 Wohnungen der Neustadt ca. 800 leer. 1990/91 beschloss der Stadtrat die Sanierung des Wohnviertels. Ruinöse Gebäude wurden abgerissen und an deren Stelle angepasste Neubauten errichtet. Heute präsentiert sich die Neustadt als geschlossenes Wohngebiet mit einem hohen Altbaubestand.

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Rabet

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Rabet

Neuschönefeld erstreckt sich südlich der Eisenbahnstraße und verdankt seine Entstehung ebenfalls dem Bau der Leipzig-Dresdner Eisenbahn. Die ersten 15 Häuser entstanden bis 1843. Im Jahr 1845 wurde Neuschönefeld von Schönefeld abgetrennt und war ab da eine selbständige Gemeinde. Bis 1859 wuchs die Zahl der bebauten Grundstücke weiter an. 1846 wurde eine Öl-und Seifenfabrik eröffnet, es folgten 1857 die Dampfsägemühle Baessler & Bomnitz und eine Maschinenfabrik. 1887 wurde in der heutigen Konradstraße das Marienbad eröffnet, das damals größte Hallenbad Deutschlands. 1890 erfolgte die Eingemeindung nach Leipzig.

Der westliche Teil von Neuschönefeld wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört. Die Wiederbebauung setzte größtenteils erst nach 1990 ein.
Ab 1973 kam es zu einem flächenhaften Abbruch der Gründerzeitbebauung und zur Gestaltung des Stadtteilparks Rabet, der 2004 bis 2006 erweitert wurde.

Rundgang durch Neustadt-Neuschönefeld

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Ludwigstraße

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Ludwigstraße

Der Rundgang durch Neustadt-Neuschönefeld beginnt in der Neustadt an der Haltestelle Einertstraße (Haltestelle Straßenbahn 3 Richtung Taucha und 8 Richtung Paunsdorf-Nord). Folgen Sie der Einertstraße nach Norden und biegen sie nach rechts in die Ludwigstraße ein. Sie durchlaufen Straßenzüge mit geschlossener gründerzeitlicher und vorgründerzeitlicher Bebauung. Biegen Sie nach links in die Neustädter Straße und dann nach rechts in die Meißner Straße. Folgen Sie der Meißner Straße bis zum Neustädter Markt mit der Heilig-Kreuz-Kirche. Folgen Sie weiter der Meißner Straße bis zur Hermann-Liebmann-Straße und biegen sie nach rechts ab in die Mariannenstraße. Folgen sie ihr bis zur Hedwigstraße und biegen sie nach links.

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Rabet

Leipzig, Neustadt-Neuschönefeld, Rabet

Wenn Sie die Eisenbahnstraße überqueren, kommen Sie in den Stadtteil Neuschönefeld zum Stadtteilpark Rabet. Das Rabet entstand durch den großflächigen Abbruch der Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Dafür entstand einer der größten Freizeit- und Erholungsparks im Leipziger Osten. Gehen Sie durch die Thümmelstraße vorbei an der Sporthalle und dann nach links. Folgen Sie dem geschwungenen Asphaltweg durch das Rabet. Sind Sie wieder auf Höhe der Sporthalle biegen Sie nach links in die Reclamstraße ein. Gehen Sie dann rechts in die Margaretenstraße und wieder rechts in die Elsastraße. Hier finden Sie Wohnhäuser aus dem späten 19. Jahrhundert mit zum Teil prächtigen Fassaden. Am Ende der Elsastraße kommen Sie auf die Straße Rabet, der Sie nach links bis zur Lorenzstraße folgen. Über den kleinen begrünten Otto-Runki-Platz kommen Sie zurück zur Haltestelle Einerstraße. Mit den Straßenbahnlinien 3 und 8 kommen Sie zurück zum Bahnhof.

Sehenswertes in Neustadt-Neuschönefeld

Ev. Heilig-Kreuz-Kirche: reich gegliederter, neoromanischer Ziegelbau, erbaut 1893-1894 nach Plänen von Paul Lange,
erbaut über Grundriss eines lateinischen Kreuzes, dreiseitig geschlossener Altarraum, Südturm mit spitzem Helm,
offener Dachstuhl im Inneren, dreiseitige Empore, hohes Steinkreuz mit überlebensgroßer Christusfigur, Kanzel, Taufe und Lesepult, Eule-Orgel

Weitere Empfehlungen

Straße Rabet: einige Wohnhäuser im spätklassizistischen Stil erhalten, dazwischen Neubebauung mit modernen Stadthäusern,

Elsapark: (Elsastraße/Kohlgartenstraße/Lutherstraße), kleine Parkanlage mit Fabrikantenvilla im Stil der Neorenaissance,

Bildergalerie Neustadt-Neuschönefeld

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2 Reaktionen zu “Rundgang durch den Ortsteil Neustadt-Neuschönefeld”

  1. Detlef Kupfer schreibt

    Sehr geehrte Damen und Herren, auf dem Areal der späteren ab 1881 selbstständigen Gemeinde Neustadt gab es keine Dampfmaschinenfabrik.
    Ab 1857 entstanden am zweiten Standort die Gebäude der Dampfsägemühle Baessler & Bomnitz an der Bahnlinie nach Dresden.
    1889 wurden diese Gebäude für die Erweiterung der Stadt Leipzig abgerissen. Die Firma baute in Borsdorf neu.
    Mit freundlichen Grüßen
    D. Kupfer

  2. Mirko Seidel schreibt

    … danke, ist geändert

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