Landkreis Mittelsachsen

Zwischenstopp in Waldheim

Brunnen und Rathaus in Waldheim

Brunnen und Rathaus in Waldheim

Waldheim ist eine Kleinstadt im Norden des Landkreises Mittelsachsen. In Waldheim leben ca. 9.000 Menschen. Die Stadt Waldheim liegt am Fluss Zschopau nahe der Talsperre Kriebstein im Vorland des Erzgebirges. Waldheim liegt im Dreieck zwischen der Landeshauptstadt Dresden (ca. 66 km), Leipzig (ca. 67 km) und Chemnitz (ca. 40 km).

Waldheim wurde 1198 als ein Ort an der Salzstraße von Halle nach Böhmen erstmals erwähnt. Die Burg, die unter der Herrschaft der Markgrafen von Meißen stand, wurde 1271 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1286 erhielt Waldheim das Stadtrecht. 1537 führte Elisabeth von Rochlitz die Reformation in der Stadt ein. Das aus der Burg entstandene Schloss wurde 1716 unter Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke) in ein Zucht-, Armen- und Waisenhaus umgewandelt. Bis heute wird der Komplex als Justizvollzugsanstalt genutzt.

Im Oktober 1813 übernachtete Napoleon im Haus des Tuchmachers Riehle, das seit 2017 die städtische Sammlung des Künstlers Georg Kolb zeigt. Vom 7. Mais bis zum 9. Mai 1945 teilten sich die sowjetische und die amerikanische Armee Waldheim, bevor die Stadt am 10. Mai 1945 vollständig unter sowjetische Besatzung kam.

Zwischenstopp in Waldheim

An der Freiberger Mulde in Waldheim

An der Freiberger Mulde in Waldheim

Ich war auf einer Radtour entlang der Zschopau und machte einen Zwischenstopp an in der kleinen Stadt. Viel Zeit braucht man nicht, um die Stadt zu erkunden. Doch es lohnt sich, den liebevoll sanierten Stadtkern anzuschauen.

Der dreieckige Markt trennte einst Ober- und Niederstadt. Zwei Stadtbrände 1684 und 1832 zerstörten die mittelalterliche Bebauung weitgehend. So wird das Bild der Stadt Waldheim heute von Bauten des 19. Jahrhunderts und frühen 20. Jahrhunderts geprägt.

Schlosskirche in Waldheim

Schlosskirche in Waldheim

Die bedeutendsten Gebäude im Stadtkern sind das Rathaus, das Schloss und die Stadtkirche. Die Ev. Stadtkirche steht auf einer Anhöhe über dem Markt und prägt zusammen mit dem wuchtigen Rathaus, das an der Zschopau steht, das Stadtbild. Die Stadtkirche wurde nach dem Stadtbrand 1829 bis 1842 neu errichtet durch Christian Friedrich Uhlig.

Seit 1404 lebten Augustinermönche in der Stadt. Nach Einführung der Reformation wurden die Klostergebäude 1588 in ein Schloss umgebaut. Nach dem Siebenjährigen Krieg erfolgte 1716 der Umbau des Schlosses zum Zucht-, Armen- und Waisenhaus. 1868 wurde die Gebäude größtenteils abgebrochen und es entstand ein Gefängnisneubau. Erhalten blieb die Schlosskirche aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Friedhofskapelle Waldheim

Friedhofskapelle Waldheim

Am Markt steht das wuchtige, 1902 vollendete Rathaus der Stadt Waldheim. Das Rathaus prägen reich gestaltete Fassaden und ein hoher Turm.

Nahe der Stadtkirche befindet sich der Friedhof von Waldheim. Die sehenswerte Friedhofskapelle, 1912 errichtet, ist ein Jugendstilbau auf kreuzförmigem Grundriss mit Kuppel. Auf dem Friedhof befinden sich mehrere Sandsteinfiguren von Georg Kolbe.

Weitere Informationen

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der Stadt Waldheim.

Bildergalerie Stadt Waldheim

Quellen:
www.stadt-waldheim.de
Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, Deutscher Kunstverlag München, 1998
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 18. Jan 2018 17:07, Rubrik: Landkreis Mittelsachsen, Sachsen, Stadtansichten, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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