Architektur & Kunst in Merseburg
Merseburg wurde erste schriftlich erwähnt 881/899 im Hersfelder Zehntverzeichnis als mersiburc civitas. Nach 919 wurde die Siedlung von König Heinrich I. zu einer Pfalz ausgebaut. Heinrich kam durch die Heirta mit der Tochter des Merseburger Grafen Erwin in die Herrschaft des sächsischen Herrschaftshauses. Er ließ die Befestigungsanlagen auf dem Burgberg ausbauen und siedelte als Verstärkung in der Vorburg eine aus verschonten Dieben und Räubern zusammengewürfelte Truppe an, die „Merseburger Schar“.955 gelobte König Otto I., nach der Schlacht auf dem Lechfeld gegen die Ungarn, ein Bistum zu gründen. Nach der Synode von Ravenna 967 kam es 968 auf Betreiben Kaiser Otto I. zur Gründung des Erzbistums Magdeburg mit den Suffraganbistümern Zeitz, Meißen und dem Bistum Merseburg.
Das Bistum wurde bereits 981 aufgelöst und erst 1004 von König Heinrich II. erneut gegründet. Bis zur Reformationszeit war Merseburg Bischofssitz und ein bedeutendes religiöses Zentrum an der östlichen Grenze Deutschlands. Die Stadt Leipzig gehörte zum Bistum Merseburg, dadurch war der jeweilige Bischof Kanzler der Leipziger Universität.
1012 wurde ein Benediktinerkloster in Merseburg erwähnt. Ab 1015 wurde der Dom zu Merseburg als Ersatz für eine ältere Johanneskirche errichtet und am 1. Oktober 1021 in Anwesenheit von Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde geweiht. Merseburg blieb bevorzugter Pfalzort für König Heinrich II.
1188 wurde der Markt östlich der Saale durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa bestätigt und die Neumarktkirche erstmals bezeugt. 1218/19 wurde der Markt am linken Saaleufer durch eine Stadtmauer geschützt. Der erste von sechs Stadtbränden zerstörte 1323 große Teile der Stadt.1428 trat Merseburg der Hanse bei, der es bis mindestens 1604 angehörte. Um 1470 wurde das Schloss Merseburg neu errichtet. Im 15. Jahrhundert ließ Bischof Thilo von Trotha das Schloss neu gestalten.
Am 1. Juli 1543 hielt Laurentius Reynhard die erste evangelische Predigt in der Stadtkirche St. Maximi. Anfang August 1545 predigte Martin Luther dreimal im Merseburger Dom und ordinierte Georg III. zum Koadjutor und damit geistlichen
Nachfolger des bisherigen katholischen Bischofs.
Nach dem Schmalkaldischen Krieg 1547 wurde Merseburg für kurze Zeit
erneut katholisch. 1561 starb der letzte katholische Bischof Michael Helding und die Reformation setzte sich in Merseburg endgültig durch. Das Territorium des Hochstifts wurde säkularisiert und kam 1565 in den Besitz der Kurfürsten von Sachsen. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts blieb in Merseburg eine eigene Stiftsregierung.
Von 1656 bis 1738 war Merseburg Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Merseburg, was mit einer regen Bautätigkeit und kulturellem Aufschwung für die Stadt verbunden war.
Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Merseburg bis 1945 zur Hauptstadt des preußischen Regierungsbezirkes Merseburg und des Kreises Merseburg in der Provinz Sachsen. 1846 erfolgte der Anschluss an die Bahnstrecke Bahnstrecke Halle–Naumburg.1916 begann der Bau der Ammoniakwerke Merseburg begonnen, das spätere Leunawerk. 1936/37 folgten die Buna-Werke in Schkopau. Während des 2. Weltkriegs wurde Merseburg mehrfach angegriffen. Der Ostflügel des Schlosses sowie große Teile der Innenstadt wurden fast vollständig zerstört.
1954 erfolgte die Gründung der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg. Dem Umbau der Innenstadt ab 1968 fielen weitere große Teile der Altstadt zum Opfer.
1992 wurde die Fachhochschule Merseburg gegründet, Ende März 1993 wieder
aufgelöst und zu gleichen Teilen in die Fachhochschule Merseburg und die
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Außenstelle Merseburg, aufgeteilt.
Architektur & Kunst in Merseburg
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