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Leipziger Persönlichkeiten – Hermann Adolph Klinger

Gedenktafel für Robert Blum in Leipzig

Gedenktafel für Robert Blum in Leipzig

Hermann Adolph Klinger wurde am 14. Juli 1806 in Reichstädt bei Dippoldiswalde geboren. Der Sohn eines Rittergutspächters studierte Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig und war nach seinem Studium als Rechtsanwalt und Notar in Dippoldiswalde tätig. 1832 bis 1846 war Klinger Bürgermeister von Dippoldiswalde.

1846 wurde Hermann Adolph Klinger besoldeter Stadtrat in Leipzig. Mitten in den Unruhen im Frühjahr 1848 wurde Klinger am 5. April 1848 gegen den Willen der Ratsmehrheit von den Stadtverordneten zum Bürgermeister gewählt. Hermann Adolph Klinger engagierte sich öffentlich für Gewissensfreiheit und Rechtsstaatlichkeit und unterstützte die revolutionären Ereignisse in Sachsen. Klinger war im Oktober 1848 Referent für den ausgesprochen liberalen Wahlgesetzentwurf und sprach sich für eine Unvereinbarkeit von Ministeramt und Parlamentsmandat aus. Hermann Adolph Klinger forderte die Zulassung von Frauen als Zuschauer bei Sitzungen der Kammer.

Klingers Amtsführung als Bürgermeister von Leipzig gestaltete sich wegen seiner häufigen Abwesenheit aufgrund seiner Tätigkeit als Mitglied des Landtages und wegen des fehlenden Vertrauens der Mitglieder des Stadtrats als schwierig. In Klingers Amtszeit fielen unter anderem die Eröffnung der städtischen Kunstsammlung am 10. November 1848, die Erschießung seines Freundes Robert Blum am 9. November 1848, die Einrichtung städtischer Speiseanstalten im Januar 1849 und die Deputation des Rates der Stadt zum sächsischen König, um ihn zur Annahme der Paulskirchenverfassung zu veranlassen am 3. Mai 1849.

Nachdem sich Hermann Adolph Klinger offen für den Dresdner Maiaufstand geäußert hatte, wurde eine Verleumdungskampagne gegen ihn initiiert, die ihn schließlich am 7. Mai 1849 zum Rücktritt und zum Verlassen der Stadt zwangen. Danach war Klinger als Rechtsanwalt in Dresden tätig und nahm nach 1870 seinen Alterswohnsitz in Kötzschenbroda.

Hermann Adolph Klinger starb am 31. März 1874 in Kötzschenbroda.

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Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 4. Feb 2023 14:55, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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