Helga Brauer wurde am 2. Mai 1936 in Leipzig geboren und absolvierte eine Ausbildung zur Zahntechnikerin. Der Zufall verhalf Helga Brauer im Sommer 1954 zum Beginn ihrer Gesangskarriere. Während eines Urlaubs in Sellin auf Rügen nahm sie an einem Sängerwettstreit teil und gewann den ersten Preis.
Am 11. November 1954 hatte Helga Brauer in der Messehalle 2 ihren ersten öffentlichen Auftritt, es folgten weitere Auftritte und Gastspiele mit dem Orchester Helmut Opel, u.a. in der Schweiz. Im März 1956 bestand Helga Brauer eine Mikrophonprobe beim Rundfunk der DDR und trat wenig später erstmals mit dem Rundfunktanzorchester Leipzig auf. 1956 folgten die ersten Rundfunkaufnahmen, die Plattenfirma Amiga bot ihr im Sommer 1956 einen halbjährigen Ausbildungsvertrag an. 1957 folgten ein Exklusivvertrag und die Aufnahme der ersten Single. weiterlesen »
Hedwig Burgheim wurde am 28. August 1887 in Alsleben geboren. Nach ihrem Studium an der Henriette-Goldschmidt-Schule in Leipzig leitete Burgheim von 1918 bis 1933 das Fröbel-Seminar in Gießen.
Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde sie 1933 entlassen und kehrte nach Leipzig zurück. In Leipzig leitete Hedwig Burgheim den Mütterkurs des Jüdischen Frauenbundes und gründete 1936 im Auftrag der Israelitischen Religionsgemeinde in der Humboldtstraße eine jüdische Haushaltsschule, in der Mädchen aus ganz Deutschland beruflich auf ihre Auswanderung vorbereitet wurden. 1938 wurde die Schule von den Nationalsozialisten geschlossen, Burgheim wurde Lehrerin an der Carlebach-Schule in der Gustav-Adolf-Straße und Leiterin eines jüdischen Altersheims in der Nordstraße 13. Im Februar 1943 wurde Hedwig Burgheim verhaftet und in das KZ Auschwitz deportiert. Dort starb Hedwig Burgheim am 27. Februar 1943. In Gohlis-Nord ist eine Straße nach ihr benannt.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hedwig_Burgheim
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Hasso „Hammond-Hasso“ Veit wurde am 14. April 1931 in Leipzig geboren. Er erlernte zunächst Orgel-, Harmonium- und Klavierbau bei der Firma Mannborg in Leipzig und machte noch während seiner Lehre eine Ausbildung am Klavier.
Kurze darauf wechselte Veit zur Orgel und spielte auch Kino- und Theaterorgeln, zusätzlich trat er mit Akkordeon, Vibraphon und weiteren Instrumenten auf. Mit 18 Jahren trat er mit einer kleinen Tanzkapelle auf. weiterlesen »
Hans-Jürgen Beyer wurde am 28. August 1949 in Leipzig geboren. 1959 trat er in den Thomanerchor ein, wo er unter anderem als Solosopran wirkte.
Als Abiturient der Thomasschule in Leipzig gründete Beyer eine Beatgruppe und trat als Leadsänger mit der Klaus Renft Combo, Uve Schikora und der Bürkholz-Formation bis zu deren Verbot im Juli 1973 auf. weiterlesen »
Elias Gottlob Haußmann, Gemälde von Johann Sebastian Bach
In seiner über 1000jährigen Geschichte war die Stadt Leipzig Wohn- und Wirkungsort zahlreicher Persönlichkeiten. Die günstige Lage der Stadt in der Mitte Europas, Handel und Messe und ein ausgeprägter Bürgersinn lockten über die Jahrhunderte Musiker, Komponisten, Maler, Bildhauer und Schauspieler in die Stadt. Unternehmer und Visionäre machten Leipzig im 19. Jahrhundert zur Industriestadt.
Johann Sebastian Bach, Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller gehören zu den prominentesten Bürgern die in Leipzig lebten. Aber auch weniger bekannte Namen, wie Adam Friedrich Oeser, Friederike Caroline Neuber und Dr. Carl Heine prägten die Stadt und haben bis heute ihre Spuren in Leipzig hinterlassen.
Manche blieben nur kurz, manche verbrachten ihr halbes Leben in Leipzig. In einer Artikelserie werden die Leipziger Persönlichkeiten vorgestellt, alphabetisch oder nach ihren Tätigkeiten.
Gottfried Wilhelm Becker wurde am 22. Februar 1778 in Leipzig geboren. 1801 schrieb Becker seine Dissertation und war als praktischer Arzt in Leipzig tätig.
Gottfried Wilhelm Becker gehörte zur Gruppe der medizinischen Volksaufklärer des 18. und 19. Jahrhunderts. Sie folgten der in der Aufklärung verwurzelten allgemeinen Tendenz zur Popularisierung in den Wissenschaften und in der Medizin, mit der die Aufklärer die gesellschaftliche Exklusivität des Wissens beenden wollten. Becker veröffentlichten eine Vielzahl von Werken. weiterlesen »
Stolperstein für Georg Schwarz
Georg Schwarz wurde am 27. März 1896 in Zwenkau geboren. Schwarz war von Beruf Bäcker, nahm als Freiwilliger am 1. Weltkrieg teil, kehrte jedoch als Kriegsgegner zurück.
1918 wurde Georg Schwarz Mitglied der SPD, 1919 der USPD und schließlich 1920 der KPD. Schwarz arbeitete in der Eisengießerei Max Jahn in Leutzsch und wurde zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt. weiterlesen »
Fritz Baumgarten: Landschaft in Neumecklenburg (Südsee). Postkartenmotiv des Kolonialkriegerdanks. 1920er Jahre
Friedrich „Fritz“ Karl Baumgarten wurde am 18. August 1883 in Reudnitz geboren. Der Sohn eines Buchbinders und Enkel des Porträtmalers und Zeichner Johann Friedrich August Baumgarten machte eine Ausbildung zum Lithografen und studierte von 1903 bis 1905 an der Königlichen Kunstakademie in Dresden sowie an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München. weiterlesen »
Friedrich August Biener wurde am 5. Februar 1787 in Leipzig geboren. Er studierte in Leipzig und Göttingen Jura und wurde 1810 bei der Gründung der Universität Berlin mit dem juristischen Lehrstuhl betraut. Ab 1834 lebte Biener als Jurist in Dresden. weiterlesen »
Traugott Ernst Friedrich Hasse wurde am 14. Februar 1846 in Leulitz bei Wurzen geboren. Der Sohn eines Oberpfarrers besuchte von 1860 bis 1866 die Fürstenschule St. Afra in Meißen und meldete sich als Zwanzigjähriger als Freiwilliger bei der sächsischen Armee zur Teilnahme am Preußisch-Österreichischen Krieg.
1867 legte Hasse sein Abitur an der Nikolaischule in Leipzig ab und studierte in Leipzig zunächst Theologie, ab 1868 Nationalökonomie und Rechts- und Staatswissenschaften. 1870 war Ernst Hasse Offizier im Deutsch-Französischen Krieg, wurde verwundet und war bis 1873 mit der Demobilisierung beschäftigt. 1874/75 setzte Ernst Hasse sein Studium in Berlin in Statistik fort.
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Christiane Ufholz, geb. Wunder, wurde am 1. September 1947 in Leipzig geboren.
Als Kind sang sie zehn Jahre lang im Leipziger Rundfunk-Kinderchor und erlernte den Beruf einer Friseurin. Ufholz´ Karriere als Rocksängerin begann bei der von Klaus Renft gegründeten Amateurband „Butlers“ aus Leipzig. Der Verbot der Band löste den Leipziger Beataufstand aus. Christiane Ufholz wechselte zur Amateurband „Studio Team Leipzig“, bei der zeitweilig auch Uschi Brüning und Regine Dobberschütz sangen. weiterlesen »
Das Geburtsdatum von Michael Rumpfer, auch Michel Rumpfer, ist nicht bekannt. 1518 erhielt der Ringschmied das Bürgerrecht in Leipzig und gehörte 1524 zu den Mitunterzeichnern einer reformatorischen Bittschrift an den Leipziger Rat. Rumpfer sammelte Almosen für die Armen und stand im Frühjahr 1525 an der Spitze der plebejischen Opposition, die gegen Klöster und den Rat der Stadt Leipzig vorging. weiterlesen »
Christian Mansfeld wurde am 9. Dezember 1819 in Priesdorf in Anhalt geboren. Nach einer Schlosserlehre und seinen Wanderjahren arbeite Mansfeld in Leipzig in einer Brücken- und Dezimalwaagen-Bauanstalt.
Bei einer Ausstellung sah Christian Mansfeld eine amerikanische Nähmaschine, welche damals revolutionär war und als Wunderwerk der Technik galt. Mansfeld schaute studierte die Technik und baute 1853 selbst eine solche Nähmaschine. Bereits 1861 begann Christian Mansfeld mit seiner Firma „Christian Mansfeld“ in Reudnitz mit dem Bau von Nähmaschinen, später vor allem Papierbearbeitungs- und Schuhfabrikationsmaschinen. weiterlesen »
Portal der Hochschule für Musik und Theater Leipzig
Carlernst Ortwein, Pseudonym Conny Odd, wurde am 21. Dezember 1916 in Leipzig geboren. 1927 kam Ortwein zum Thomanerchor.
Nach dem Abitur an der Thomasschule Leipzig absolvierte er ein Studium am Kirchenmusikalischen Institut der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, u.a. bei Karl Straube, Kurt Thomas, Günter Raphael und Johann Nepomuk David.
Carlernst Ortwein unterstützte seinen halbjüdischen Lehrer Günter Raphael und musste nach dessen Entlassung aus der Hochschule diese ebenfalls verlassen. Ortwein studierte privat weiter. Ab 1937 begann Carlernst Ortwein seine pianistische Tätigkeit an deutschen Rundfunksendern und schreibe seine ersten Kompositionen. weiterlesen »
Arthur Hoffmann wurde am 29. September 1900 in Wichelsdorf in geboren. Der Sohn einer Arbeiterfamilie lernt den Beruf des Zimmermanns. 1919 trat Hoffmann der USPD bei, 1920 der KPD.
In Delitzsch kämpfte Arthur Hoffmann gegen die Kapp-Putschisten und wurde daraufhin zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Ab 1925 wohnte Arthur Hoffmann in Leipzig und wurde Mitglied der KPD-Unterbezirksleitung. 1926 trat Hoffmann dem Rotfrontkämpferbund bei. 1929 wurde Arthur Hoffmann nach dem Verbot des Rotfrontkämpferbundes wegen Organisation einer Protestkundgebung drei Wochen inhaftiert und wurde im selben Jahr Stadtverordneter in Leipzig.
1931 wurde Hoffmann nach einem versuchten Waffenkauf zu fünf Jahren Haft verurteilt, 1932 jedoch vorzeitig entlassen. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 ging Hoffmann als Organisator des antifaschistischen Widerstandes in Chemnitz in den Untergrund. 1934 wurde Arthur Hoffmann zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt und 1937 in Schutzhaft genommen. weiterlesen »
Arno Rink wurde am 26. September 1940 in Schlotheim geboren. Er besuchte von 1955 bis 1958 die Oberschule in Mühlhausen/Thüringen, unternahm erste zeichnerische Versuche und begann an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät Dresden ein Kunststudium.
1961 bewarb sich Arno Rink an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wurde aber abgelehnt. Rink arbeitete vorübergehend in der Leipziger Wollkämmerei als Fahrstuhlführer und Eidechsenfahrer. Nach einem zweiten Bewerbungsversuch 1962 nahm er das Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig auf und absolvierte sein Grundstudium bei Werner Tübke, Hans Mayer-Foreyt und Harry Blume. 1967 schloss Arno Rink sein Studium in der Fachklasse von Bernhard Heisig ab und war anschließend freischaffend in Leipzig tätig. weiterlesen »
Arndt Bause
Arndt Bause wurde am 30. November 1936 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch der Grundschule begann Bause eine Lehre als Apparateglasbläser, die er 1954 abschloss.
Ab seinem zwölften Lebensjahr hatte Arndt Bause unfreiwillig Klavierunterricht erhalten, auf den er aufbauen konnte, als er seine Liebe zum Boogie-Woogie entdeckte und sich autodidaktisch weiterbildete.
Nach dem Abschluss seiner Glasbläserlehre beschloss Bause, Musiker zu werden. Er war Mitglied verschiedener Gruppen. Musik übte er aber nur gelegentlich nach Feierabend aus und begann zu komponieren. 1962 wurde erstmals eine Orchesternummer von Bause beim Rundfunk angenommen. Der Durchbruch gelang Arndt Bause 1964, als sich der Textdichter Dieter Schneider für Bauses Musik interessierte und ihn ins Schlagergeschäft brachte. Für die Sängerin Gipsy schrieben sie He, Joe – erster Platz in der Tip-Parade des Deutschen Fernsehfunks 1964. Bause schrieb zahlreiche Erfolgstitel für Chris Doerk, Frank Schöbel, Andreas Holm und andere. weiterlesen »
Claire Heliot. Farblithographie von Adolph Friedländer, 1903
Claire Heliot wurde am 9. Februar 1866 in Halle (Saale) als Clara Pleßke, verheiratet Clara Hanmann, geboren. Die Tochter des eines Postsekretärs heiratete den aus Dresden stammenden Zureiter und Stallmeister Karl Johann August Hanmann. Ihr ererbtes Vermögen verschwendete ihr Mann. Ab 1896 nahm Claire Heliot eine Tätigkeit als Tierpflegerin im Leipziger Zoo auf und kam erstmals mit Raubkatzen in Berührung.
Clara Hanmann gelang es, den Zoodirektor Ernst Pinkert, sie bei der Pflege der Löwen einzusetzen. Pinkert selbst wendete die Dressur-Methode Carl Hagenbecks an, die sich von der üblichen „harten Dressur“ mit Knüppeln oder Peitschen abgrenzte. Claire Heliot gelang es, Löwen zu zähmen. Sie gewöhnte die Tiere langsam an ihre Gegenwart und Berührung und sprach mit ihnen Französisch. weiterlesen »
Georg Trexler
Georg Trexler wurde am 9. Februar 1903 in Pirna als Sohn eines Glasmachermeisters geboren. In Plauen erhielt er seinen ersten Musikunterricht. Mit 16 Jahren wirkte Georg Trexler als Dirigent von „Der Freischütz“ und der „Musik zu Goethes Trauerspiel Egmont.
Georg Trexler absolvierte eine Banklehre in Plauen und Dresden und studierte ab 1924 an der Universität Leipzig Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft.
Die Begegnungen mit Wilhelm Furtwängler und Karl Straube führten Georg Trexler an die Musik heran. Von 1926 bis 1929 absolvierte Trexler ein Studium der katholischen Kirchenmusik in den Fächern Tonsatz, Orgel- und Klavierspiel. weiterlesen »
Im Auftrag der Europäischen Kommission wurden Bewohner von 83 Städten nach ihrer Zufriednheit befragt. Das Ergebnis überrascht, vor allem aus deutscher Sicht.
Leipzig erreichte den 4. Platz in Europa, 95% der Befragten sind mit ihrem Leben zufrieden. Die zweite deutsche Stadt unter den besten 10 lebenswertesten europäischen Städten ist auf Platz 7 Rostock.
Am zufriedensten in Europa sind die Bewohner in Zürich, gefolgt von Groningen und Kopenhagen. Am unzufriedensten sind die Bewohner in Palermo, Athen, Istanbul, Tirana und Neapel.
Paul Hollender wurde am 30. Juni 1883 in Krefeld geboren. Der Sohn eines Seidenhändlers kam 1909 in die bedeutende Leipziger Rauchwarenhandlung von Theodor Thorer.
Im Auftrag Thorers besuchte Hollender Moskau, Nischni Nowgorod und Buchara. Nach dem Tod seines Schwiegervaters Paul Thorer nahm Paul Hollender die Handelsbeziehungen zu Russland und den USA nach dem 1. Weltkrieg wieder auf. Die Firma Thorer handelte vor allem mit Perisanerfellen und förderte die Zucht des Karakulschafes in Deutschland und in den deutschen Kolonien.
Die 1932 gegründete Firma Thorer & Hollender widmete sich dem Vertrieb von Edelfuchsfellen. Paul Hollender war 1930 Präsident der Internationalen Pelz-Fachausstellung in Leipzig, er war Präsident des Internationalen Verbandes der Pelzindustrie und Vorsitzender des Reichsverbandes der Deutschen Rauchwarenfirmen. weiterlesen »
Max Körting wurde am 19. September 1862 in Leipzig geboren. Sein vater Eduard Körting war Inhaber einer Bautischlerei. Nach dem frühen Tod des Vaters musste Max Körting die Realschule in der 3. Klasse beenden und ging in die feinmechanische Werkstätte für physikalische Apparate Franz Hugershoff. Zwischen 1884 und 1886 arbeitete Körting bei Carl Zeiss, anschließend bis 1888 bei Firma Schumann & Köppe in Leipzig, die eine originelle Bogenlampen-Konstruktion herausgebracht hatte.
Körting lernte Wilhelm Mathiesen kennen, der sich im Privatstudium mit der Elektrotechnik eingehender befasst hatte Max Körting wurde Direktionsassistent zur Firma Mey & Co. in Leipzig. weiterlesen »
Nikolai Rumjanzew wurde am 30. Dezember 1912 in Gatschina bei Sankt Petersburg geboren. Der Schlosser war während des 2. Weltkriegs Panzerkommandant und kam 1941 in deutsche Gefangenschaft.
Rumjanzew konnte aus dem Lager fliehen, wurde erneut verhaftet und mit seiner Frau nach Deutschland verschleppt. 1942 arbeitete Nikolai Rumjanzew als Dreher in den Mitteldeutschen Motorenwerke in Taucha. Rumjanzew baute unter sowjetischen Gefangenen und Zwangsarbeitern eine Widerstandsorganisation auf und verbreitete Flugblätter. Die geheime Druckwerkstatt befand sich in der Gartenlaube von Max Hauke in Kleinzschocher. Im Februar 1944 floh Rumjanzew aus dem Lager in Taucha, wurde verhaftet und nach Auschwitz gebracht. Dort wurde Nikolai Rumjanzew am 5. August 1944 ermordet. weiterlesen »
Max Taube wurde am 8. Februar 1851 in Leipzig geboren. Nach der Nikolaischule besuchte Taube die Universität Leipzig, studierte Medizin und Naturwissenschaften.
1882 wurde taube städtischer Ziehkinderarzt, übernahm 1883 die ärztliche Leitung der städtischen Kinderpflege in Leipzig und war ab 1891 zugleich Armenarzt. Max Taube war Mitbegründer des Städtischen Waisenhauses in Connewitz und des Missionsärztlichen Vereins. weiterlesen »
Arno Nitzsche wurde am 28. Oktober 1897 in Leipzig geboren. Nitzsche kämpfte zwischen 1936 und 1938 als Teil der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg und wurde 1942 von den Nationalsozialisten inhaftiert. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs arbeitete Nitzsche im Gaswerk Süd in Leipzig. Beim Versuch, einen verunglückten Kollegen zu retten, wurde Arno Nitzsche schwer verletzt. weiterlesen »
Anton Leberecht Zickmantel wurde am 09. März 1838 in Döhlen geboren. Am 1.Januar 1865 erwarb Zickmantel Anteile an der Wassermühle Großzschocher und kaufte 1869 nach dem Tod des anderen Anteilseigners die Mühle von dessen Erben. weiterlesen »
Karl Weichardt (Mitte) in Neapel, 1893, gez. von C.W. Allers
Carl Friedrich Wilhelm Weichardt wurde am 10. Dezember 1846 in Nermsdorf geboren.
Weichardt erlernte das Zimmerhandwerk und studierte Architektur an der Polytechnischen Schule München. 1874 und 1886 unternahm Carl Weichardt Studienreisen nach Rom. Anschließend lehrte er als Professor an der Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule Leipzig. Von 1900 bis 1906 war Weichardt Professor für Ornamententwerfen und Figurenzeichnen an der Technischen Hochschule Dresden.
Bei seinen Bauten orientierte sich Carl Weichardt am antiken Kunstideal und an der Neorenaissance. Neben Planungen für Neubauten in Deutschland befasste sich Weichardt mit der Rekonstruktion von Tempelanlagen, z.B. 1897 in Pompeji. Auf Capri versuchte er grafische Rekonstruktionen der Villa Jovis, was ihn zur Gestaltung seines Wohnhauses Villa Tiberius in Dresden anregte. weiterlesen »
Bruno Eelbo
Bruno Heinrich Eelbo wurde am 10. Oktober 1853 in Bremerhaven als Sohn eines Sparkassendirektors geboren.
Eelbo absolvierte eine Maurerlehre und war während seiner Gesellenzeit Bauführer und Bauzeichner in verschiedenen Werkstätten. Von 1873 bis 1874 arbeitete Bruno Eelbo im Atelier des Architekten Ludwig Bohnstedt in Gotha.
1878 machte sich Bruno Eelbo in Gotha selbständig, arbeitete an Inneneinrichtungen und war auf verschiedenen Gebieten des Kunstgewerbes tätig. Neben Tischen, Stühlen, Schränken, Öfen, Lampen und Aquarellen für Diplome und Entwürfen für Lithografien entwarf er auch Architektur. Bruno Eelbo schuf, teils in Zusammenarbeit mit Carl Weichardt, repräsentative Villen und Verwaltungsgebäude. weiterlesen »
Stadtgeschichliches Museum Leipzig, Haus Böttchergässchen
Freier Eintritt ins Museum – das wird in den vier städtischen Museen in Leipzig ab 2024 möglich sein. In den jeweiligen Dauerausstellungen führen neben den vier städtischen Museen – Museum der bildenden Künste, Stadtgeschichtliches Museum, Naturkundemuseum und Museum für Angewandte Kunst – auch das Museum für Völkerkunde und das Musikinstrumenten- museum diese Regelung ein. Den Museen wird aber auch die Möglichkeit gegeben, die Preise für besonders aufwändige Sonderausstellungen zu erhöhen. weiterlesen »
Elisabeth Mara
Elisabeth Mara, geb. Schmeling, wurde am 23. Februar 1749 in Kassel geboren. Ihr Vater erkannte früh die Musikalität von Elisabeth und bildete sie zum Wunderkind auf der Violine aus.
1755 ging Elisabeth mit ihrem Vater auf Konzertreise nach Frankfurt am Main, dann rheinabwärts, nach Flandern, Holland und ab 1759 nach England. Auf dieser zehnjährigen Reise wurde Elisabeth bewunderte und gefeiert. Sie legte ihre Violine aber nieder und bildete ihre glockenhelle Stimme aus und erlernte Gitarrespiel. 1864 starb Elisabeths Mutter, die mit neun Kindern in Kassel in erbärmlichen Verhältnissen zurückblieb und sie kehrte zurück. weiterlesen »
Bach in Leipzig heute
Die Thomasschule in Leipzig 1896, Wohnhaus von Johann Sebastian Bach
Was wäre Leipzig ohne seinen großen Kantor Johann Sebastian Bach? Zumindest kulturell ein Stück ärmer. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bach-Verehrung einen rasanten Aufstieg.
Der Meister schaut uns heute von seinem Sockel am Thomaskirchhof an, er schaut von seinem ersten Denkmal auf seinen musikalischen Wiederentdecker, Felix Mendelssohn-Bartholdy. An einem Torpfeiler am ehemaligen Rittergut Kleinzschocher berichtet eine Gedenktafel über die Aufführung der Bauernkantate. In der Nikolaikirche gedenkt eine Büste an Bachs Vorspiel. An der Grünfläche vor dem Neuen Grassimuseum erinnert eine Gedenktafel an das erste Grab von Johann Sebastian Bach, dass auf der Fläche durch einen gepflasterten Kreis gekennzeichnet ist, eine weitere Tafel erinnert an die Bach-Gellert-Gruft unter der Johanniskirche, die heute noch unter dem Rasen ruht. weiterlesen »
Bachs Tod 1750, Vergessenheit und Auferstehung
Altes Bachdenkmal in Leipzig
Bach erfreute sich zeitlebens bester Gesundheit. Er war wohl nie ernsthaft krank. 1729 hatte er mit Unwohlsein zu kämpfen, was ihn ärgerte, denn ein Treffen mit Georg Friedrich Händel, der in Halle weilte, kam nicht zustande.
Unbefriedigend war der Zustand seiner Augen, er war kurzsichtig. Geschont hat er sich nie, schrieb bei schlechtem Licht schon in jungen Jahren Noten ab, seine Sehkraft ließ ständig nach. Das war wohl auch der Grund für das Nachlassen seiner Kompositionen ab 1740. Johann Sebastian Bach wurde von einer schmerzhaften Augenkrankheit befallen. Seine letzte Zeit scheint Bach nur noch in einem verdunkelten Zimmer verbracht zu haben. Er schuf, den Tod vor Augen, sein Werk „Vor deinen Thron tret´ ich hiermit“. weiterlesen »
500 Jahre Haus „Goldene Schlange“
Der Erker in Barthels Hof in Leipzig
Im Jahr 1523 wurde das Haus „Goldene Schlange“ am Markt fertiggestellt – die Geburtsstunde der Renaissance in Leipzig.
Bis um 1500 waren die Leipziger Bürgerhäuser Fachwerkbauten, in Stein zu bauen war den Kirchen, Klöstern und wichtigen städtischen Bauten vorbehalten. Die aufstrebende Handels- und Messestadt Leipzig ermöglichte es im frühen 16. Jahrhundert nun auch den zu Wohlstand gekommenen Bürgern, ihre Häuser in Stein zu bauen – sie waren steinreich. Das Haus „Goldene Schlange“ wurde für Hieronymus Walther erbaut, Leipziger Faktor und Teilhaber der Augsburger Kaufherrenfamilie der Welser.
Das zum Markt gewandte, schmale Haus schmückte ein reich verzierter Erker, der von einem Volutengiebel mit Türmchen gekrönt war. Der Konsolstein des Erkers weist mit seinen gekreuzten Rippen noch gotische Züge auf. Die Stabprofiel der Fenster hingegen wurden später auch von Hieronymus Lotter am Alten Rathaus in Leipzig verwendet worden. Die Renaissance hatte 1523 auch in Leipzig Einzug gehalten. weiterlesen »
Bach in Leipzig – 1723 bis 1750
Thomaskirche und Thomasschule in Leipzig 1723
Wenn man, nach Meinung des Leipziger Rates, die Besten nicht haben kann, müsse man sich mit der Nummer zwei zufriedengeben. Die Nummer zwei war Bach. Genommen wurde er wohl, weil die weiteren Bewerber an ihn nicht heranreichten und der Rast einen würdigen Nachfolger für Kuhnau suchte.
Im Vertrag mit der Stadt musste sich Johann Sebastian Bach verpflichten, die Stadt nicht ohne Erlaubnis des Bürgermeisters zu verlassen und die Knaben des Thomanerchors nicht nur in Gesang, sondern auch in den Instrumenten zu unterrichten. Man wollte Geld sparen.
Die feierliche Amtseinführung von Johann Sebastian Bach in Leipzig fand am 31. Mai 1723 statt. Konsistorium und rat gerieten dabei fast aneinander, denn das Konsistorium hatte, nach Ansicht des Rates, Forderungen gestellt, die ihm nicht zustanden. Das Amt des Thomaskantors und Stadtmusikdirektors war ein städtisches. Die Rivalitäten der beiden Behörden begleiteten Bachs Wirken in Leipzig sein Leben lang, störten ihn aber nicht, sondern kamen seinem Unabhängigkeitsbedürfnis entgegen. weiterlesen »
Bachs Weg von Eisenach nach Leipzig – 1685 bis 1723
Johann Sebastian Bach 1746
30. Mai 1723, Gottesdienst in der Nikolaikirche zu Leipzig. Zum ersten Mal führt der neue Thomaskantor und Stadtmusikdirektor, Johann Sebastian Bach, ein Werk auf. Stille, nachdem Bach sein Werk beendet hat. Und dann Applaus – in der Kirche, zum Gottesdienst. Unglaublich!
Wer war dieser Bach, wie kam er nach Leipzig und war er hier angesehen?
Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach geboren. Seine Mutter, Elisabeth Bach, starb bereits neun Jahre später und hinterließ ihrem Mann, Johann Ambrosius Bach, vier Kinder, das jüngste war Johann Sebastian. Anfang des Jahres 1695 starb auch der Vater. Der 1671 geborene Johann Christoph Bach übernahm die Erziehung seines jüngeren Bruders in Ohrdruf. Die Familie des Bruders wuchs und so wurde Johann Sebastian 1700 in das Michaeliskloster zu Lüneburg aufgenommen, wohl wegen seiner schönen Sopranstimme. Von Lüneburg reiste Bach mehrfach nach Hamburg und nach Celle. 1703 schloss Johann Sebastian Bach das Gymnasium ab und wurde als achtzehnjähriger in die Hofkapelle von Herzog Johann Ernst in Weimar aufgenommen. Bach blieb nur kurz und kam 1704 nach Arnstadt als Organist an der Neuen Kirche. In Arnstadt legte Bach wohl den Grundstein für sein späteres Schaffen, sein Amt nahm ihn nur dreimal in der Woche in Anspruch. weiterlesen »
Andreas Kunz (2. von links) im Jahr 1968
Andreas Kunz wurde am 24. Juli 1946 in Leipzig geboren. Der Nordische Kombinierer startete für den SC Dynamo Klingenthal und gewann bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble die Bronzemedaille in der Nordischen Kombination, die erste olympische Medaille für die DDR als eigenständiges Team. Für den Medaillengewinn erhielt er eine dreitägige Reise nach Paris als Belohnung vom Skiverband der DDR.
Im Jahr 1970 musste Andreas Kunz seine Laufbahn aufgrund politischen Drucks beenden. Er hatte Kontakt mit dem während der vorolympischen Wettkämpfe in der Schweiz nach Westdeutschland geflohenen Nordischen Kombinierer Ralph Pöhland. Kunz wurde von Klingenthal nach Zwickau delegiert und wurde später Sportoffizier der NVA. Andreas Kunz starb am 1. Januar 2022 in Leipzig. weiterlesen »
Anna Catharina Elisabeth Heinicke im Alter von 64 Jahren
Anna Catharina Elisabeth Heinicke, geb. Kludt, wurde am 9. November 1757 in Jüthorn geboren. Ihre beiden taubstummen Brüder wurden von Samuel Heinicke in Sprechen, Lesen und Schreiben unterrichtet. Mit 18 Jahren heiratete Kludt, ihr Mann starb bereits nach einem Jahr.
Samuel Heinicke war ebenfalls verwitwet mit vier Kindern. 1778 heirateten Samuel Heinicke und Anna Catharina Elisabeth Kludt, beide zogen mit den neun taubstummen Schülern nach Leipzig um. Am Rossplatz eröffneten sie das Churfürstlich-Sächsische Institut für Stumme und andere mit Sprachgebrechen behaftete Personen. Anna Catharina Elisabeth Heinicke war den Umgang mit Taubstummen gewöhnt und betätigte sich als Pflegemutter, war für den großen Haushalt verantwortlich und unterwies die Schülerinnen in weiblichen Handarbeiten. weiterlesen »
Rahel Amalia Augusta Trier
Rahel Amalie Auguste Trier, geb. Beyer, wurde am 20. November 1731 in Leipzig geboren. Ihr Vater, Karl Friedrich Trier, Sohn eines höheren nichtadligen Beamten in Dresden, studierte Jura. 1750 kommt er nach Leipzig, tritt in den städtischen Dienst und wohnt bei seinem Onkel, dem Leipziger Ratsherren Karl Friedrich Trier, in dessen Haus am Neumarkt.
Trier hatte eine besonders enge Verbindung zu Rahel Amalia Augusta Beyer. Nach dem Tod von Triers Frau 1771 heiratet er 1772 Rahel Amalia Augusta Beyer. Ihr Vater ist ebenfalls Jurist und zählt zu den höheren Hofbeamten in Dresden. Vermutlich blieb die Ehe kinderlos. weiterlesen »
Curt Ewald Rudolf Lippert wurde am 29. Oktober 1900 in Leipzig geboren. Lippert war Mitglied der Kavallerieschule Hannover und absolvierte seine ersten internationalen Wettkämpfe in den 1920er Jahren, u.a. bei den IX. Olympischen Spielen in Amsterdam 1929. Er erreichte beachtliche Leistungen bei Deutschen Meisterschaften. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin gewann er auf „Fasan“ mit der deutschen Mannschaft auf „Nurmi“ die Goldmedaille im Vielseitigkeitsreiten.
Im 2. Weltkrieg diente Lippert im Oktober 1941 als Oberst und Kommandeur des Panzer-Regiments 51. Als Generalmajor und Kommandeur der 5. Panzer-Division kämpften seine Truppen in Ostpreußen und im Kurland-Kessel. Im Februar 1945 war Lippert in Rückzugskämpfe bei Bielefeld verwickelt, wo er im März 1945 fiel. weiterlesen »
Carl Werner Ihmels wurde am 14. Januar 1926 in Leipzig geboren. Der aus einer angesehenen protestantischen Theologenfamilie stammende Ihmels besuchte bis 1944 die Thomasschule zu Leipzig. Dem Nationalsozialismus stand Ihmels ablehnend gegenüber und war seit 1936 Mitglied eines illegalen Schülerbibelkreises. Werner Ihmels studierte an der Universität Leipzig Theologie.
1945 trat Werner Ihmels in die CDU ein und im selben Jahr in die FDJ, die er als freie und demokratische Organisation betrachtete. 1947 kandidierte Ihmels als Verbindungsmann der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens bei der FDJ-Landesleitung Sachsen. weiterlesen »
Das alte Beginenhaus (Mitte) in der Universitätsstraße Leipzig vor seinem Abriss 1855
Die Lebensdaten von Margaretha Caspar sind nicht bekannt. In Leipzig ist sie zwischen 1540 und 1561 nachweisbar.
Margaretha Caspar war Begine in Leipzig. Erst mit der Einführung der Reformation in Leipzig erscheinen die noch verbliebenen 20 Beginen namentlich, darunter auch Margarethe Caspar. Margaretha Caspar stammte aus Zwickau und lebte in einer der zwei Leipziger Beginengemeinschaften, die dem Franziskaner- und dem Dominikanerkloster unterstellt waren. weiterlesen »
Die Nonnenmühle in Leipzig von Norden mit den beiden Wasserkünsten (links), um 1890
Cecilia von Haugwitz (auch Haubitz) wurde um 1509/1510 in Kleeberg (heute Markkleeberg) geboren. Ihr Vater war Georg von Haugwitz, ihre Mutter Christine (von) Pflug.
Cecilia von Haugwitz kam um 1512/13 in das Kloster St. Georg der Zisterzienserinnen in Leipzig, wo sie in der Klosterschule eine Grundausbildung in Schreiben, Lesen, Latein, Rechnen, liturgischem Gesang und textilem Handwerk erhielt. Ihr Leben war durch das Gelübde geprägt, durch täglichen Chor-, Gebets- und Memoriadienst in der Klosterkirche. weiterlesen »
Tobias Künzel bei einem Konzert in Biberach/Riß (2006)
Tobias Künzel wurde am 26. Mai 1964 in Leipzig geboren. Künzel besuchte die Thomasschule in Leipzig und wurde 1973 in den Thomanerchor aufgenommen. Von 1984 bis 1988 studierte er Fächer Schlagzeug und Gesang an der Musikhochschule Leipzig.
In seiner Schulzeit gründete Tobias Künzel mit seinem Freund Dirk Posner die Band „Puma“ (Abkürzung für PUnk MAchine). Während seines Studiums stieß Künzel als Schlagzeuger zu der Gruppe „Süd-Rock“, aus der 1985 „Amor & die Kids“ hervorgingen, deren größter Hit „Komm doch mit (zu ’nem Ritt auf dem Sofa)“ war. 1990 kam Tobias Künzel als Sänger zu den „Prinzen“. weiterlesen »
Ehrentafel für Karl Theodor Kunz am Bahnhof Dresden-Neustadt
Karl Theodor Kunz wurde am 27. Juli 1791 in Dresden geboren. Kunz studierte 1833 und 1834 in England das Eisenbahnwesen und projektierte die Leipzig-Dresdner Eisenbahn.
Am 1. November 1835 übernahm er als Oberingenieur die Leitung des Baus der ersten deutschen Ferneisenbahnstrecke und damit des ersten größeren Eisenbahntunnels, des Oberauer Tunnels, mit einer Länge von 513 m, der in den 1930er Jahren beseitigt wurde, und der ersten deutschen Eisenbahnbrücken, z.B. der Marienbrücke in Dresden. Beim Bau der Bahnstrecke von Leipzig nach Dresden setzte Karl Theodor Kunz erstmals in Deutschland die von dem Amerikaner Robert Livingston Stevens entwickelte Breitfußschiene ein, lagerte sie jedoch – anders als von Stevens vorgesehen – unmittelbar auf den Querschwellen. weiterlesen »
Hedwig von Holstein
Hedwig von Holstein, geborene Salomon, wurde am 16. Februar 1822 in Leipzig geboren. Ihr Vater Rudolf Julius Salomon war Seidenhändler und protestantischer Stadtrat und Teilhaber im Seidenwarengeschäft Preußer. Hedwig erhielt eine umfassende Ausbildung. Über die Hauskonzerte der Familie Salomon kam Hedwig Salomon mit dem Leipziger Musikleben in Verbindung und trat im Leipziger Gewandhaus im Chor unter Felix Mendelssohn Bartholdy auf, war zu Besuch im Hause Mendelssohn, traf den jungen Johannes Brahms und verkehrte bei Clara Schumann und Livia Frege.
1854 lernte Hedwig Salomon den aus Braunschweig stammenden Musikstudenten und späteren Komponisten Franz von Holstein kennen und beide heirateten am 4. September 1855 in der Nikolaikirche in Leipzig. weiterlesen »
Familiengrabstätte Günther auf dem Südfriedhof in Leipzig
Doris Günther, geb. Doris Birke, wurde am 4. März 1919 in Leipzig in einer Schuhmacherfamilie geboren. Sie besucht6e die Volksschule in Schönefeld und bis 1936 die Carola-Schule für Hauswirtschaft am Johannisplatz.
Ab 1942 begann Doris Birke eine Ausbildung zur Wohlfahrtspflegerin am Sozialpädagogischen Frauenseminar, die 1911 als Hochschule für Frauen von Henriette Goldschmidt eröffnet worden war. Als BDM-Führerin wurde sie ab 1944 bis zum Kriegsende zu Hilfsdiensten herangezogen. Am 12. April 1945 kehrte sie nach Leipzig zurück. weiterlesen »
Uwe Schwabe wurde am 4. Mai 1962 in Leipzig geboren. Nach seiner Ausbildung zum bei der bei der DDR Handelsflotte als Seefahrer anheuern. Seine Bewerbung wurde aufgrund von Disziplinarverstößen und politischer Unzuverlässigkeit abgelehnt und ihm die Eignung für den grenzüberschreitenden Verkehr abgesprochen.
Uwe Schwabe arbeitete in seinem Ausbildungsberuf, kündigte 1987 kündigte und hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Von 1988 bis 1990 war er Hilfskrankenpfleger in einem kirchlichen Pflegeheim. Im Herbst 1988 verweigerte Schwabe den Reservistendienst bei der NVA und wurde daraufhin im Frühjahr 1989 zum Soldaten degradiert. weiterlesen »
Der VfB Leipzig 1901, Heinrich Riso unten rechts
Heinrich Riso wurde am 30. Juni 1882 in Leipzig geboren. Riso bestritt für den
VfB Leipzig von 1901 bis 1912 in den vom Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine organisierten Meisterschaften durchgängig im Gau Nordwestsachsen seine Punktspiele. Während seiner Vereinszugehörigkeit gewann Heinrich Riso siebenmal die Gaumeisterschaft Nordwestsachsen, viermal die Mitteldeutsche Meisterschaft und zweimal die
Deutsche Meisterschaft.
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Bachs Kopie von Reinckens An Wasserflüssen Babylon
Michael Maul wurde am 15. Februar 1978 in Leipzig geboren. Er studierte von 1997 bis 2002 in Leipzig Musikwissenschaft, Journalistik und Betriebswirtschaftslehre und promovierte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau 2006.
Seit 2002 arbeite Michael Maul als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bach-Archiv Leipzig und widmet sich der systematischen wissenschaftlichen Erschließung von Archiven in Mitteldeutschland und Osteuropa. Michael Maul veröffentlichte teils spektakuläre Entdeckungen. 2001 stieß er in Vilnius auf die älteste erhaltene deutschsprachige Oper von Johann Sebastiani „Pastorello musicale“, Königsberg 1663 (hrsg. von Maul 2004, Erstaufführung beim Bachfest Leipzig 2017). Maul identifizierte die Arien zu der bis dahin unbekannten Oper von Georg Philipp Telemann „Germanicus“, Leipzig 1704/10, die rekonstruierte Fassung wurde beim Bachfest in Leipzig 2007 erstaufgeführt und szenisch am Opernhaus Osnabrück 2015 aufgeführt. weiterlesen »
Plakat am Museum der bildenden Künste Leipzig
Olga Costa, eigentlich Olga Kostakowsky, wurde am 28. August 1913 in Leipzig geboren. Die Tochter eines ukrainischen Violinisten und Komponisten verbrachte ihre Kindheit in Berlin. 1925 ging die Familie nach Mexiko.
In Mexiko-Stadt lernte Olga Costa Diego Rivera, Frida Kahlo und Rufino Tamayo Costa und ihr Ehemann sammelten mehrere prähispanische Kunststücke sowie Stücke der mexikanischen Kolonial- und Volkskunst. Gemeinsam mit ihrem Mann gründete Olga Costa in Mexiko-Stadt die Galería Espiral. 1945 hatte Costa in der Galería de Arte Mexicana ihre erste Einzelausstellung und reiste 1946 durch Japan, wodurch ihre späteren Werke stark durch die Techniken und den Stil der asiatischen Kunst beeinflusst sind. weiterlesen »
Sebastian Krumbiegel
Sebastian Krumbiegel wurde am 5. Juni 1966 in Leipzig geboren. Er wuchs in einem christlichen Elternhaus auf, trat aber 1990 aus der Kirche aus. Von 1976 bis 1985 besuchte Krumbiegel den Thomanerchor und die Thomasschule zu Leipzig. 1981 gründete er mit Wolfgang Lenk die Rockband „Phoenix“.
Bis 1987 sang er bei „Rockpol“, anschließend studierte Krumbiegel an der Leipziger Musikhochschule Schlagzeug und Gesang. Während des Studiums gründete er die Band „Die Herzbuben“ und legte damit den Grundstein zu einer der erfolgreichsten deutschen Bands der 1990er Jahre.
1991 stieß Tobias Künzel zur Band, im selben Jahr änderte die Band ihren Namen in „Die Prinzen“. Die Singles „Millionär“, „Gabi und Klaus“ und „Mein Fahrrad“ stammen aus der Feder von Sebastian Krumbiegel. weiterlesen »
Moritz Georg Weidmann
Moritz Georg Weidmann wurde am 23. Januar 1686 in Leipzig als Sohn des gleichnamigen Verlegers, der nach einer Buchhandelslehre in Frankfurt am Main in den Leipziger Buchhandel eingestiegen war, geboren. Weidmanns Vater starb, als Moritz Georg sieben Jahre alt war.
Seine Mutter heiratete ein Jahr später den Leipziger Buchhändler Johann Ludwig Gleditsch, der die Leitung der Weidmannschen Buchhandlung übernahm und sie als Johann Ludwig Gleditsch & Moritz Georg Weidmann führte. Moritz Georg Weidmann erhielt eine gute Erziehung und reiste für längere Zeit nach Holland. Weidmann betrieb hier Jurastudien und sah sich im Buchhandel um. weiterlesen »
Das Neue Gewandhaus Leipzig am Augustusplatz
Das Gewandhausorchester zu Leipzig gehört international zu den führenden Orchestern und gilt mit ca. 185 Berufsmusikern als größtes Berufsorchester der Welt.
1743 finanzierten 16 Leipziger Kaufleute 16 Musiker, darunter die Stadtpfeifer und gründeten eine musikalische Gesellschaft, das Leipziger Concert. Das erste Konzert fand am 11. März 1743 statt. Damit gilt das Gewandhausorchester zu Leipzig als das älteste, dem Bürgertum entwachsene Konzertorchester im deutschsprachigen Raum. weiterlesen »
Jan Hahn
Jan Hahn wurde am 22. September 1973 in Leipzig geboren. Nach dem Abitur absolvierte Hahn in Berlin seinen Zivildienst und studierte von 1994 bis 1997 an der Universität Leipzig Kommunikations-, Medien- und Theaterwissenschaft. Während seiner Studienzeit arbeitete Jan Hahn beim Uniradio Mephisto 97.6.
1996 moderierte Hahn die „nrj drivetime“ und war Musikchef bei Energy Sachsen. 1997 wechselte Jan Hahn zum öffentlich-rechtlichen MDR „Sputnik“ und war als Moderator und Autor der Morgenshow „Fett geweckt – Jan Hahns neuer Morgen“ tätig. 2004 moderierte er zusammen mit Alex Huth „Die Sputnik-Nacht mit Hahn und Huth“. weiterlesen »
Wilhelm Gause: Im Foyer des Gewandhauses zu Leipzig, 1909
Herbert Albert wurde am 26. Dezmber 1903 in Lausigk geboren. Er studierte in Bremen, in Hamburg und in Leipzig. Albert debütierte als Pianist, wandte sich aber schnell der Laufbahn eines Dirigenten zu.
Zwischen 1926 bis 1934 war Herbert Albert nacheinander Kapellmeister in Rudolstadt, Kaiserslautern und Wiesbaden, 1933 wurde er zum Ersten städtischen Kapellmeister in Baden-Baden ernannt,
1937 wechselte Albert als Generalmusikdirektor an die Staatsoper Stuttgart und 1944 an die Oper Breslau. weiterlesen »
Kongresshalle am Zoo, Spielstätte des Gewandhausorchesters nach dem 2. Weltkrieg
Vaclav Neumann wurde am 29. September 1920 in Prag geboren. Er studierte am Prager Konservatorium, war Mitgründer und Erster Geiger des Smetana-Quartetts und nahm seinen ersten Posten als Dirigent in Karlsbad und Brünn an.
1956 wurde Neumann Dirigent an der Komischen Oper in Berlin, 1964 Dirigent des Gewandhausorchesters in Leipzig. 1968 legte Vaclav Neumann aus Protest gegen den Einmarsch der Armeen des Warschauer Vertrages in die ČSSR seine Ämter in Leipzig nieder und wurde erster Dirigent der Tschechischen Philharmonie. weiterlesen »
Peter Gläser
Peter „Cäsar“ Gläser wurde am 7. Januar 1949 in Leipzig geboren. Bereist als Kind bekam er Musikunterricht an der Volksmusikschule Leipzig, lernte Blockflöte, Klavier, Klarinette und Fagott. Das Gitarrenspiel erlernte Gläser autodidaktisch. Nach seinem Schulabschluss 1965 erlernte Peter Gläser den Beruf eines Elektromonteurs, hatte aber die feste Absicht, Musiker zu werden. 1966 besuchte er Klaus Renft und konnte diesen von seinen musikalischen Qualitäten überzeugen.
Kurze Zeit später trat er 17jährig gemeinsam mit Klaus Renft als Barmusiker in der Leipziger Nachtbar „Intermezzo“ auf. Seinen Künstlernamen „Cäsar“ übernahm er von seinem Spitznamen aus Schulzeiten, da Mitschüler fanden, dass er wie Gaius Julius Caesar aussähe. weiterlesen »
Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg, mit der Ersterwähnung Leipzigs, Faksimile 1905 (SLUB Dresden)
Thietmar von Merseburg wurde am 25. Juli 975 oder 976 geboren. Der Walbecker Grafensohn entstammte dem sächsischen Hochadel, stieg in den kirchlichen Institutionen auf wurde durch die regional bedeutenden weltlichen Ämter seiner Familie begünstigt.
Seine Zeit in Magdeburg war für Thietmar durch das Leben in einer geistlichen Gemeinschaft prägend. Thietmar erhielt in Magdeburg eine gründliche Ausbildung und eignete sich Kenntnisse klassischer Werke, frühchristlicher Literatur und der Heiligen Schrift an. weiterlesen »
Die auch als Gründungsurkunde der Thomasschule geltende am 20. März 1212 besiegelte Gründungsurkunde des Augustiner-Chorherrenstifts zu St. Thomas
1212 gründet Markgraf Dietrich von Meißen in Leipzig ein Augustinerchorherrenstift. Im selben jahr wird auch der Kirchenchor gegründet. Der Thomaskantor war mit dem Chor für die Kirchenmusik in den Hauptkirchen der Stadt Leipzig zuständig. Heute ist der Thomaskantor für die Durchführung der wöchentlichen Motetten und die musikalische Gestaltung der Gottesdienste in der Thomaskirche verantwortlich. Früher gehörte zu den Aufgaben des Thomaskantors auch der Unterricht an der Thomasschule. Viele Thomaskantoren erwarben Ansehen durch ihre Kompositionen. weiterlesen »
Thomaskirche und -schule (links) 1723
Melchior Heger wurde 1522 in Brüx geboren. Er studierte ab 1542 in Leipzig. 1544 wird er unter der Kombination von Namen und Herkunftsregion als „Melchior Heger Boemus“ als eingeschriebener Student der Universität Wittenberg geführt. Vermutlich war Heger in Wittenberg Schüler des Komponisten Sixt Dietrich.
1553 übernahm Melchior Heger Amt als Thomaskantor in Leipzig. Der Thomanerchor und das Amt des Thomaskantors hatte bereits lange von Johann Sebastian Bach einen angesehen Ruf, so dass der Stadtrat, der seit der Reformation in Absprache mit der Kirchgemeinde St. Thomas den Kantor der Thomaskirche ernennt, schon zu Zeiten von Melchior Heger, besonderes Gewicht auf die Stellenbesetzung legte. weiterlesen »
Manfred Gerlach
Manfred Gerlach wurde am 8. Mai 1928 in Leipzig geboren. Nach seinem Schulabschluss arbeitete Gerlach ab 1944 als Justizangestellter. Wegen Gründung einer illegalen Jugendgruppe kam er im März 1944 in Jugendarrest.
1945 trat Manfred Gerlach in die Liberaldemokratische Partei Deutschlands (LDPD) ein und war von 1947 bis 1952 Mitglied des Landesverbandes Sachsen und Mitglied des Beirates für Jugendfragen beim Zentralverband der LDPD. Manfred Gerlach war von 1951 bis 1953 stellvertretender Vorsitzender und von 1954 bis 1967 Generalsekretär der Partei.
1946 gründete Gerlach in Leipzig die FDJ mit und war von 1949 bis 1959 Mitglied im Zentralrat der FDJ. 1949 wurde Manfred Gerlach Mitglied der Volkskammer der DDR. Von 1951 bis 1954 absolvierte Manfred Gerlach ein Fernstudium. weiterlesen »
Andreas Gursky im März 2013 im Düsseldorfer Museum K21
Andreas Gursky wurde am 15. Januar 1955 in Leipzig geboren. Sein Vater Willy Gursky war ebenso wie sein Großvater Hans Gursky Werbefotograf. Willy Gursky betrieb seit 1949 ein Atelier in Leipzig, sein Großvater Hans hatte ein Fotogeschäft in Taucha bei Leipzig. Im Jahr 1955 floh die Familie aus der DDR nach Düsseldorf. weiterlesen »
Gedenktafel für den Allgemeinen Deutschen Frauenverein in Leipzig
Ottilie von Steyber wurde am 28. Juni 1804 in Luckau in der Niederlausitz geboren. Die älteste Tochter einer Offiziersfamilie kam nach dem Tod ihres Vaters 1812 zu Pflegeeltern nach Wurzen. Nach dem Tod der Pflegeeltern kehrte Ottilie von Steyber nach Hause zurück und ließ sich zur Lehrerin ausbilden.
1842 wurde von Steyber Erzieherin im Hause des Leipziger Verlegers und Buchhändlers Friedrich Brockhaus. 1847 heiratete die älteste Tochter der Familie Brockhaus und Ottilie von Steyber erhielt von Freunden die Empfehlung, eine Schule für Mädchen aus gehobenen Gesellschaftskreisen zu gründen. Diese Schule eröffnete Ottilie von Steyber zum 1. November 1847, um 1852 wurde ein Lehrerinnenbildungs- seminar angeschlossen. weiterlesen »
Mondkrater Hommel
Johannes Hommel wurde am 2. Februar 1518 in Memmingen geboren. Seine Studien begann Hommel an der Universität Straßburg und setzte diese 1540 an der Universität Wittenberg fort. Johannes Hommel hatte Kontakt mit Martin Luther, Philipp Melanchthon und Erasmus Reinhold und erwarb den akademischen Grad eines Magisters der freien Künste.
1543 bis 1548 war Hommel Pfarrer in Bläß bei Memmingen. Hommel ging nach Augsburg an den Hof von Kaiser Karl V. Hommel fertigte eine Uhr, die Karl V. dem türkischen Herrscher Süleyman I. schenkte. Johannes Hommel war beim Kaiser so beliebt, dass dieser ihn 1553 in den Adelsstand erhob. weiterlesen »
Uschi Brüning (September 2018)
Uschi Brüning wurde am 4. März 1947 in Leipzig geboren. Sie debütierte öffentlich 1960 mit Schlagern und sang mit 17 Jahren in der Amateurband „Studio Team“, mit der sie durch Sachsen tourte. Uschi Brüning erhielt zunächst keine Zulassung zum Musikstudium am Konservatorium in Zwickau und wurde Gerichtssekretärin. Ab 1969 besuchte Brüning an der Musikschule Friedrichshain in Berlin-Friedrichshain die Spezialklasse Tanzmusik und Gesang und sang mit der Klaus-Lenz-Band.
Seit 1970 arbeitete Uschi Brüning als Berufssängerin und unternahm ihre erste DDR-Tournee mit dem Günther-Fischer-Quintett und Manfred Krug. 1972 erhielt sie den zweiten Preis beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden. weiterlesen »
Deckblatt zu „Singende Muse an der Pleiße“
Johann Sigismund Scholze, alias Sperontes, wurde am 20. März 1705 in Lobendau bei Liegnitz geboren. Über sein Leben Scholzes ist wenig bekannt. Scholze war Sohn eines Amtsschreibers und besuchte die Schule im schlesischen Liegnitz bis zum Beginn seines Studiums in Leipzig. 1729 ist er als Student in Leipzig genannt. Am 3. Januar 1729 wurde Johann Sigismund Scholze in Leipzig auf Befehl des Konsistoriums mit der Witwe eines Traiteurs aus Halle getraut, mit der er eine Beziehung begonnen hatte. weiterlesen »
Prospekt des Hotel de Baviere in Leipzig, mit Entfernungsangaben zu verschiedenen Städten in Stunden. Stich von Johann Michael Stock
Johann Michael Stock wurde 1737 in Nürnberg geboren. Stock erlernte in Nürnberg die Kunst des Kupferstechens und des Holzschnitts und arbeitete vor allem für die Buchproduktion.
1764 kam Johann Michael Stock nach Leipzig und wohnte mit seiner Familie ab 1765 in dem von Johann Gottlob Immanuel Breitkopf erbauten Haus „Zum Silbernen Bären“ in der Universitätsstraße . Stock arbeitete auch für den Verlag von Breitkopf. weiterlesen »
Johann Gottfried Stallbaum
Johann Gottfried Stallbaum wurde am25. September 1793 in Zaasch bei Delitzsch geboren. Seinen ersten Unterricht erhielt Stallbaum in der Dorfschule und bei einem Privatgelehrten. Von 1808 bis 1815 besuchte Johann Gottfried Stallbaum die Thomasschule zu Leipzig unter Friedrich Wilhelm Ehrenfried Rost.
Von 1815 bis 1818 studierte Stallbaum Klassische Philologie und Evangelische Theologie an der Universität Leipzig. 1818 wurde Stallbaum als Lehrer an den Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) und legte als Erklärer des Platon den Grundstein für seinen späteren Ruhm. Von 1820 bis zu seinem Tode war Johann Gottfried Stallbaum mit der Thomasschule in Leipzig verbunden und wirkte dort von 1832 bis 1835 als Konrektor und ab 1835 als Rektor. weiterlesen »
Gedenkstein Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. in Leipzig
Robert Lauterbach wurde am 25. Februar 1915 in Leipzig geboren. Der Sohn des Musiklehrers und Kapellmeisters Robert Lauterbach und seiner Ehefrau Mary, ebenfalls eine Lehrerin, begann nach dem Abitur an der Nikolaischule 1934 das Studium der Geophysik, Geologie und Mineralogie an der Universität Leipzig.
Nach einjähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Oberbergamt in Freiberg erhielt Lauterbach 1939 eine Anstellung als Geophysiker und Geologe bei der Gesellschaft für praktische Lagerstättenforschung (Prakla) Berlin, die er mit Unterbrechungen durch Wehrdienst bis 1945 innehatte. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete Robert Lauterbach als selbständiger beratender Geologe und Hydrologe für Landesregierungen und andere Dienststellen, bis er 1951 am Geologischen Institut der Universität Leipzig als Oberassistent und Lehrbeauftragter mit dem Ziel angestellt wurde, die geophysikalische Lehre in Leipzig wieder zu beleben. 1953 wurde er Professor mit vollem Lehrauftrag für Angewandte Geologie und Angewandte Geophysik an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig. weiterlesen »
Gustav Wohlgemuth
Gustav Wohlgemuth wurde am 2. Dezember 1863 in Leipzig geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung in Leipzig besuchte er ab 1878 das Lehrerseminar in Grimma und war dann als Volksschullehrer in Leipzig tätig. Während dieser Zeit leitete er zwei Männerchöre: den „Liederfels“ und den „Liederhain“. Am 14. März 1891 vereinigte Gustav Wohlgemuth beide Chöre zum Leipziger Männerchor, den er bis zu seinem Tode leitete und zu überregionaler Bekanntheit führte.
1900 gab Wohlgemuth seinen Lehrerberuf auf, studierte für drei Jahre am Leipziger Konservatorium und übernahm die Leitung der Leipziger Singakademie, einem gemischten Chor, den 1802 der damalige Direktor der Gewandhauskonzerte und späterer Thomaskantor Johann Gottfried Schicht gegründet hatte. weiterlesen »
Georg Witkowski
Georg Witkowski wurde am 11. September 1863 in Berlin geboren. Er besuchte das Königliche Wilhelms-Gymnasium in Berlin und die Alte Nikolaischule in Leipzig. Witkowski immatrikulierte sich an der Universität Leipzig, hörte germanistische Lehrveranstaltungen, Vorlesungen in Kunstgeschichte, Philosophie und Rechtswissenschaft.
Nach zwei Semestern wurde ihm, wie er später schrieb, klar, „daß Leipzig nicht der richtige Ort war, wenn ich auf meinem Hauptgebiet, der deutschen Sprache und Literatur, mit der neuesten wissenschaftlichen Forschung und Lehre vertraut werden wollte“. Georg Witkowski wechselte an die Ludwig-Maximilians-Universität München, kehrte aber nach Leipzig zurück und arbeitete als Privatdozent und ab 1897 als Extraordinarius für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Leipzig. 1899 konvertierte Witkowski zum Protestantismus. weiterlesen »
Apollonia von Wiedebach, Gemälde von Lucas Cranach d. Ä.
Apollonia von Wiedebach wurde 1470 in Freiberg als Tochter des Freiberger Bürgermeisters Stefan Alnpeck geboren. Apollonia heiratete den Leipziger Ratsherrn Jacob von Blasbalg, den Begründer der Finanzkasse des Herzogtums Sachsen. Blasbalg übertrug ihr 1487 das Rittergut Lößnig auf Lebenszeit.
Nach dem Tod ihres Mannes 1490 betraute ihr Landesherr zunächst den aus Schneeberg stammenden Zehntschreiber Caspar von Sals mit der Verwaltung der Finanzkasse. Nach dessen Rücktritt im erhielt die verwitwete Apollonia den Auftrag für die Rechnungsführung des Herzogtums. Damit war sie die erste Frau im ernestinischen Sachsen, die eine solche Funktion ausüben durfte. weiterlesen »
Johannes William Zipperer wurde am 27. Dezember 1884 in Dresden geboren. Er lernte den Beruf des Reliefgraveurs, wurde 1906 Mitglied der SPD und 1914 zum Stadtverordneten gewählt.
Während des 1. Weltkriegs engagierte sich Zipperer für die Spartakusgruppe, wurde 1917 in den USPD-Bezirksvorstand und 1918 in den Arbeiter- und Soldatenrat in Leipzig gewählt. Auf der Gründungsversammlung der Leipziger Ortsgruppe der KPD 1919 wurde William Zipperer zum ersten Vorsitzenden gewählt. Von 1923 bis 1925 arbeitete er als Redakteur der „Sächsischen Arbeiterzeitung“ in Leipzig und leitete die UNS-Bücherstube. Noch vor 1933 wurde Zipperer als „Ultralinker“ aus der KPD ausgeschlossen.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten engagierte sich William Zipperer im kommunistischen Widerstand und wurde 1933 inhaftiert. Seine Graveurwerkstatt in Leipzig war Treffpunkt für Widerstandskämpfer und Arbeiter der Leipziger Rüstungsbetriebe. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkriegs versuchten William Zipperer, Karl Jungbluth und Arthur Hoffmann die Arbeit in Rüstungsbetrieben zu sabotieren, indem sie Produktionsstörungen hervorriefen und Ausschuss produzierten.
William Zipperer schloss sich 1941 der Widerstandsgruppe um die Antifaschisten Georg Schumann, Otto Engert, Kurt Kresse und Georg Schwarz an, die eine der größten kommunistischen Widerstandsgruppen im Deutschen Reich war und sich später „Nationalkomitee Freies Deutschland Leipzig“ nannte. Nach intensiver Fahndung der Gestapo gelang es, einen Spitzel in die Reihen der Widerstandskämpfer einzuschleusen. Am 18. und 19. Juli 1944 wurden in Leipzig 59 Antifaschisten verhaftet.
Im November 1944 fand vor dem zweiten Senat des Volksgerichtshofes in Dresden der Prozess gegen Arthur Hoffmann, Georg Schwarz, William Zipperer, Karl Jungbluth und Alfred Frank statt. Sie wurden wegen „Wehrkraftzersetzung, Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung zum Tode und dauerndem Ehrverlust“ verurteilt und am 11. und 12. Januar 1945 im Dresdner Landgericht hingerichtet. William Zipperers Grab befindet sich auf dem Leipziger Südfriedhof. August 1945 wurde eine Straße in Altlindenau und Leutzsch, in der William Zipperer mit seiner Familie gewohnt hatte, nach ihm benannt.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten.
Quellen: https://de.wikipedia.org
Die auch als Gründungsurkunde der Thomasschule geltende am 20. März 1212 besiegelte Gründungsurkunde des Augustiner-Chorherrenstifts zu St. Thomas
Johannes Galliculus wurde um 1490 wahrscheinlich in Dresden geboren. 1505 schrieb sich ein Johannes Hennel aus Dreßden an der Universität Leipzig ein. Der der Name Galliculus ist die latinisierte Form von Hennel oder Hähnel, so dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Johannes Galliculus handelt.
Über sein Leben ist fast nichts bekannt. Der Leipziger Humanist Christoph Hegendorf schreibt in seinen Veröffentlichungen, dass Johannes Galliculus um das Jahr 1520 und danach als Musiker in Leipzig gewirkt hat. In seiner Schrift „Encomium sobrietatis“ 1521) hat Hegendorf Galliculus neben dem Wittenberger Verleger Georg Rhau als seinen Freund bezeichnet. In Leipzig erschien im Jahr 1520 das kleine Lehrbuch „Isagoge de compositione cantus“ von Johannes Gallicus. Über den weiteren Lebensweg von Johannes Galliculus gibt es keine Informationen. weiterlesen »
Gotthold Schwarz
Gotthold Schwarz wurde am 2. Mai 1952 in Zwickau geboren. Der Sohn des Kantors der Zwickau-Marienthaler Pauluskirche fand frühzeitig zur Musik. 1964 wurde Schwarz Mitglied des Leipziger Thomanerchors, aus dem ihn seine Eltern aber wegen starken Heimwehs nach einem Dreivierteljahr wieder herausnahmen.
Gotthold Schwarz absolvierte von 1968 bis 1971 eine Berufsausbildung als Buchhändler an der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig. Von 1971 bis 1973 machte Schwarz eine kirchenmusikalische Ausbildung an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden. Im September 1973 kam Gotthold Schwarz an die Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und studierte Orgel, Gesang und Dirigieren. Seine Diplomarbeit schrieb Schwarz bei Max Pommer über die Rhetorik in den Werken von Johann Sebastian Bach. Sein Hilfsdienstjahr als Kirchenmusiker absolvierte Gotthold Schwarz an der Katharinenkirche in Zwickau. Später arbeitete er im Rahmen privater Gesangsstudien u. a. mit Peter Schreier, Hermann Christian Polster und Helmuth Rilling. weiterlesen »
1990 – die Neugründung des Freistaats Sachsen
Territorium Sachsens in größter Ausdehnung 1815 und heutigem Zustand seit 1990
„Wir sind das Volk“ klang es im Herbst 1989 jede Woche auf den Straßen vieler Städte in der DDR. Die Menschen forderten nach 40 Jahren Herrschaft der SED ihre Grundrechte ein – freie Wahlen, Meinungs- und Pressfreiheit, Reisefreiheit. Am 13. November 1989 trugen Demonstranten in Leipzig ein Spruchband mit sächsischem Wappen: „Schwarz-Rot-Gold, Sachsen Freistaat, Freies Europa!“ Die Forderungen nach der Gründung des Landes Sachsen wurden fester Bestandteil der Demonstrationen. weiterlesen »
1952 – Sachsen verschwindet von der Landkarte
Die Bezirke der DDR
1945 wurde das Land Sachsen innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone neu gebildet, bestehend aus dem ehemaligen Freistaat Sachsen und den Gebieten der preußischen Provinz Niederschlesien westlich der Oder-Neiße-Grenze. Die Gesamtgröße betrug 17.004 km². Die sächsischen Gebiete des Landkreises Zittau östlich der Neiße gingen an Polen verloren.
Am 20. Oktober 1946 fand die erste Wahl zum sächsischen Landtag statt, zum ersten Ministerpräsidenten wurde der Sozialdemokrat Rudolf Friedrichs gewählt. Am 28. Februar 1947 wurde die sächsische Landesverfassung verabschiedet. weiterlesen »
Heinrich Carl Eichstädt
Heinrich Carl Abraham Eichstädt wurde am 8. August 1771 in Oschatz geboren. Sein Vater vermittelte ihm ein frühzeitiges Interesse für philologische vermittelte.
Eichstädt besuchte die Stadtschule in Oschatz. Mit einem kurfürstlich-sächsischen Stipendium ausgestattet, kam Heinrich Carl Eichstädt am 27. März 1783 an die Landesschule Pforta.
1787 immatrikulierte er sich an der Universität Leipzig und studierte Philosophie, Mathematik und Physik, Philologie, Rhetorik und Literatur, Theologie und Recht. An der philosophischen Fakultät in Leipzig wurde Eichstädt zunächst Dozent und 1795 außerordentlicher Professor der Philosophie. Da ihm weitere berufliche Aktivitäten in Leipzig versagt blieben, wechselte Heinrich Carl Eichstädt 1797 als Honorarprofessor der Philosophie an die Universität Jena.
Heinrich Carl Eichstädt starb am 4. März 1848 in Jena. Die Untere Eichstädtstraße in Stötteritz ist nach ihm benannt.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Bildquelle: Von Autor/-in unbekannt – Bedeutende Schlesier, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66891016
Adolf Thiem
Adolf Thiem wurde am 21. Februar 1836 in Liegnitz geboren. Er besuchte die Realschule in Liegnitz und eignete sich autodidaktisch das Gas- und Wasserfach an.
Adolf Thiem schuf die wissenschaftliche Grundlage der Hydrologie, insbesondere für die Grundwasserversorgung. Er erstellte 1878 mit der Leipziger Grundwasserkarte die zweite hydrologische Karte der Welt. weiterlesen »
Eduard von Simson porträtiert von Fritz Paulsen auf einem Ölgemälde 1880
Martin Eduard Sigismund Simson, ab 1888 Eduard von Simson, wurde am 10. November 1810 in Königsberg. Der aus einer jüdischen Familie stammende Simson wurde 1823 getauft. Er machte 1826 das Abitur am Collegium Fridericianum und studierte an der Albertus-Universität Königsberg Rechtswissenschaft und Kameralwissenschaft.
1852 erhielt er einen Ruf der Universität Jena auf den Lehrstuhl für Pandektenwissenschaft, Simson lehnte ab. Als Abgeordneter für Königsberg gehörte Eduard Simson der Frankfurter Nationalversammlung an, zunächst als Sekretär im Gesamtvorstand, ab Oktober 1848 als Vizepräsident und ab Dezember 1848 als Präsident. Im April 1849 stand Simson an der Spitze der Kaiserdeputation, die König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen seine Wahl zum Kaiser der Deutschen überbrachte. Als diese Sendung scheiterte, lehnte Simson die Fortführung des Präsidiums ab. weiterlesen »
Schwertgroschen der Münzstätte Leipzig, Mmz. Lilie, Münzmeister Hans Stockart, 1457 bis 1464
Hans Stockart wurde in Mainz geboren. Kurfürst Friedrich II. von Sachsen berief ihn 1455 als Münzmeister nach Leipzig.
Stockart war Ratsherr in Leipzig und stiftete 1463 das »Willige Almosen«, dem 1475 nach Zustiftungen ein Kapital von 1.706 Rheinischen Gulden bescheinigt wird. In den Jahren 1465/1466, 1468/1469 und 1471/1472 war Hans Stockart Bürgermeister der Stadt Leipzig. Hans Stockart starb nach 1473 in Leipzig. Im Stadtteil Connewitz ist die Stockartstraße nach ihm benannt.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Classical Numismatic Group, Inc. http://www.cngcoins.com
GERMANY, Sachsen-Kurfürstentum. Friedrich II. 1428-1464. AR Schwertgroschen, nicht Schildgroschen (27mm, 1.96 g, 1h). Leipzig mint. Cross fleurée with central quadrilobe in saltire within quadrilobe; shield above / Lion rampant left; arms to left. Cf. Krug 887/27. EF, toned, areas of weak strike at periphery.
Karl Heinz Mai, Selbstporträt 1952
Karl Heinz Mai wurde am 28. Februar 1920 in Leipzig geboren. 1939 begann er eine Ausbildung zum Kaufmannsgehilfen in der Maschinenfabrik Ernst Kirchner & Co. in Sellerhausen. 1940 wurde Mai zum Wehrdienst einberufen und erlitt 1941 eine so schwere Verwundung, dass ihm beide Beine amputiert werden mussten. Nach mehreren Lazarettaufenthalten wurde Karl Heinz Mai im Sommer 1943 entlassen und kehrte nach Leipzig zurück.
Beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde das Elternhaus zerstört. Die Familie Mai fand Unterkunft in Niederwiesa im Erzgebirge. 1945 kehrte die Familie nach Leipzig zurück. Karl Heinz Mai erkundete nach seiner Rückkehr mit einem Rollstuhl und seiner Kamera die sich stetig verändernde Stadt Leipzig. Er arbeitete ohne Auftraggeber, war aber auch für Tageszeitungen, das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen sowie für kirchliche Einrichtungen und Verlage tätig. weiterlesen »
Figurengruppe am Wohnhaus Naunhofer Straße 14 bis 18 in Reudnitz-Thonberg
Johannes Constantin Göldel wurde am 17. April 1891 in Leipzig geboren. Er studierte nach einer Steinmetzlehre an der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig und arbeitete anschließend freischaffend. Göldels Atelier befand sich in der Delitzscher Straße 2–14 in Leipzig. Zeitweilig war Göldel auch als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Leipzig tätig.
Johannes Göldel schuf Denkmäler, figürliche Gruppen und Tierdarstellungen, meist aus Kalkstein, Travertin und Porphyrtuff.
Das Hauptwerk von Johannes Göldel sind die sieben Figuren aus Cannstatter Travertin an der Fassade des Messehauses Petershof in Leipzig aus dem Jahr 1929. Jede der Figuren hat die Gesichtszüge einer Person, die für den Bau des Gebäudes bedeutend war, so z. B. der Architekt Alfred Liebig, der Oberbürgermeister Karl Rothe und der Bankier Hans Kroch. Kroch war Jude, deswegen wurden 1938 alle Figuren entfernt. Im Original erhalten blieb nur die Figur des Architekten Alfred Liebig, die heute vor dem Wohnhaus Liebigs in Leutzsch steht. 1994 schuf der Leipziger Bildhauer Markus Gläser Repliken in Zementguss, die 1995 aufgestellt wurden. weiterlesen »
Gedenktafel an der nach Johanna Moosdorf benannten Bibliothek, Westendallee 45, in Berlin-Westend
Johanna Moosdorf wurde am 12. Juli 1911 in Leipzig geboren. Sie wuchs in einer Buchdruckerfamilie auf und besuchte die Höhere Mädchenschule in Leipzig. Meinungsverschiedenheiten mit Ihrem Vater führten Johanna Moosdorf auf den Habertshof, einer christlich- sozialistischen Kommune in der Rhön, die eine der ersten Erwachsenenbildungsstätten betrieb. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann Paul Bernstein kennen, der Lehrer an der Schule war.
Noch vor der Zerschlagung des Projekts Habertshof durch die Nazis zog Johanna Moosdorf nach Berlin, beschäftigte sich mit Literatur und Kunstgeschichte und beschloss, Schriftstellerin zu werden. Mit ihrem Mann leitete Moosdorf in Berlin-Kreuzberg bis zur Schließung im Frühjahr 1933 ein Gewerkschaftsheim. weiterlesen »
Irma Baltuttis 1953 mit Fred Frohberg
Elsbeth Johanna Irma Baltuttis wurde am 28. September 1920 in Leipzig-Leutzsch geboren. Ihre Eltern erkannten früh das musikalische Talent und förderten ihre musikalische Ausbildung.
1947 wurde das Rundfunktanzorchester Leipzig gegründet, bei dem Irma Baltuttis ab 1948 Stammsängerin wurde. Ihr Gesangspartner war u.a. Fred Frohberg. Mit ihm gewann Irma Baltuttis in der ersten Sendung der Schlagerlotterie 1953 mit dem Titel „Weil ich dich so lieb hab“ den ersten Platz. Neben Veranstaltungsauftritten wurden Rundfunkaufnahmen mit Irma Baltuttis produziert, von denen während ihrer zehnjährigen Tätigkeit mit dem Orchester zahlreiche als Schallplatten bei Amiga erschienen. Auch Aufnahmen mit der Westberliner Combo Heinz Becker und seine Solisten waren möglich. weiterlesen »
Helmut Rötzsch
Der Sohn eines Eisenbahnarbeiters besuchte die Mittelschule in Leipzig, machte eine Lehre beim Leipziger Buchgroßhändler Koehler & Volckmar und war dort als Buchhandlungsgehilfe bis 1941 tätig. Nach seiner Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft im Juli 1946 kehrte Rötzsch nach Leipzig zurück und war zwei Jahre als Kriminalsekretär bei der Transport- und Kriminalpolizei am Leipziger Hauptbahnhof tätig. Helmut Rötzsch trat in die SED, galt aber wohl aufgrund seiner amerikanischen Kriegsgefangenschaft als Sicherheitsrisiko bei der Polizei und fiel einer Parteisäuberung der SED zum Opfer. weiterlesen »
Der Thomanerchor unter der Leitung von Hans-Joachim Rotzsch bei den 15. Arbeiterfestspielen in Erfurt (1974)
Hans-Joachim Rotzsch wurde am 25. April 1929 in Leipzig geboren. Rotzsch besuchte von 1940 bis 1945 das Musische Gymnasium Frankfurt unter der künstlerischen Leitung von Kurt Thomas. 1949 begann er ein Studium der Kirchenmusik an der Leipziger Musikhochschule, einer seiner Orgellehrer war Günther Ramin.
Hans-Joachim Rotzsch wurde zunächst als Oratorientenor bekannt, war Mitglied der Leipziger Bachsolisten und sprang auf einer Konzerttournee des Leipziger Thomanerchores in Basel 1954 kurzfristig als Tenorsolist ein. Rotzsch trat regelmäßig mit dem Thomanerchor auf und übernahm bald dessen Stimmbildung. 1963 bis 1973 war Hans-Joachim Rotzsch Leiter des Leipziger Universitätschores. 1972 folgte Rotzsch Erhard Mauersberger auf dem Posten des Thomaskantors. Von 1974 bis 1979 war Hans-Joachim Rotzsch Leipziger Stadtverordneter der CDU. weiterlesen »
Günter Rössler
Günter Rössler wurde am 6. Januar 1926 in Leipzig geboren. 1946 begann er eine Fotografenlehre und studierte ab 1947 bis 1950 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Ab 1951 war Günter Rössler freiberuflich als Mode-, Reportage- und Werbefotograf tätig, widmete sich in den 1960er Jahren der Aktfotografie und war damit einer der Pioniere dieses Genres in der DDR.
Von 1954 bis 1990 arbeitete Günter Rössler überwiegend für DDR-Modemagazine wie „Modische Maschen“ (seit 1967) und „Sibylle“ (seit 1962) sowie die Monatszeitschrift „Das Magazin“ und in Fotozeitschriften. Werbefotos schuf Rössler für die DDR-Pelzindustrie Interpelz, Fachzeitschrift „Putz und Pelz“, später „Brühl“. weiterlesen »
Hermann Abendroth
Hermann Paul Maximilian Abendroth wurde am 19. Januar 1883 in Frankfurt am Main geboren. Auf Wunsch seines Vaters absolvierte er eine Ausbildung als Buchhändler in München. Ab 1905 war er Musikdirektor in Lübeck, ab 1911 in Essen sowie von 1915 bis 1934 Chefdirigent des Gürzenich-Orchesters und Direktor des Konservatoriums in Köln. Als Nachfolger von Bruno Walter dirigierte Abendroth er bis Kriegsende das renommierte Gewandhausorchester zu Leipzig.
Hermann Abendroth hatte in den 1920er Jahren bereits die Uraufführung des Klavierkonzerts op. 22 von Paul Kletzki im Gewandhaus Leipzig dirigiert und sich für das Amt des Gewandhauskapellmeisters Mal beworben, Wilhelm Furtwängler bekam den Vorzug. weiterlesen »
Bruno Schmitz
Georg Bruno Schmitz wurde am 21. November 1858 in Düsseldorf geboren. Der Sohn eines Kleidermachers und Tuchhändlers besuchte das und die Kunstakademie Düsseldorf.
Ab 1883 beteiligte sich Bruno Schmitz an mehreren Architektenwettbewerben, ihm wurde der 1. Preis im Wettbewerb für das Vittorio-Emanuele-Denkmal in Rom zugesprochen, erbaut dann aber durch einen anderen Architekten. Einen weiteren 1. Preis erhielt Schmitz für den Entwurf eines Kaiserforums im ersten Wettbewerb für ein Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal, auch dieser Entwurf wurde nicht verwirklicht. Ab 1886 lebte und arbeitete Schmitz in Berlin. weiterlesen »
Dorothea Köring und Heinrich Schomburgk 1912
Heinrich Georg Schomburgk wurde am 23. Juni 1885 in Connewitz als Sohn des Unternehmers Heinrich Georg Schomburgk und seiner Frau Doris Eugenie, Tochter des Leipziger Industriepioniers Carl Erdmann Heine, geboren.
Deutsche internationale Meistertitel errang Heinrich Schomburgk 1908 im Tennis im Herrendoppel, 1913 im Herreneinzel und im gemischten Doppel sowie 1922 im Herrendoppel und im gemischten Doppel mit seiner Ehefrau Toni Schomburgk. Bei den nationalen Meisterschaften gewann Schomburgk 1910 den Titel im Einzel. In Wimbledon ging er 1906 an den Start, verlor in der dritten bzw. zweiten Runde.
Heinrich Schomburgk gewann zusammen mit der Dresdnerin Dora Köring bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm die Goldmedaille im Mixed. Bei den Spielen 1908 verlor er schon in der ersten Runde im Rasen-Einzel. weiterlesen »
Absenderfreistempel des Verlags vom 2. Dezember 1943 (Verwendung gut einen Tag vor dem Bombenangriff auf Leipzig)
Anton Hermann Friedrich Kippenberg wurde am 22. Mai 1874 in Bremen geboren. Nach dem Schulbesuch begann Kippenberg 1890 eine Ausbildung bei der Buchhandlung Eduard Hampe in Bremen, ließ sich nach seiner Lehre in einer ausländischen Sortimentsbuchhandlung in Lausanne weiterbilden und schrieb erste Artikel für die „Weser-Zeitung“. Mit dem Ankauf der neusten Faust-Ausgabe von Sabatier legte Anton Kippenberg unbewusst die Grundlage für seine zukünftige Goethe-Sammlung. weiterlesen »
Fred Oelßner (links) 1951
Fred Oelßner wurde am 27. Februar 1903 in Leipzig geboren. Der Sohn des KPD-Funktionärs Alfred Oelßner absolvierte Fred die Mittelschule in Weißenfels und machte von 1917 bis 1919 eine Lehre als Kaufmann und Müller im Mühlenwerk Beuditz. Aus der Lehre wurde Oelßner wegen seiner politischen Aktivitäten entlassen. Bis 1921 war Fred Oelßner Kontorist im Genossenschaftsdienst in Halle und zugleich Bezirksleiter der Sozialistischen Proletarierjugend bzw. des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands in Halle/Merseburg. 1919 trat er der USPD, 1920 der KPD bei.
1921 nahm Fred Oelßner an den Märzkämpfen in Mitteldeutschland teil und war danach Mitarbeiter des Zentralkomitees der KPD. 1921/1922 war Oelßner Volontär bei der Hamburgischen Volkszeitung, 1922/1923 Redakteur an der Schlesischen Arbeiterzeitung in Breslau, danach Redakteur in Chemnitz und Stuttgart. Ende 1923 wurde Fred Oelßner verhaftet und 1924 vom Reichsgericht in Leipzig wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung aus der Haft arbeitete Oelßner als Redakteur in Remscheid und Aachen. weiterlesen »
Franz Schwimmer (Siska)
Franz Schwimmer, ab 1948 Künstlername Siska, wurde am 4. April 1907 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Bahnbeamten absolvierte eine Buchbinderlehre und ließ sich anschließend als Gebrauchsgrafiker ausbilden. Autodidaktisch näherte sich Schwimmer dem bildkünstlerischen Schaffen.
Sein zwölf Jahre älterer Cousin, der Maler Max Schwimmer, leitete ihn an und förderte ihn. Franz Schwimmer erprobte sich in verschiedenen Maltechniken und es entstanden auch seine ersten Werke, die nach dem 1. Weltkrieg in Ausstellungen und Publikationen an die Öffentlichkeit gelangten.
1940 wurde Franz Schwimmer zum Wehrdienst einberufen und ab 1941 als Wachsoldat in Polen und der Ukraine stationiert. In dieser Zeit war er künstlerisch tätig, was Grafiken polnischer Dörfer belegen. Franz Schwimmer geriet in Kriegsgefangenschaft und kam 1947 nach Leipzig zurück. weiterlesen »
Franz Konwitschny
Franz Konwitschny wurde am 14. August 1901 in Fulnek in Mähren geboren. Der Sohn einer Musikerfamilie nahm Geigenunterricht an der Akademie des Musikvereins in Brünn und war 1923 bis 1925 Schüler von Hans Bassermann am Konservatorium der Musik in Leipzig.
1925 wurde Konwitschny Mitglied des Fitzner-Quartetts in Wien, ging 1927 nach Stuttgart, zunächst als Korrepetitor, ab 1930 als Erster Kapellmeister am Staatstheater und war in der Spielzeit 1933/34 musikalischer Oberleiter des Philharmonischen Orchesters Freiburg in Freiburg im Breisgau. 1934 wurde Konwitschny zum Generalmusikdirektor ernannt. 1938 übernahm Fran Konwitschny die Stelle als Musikdirektor und musikalischer Leiter der Oper in Frankfurt am Main. weiterlesen »
Ferdinand von Hiller
Ferdinand Hiller, ab 1875 von Hiller, wurde am 24. Oktober 1811 in Frankfurt am Main geboren. Als Zehnjähriger wurde Hiller von seinem wohlhabenden Vater wegen seiner Kompositionen und seines Talents zu Johann Nepomuk Hummel nach Weimar geschickt.
In Weimar widmete sich Ferdinand Hiller der Komposition, zu seinen Werken zählen die „Entreactes“ zu Maria Stuart, durch die er die Bekanntschaft von Johann Wolfgang Goethe machte. Im Frühjahr 1827 unternahm Hummel mit dem 15jährigen Hiller eine denkwürdige Reise nach Wien, wo sie den sterbenden Ludwig van Beethoven besuchten.
Im Oktober 1828 ging Hiller nach Paris, wo er sich bis 1836 aufhielt und Beethovens 5. Klavierkonzert zur dortigen Erstaufführung brachte. Ferdinand Hiller lernte in Paris unter anderen Luigi Cherubini, Gioachino Rossini, Giacomo Meyerbeer, Hector Berlioz und Franz Liszt sowie Heinrich Heine, Ludwig Börne, Honoré de Balzac und Victor Hugo kennen. Eine besonders enge Beziehung verband ihn mit Frédéric Chopin, der ihm seine „Nocturnes“ op. 15 widmete. Während seiner Zeit in Paris gab Ferdinand Hiller jährlich gefeierte Konzerte als Pianist und Dirigent. weiterlesen »
Ernst Rietschel
Ernst Friedrich August Rietschel wurde am 15. Dezember 1804 in Pulsnitz geboren. Nach erstem Zeichenunterricht und abgebrochener Kaufmannslehre begann Rietschel 1820 ein Studium an der Königlichen Sächsischen Kunstakademie zu Dresden. Erste kleinere Erfolge und Auszeichnungen hatte Ernst Rietschel mit Zeichnungen. Im Atelier bei Franz Pettrich entstand im Auftrag der Gräflich Einsiedelschen Eisenwerke Lauchhammer Rietschels erste eigenständige Arbeit, eine Figur des Meeresgottes Neptun für den Marktbrunnen in Nordhausen. weiterlesen »
Altes Theater in Leipzig
Marianne Rohland wurde am 17. März 1897 in Leipzig geboren. Sie besuchte die Carola-Schule und das Akademische Lehrinstitut für Damenschneiderei in Leipzig. Ab 1918 besuchte Marianne Rohland eine private Malschule in Leipzig und 1921/1922 die Schule für zeichnende Künste und Malerei des Malers Moritz Heymann in München. weiterlesen »
Carl Riedel
Carl Riedel wurde am 6. Oktober 1827 in Cronenberg geboren. Die musikalische Begabung des Seidenfärbers entdeckte Carl Wilhelm in der Krefelder Liedertafel und förderte ihn. 1849 bis 1852 studierte Carl Riedel am Konservatorium zu Leipzig und blieb als Lehrer des Klavierspiels und der Theorie.
Riedels Hauptverdienst liegt 1854 in der Gründung und Leitung des nach ihm benannten Gesangvereins für geistliche Musik (Riedel-Verein). Der Verein vollbrachte in seinen regelmäßigen Aufführungen Pionierleistungen, nicht allein durch Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Ludwig van Beethoven, sondern auch durch kirchliche Tonwerke aus der Zeit vor Bach. 1859 sang der Chor die Uraufführung der „Graner Festmesse“ von Franz Liszt, 1872 bei der Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses unter Richard Wagners Leitung die 9. Sinfonie von Beethoven. weiterlesen »
Martin Rinckart
Martin Rinckart wurde am 23. oder 24. April 1586 in Eilenburg geboren. Der Sohn eines Böttchermeisters besuchte zuerst ab 1591 die Schule in Eilenburg, wurde 1601 Thomasschüler in Leipzig und war ab 1604 Mitglied des Thomanerchores in Leipzig. Rinckart studiert ab 1602 Theologie und Philosophie an der Universität Leipzig.
1610 wurde Martin Rinckart Kantor an der Kirche St. Nikolai in Eisleben und Lehrer an der dortigen Lateinschule, 1611 Diakonus an der St.-Annen-Kirche in Eisleben. Ende 1613 ging er als Pfarrer in das nahegelegene Erdeborn.
1617 kehrte er nach Eilenburg zurück als Archidiakonus an der Kirche St. Nikolai. Während des Dreißigjährigen Krieges unter großen Nöten durch Hunger und Pest rettete er die Stadt 1639 vor Plünderung und Brandschatzung durch die Schweden durch einen Bittgottesdienst. weiterlesen »
Max Schwimmer in seinem Atelier, 1930er Jahre
Max Schwimmer wurde am 9. Dezember 1895 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Fabrikbuchbinders besuchte das Lehrerseminar und arbeitete mehrere Jahre im Schuldienst in Obersaida und in Marienberg im Erzgebirge.
Im 1. Weltkrieg wurde Schwimmer als Soldat eingezogen. 1919 begann Max Schwimmer an der Universität Leipzig mit dem Studium der Kunstgeschichte und Philosophie. In dieser Zeit liegen auch die Anfänge seiner künstlerischen Tätigkeit. Schwimmer fand Anschluss an die antibürgerliche Kabarett-Szene um Hans Reimann, Erich Weinert, Slang und Joachim Ringelnatz. Schwimmer arbeitete für die Satirezeitschriften „Die Aktion“ und „Der Drache“, mit Hilfe von Johannes R. Becher gelang es Schwimmer, sich in der linken Kunstszene zu etablieren. weiterlesen »
Eugen Urban: Selbstbildnis 1928
Eugen Marius Karl Urban wurde am 21. Oktober 1868 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Bäckermeisters und Hausbesitzers erhielt seine künstlerische Ausbildung an den Akademien von Leipzig und München sowie an der Kunstschule in Weimar.
Eugen Urban entwickelte sich zu einem gefragten Porträtisten. Zu Urbans Hauptwerken zählen das Monumentalgemälde des Leipziger Ratskollegiums für den Ratsplenarsaal des Neuen Rathauses aus dem Jahr 1903 und das zum fünfhundertjährigen Jubiläum der Leipziger Universität 1909 geschaffene Bildnis „Rektor und Dekane“ sowie die Kolossalgemälde in der Orangerie des Schlosses Reinhardsbrunn in Thüringen. weiterlesen »
Alfred Kunze auf einer Ansichtskarte
Alfred Kunze wurde am 8. September 1909 in Leipzig geboren. Kunze wuchs in Stötteritz auf und begann dort 1926 seine Fußballkarriere beim Arbeitersportverein VfL Südost Leipzig. Als die Nationalsozialisten die Arbeitersportvereine verboten hatten, musste der 24jährige Kunze 1933 den Verein wechseln.
Alfred Kunze ging zu Wacker Leipzig, wo er bis 1938 aktiv war. Ein komplizierter Beinbruch beendete seine Laufbahn als aktiver Fußballspieler. Zwischen 1929 und 1933 absolvierte Kunze ein Lehrerstudium und arbeitete als Volksschullehrer. 1940 bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1941 übernahm Alfred Kunze das Training seines alten Vereins Wacker Leipzig. Alfred Kunze war von 1937 bis 1945 Mitglied der NSDAP und Inspekteur bei der Wehrmacht. weiterlesen »
Die Grabplatte des Nickel Pflugk, jetzt in der Thomaskirche Leipzig
Nickel Pflugk wurde um 1410 geboren. Zur Unterscheidung von gleichen Namensträgern seiner Familie wird er auch „zu Knauthain“ oder „der Eiserne“ genannt. Seine Eltern, Tham Pflugk und seine Ehefrau Anna, geborene von Bünau, hinterließen ihm das Rittergut Knauthain. 1438 wurde er im Zusammenhang mit der Schlacht bei Sellnitz zum Ritter geschlagen.
Nickel Pflugk war Mitglied der Landstände, die 1445 die Teilung des Landes vorschlugen. Im folgenden Sächsischen Bruderkrieg kämpfte Pflugk auf der Seite des Kurfürsten Friedrich II. von Sachsen und geriet zusammen mit Kunz von Kaufungen in Gefangenschaft von Herzog Wilhelm III. von Sachsen. Nur durch Zahlung eines hohen Lösegeldes seiner Verwandtschaft kam Nickel Pflugk frei.
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Altes Messegelände Leipzig, Sowjetischer Pavillon
Oskar Pusch wurde am 23. August 1877 in Dresden geboren. Er besuchte das Annen-Realgymnasium in Dresden und studierte Architektur an der Technischen Hochschule Dresden u.a. bei Cornelius Gurlitt und Paul Wallot.
1902 ging Pusch nach München und war von 1908 bis 1912 als selbstständiger Architekt in München tätig. Von 1913 bis 1924 stand Oskar Pusch im sächsischen Staatsdienst und war dort anfangs Mitarbeiter in der sächsischen Hochbauverwaltung. 1913 gewannen Oskar Pusch und Oskar Kramer bei einem Wettbewerb für den Neubau einer Galerie moderner Gemälde in Dresden den ersten Preis.
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Joachim Freiherr von Brenner-Felsach: Besuch bei den Kannibalen Sumatras. Erste Durchquerung der unabhängigen Batak-Lande. Würzburg 1894, Verlag von Leo Woerl
Leo Woerl wurde am 24. Mai 1843 in Freiburg i.Br. geboren. Der Sohn eines Geographen und Kartographen lernte ab 1858 in der Herderschen Verlagsbuchhandlung in Freiburg i.Br. und unternahm für diese Firma ausgedehnte Reisen.
1866 gründete Woerl in Würzburg eine eigene Verlagsbuchhandlung, die er 1897 nach Leipzig verlegte. Woerl´s Reisebuchverlag gab Reisebücher über alle bekannten internationalen Reiseziele heraus, Reiseführer für Städte, Bäder und Landschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Woerls Verlag erschienen ca. 600 Reisehandbücher und Stadtführer.
Leo Woerl starb am 1. Juli 1918 in Leipzig. Nach seinem Tod übernahm Alfred Seemann den Verlag.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Bildquelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Joachim_Freiherr_von_Brenner.jpg
Leo Rauth: Selbstporträt, 1911
Leopold Rauth wurde am 18. Juli 1884 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Leipziger Großkaufmanns und Weinhändlers studierte ein Semester an der Königlichen Kunstakademie in Leipzig und begab sich anschließend an die Kunstakademie Karlsruhe, um sich im Porträt- und Aktzeichnen ausbilden zu lassen. Danach war Rauth Schüler an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. 1908 schrieb er sich an der Münchner Kunstakademie in die Malklasse von Franz von Stuck ein und widmete sich insbesondere dem Porträt-, Akt-, Figur- und Gewandzeichnen.
Nach Studienaufenthalten in Paris und Venedig kehrte Leo Rauth 1909 nach Leipzig zurück. In den ihm verbleibenden drei Lebensjahren brachte Rauth eine erstaunliche Fülle vielseitiger Produktionen als Maler und Zeichner hervor. Die Bilder von Leo Rauth wurden vielfach in Ausstellungen präsentiert, wo sie aber keineswegs nur Zustimmung erfuhren. weiterlesen »
Wohnhaus Lortzingstraße 14 Leipzig
Erich Liebermann-Roßwiese wurde am 25. August 1886 in Roßwiese, Kreis Landsberg, Warthe geboren. Während seiner Gymnasialzeit in Landsberg, später am Königstädtischen Gymnasium in Berlin, nahm er Klavierunterricht. Von 1907 bis 1909 studierte Liebermann-Roßwiese am Sternschen Konservatorium und an der Universität in Berlin, später an der Universität München. Ab 1914 wirkte Erich Liebermann-Roßwiese in Leipzig als Pianist, Klavierlehrer, Komponist und Librettist.
Erich Liebermann-Roßwiese gehörte dem Reichsverband deutscher Tonkünstler und Musiklehrer an und war seit 1921 verantwortlicher Redakteur der Programme der Philharmonischen Konzerte in Leipzig. 1928 wurde Liebermann-Roßwiese Mitarbeiter der Mitteldeutschen Rundfunk AG (MIRAG) als Leiter der Schallplattenabteilung, ab 1930 als Leiter der Konzertabteilung. Von 1932 bis 1933 war er Dozent für Rundfunkmusik am von der MIRAG initiierten Rundfunkinstitut. weiterlesen »
Elena Gerhardt
Elena Gerhardt wurde am 11. November 1883 in Connewitz geboren. Die Tochter eines Gastwirts studierte von 1899 bis 1903 Gesang am Königlichen Konservatorium der Musik in Leipzig.
Noch während ihres Studiums erlaubte ihr Arthur Nikisch, 1902 Direktor des Konservatoriums, in Leipzig öffentlich aufzutreten und verschaffte ihr ein Solo in Liszts „Chöre zu Herders entfesseltem Prometheus“. An der Leipziger Oper debütierte Elena Gerhardt 1905 als „Mignon“ und als Charlotte in Massenets „Werther“. Elena Gerhardt war mit der Familie Nikisch befreundet, das ermöglichte ihr den Zugang zu den höchsten musikalischen Kreisen. weiterlesen »
Otto Rauth
Otto Rauth wurde am 3. Juni 1881 in Leipzig geboren. Der Sohn eines aus dem Rheinland stammenden und ab 1877 in Leipzig ansässigen Gastwirtes, Weinhändlers und späteren Großkaufmanns besuchte das Gymnasium und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig Rauth arbeitete als Referendar am Königlichen Amtsgericht in Leipzig und ließ sich anschließend als Anwalt in Leipzig nieder.
Wohl bereits während seiner Studienzeit kam Otto Rauth mit der Mazdaznan-Bewegung in Berührung und war seit April 1912 im erweiterten Vorstand des Mazdaznan-Bundes. Der Mazdaznan-Begründer Otoman Zar-Adusht Hanish entsandte den Schweizamerikaner David Ammann in der Eigenschaft eines Botschafters für Europa ab Sommer 1907 von Leipzig aus, die Mazdaznan-Botschaft im deutschsprachigen Raum zu verbreiten. Otto Rauth besuchte regelmäßig dessen Vorträge und Kurse. weiterlesen »
Paul Flechsig
Paul Emil Flechsig wurde am 29. Juni 1847 in Zwickau geboren. Sein Vater war Diakon in der St. Marienkirche in Zwickau.
Paul Flechsig studierte von 1865 bis 1870 Medizin an der Universität Leipzig. Mit einer Arbeit über luetische Meningitis wurde Flechsig 1870 in Leipzig promoviert. 1872 war Paul Flechsig Assistent von Ernst Leberecht Wagner am Pathologischen Institut der Universität Leipzig. Carl Ludwig betraute ihn 1873 mit der Leitung der histologischen Abteilung am Physiologischen Institut. 1877 wurde Flechsig außerordentlicher Professor am neu gegründeten Lehrstuhl für Psychiatrie. weiterlesen »
Paul Schmitz
Paul Schmitz wurde am 16. April 1898 in Hamburg geboren. Er studierte an der Musikhochschule Mannheim neben Klavier und Orgel auch Komposition und lernte bei Wilhelm Furtwängler das Dirigieren. Schmitz war zunächst als Korrepetitor und Liedbegleiter tätig, spielte aber auch als Pianist in einer Unterhaltungskapelle. 1921 wurde Paul Schmitz Kapellmeister der Staatskapelle Weimar und später an der Stuttgarter Oper, 1927 Erster Staatskapellmeister der Münchner Staatsoper.
1933 trat Paul Schmitz als Nachfolger des von den Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft angefeindeten Gustav Brecher die Stelle als Generalmusikdirektor in Leipzig an, diese Stelle behielt er bis 1951. Der Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler und der Opernintendant Hans Schüler schlugen Schmitz auch als Gewandhauskapellmeister vor, da Bruno Walter aus Deutschland geflohen war. weiterlesen »
Riccardo Chailly
Riccardo Chailly wurde am 20. Februar 1953 in Mailand geboren. Seine musikalische Grundausbildung erhielt er von seinem Vater, dem Komponisten Luciano Chailly, und am Konservatorium Mailand. Sein Debüt als Dirigent gab Riccardo Chailly 1970 in Mailand. Claudio Abbado holte den 21jährigen als seinen Assistenten und zweiten Dirigenten an die Mailänder Scala. Ab 1974 war Chailly an den großen Opernhäusern der Welt tätig.
2005 wurde Riccardo Chailly Chefdirigent des Gewandhausorchesters Leipzig sowie Generalmusikdirektor der Oper Leipzig. 2008 legte er nach Differenzen um den Leitungswechsel an der Oper das Amt des Generalmusikdirektors nieder, verlängerte aber gleichzeitig seinen Vertrag als Gewandhauskapellmeister. Seinen bis 2020 laufenden Vertrag beendete er jedoch kurzfristig mit der Saison 2015/2016. Sein Nachfolger ist wurde Andris Nelsons. Seit Januar 2015 ist Riccardi Chailly Musikdirektor der Mailänder Scala, als Nachfolger von Daniel Barenboim.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Bildquelle: Rob Croes für Anefo – Nationaal Archief, Toekomstig dirigent Riccardo Chailly van het Concertgebouworkest repeteert voor enige concerten met het Concertgebouworkest; Riccardo Chailly dirigeert 13 augustus 1986
1918 – Das Ende der Monarchie
König Friedrich August III. von Sachsen
„… na da machd eiern Drägg alleene!“ soll der letzte sächsische König Friedrich August III. bei seiner Abdankung gesagt haben. Das ist Legende. Friedrich August galt als konservativ und konfliktscheu, manchmal war er aber auch recht tolerant, so z.B. im Jahr 1906, als er den liberalen Grafen Hohenthal zum Innenminister ernannte, der das Pluralwahlrecht in Sachsen einführte. Hohenthal starb 1909 und mit ihm die politischen Reformen im Königreich Sachsen.
Am 2. August 1914 hatte König Friedrich August III. von Sachsen seine „Söhne und Brüder“ zu den Waffen gerufen. 750.000 Soldaten schickte er in den 1. Weltkrieg, 229.000 fielen. Im 1. Weltkrieg stellte Sachsen zum letzten Mal eine eigene Armee. Friedrich August verzichtete als einziger deutscher Monarch auf den Oberbefehl über seine Truppen, obwohl er als begeisterter Militär und fähiger Stratege galt. weiterlesen »
Walther Brügmann als junger Schauspieler der Städtischen Bühnen Leipzig (um 1909)
Walther Brügmann wurde am 21. August 1884 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Kaufmanns besuchte das Königin-Carola-Gymnasium, begann anschließend eine Ausbildung zum Buchhändler und nahm gleichzeitig Schauspielunterricht. Die Bühnenlaufbahn von Brügmann begann 1904 in Leipzig. Von 1905 bis 1907 war Walther Brügmann am Hoftheater Gera und von 1907 bis 1908 am Städtischen Lortzing-Theater in Münster engagiert.
1909 kehrte Brügmann an die Städtischen Bühnen Leipzig zurück und wurde Assistent des Regisseurs Hans Loewenfeld. Sein Debüt als Regisseur hatte Walther Brügmann 1912 mit Schillers „Räuber“ anlässlich der 400-Jahr-Feier des Nikolaigymnasiums in Leipzig.
Von 1912 bis 1917 war Brügmann unter Loewenfeld Regisseur am Stadttheater Altona und wechselte dann als Schauspieler und Oberspielleiter nach Frankfurt am Main, wo er seine ersten Operninszenierungen auf die Bühne brachte. Von 1922 bis 1924 war Brügmann Oberspielleiter der Städtischen Bühnen Frankfurt und wirkte in Stummfilmen mit, unter anderem an der Seite von Asta Nielsen. weiterlesen »
Walther Nernst
Walther Hermann Nernst wurde am 25. Juni 1864 in Briesen in Westpreußen geboren.
Nernst besuchte das humanistische Gymnasium in Graudenz und studierte Naturwissenschaften an der Eidgenössischen polytechnischen Schule in Zürich, wechselte an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und dann an der Karl-Franzens-Universität in Graz.
Als Wilhelm Ostwald zu einem Forschungsbesuch nach Graz kam, bot er Walther Nernst eine Habilitation am Physikalisch-Chemischen Institut in Leipzig an, die Nernst annahm.
Im Februar 1890 trat Nernst eine Assistentenstelle an der Universität Göttingen an, wechselte 1905 als ordentlicher Professor für physikalische Chemie an die Berliner Universität. weiterlesen »
Hermann Traugott Fritzsche sen.
Hermann Traugott Fritzsche sen. wurde am 13. Februar 1809 in Leipzig geboren. Zunächst war er Inhaber der väterlichen Firma Pezold & Fritzsche, die in Leipzig Arzneidrogen und Chemische Produkte vertrieb. Am 1. September 1854 übernahm Fritzsche mit finanzieller Unterstützung seines Freundes Johann Erdmann Ferdinand Sechtling die Firma Schimmel & Co., die er in kurzer Zeit zu einem florierenden Unternehmen mit weltweitem Vertriebsnetz ausbaute.
1871 eröffnete sein Sohn Paul Traugott Fritzsche in New York eine Zweigniederlassung. 1873 begann Hermann Traugott Fritzsche sen. mit der Produktion ätherischer Öle. Fritzsche erkannte, dass die Herstellung dieser Produkte nur in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlicher Forschung erfolgreich sein konnte und eröffnete als erster seiner Branche 1879 ein firmeneigenes industrielles Versuchslabor, in dem er die Produktion natürlicher ätherischer Öle mit der Herstellung künstlicher Riech- und Aromastoffe verband. Dadurch wurde die Firma von Hermann Traugott Fritzsche in diesem aufstrebenden Wirtschaftszweig zum Weltmarktführer. weiterlesen »
Wilhelm Backhaus
Wilhelm Backhaus wurde am 26. März 1884 in Leipzig geboren. Er wurde 1891 Schüler von Alois Reckendorf und besuchte von 1894 bis 1899 das Konservatorium in Leipzig, wo er Klavier bei Reckendorf und Komposition bei Salomon Jadassohn studierte.
Sein erstes Konzert gab Wilhelm Backhaus im Alter von acht Jahren. Am Konservatorium in Leipzig studierte er auch Violine und Kontrapunkt. Ab Herbst 1899 war Backhaus kurzzeitig Schüler von Eugen d’Albert in Frankfurt am Main. Im Alter von elf Jahren lernte er Johannes Brahms kennen.
Seine ersten öffentlichen Auftritte hatte Wilhelm Backhaus in Leipzig mit 12 Jahren, seine ersten auswärtigen Auftritte in Hamburg und Darmstadt. 1905 gewann Wilhelm Backhaus den ersten Preis beim Anton-Rubinstein-Wettbewerb in Paris, der zweite Preis ging an Béla Bartók, und wurde als Professor an das Royal College Manchester berufen. Dieses Amt gab Backhaus aufgrund seiner zahlreichen Konzertverpflichtungen nach einem Jahr wieder auf. In den folgenden Jahren spielte er mit zahlreichen internationalen Künstlern. weiterlesen »
Leipziger Studenten Geographie, 1773, Faksimile
Johanna Dorothea Sysang wurde am 7. April 1729 in Dresden geboren. Die Tochter des Kupferstechers Johann Christoph Sysang lernte zunächst bei ihrem Vater und war später seine Gehilfin. Noch vor dem Tod des Vaters 1757 machte sich Johann Sysang als erste Kupferstecherin Leipzigs selbstständig.
Als eine von wenigen Frauen überhaupt wurde sie erstmals 1764 im städtischen Adressbuch erwähnt. Johanna Sysang spezialisierte sich vor allem auf Porträts von Persönlichkeiten, wie Martin Luther, und zeitgenössischen Adligen, Gelehrten, Schriftstellern und Dichtern, Theologen und Pfarrern. Sie fertigte zahlreiche Buchillustrationen, unter anderem zu Friedrich Gottlieb Klopstocks „Messias“.
Karten, Pläne und einige Stadtansichten sind ebenfalls von Johanna Sysang überliefert. Ihr bekanntestes, weil auch seltenstes Werk, gilt die satirische zweiblättrige „Leipziger Studenten Geographie“, die sie 1773 zusammen mit Johann Stephan Capieux schuf und bereits kurz nach Veröffentlichung wegen „Lasterhaftigkeit“ verboten wurde. Sysang arbeitete zeitweise für Daniel Chodowiecki.
Johanna Sysang starb am 2. oder 3. März 1791 in Leipzig.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Bildquelle: Von Capieux, Johann Stephan <Painter>, Sysang, Johanna Dorothea <Engraver> – Gustav Wustmann (Hrsg.): Leipzig durch drei Jahrhunderte. Ein Atlas zur Geschichte des Leipziger Stadtbildes im sechzehnten, siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert. Leipzig, Duncker und Humblot 1891, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=128122810
1831 – Der König bekommt ein Parlament
Rückseite der Verfassungsmedaille von 1831
Eine über 100 Jahre alter Konflikt in Sachsen erreichte im Jahr 1831 seinen Höhepunkt. 1830 brachen zum 300. Jahrestag der Confessio Augustana – dem Glaubensbekenntnis der lutherischen Reichstände – in Dresden und Leipzig Unruhen aus. Das Volk feierte den Glauben, den Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen 1697 wieder abgelegt hatte, um König von Polen zu werden.
Dresden war am Abend des 25. Juni 1830 illuminiert mit Kerzen in den Fenstern angesichts noch spärlicher Straßenbeleuchtung. Das Rathaus war nicht illuminiert, das sahen die Bürger als Symbol der Ablehnung ihres Glaubens durch die Obrigkeit. weiterlesen »
Johannes Hartmann
Johannes Hartmann wurde am 6. Dezember 1869 in Leipzig geboren. Er studierte von 1885 bis 1890 an der Dresdner Kunstakademie bei Ernst Hähnel. 1903 wurde Hartmann Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und war neben seinem Freund Max Klinger ab 1912 Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins Leipziger Jahresausstellung.
Max Klinger starb am 4. Juli 1920 auf seinem Weinberg in Großjena und wurde auf seinen ausdrücklichen Wunsch in unmittelbarer Nähe des Weinberghauses beerdigt. Die Gestaltung des Grabmals übernahm Johannes Hartmann – zwei Hermen mit den Porträts von Max Klinger und Gertrud Bock, langjähriges Modell von Klinger, bilden den Eingang der Grabanlage. Hinter dem Grabmal stellte Hartmann die von Max Klinger geschaffene Bronzefigur „Der Athlet“ auf, so wie es sich Klinger gewünscht hatte. weiterlesen »
Ernst Bloch
Ernst Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. In München und Würzburg studierte Bloch Philosophie, Musik und Physik und hielt sich als Kriegsgegner 1917 bis 1919 in der Schweiz auf.
Als Publizist arbeite Ernst Bloch in den 1920er Jahren hauptsächlich in Berlin. Da Bloch jüdischer Abstammung war, emigrierte er über die Schweiz, Österreich und Frankreich in die USA. Dort gab er Exilzeitschriften heraus und gründete mit Heinrich Mann, Bertolt Brecht u.a. den Aurora-Verlag.
1948 kehrte Ernst Bloch nach Deutschland zurück und war von 1949 bis 1957 Direktor des Instituts für Philosophie der Universität Leipzig. weiterlesen »
Printwerbung der Firma Nitzsche AG, um 1935
Johannes Robert Eduard Nitzsche wurde am 21. November 1879 in Leipzig geboren. Als angestellter junger Techniker in Leipzig sammelte Nitzsche Erfahrung mit dem noch neuen Medium Kino. 1903 machte sich Johannes Nitzsche selbständig und brachte mit dem Vitagraph seinen ersten, selbst konstruierten 35-Millimeter-Filmprojektor auf den Markt.
Johannes Nitzsche gründete einen Filmverleih und war Besitzer des Kinematographen-Theaters „Die weiße Wand“ in der Hofmeisterstraße 1 in Leipzig, später Lichtspiele „Die weiße Wand“ genannt. Mit den Projektoren Saxonia 1907 und Matador 1911 brachte Nitzsche erstklassige Geräte auf den Markt, die nationale und internationale Verbreitung fanden. weiterlesen »
Josephine Siebe
Josephine Siebe wurde am 10. November 1870 in Leipzig geboren. Einige Jahre war sie als Schriftleiterin der Frauenbeilage des „Leipziger Tageblatts“ und des Frauenteils von „Reclams Universum“ tätig.
Erfolgreich war Josephine Siebe zunächst mit Sammlungen von Kindergeschichten, die im Dorf oder in der Kleinstadt angesiedelt waren. Am bekanntesten wurde jedoch ihrer Reihe der sieben Kasperle-Bücher, die zwischen 1921 und 1930 entstanden und noch bis Anfang der 1990er Jahre immer wieder neu aufgelegt wurden. In der Kasperle-Reihe wird über die Abenteuer eines lebendigen Kasperles berichtet, der anders als Pinocchio, einer Kasperle-Insel in einer fernen Welt entstammt. weiterlesen »
Bruno Walter
Bruno Walter wurde am 15. September 1876 in Berlin als Bruno Walter Schlesinger geboren. Der aus einer deutsch-jüdischen Familie stammende Walter begann im Alter von acht Jahren in Berlin ein Musikstudium am Stern’schen Konservatorium. Als Neunjähriger hatte er erste öffentliche Auftritte als Pianist.
Anfang der 1890er Jahre schlug er eine Dirigentenlaufbahn ein. Sein erstes Engagement hatte Bruno Walter an der Kölner Oper 1893, es folgte 1894 eine Anstellung als Assistent von Gustav Mahler an der Hamburger Oper. Gustav Mahler wurde Walters künstlerisch prägendes Vorbild. Weitere Stationen von Bruno Walter waren Hamburg, Breslau, Preßburg, Riga und Berlin, bevor er Mahler 1901 als Kapellmeister an die Wiener Hofoper folgte. 1911 wurde Bruno Walter österreichischer Staatsbürger und strich „Schlesinger“ offiziell aus seinem Namen. weiterlesen »
Das Neue Gewandhaus Leipzig am Augustusplatz
Andris Nelsons wurde am 18. November 1978 in Riga geboren. Der Sohn aus einer Musikerfamilie nahm Unterricht im Fach Trompete am Konservatorium in Riga und machte erste Dirigiererfahrungen. Nelsons studierte an der lettischen Musikakademie und anschließend am Sankt Petersburger Konservatorium.
Seine erste Stelle hatte Andris Nelsons als Trompeter im Orchester der Lettischen Nationaloper, 2003 wurde er Chefdirigent der Lettischen Nationaloper in Riga.
Sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen gab Andris Nelsons bei der Eröffnung am 25. Juli 2010 mit Richard Wagners „Lohengrin“. weiterlesen »
Erdmann Traugott Reichel
Erdmann Traugott Reichel wurde am 8. November 1748 in Kamenz geboren. 1763 begann er in Dresden eine Handelslehre und kam 1771 nach Leipzig. Hier arbeitete Reichel in der Handlungsfirma Schröter & Schmidt. 1775 wurde Erdmann Traugott Reichel Compagnon der nun Schmidt & Reichel genannten Firma, später leitete er das Haus, das mit Schnitt- und Modewaren handelte.
1787 kaufte Erdmann Traugott Reichel Apels Garten, einst der prächtigste Barockgarten Leipzigs. Reichel war nicht an der Schönheit des Gartens gelegen. Er sah in der günstigen Lage Bauland für die wachsende Stadt. weiterlesen »
Carl Reinecke
Carl Heinrich Carsten Reinecke wurde am 23. Juni 1824 in Altona geboren. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er mit sechs Jahren von seinem Vater. Als Elfjähriger debütierte er 1835 in Altona als Pianist, unternahm Konzertreisen durch Europa und wurde als graziöser Mozartspieler gepriesen. Clara Wieck und Franz Liszt waren Reineckes Vorbilder.
1843 bis 1846 hielt sich Carl Reinecke dank eines Stipendiums seines Landesherrn, des dänischen Königs und holsteinischen Herzogs Christian VIII., in Leipzig auf. Hier ging er seinen Studien nach, lernte viele Musiker und die Leipziger Salons kennen und debütierte am 16. November 1843 im Gewandhaus als Interpret von Mendelssohns „Serenade und Allegro giocoso op. 43“ für Klavier und Orchester. Der Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn Bartholdy verhalf Carl Reinecke zu öffentlichen Auftritten. Reinecke lernte in Leipzig auch Robert Schumann kennen und schätzen. Mendelssohn und Schumann begeisterten ihn und inspirierten sein Schaffen. weiterlesen »
Eduard Friedrich Poeppig
Eduard Friedrich Poeppig (ursprünglich Pöppig) wurde am 16. Juli 1798 in Plauen geboren. Er besuchte die Thomasschule zu Leipzig und von 1810 bis 1815 die Landesschule St. Augustin in Grimma. Poeppig studierte 1815 bis 1822 Medizin und Naturwissenschaften an der Universität Leipzig, sein Lehrer war der Botaniker Christian Friedrich Schwägrichen.
Sammelreisen, über die wenig bekannt ist, führten Poeppig meist zu Fuß durch das Rheinland, Österreich mit Besteigung des Großglockners 1822, Ungarn und Frankreich bis zu den Pyrenäen. Vorbild für seine Wanderungen waren die des Schriftstellers Johann Gottfried Seume. weiterlesen »
Wahren, Kath. Pfarr- und Klosterkirche St. Albert
Aurelius Maria Arkenau wurde am 7. Januar 1900 in Essen (Oldenburg) als Joseph August Arkenau geboren. Zwischen 1940 und 1946 war er Pfarrer und Superior des Dominikanerkonvents des Dominikanerklosters St. Albert in Leipzig.
Aurelius Arkenau versteckte von 1942 bis 1945 Deserteure, Zwangsarbeiter, Juden und Kommunisten im Kloster oder im eigenen Pfarrhaus und vermittelte ärztliche Hilfe und falsche Pässe. Arkenau wurde am 5. August 1999 von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern geehrt. weiterlesen »
Grabplatte für Cäsar Pflugk im Neuen Augusteum in Leipzig
Cäsar Pflugk wurde 1458 geboren. Zur Unterscheidung von gleichen Namensträgern seiner Familie wird er auch „zu Eythra“ genannt Der älteste Sohn von Nickel Pflugk und seiner Frau Elisabeth, geborene von Schleinitz, studierte ab 1469 an der Universität Leipzig und später in Bologna.
1488 war Pflugk Richter am Oberhofgericht in Leipzig und begleitete 1493 den ernestinischen Kurfürsten Friedrich III. von Sachsen auf seiner Reise nach Palästina. Ab 1497 stand er in den Diensten der albertinischen Wettiner. Herzog Georg von Sachsen sandte ihn nach Königsberg zur Vorbereitung der Wahl von Herzog Friedrich von Sachsen zum Hochmeister des Deutschen Ordens.
1499 wurde Cäsar Pflugk Amtmann von Leipzig und 1502 albertinischer Hofrat. An der Leipziger Disputation 1519 zwischen Johannes Eck und den Vertretern der reformatorischen Bewegung, Martin Luther, Andreas Karlstadt und Philipp Melanchthon, war Cäsar Pflugk neben Kanzler Johann Kochel organisatorisch führend beteiligt und führte neben Kochel den Vorsitz des Streitgesprächs. weiterlesen »
Schleußig, Ev. Bethanienkirche
Emil August Moritz Block wurde am 25. November 1884 in Leipzig geboren. Er absolvierte in Leipzig eine Malerlehre, besuchte die Städtische Gewerbeschule und ließ sich zum Dekorationsmaler ausbilden. Bis 1904 arbeitete Block im Atelier des Kirchenmalers Richard Schultz und zwischen 1913 und 1945 im Atelier von Richard Hesse.
Emil Block führte Wandmalereien für Restaurants und Kaffeehäuser aus, entwarf Glasfenster und führte Restaurierungsarbeiten der unterschiedlichsten Art aus. Als Autodidakt eignete sich Block das Malen von Bildnissen, Figürlichem, Landschaften und Stillleben an und arbeitete zunehmend auch als Öl- und Aquarellmaler und als Zeichner, malte Porträts, Landschaften, Stillleben und Tierbilder, auch allegorische und mythologische Szenen.
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Das ganze der kaufmännischen Arithmetik. Titelblatt der Ausgabe von 1866
Carl Gustav Odermann wurde am 6. Mai 1815 in Leipzig in einfachen Verhältnissen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule machte Odermann eine Lehre in einem Kolonialwarengeschäft.
Trotz seiner Begabung wurde ihm der Eintritt in die Lehrlingsabteilung der Öffentlichen Handelslehranstalt verweigert. 1839 wurde Carl Gustav Odermann mit kleiner Studentenzahl in das Lehrerkollegium der Öffentlichen Handelslehranstalt (ÖHLA) in Leipzig aufgenommen.
Als 1854 in Dresden eine Handelslehranstalt nach Leipziger Vorbild ins Leben gerufen werden sollte, wurde Odermann als Direktor empfohlen und gewählt. Bekannt wurde Odermann als Pädagoge des Handelsschulwesens, mit vorzugsweise didaktischer Bildung. Sein Verdienst besteht in der Ermittlung und Vervollkommnung einer geeigneten Methode für den Unterricht in den Handelswissenschaften.
Carl Gustav Odermann starb am 12. Februar 1904 in Dresden. Die Odermannstraße und die Odermannpassage in Altlindenau sind nach ihm benannt.
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Bildquelle: Friedrich Ernst Feller und Carl Gustav Odermann – Titelblatt, Das ganze der kaufmännischen Arithmetik, 1866, https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gustav_Odermann#/media/Datei:Feller_Odermann_1866.jpeg
„Die Gartenlaube“ 1869, Artikel von Carl Hermann Schildbach
Carl Hermann Schildbach wurde am 1. Juli 1824 in Schneeberg geboren. Bis 1848 studierte Schildbach an den Universitäten Leipzig und Heidelberg Medizin und eröffnete in Lößnitz im Erzgebirge eine Praxis.
1853 wurde Carl Hermann Schildbach Direktor der Orthopädischen Heilanstalt zu Leipzig und habilitierte 1875 als erster in Deutschland im Fach Orthopädie an der Universität Leipzig. 1876 war Schildbach Gründer und bis 1885 Leiter der Orthopädischen Universitätspoliklinik Leipzig. 1869/1870 war Carl Hermann Schildbach Vorsitzender der Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins.
Karl Hermann Schildbach starb am 13. März 1888 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikisource.org/wiki/Seite:Die_Gartenlaube_%281869%29_533.jpg
Logo der Mitteldeutschen Rundfunk-A.-G., 1924
Alfred Szendrei, auch Alfred Sendrey und Aladár Szendrei, wurde am 29. Februar 1884 in Budapest geboren. Ab seinem sechsten Lebensjahr lernte er Klavier , studierte aber auf Wunsch der Eltern zunächst Rechtswissenschaft an der Corvinus-Universität Budapest.
Szendrei studierte von 1900 bis 1905 Musik bei Hans Koessler an der Universität und Königlich-Ungarischen Musikakademie in Budapest, wirkte dann als Kapellmeister und Korrepetitor an der Oper Köln, in Mülhausen, Brünn, Philadelphia und Chicago, an der Hamburgischen Staatsoper, New York City, Berlin und Wien. Im 1. Weltkrieg diente Alfred Szendrei in der Österreich-Ungarischen Armee. 1931 promovierte er an der Universität Leipzig mit der Dissertation „Rundfunk und Musikpflege“. weiterlesen »
Hermann Tragott Fritzsche jun.
Hermann Traugott Fritzsche jun. wurde am 15. November 1843 in Leipzig geboren und war der älteste Sohn seines gleichnamigen Vaters Hermann Traugott Fritzsche. Nach mehrjährigen Auslandsaufenthalten in Frankreich, England, Italien und trat Fritzsche am 1. Oktober 1868 als Teilhaber in die väterliche Firma ein.
Hermann Traugott Fritzsche jun. war maßgeblich an der Errichtung des ersten industriellen Versuchslabors zur Herstellung und Entwicklung natürlicher und künstlicher Riech- und Aromastoffe beteiligt, durch das die Firma Schimmel & Co. zum Weltmarktführer aufstieg.
1883 wurde Hermann Traugott Fritzsche alleiniger Inhaber der Firma und verlegte 1901 den Firmensitz nach Miltitz. Dort begann Fritzsche mit der industriellen Großproduktion von ätherischen Ölen, natürlichen und künstlichen Riech- und Aromastoffen, Parfümölen, Parfümgrundlagen, Essenzen, Extrakten und Aromen. Er gründete zahlreiche Niederlassungen in Europa. Hermann Traugott Fritzsche jun. zählt zu den Begründern der Industrie ätherischer Öle in Deutschland und der Welt.
Hermann Traugott Fritzsche starb am 24 Juli 1906 überraschend während einer Kur in Marienbad.
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Bildquelle: Von Unbekannt – Scan, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=7031387
Gedenktafel für Robert Blum in Leipzig
Hermann Adolph Klinger wurde am 14. Juli 1806 in Reichstädt bei Dippoldiswalde geboren. Der Sohn eines Rittergutspächters studierte Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig und war nach seinem Studium als Rechtsanwalt und Notar in Dippoldiswalde tätig. 1832 bis 1846 war Klinger Bürgermeister von Dippoldiswalde.
1846 wurde Hermann Adolph Klinger besoldeter Stadtrat in Leipzig. Mitten in den Unruhen im Frühjahr 1848 wurde Klinger am 5. April 1848 gegen den Willen der Ratsmehrheit von den Stadtverordneten zum Bürgermeister gewählt. Hermann Adolph Klinger engagierte sich öffentlich für Gewissensfreiheit und Rechtsstaatlichkeit und unterstützte die revolutionären Ereignisse in Sachsen. Klinger war im Oktober 1848 Referent für den ausgesprochen liberalen Wahlgesetzentwurf und sprach sich für eine Unvereinbarkeit von Ministeramt und Parlamentsmandat aus. Hermann Adolph Klinger forderte die Zulassung von Frauen als Zuschauer bei Sitzungen der Kammer. weiterlesen »
ehem. Konsument-Warenhaus Leipzig, Höfe am Brühl
Harry Müller wurde am 25. September 1930 in Leipzig geboren. 1951 begann er an der Fachschule für angewandte Kunst in Leipzig seine Ausbildung und wechselte 1953 an die Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee.
Bereits während seines Studiums entwickelte Harry Müller eine eigene abstrakt-geometrische Formensprache in enger Verbindung mit Architektur. 1960 kehrte Harry Müller nach Leipzig zurück und prägte in den 1960er/1970er Jahren das Stadtbild von in Leipzig mit. In diese Zeit fallen die Aluminiumfassade für das Konsument-Warenhaus sowie die Plastiken in den Springbrunnen auf dem ehemaligen Sachsenplatz. weiterlesen »
Georg Benedix bei der Eröffnung der I. Internationalen Arbeiterolympiade 1925
Georg Benedix wurde am 5. August 1876 in Leipzig geboren. Benedix arbeitete bis zu seinem 35. Lebensjahr als Buchbindergeselle.
Bereits 1892 trat er der SPD bei und wurde Mitglied der Turnerabteilung des Arbeiterbildungsvereins. 1906 wurde Georg Benedix Vorturner beim Turnverein TV Thonberg und arbeitete an der Arbeiter-Turnzeitung, dem Organ des Arbeiter-Turnerbundes (ATB), mit. 1905 wurde Benedix technischer Leiter im ATB-Bundesvorstand, 1911 zweiter Bundesturnwart und Bundesturnlehrer. weiterlesen »
Bruno Héroux
Louis Carl Bruno Héroux wurde am 20. Dezember 1868 in Leipzig geboren. Der aus einer hugenottischen Familie stammende Héroux. erhielt seine Ausbildung von 1886 bis 1892 an der Königlichen Akademie für Grafische Künste in Leipzig. Nach einer vorübergehenden Tätigkeit im kaufmännischen Bereich verdiente sich Bruno Héroux seinen Lebensunterhalt zunächst als Illustrator für Modezeitschriften und humoristische Magazine.
Ab 1900 arbeitete Héroux als freier Grafiker. 1903 wurde Bruno Héroux Lehrer an der Königlichen Akademie für Grafische Künste in Leipzig. Zwischen 1900 und 1910 stellte er regelmäßig seine Malereien und Drucke im Salon des Artistes Français in Paris aus. weiterlesen »
Arthur Trebst
Friedrich Arthur Trebst wurde am 12. Juni 1861 in Lößnig geboren. Der Sohn eines Robert Trebst besuchte die Volksschule und machte eine Lehre in der väterlichen Werkstatt. Ab 1882 studierte Trebst an der Königlichen Kunstakademie in Dresden Bildhauerei bei Ernst Hähnel. Schon im Frühjahr 1883 erhielt Arthur Trebst für eine Schülerarbeit ein Ehrenzeugnis. Ab 1886 studiert Trebst bei Fritz Schaper in Berlin und schloss seine Ausbildung mit mehreren Studienaufenthalten in Florenz und Rom ab.
1889 ließ sich Arthur Trebst in Leipzig nieder und eröffnete ein Atelier in der Salomonstraße 7. Nach einer kurzen Phase als Holzbildhauer wandte sich Trebst der Steinbildhauerei zu und widmete sich vornehmlich der Bau- und Porträtplastik sowie der Ausgestaltung von Kirchen. weiterlesen »
Arthur Michaelis
Arthur Michaelis wurde am 27. Juli 1864 in Leipzig geboren. Im Alter von 16 Jahren begann Michaelis eine Ausbildung an der Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule in Leipzig, wo er vor allem in der Werkstatt für Lithografie arbeitete. Nach Aufenthalten in München und Wien sowie mehreren Reisen nach Italien wurde Arthur Michaelis ab 1897 in den Leipziger Adressbüchern geführt.
Seinen Lebensunterhalt sicherte sich Michaelis bis etwa 1914 mit Illustrationsaufträge für Leipziger Verlage, so z.B. Postkarten ohne größeren Anspruch für die Lithographische Anstalt Bruno Bürger und Carl Ottillie. Der Kunst-Verlag Max Both brachte 1912 Serien von Künstlerpostkarten „Wandergrüße“ und „Frohe Grüße“ mit Federzeichnungen von Arthur Michaelis heraus. weiterlesen »
Moritz Hauptmann
Moritz Hauptmann wurde am 13. Oktober 1792 in Dresden geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er u.a. bei Ludwig Spohr, mit dem ihn später eine tiefe Freundschaft verband.
1812 wurde Hauptmann als Geiger in die Dresdner Hofkapelle aufgenommen, ging später nach Russland, wo er hauptsächlich privaten Musikunterricht erteilte. Anfang der 1820er Jahre kehrte Moritz Hauptmann nach Deutschland zurück und wurde 1822 Violinist an der kurfürstlichen Hofkapelle in Kassel, wo er wiederum mit Spohr zusammenarbeitete. weiterlesen »
1813 – Das Ende Sachsens?
König Friedrich August I. von Sachsen
Im Juli 1806 gründeten sechzehn deutsche Staaten auf Initiative Napoleons den Rheinbund und traten aus dem Heiligen Römischen Reich aus. Am 6. August 1806 verzichtete Kaiser Franz II. auf die Krone.
Preußen war brüskiert und beschloss gegen Frankreich Krieg zu führen. Das Kurfürstentum Sachsen und das Herzogtum Sachsen-Weimar schlossen sich Preußen an. In der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 erlitten die Preußen eine schwere Niederlage, Napoleon zog in Berlin ein, König Friedrich Wilhelm III. von Preußen floh nach Ostpreußen. Sachsen löste im Dezember 1806 das Bündnis mit Preußen, trat dem Rheinbund bei und wurde von Napoleon zum Königreich erhoben – aus Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen wurde König Friedrich August I. von Sachsen. weiterlesen »
Oswald Kahnt wurde am 18. Juni 1883 in Sagan geboren. Nach seinem Studium an der Technischen Hochschule in Dresden arbeitete Kahnt als Architekt. 1910 erwarb Oswald Kahnt den Pilotenschein und widmete sein Leben von nun an dem Flugsport.
Oswald Kahnt war offizieller Vertreter der Grade-Flugzeugwerke in Leipzig. 1911 begann Kahnt an der Offiziersflugschule in Lindenthal mit der Ausbildung von Militärfliegern. Oswald Kahnt war Mitbegründer des Flugplatzvereins Lindenthal-Leipzig e.V. und eröffnete 1911 in Lindenthal die erste private sächsische Flugschule.
Kahnt konstruierte den Eindecker „Falke“ und richtete eine Werkstatt für Flugzeugbau ein. Am 18. Mai 1912 beförderte Oswald Kahnt zum ersten Mal Luftpost mit einem Motorflugzeug in Leipzig. weiterlesen »
Otto Heubner
Johann Otto Leonhard Heubner wurde am 21. Januar 1843 in Mühltroff im Vogtland als Sohn des Juristen, Politikers und „Turnvaters Sachsens“ Otto Leonhard Heubner geboren Er wuchs bei seinem Onkel in Freiberg und Grimma auf, wo er die Fürstenschule besuchte. 1861 nahm Heubner ein Studium der Medizin an der Universität Leipzig.
Seine klinische Arbeit begann Otto Heubner 1866 am Leipziger Jakobshospital als Assistent und Cholera-Arzt bei dem Internisten Carl Reinhold August Wunderlich. 1868 erhielt er eine Privatdozentur für Innere Medizin. Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 übernahm Otto Heubner zusätzlich zu seiner Tätigkeit die Leitung eines Reservelazaretts mit 180 Betten in Leipzig. weiterlesen »
Grabmal Nietzschmann (jetzt: Kühne) auf dem Südfriedhof Leipzig
Paul Hermann Robert Wilhelm Stuckenbruck wurde am 11. März 1868 in Leipzig geboren. Seine Ausbildung erhielt Stuckenbruck von 1883 bis 1890 an der Leipziger Kunstakademie bei Melchior zur Straßen.
Nach seinem Abschluss arbeitete er als Geselle bei dem Leipziger Bildhauer und Medailleur Adolf Lehnert. Paul Stuckenbruck ging nach Berlin und war seit Ende der 1890er Jahre mit eigenen Werken auf Leipziger Kunstausstellungen vertreten. Beim Wettbewerb für das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Chemnitz beteiligte sich Stuckenbruck einem Entwurf, der auch prämiert wurde.
Ab 1912 war Paul Stuckenbruck freischaffend tätig und richtete sein Atelier in Leipzig ein. Er schuf zahlreiche Büsten und Relieftafeln in Bronze oder Marmor. Viele von Paul Stuckenbrucks Werken wurden im 2. Weltkrieg bzw. nach dem Krieg zerstört, so dass heute nur noch wenige Werke von ihm nachweisbar sind. weiterlesen »
Richard Steche
Richard Steche wurde am 17. Februar 1837 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Rechtsanwalts und dessen Ehefrau, der Sängerin Lidy Steche legte 1856 an der Leipziger Thomasschule das Abitur ab und begann ein Studium an der Baugewerkenschule Dresden.
1859 bis 1861 studierte Steche Architektur an der Berliner Bauakademie und machte dann seine ersten praktischen Erfahrungen in den Ateliers von Heinrich Strack und Richard Lucae.
1863 fand Richard Steche eine Anstellung als Architekt bei der Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn und plante die Bahnhofsneubauten in Oertzenhof und Neubrandenburg sowie 1864 die Umbauten der historischen Dorfkirchen von Lübbersdorf und Sadelkow. weiterlesen »
Rudolf Hildebrand, Grabmedaillon von Carl Seffner
Heinrich Rudolf Hildebrand wurde am 13. März 1824 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Schriftsetzers erhielt vor seiner Einschulung durch seinen Vater Privatunterricht in Latein und Französisch. Von 1829 bis 1836 lernte Hildebrand an der Naumannschen Schulanstalt, einer Privatschule für ärmere Bevölkerungsschichten in Naundorf. 1836 kam er an die Thomasschule zu Leipzig, an der er 1843 sein Abitur ablegte.
Ab 1843 besuchte Rudolf Hildebrand Vorlesungen in den Fächern Theologie und Philosophie an der Universität Leipzig und studierte von 1844 bis 1848 Klassische und Deutsche Philologie. Nach seinem Studium wurde Rudolf Hildebrand Korrektor und Übersetzer bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung in Leipzig, wirkte von 1848 bis 1868 als Lehrer für Deutsch, Latein, Altgriechisch, Geographie und Geschichte an der Thomasschule und lehrte zusätzlich an der Deutschen Buchhändlerschule in Leipzig. weiterlesen »
Rudolf Lavant
Rudolf Lavant, eigentlich Richard Carl Cramer, wurde am 30. November 1844 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch der Städtischen Realschule zu Leipzig, wurde Lavant zunächst Handelsgehilfe in Leipzig. Am Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 nahm er als Kaiserjäger freiwillig auf österreichischer Seite teil. Nach dem Krieg arbeitete Lavant als Buchhalter, schließlich als Prokurist, bei der Firma Dürbig & Co., einer Garnhandlung in Leipzig. Rudolf Lavant lernte die Gabelsberger Stenografie und war Autor der Zeitschrift „Illustrierte Zeitung für Gabelsberger’sche Stenografen“. Rudolf Lavant widmete sich auch dem Studium von Fremdsprachen. weiterlesen »
1763 – Das Ende einer Ära
Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen als König August III. von Polen
Ab 1756 kämpften die europäischen Großmächte um territoriale Gewinne in Europa, um Kolonien und um Einfluss in Nordamerika, Indien und Afrika. Preußen und Großbritannien standen einer Allianz aus Habsburgern, dem Heiligen Römischen Reich sowie Frankreich, Russland und Spanien gegenüber. König Friedrich II. von Preußen sah seine Ziele in der Selbstbehauptung und der Sicherung der eroberten schlesischen Gebiete.
Österreich sah sein Ziel in der Schwächung und Zerschlagung Preußens. An Sachsen, das an der Seite der Habsburger stand, sollten das Fürstentum Halberstadt, das Herzogtum Magdeburg mit dem zugehörigen Saalkreis und der Stadt Halle fallen. Dafür sollte Sachsen die Ober- und Niederlausitz an die Habsburger abtreten.
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Rudolf von Gottschall
Rudolf Karl Gottschall, ab 1877 von Gottschall, wurde am 30. September 1823 in Breslau geboren. Der Sohn eines preußischen Artillerieoffiziers studierte ab 1841 an der Albertus-Universität Königsberg Rechtswissenschaft, wurde wegen politischer Agitation relegiert, setzte sein Studium an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau fort und beendete das Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.
1847 wurde von Gottschall Dramaturg am Stadttheater Königsberg, ging 1848 nach Hamburg, 1852 nach Breslau und 1862 nach Posen. 1864 kam Rudolf von Gottschall nach Leipzig und war bis 1888 Herausgeber der „Blätter für literarische Unterhaltung“ und „Unsere Zeit“, beide im Besitz des Verlagshauses F. A. Brockhaus. 1877 wurde Gottschall für seine Verdienste um die deutsche Literatur von König Wilhelm I. von Preußen in den Adelsstand erhoben. weiterlesen »
Albrecht Kurzwelly
Albrecht Alexander August Kurzwelly wurde am 20. Januar 1868 in Leipzig geboren. Er besuchte von 1878 bis 1888 die Thomasschule zu Leipzig und studierte ab 1888 zunächst Theologie, ab 1889 Philosophie und Kunstgeschichte an den Universitäten Leipzig und München.
Unter Melchior zur Straßen und dessen Nachfolger Richard Graul war Kurzwelly von 1895 bis 1904 Assistent und von 1904 bis 1909 stellvertretender Direktor am Kunstgewerbemuseum Leipzig und erwarb sich große Verdienste um die Erforschung der heimischen Kunstgeschichte. Albrecht Kurzwelly beschäftigte sich intensiv mit dem Leben und Werk Leipziger Maler und Illustratoren sowie mit der Entstehungsgeschichte Leipziger Bauwerke und leistete einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der Geschichte des Altthüringer Porzellans. Kurzwelly schrieb Beiträge für das Allgemeine Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart und publizierte regelmäßig Aufsätze in kunstwissenschaftlichen Fachzeitschriften. Von 1895 bis 1915 war Albrecht Kurzwelly auch Dozent für Kunstgeschichte an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Kunstgewerbe in Leipzig. weiterlesen »
Rudolph Wirsing
Rudolph Bernhard Wirsing wurde am 20. Oktober 1808 in Dresden geboren. Sein Vater war Dresdner Hofarchivar und schickte seinen Sohn auf die renommierte Schule Kloster Donndorf. Danach begann Rudolph Wirsing ein Jura-Studium an der Universität Leipzig, das er aber bald abbrach. Der Vater verwehrte ihm den gewünschten Eintritt ins Militär und Wirsing wandte sich dem Theater zu. Bei Christian August Pohlenz studierte er in Leipzig Gesang.
Von 1832 bis 1837 trat Rudolph Wirsing als Bariton im Kärntnertor-Theater in Wien auf, es folgten Engagements in Breslau, Lübeck und Aachen. 1839 ließ sich Wirsing als Gesangslehrer in Magdeburg nieder und gründete 1840 eine Gesangsakademie. 1842 wurde er Musikdirektor am Magdeburger Stadttheater und 1845 zusätzlich Direktor des Hauses. In dieser Zeit wurde hier Albert Lortzings Oper Undine uraufgeführt.
Altes Theater Leipzig
Zum 1. Januar 1849 folgte Rudolph Wirsing einem Ruf ans
Stadttheater Leipzig, dessen Direktor er bis 1864 blieb. Unter seiner Direktion erlebte das Theater eine Glanzzeit. Wirsing ließ als einer der ersten Intendanten Deutschlands
Richard Wagners frühe Opern Tannhäuser und Lohengrin aufführen, 1849 brachte er
Albert Lortzings letzte abendfüllende Oper „Rolands Knappen“ zur Uraufführung sowie 1850 Genoveva von
Robert Schumann. An der Sprechbühne nahm sich Rudolph Wirsing der Werke von Karl Gutzkow und Charlotte Birch-Pfeiffer an. 1853 richtete Wirsing in
Gerhards Garten in Leipzig das Sommertheater Tivoli ein, das bis 1859 bestand.
1860 erschien Wirsings Buch „Das deutsche Theater …“, in welchem er den Zustand des Theaters in Deutschland analysierte, Vorschläge zu einer gründlichen Reform des deutschen Theaters machte und zuletzt Andeutungen zu einer zweckmäßigen Bühnenleitung vorbrachte.
1864 ging Rudolph Wirsing ans Königlich Deutsche Landestheater in Prag und wechselte 1876 ohne Kenntnisse der Landessprache für ein Jahr als künstlerischer Leiter zum tschechischen Nationaltheater. Die für 1878 bestätigte Leitung des Stadttheaters Breslau konnte Wirsing nicht antreten, da er nach längerer Krankheit am 9. Oktober 1878 in seiner Villa in Prag starb.
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Bildquelle: Von A. Weger – Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inv. Nr. MT/3513/2000, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=111472560;
Von Autor/-in unbekannt – kolorierte Photographie von 1906, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8947712
Der von Fritz Zalisz entworfene Grabstein für Walter Niemann auf dem Südfriedhof Leipzig
Walter Rudolph Niemann wurde am 10. Oktober 1876 in Hamburg geboren. Niemanns Familie war sehr musikalisch, seine beiden Großväter waren Kirchenmusiker und Organisten.
1882 zog die Familie Niemann nach Wiesbaden. Walter Niemann erhielte früh Klavierstunden bei seinem Vater und als Jugendlicher zusätzlich Kompositionsunterricht bei Engelbert Humperdinck in Boppard. Humperdinck setzte sich dafür ein, dass Walter Niemann 1898 ein Studium am Leipziger Konservatorium aufnehmen konnte. Walter Niemann holte Schwester und Mutter nach Leipzig, wo seine Mutter 1904 verstarb, mit seiner Schwester Elisabeth lebte er bis zu ihrem Tod im Jahre 1942 zusammen.
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Kolorierte Zeichnung von Heinrich Georg Drescher: Thomaskirchhof 7 („Der Sack“), 1896
Heinrich Georg Drescher wurde am 4. Juli 1847 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Polizeirats erlernte den Beruf des Kaufmanns und arbeitete als Prokurist in der Dampffabrik für ätherische Öle und Essenzen in der Waldstraße in Leipzig.
Drescher hatte zeichnerisches Talent und entwickelte sich auf diesem Gebiet als Autodidakt. Sein großes Interesse für seine Heimatstadt Leipzig brachte ihn dazu, Leipzig und seine weitere Umgebung in Zeichnungen und Aquarellen festzuhalten. Heinrich Georg Drescher füllte im Laufe seines Lebens 168 Skizzenbücher und versah fast jedes Blatt mit dem genauen Entstehungsdatum.
Da Leipzig in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in seiner Entwicklung zur Groß- und Weltmessestadt großen Veränderungen unterworfen war, stellen Dreschers Zeichnungen wichtige anschauliche Belege für die Entwicklung der Stadt dar. 1923 übergab Heinrich Georg Drescher dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig seine gesamten Skizzenbücher.
Heinrich Georg Drescher starb 1925 in Leipzig.
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Bildquelle: Heinrich Georg Drescher (1847–1925) – Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inv.Nr. SK/14/62
Herrenhaus Möckern (1854)
Gustav Kühn wurde am 20. Januar 1840 in Paris geboren. Der Sohn eines Philologen kam 1848 nach Leipzig. Gustav Kühn besuchte das St. Nicolai-Gymnasium in Leipzig und studierte ab 1857 Naturwissenschaften an den Universitäten Leipzig, Göttingen und Greifswald.
Ab 1862 arbeitete Gustav Kühn als wissenschaftlicher Assistent bei dem Agrikulturchemiker Wilhelm Henneberg an der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Weende bei Göttingen, übernahm 1866 die Leitung der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Braunschweig und leitete von 1867 bis zu seinem Tod die Landwirtschaftliche Versuchsstation Möckern, die im Rittergut Möckern eingerichtet war und sich unter seiner Leitung zu einer hochangesehenen Forschungsstätte entwickelte. weiterlesen »
Im Rosental in Leipzig
Rudolph Siebeck wurde am 13. April 1812 in Leipzig geboren. Sein Vater war Organist an der Leipziger Johanniskirche. Von 1826 bis 1829 absolvierte Siebeck in Altenburg eine Gärtnerlehre und nahm 1829 ein Botanikstudium an der Universität Leipzig auf.
Ab 1837 gestaltete Rudolph Siebeck das Rosental in Leipzig von einem Barockgarten in einen englischen Landschaftsgarten um. Zwischen 1842 und 1845 war Siebeck in Wien Gärtner bei Carl Freiherr von Hügel.
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Salomon Hirzel
Salomon Hirzel wurde am 13. Februar 1804 in Zürich geboren. Der aus einer alten Schweizer Gelehrten- und Kaufmannsfamilie stammende Hirzel ging bei dem Berliner Verleger Georg Andreas Reimer in die Lehre. 1830 übernahm Salomon Hirzel zusammen mit seinem Schwager die Leitung der bereits seit 1680 bestehenden Weidmannschen Buchhandlung in Leipzig, die sich im Besitz seines Schwiegervaters befand.
Am 1. Januar 1853 gründete Salomon Hirzel in Leipzig den S. Hirzel Verlag. Hirzel kannte die Brüder Grimm. Nachdem diese wegen ihrer Teilnahme an den Protesten der Göttinger Sieben ihre Professorenämter an der Universität Göttingen verloren hatten, schlugen Reimer und Hirzel den beiden Amtsenthobenen 1838 vor, die „unfreiwillige musze auszufüllen und ein neues, groszes wörterbuch der deutschen sprache abzufassen“. Das daraufhin begonnene Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm wurde verlegerisch im neuen S. Hirzel Verlag betreut.
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Salomon Jadassohn
Salomon Jadassohn wurde am 13. August 1831 in Breslau geboren. Jadassohn erhielt seine erste musikalische Ausbildung in Breslau Seit 1848 waren Moritz Hauptmann am Konservatorium Leipzig sowie in den Jahren von 1849 bis 1851 Franz Liszt in Weimar seine Lehrer.
Salomon Jadassohn übernahm die Position des Dirigenten des Chores der Leipziger Synagoge. 1871 kam er ans Konservatorium in Leipzig als Lehrer für Musiktheorie, Klavier und Komposition. Jadassohn genoss einen hervorragenden Ruf als Musikpädagoge. In den 1880er Jahren war er Dirigent des Danziger Konzertvereines. Mit der Berufung zum Dirigenten des Philharmonischen Chores sowie des Orchesters der Oper zu Bremen trat Salomon Jadassohn die Nachfolge von Martin Traugott an.
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Similde Gerhard
Caroline Similde Gerhard wurde am 9. Juli 1830 in Leipzig geboren. Die Tochter des Mäzens und Schriftstellers Wilhelm Gerhard genoss eine umfassende, v.a. literarische Bildung und bereiste mit ihrem Vater viele Länder Europas.
Unter dem Pseudonym Caroline S. J. Milde veröffentlichte sie 1869 „Der deutschen Jungfrau Wesen und Wirken. Winke für das geistige und praktische Leben“, ein Leitfaden, wie sich Frauen nach den Vorstellungen des 19. Jahrhunderts geschlechtstypisch verhalten sollen. Neben Hinweisen zur Haushaltsführung, Körperpflege und -haltung finden sich auch Darstellungen, wie Frauen idealtypisch empfinden sollten. Gerhard beschreibt den weiblichen Charakter mit den emotionalen Tugenden der Geduld, Neugierde, Stolz Liebe und Zufriedenheit.
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Simon Pistoris d.Ä.
Simon Pistoris d.Ä. wurde um 1453 in Leipzig geboren. Der Sohn von Nicolaus Pistoris, Medizinprofessor, kurfürstlicher Leibarzt und Bürgermeister von Leipzig, studierte Philosophie und Medizin in Leipzig.
1489 übernahm Pistoris die Position des Dekans der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. 1494 wurde Simon Pistoris nebenberuflich als Ratsherr und Stadtsyndikus in das Stadtparlament von Leipzig gewählt. Von 1501 bis 1508 war Pistoris persönliche Leibarzt von Kurfürst Joachim I. Nestor von Brandenburg.
1506 war Simon Pistoris wesentlich mitbeteiligt an der Gründung der Universität Frankfurt an der Oder, blieb aber selbst weiterhin in Leipzig. 1508 wurde er in Leipzig ordentlicher Professor der Pathologie und später zudem Professor für Therapie. Er war ein vehementer Anhänger der arabischen Heilkunde und galt als geschickter Arzt und hochgeschätzter Lehrer.
Simon Pistoris starb am 4. Februar 1523 in Leipzig.
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Bildquelle: Von Autor/-in unbekannt – Digitaler Portraitindex, Marburg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14820940
Das Haus „Zum Arabischen Coffeebaum“
Hermann Theodor Oelckers wurde am 21. Juni 1816 in Leipzig geboren. Über seine Jugend ist nichts bekannt. Nachdem dem Abitur studierte Oelckers 1837 Medizin an der Universität Leipzig. Seit 1839 war er als Schriftsteller und Übersetzer tätig. Zu Oelckers ersten Veröffentlichungen gehörten die Übersetzungen von drei Dramen Shakespeares 1839.
Aufsehen erregte Theodor Oelckers 1844 mit seinem Buch „Die Bewegung des Socialismus und Communismus“, dass in Bayern und vermutlich auch in Sachsen verboten wurde.
1844 gehörte Theodor Oelckers zum Kreis von Leipziger Intellektuellen um den Komponisten Robert Schumann, die sich regelmäßig im Haus „Zum Arabischen Coffeebaum“ trafen.
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1697 – Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen wird König von Polen
Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen
In aller Stille konvertierte der sächsische Kurfürst Friedrich August I., August der Starke, am 1. Juli 1697 um katholischen Glauben. Die Still dieses Aktes und der Ort, Baden bei Wien, waren wohl gewählt. Denn wenn ausgerechnet der Führer der protestantischen Reichsstände und Regent im Mutterland der Reformation die Seiten wechselt, hätte das Aufsehen und Unruhe verbreitet.
Die Entscheidung Augusts zum Religionswechsel entsprang nicht etwa einer sich wandelnden Frömmigkeit, sondern vielmehr seinen politischen Absichten, König von Polen zu werden und dafür musste man katholisch sein. In Polen gab es ein Wahlkönigstum, gewählt werden konnte nur, wer die notwendigen Mittel zur „Durchsetzung“ seines Absichten hatte, wer den Großspielern im europäischen Machtgefüge genehm war und wer katholischen Glaubens war.
Die Wahl von Friedrich August I. durch den polnischen Adel soll 39 Millionen Reichstaler gekostet haben, großenteils aufgebracht durch Augusts Hofbankier Issachar Berend Lehmann, von der sächsischen Bevölkerung durch Steuern wieder eingetrieben.
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Plastik am Portal des ehemaligen Zoologischen Instituts der Universität Leipzig
Julius Victor Carus wurde am 23. August 1823 in Leipzig als Sohn eines Chirurgen geboren. Nach seinem Studium in Leipzig und Dorpat erhielt Julius Victor Carus 1846 die Stelle eines Assistenzarztes in Leipzig.
Nach der Promotion 1849 ging Carus an das vergleichend-anatomische Institut nach Oxford und habilitierte sich 1851 an der Universität Leipzig. 1853 wurde Julius Victor Carus außerordentlicher Professor für vergleichende Anatomie und übernahm die Zootomischen Sammlungen. Carus verfasste 1872 eine umfassende „Geschichte der Zoologie“ und übersetzte Werke von Charles Darwin ins Deutsche. Julius Victor Carus gründete 1878 den Zoologischen Anzeiger und war 1890 Mitbegründer der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. Julius Victor Carus starb am 10. März 1903 in Leipzig.
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Uwe Ampler
Uwe Ampler wurde am 11. August 1964 in Zerbst als Sohn des Radsportlers Klaus Ampler geboren. Zunächst begann er mit Schwimmsport, wechselte zum Radsport und trainierte seit 1979 im SC DHfK Leipzig.
1981 und 1982 wurde Uwe Ampler Juniorenweltmeister im Straßenmannschaftsfahren 1986 Weltmeister im Straßeneinzelfahren der Amateure, 1988 Olympiasieger im 100-km-Manschaftsfahren. 1987, 1988 und 1989 war Ampler Sieger der Internationalen Friedensfahrt. weiterlesen »
August Ferdinand Möbius
August Ferdinand Möbius wurde am 17. November 1790 in Pforta geboren. Sein Vater starb bereits drei Jahre nach seiner Geburt, seine Mutter Johanne Katharine Christiane Keil war eine Nachfahrin von Martin Luther.
August Ferdinand Möbius besuchte die Landesschule Pforta und studierte zunächst Rechtswissenschaften, bevor er sich 1809 dem Studium der Mathematik an der Universität Leipzig zuwandte. Im Jahr 1815 habilitierte sich Möbius mit astronomischen Arbeiten. 1816 wurde August Ferdinand Möbius auf Empfehlung von Carl Friedrich Gauß zum außerordentlichen Professor und Observator der Leipziger Sternwarte berufen und 1848 zu deren Direktor ernannt.
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Nachbauten einer frühbarocken Violine und eines Violoncello da spalla
Johann Christian Hoffmann wurde am 2. Mai 1683 in Leipzig getauft. Der Sohn Leipziger und Schüler des Geigenbauers Martin Hoffmann ist seit spätestens 1712 ist als Königlich Polnischer und Kurfürstlich Sächsischer Hofinstrumenten- macher nachzuweisen und lieferte Musikinstrumente für die Dresdner Kapelle.
Hoffmann lebte in Leipzig, wo er 1722 das Bürgerrecht erhielt. Johann Christian Hoffmann war einer der besten deutschen Instrumentenbaumeister seiner Zeit, er hinterließ vortreffliche Lauten und zahlreiche erstklassige Streichinstrumente.
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Friedrich Bosse
Heinrich Christoph Friedrich Bosse wurde am 14. Januar 1848 in Hessen als Sohn eines Stellmachers geboren. Er besuchte die Baugewerkschule in Holzminden und erlernte dann das Malerhandwerk. 1874 ließ sich Bosse als Malermeister in Leipzig nieder. Über den 1865 von August Bebel gegründeten Leipziger Arbeiterbildungsverein kam Friedrich Bosse zur SPD.
Der Leipziger Arbeiterbildungsverein wurde nach dem Erlass des Bismarckschen Ausnahmegesetzes gegen die Sozialdemokratie Ende 1878 als einer der ersten Arbeitervereine verboten und aufgelöst. 1879 wurde ein neuer sozialdemokratischer Verein gegründet, der sich als unpolitischer „Fortbildungsverein für Arbeiter“ tarnte. Friedrich Bosse wurde zunächst zum zweiten Vorsitzenden gewählt. 1881 wurde der Belagerungszustand über Leipzig verhängt und viele Sozialdemokraten ausgewiesen. Friedrich übernahm das Amt des ersten Vorsitzenden.
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Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig
Luise Charlotte Lammert wurde am 21. September 1887 in Leipzig geboren. Die Tochter eines Gymnasialprofessors nahm während ihrer Schulzeit sie an Kursen des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins teil. Ab 1910 studierte Lammert Mathematik, Physik und Chemie in Leipzig und München, was für Frauen erst seit wenigen Jahren möglich war.
1916 trat Luise Lammert in das Geophysikalische Institut der Universität Leipzig ein. Für ihre Doktorarbeit beantragten die Institutsleiter Robert Wenger und Otto Wiener die Bestnote. Zum Thema ihrer Doktorarbeit hielt Luise Lammert im Oktober 1920 als erste Frau überhaupt einen Vortrag auf einer Tagung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft.
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Ludwig Hoffmann
Ludwig Ernst Emil Hoffmann wurde am 30. Juli 1852 in Darmstadt geboren. Hoffmanns erstes Bauwerk war das Reichsgericht in Leipzig. Hoffmann kam aus der späten Schinkel-Schule und verfolgte einen Stil des modernen Historismus. Ludwig Hoffmann bediente sich historischer Formen, stellte sie aber häufig unorthodox zusammen. Seine Zeitgenossen lobten Klarheit und Einfachheit seiner Bauten. Hoffmann legte Wert auf die individuelle Gestaltung jedes einzelnen Baues und eine künstlerische und handwerkliche Durchdringung aller Details.
Seine eigenständige Karriere begann Ludwig Hoffmann in den 1880er Jahren mit dem Gewinn des Wettbewerbs für das Reichsgerichtsgebäude in Leipzig gemeinsam mit Peter Dybwad. Zehn Jahre dauerten die Arbeiten an diesem Bau.
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Clara Hedwig Freiin von Eberstein auf und zu Schönefeld
Clara Hedwig von Eberstein wurde am 2. November 1817 in Schönefeld bei Leipzig geboren. Die Tochter des königlich-großbritannischen Kapitäns der Armee, Franz Botho Freiherr von Eberstein, wurde als Kind mit einem Streckbett gegen eine kleine Rückgratverkrümmung behandelt, die aber nicht beseitigt werden konnte.
Hedwig von Eberstein blieb unverheiratet und folgte ihrer Leidenschaft, dem Reisen. Von allen Erdteilen brachte Hedwig von Eberstein natur- und völkerkundliche Gegenstände mit und schenkte einige schon zu Lebzeiten Leipziger Museen. 1849 wurde von Eberstein Alleinerbin des Rittergutes Schönefeld. Für die Bewirtschaftung des Guts setzte sie, im Gegensatz zu ihren Vorgängern, keine Inspektoren ein, sondern ab 1851 Pächter und ließ sich von fachkundigen Beratern unterstützen.
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Adolf Böttger
Adolf Böttger wurde am 21. Mai 1815 in Leipzig geboren. Er besuchte die Thomasschule in Leipzig, anschließend die Universität, ohne sich einer bestimmten Disziplin zu widmen. Angezogen von den neueren Sprachen wurde Böttger zu einem gefeierten Übersetzer. Adolf Böttger übersetzte die Werke von Lord Byron, Pope, Goldsmiths, Miltons, Ossians, Longfellows „Hiawatha“, sowie einzelne Dramen Shakespeares.
Als selbständiger Dichter trat Adolf Böttger zuerst 1846 in den „Gedichten“ auf, deren melodische Form anziehend wirkt. Mit besonderer Vorliebe wendete sich Böttger der poetischen Erzählung zu.
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Ulrich von Hutten
Ulrich von Hutten wurde am 21. April 1488 auf Burg Steckelberg bei Schlüchtern geboren. Der aus einem fränkischen Adelsgeschlecht stammende von Hutten wurde 1499 von seinem Vater in das Benediktiner-Kloster Fulda geschickt, wo er Mönch werden sollte. Ulrich von Hutten wandte sich aber vom Klosterleben ab und studierte 1503 an der Universität Erfurt, wechselte 1505 an die Universität zu Köln, studierte kurze Zeit an der Universität in Mainz und ging 1506 an die Brandenburgischen Universität Frankfurt (Oder).
1508 besuchte von Hutten die Universität Leipzig und infizierte sich möglicherweise mit der Syphilis. Später erscheint er als mittelloser Student in Greifswald.
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Wilhelm Ambrosius Barth
Wilhelm Ambrosius Barth wurde am 25. Februar 1790 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Buchhändlers und Verlegers Johann Ambrosius Barth besuchte Vorlesungen an der Universität Leipzig und erhielt seine buchhändlerische Ausbildung im väterlichen Betrieb. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Barth als 23jähriger die Leitung des Verlags und gab ihm mehr und mehr eine wissenschaftliche Ausrichtung, wobei der Schwerpunkt zunächst bei Germanistik und Literatur lag.
Im Verlag von Wilhelm Ambrosius Barth erschienen die die Werke u.a. von Johann Gottfried Herder und Samuel Hahnemann. Von 1831 bis 1833 war Barth Direktor des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und betrieb den Aufbau einer Buchhändlerbibliothek. Auf seine Anregung wurde 1834 das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel gegründet. Barth förderte auch den Bau der Buchhändlerbörse in Leipzig.
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Julius Klinkhardt
Friedrich Julius Klinkhardt wurde am 24. Juli 1810 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Schuhmachermeisters gründete nach seiner Lehrzeit als Buchhändler ein Sortimentsgeschäft. Bereits als 24-Jähriger eröffnete Klinkhardt 1834 durch die Übernahme der J. Sührings Verlags-Expedition ein eigenes Verlagsgeschäft unter seinem Namen.
Julius Klinkhardt konzentrierte sich auf die Pädagogik. Es entstanden Bücher für die Volksschule und später auch Unterrichtswerke für das mittlere und höhere Schulwesen. Ab 1848 erschien bei Julius Klinkhardt die vierbändige Lese- und Schreibfibel „Lebensbilder“, die eine besondere Verbreitung erfuhr. 1849 gründete Julius Klinkhardt die „Allgemeine deutsche Lehrerzeitung“, zu der 1858 die „Sächsische Schulzeitung“ kam. Ab 1876 gab Klinkhardt die „Schule der Pädagogik“ von Friedrich Dittes heraus.
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Josef Alexander Jablonowski
Josef Alexander Jablonowski wurde am 4. Februar 1711 in Tychomel, Wolhynien (Ukraine) geboren. 1743 wurde er von Kaiser Karl VII. in den Reichsfürstenstand erhoben. Unter der Regierung von König August III. von Polen wurde Jablonowski 1744 zum Mundschenk von Litauen befördert und 1755 das Beamtenamt des Wojewoden von Nowogrodek in Schwarzrussland übertragen.
Bei den polnischen Königswahlen 1764 galt Josef Alexander Jablonowski als einer der Thronanwärter, unterlag jedoch dem Mitbewerber Stanislaus II. August Poniatowski. 1768 siedelte Jablonowski nach Leipzig über. 1773 kaufte Jablonowski in Leipzig am Rossplatz das Haus „Zum Kurprinz“ und errichtete dort seinen Wohnsitz (nicht erhalten).
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George Westermann vor 1838
George Westermann wurde am 23. Februar 1810 in Leipzig als Georg Westermann geboren. Er besuchte das Humanistische Gymnasium Albertina in Freiberg, reiste 1827 auf Anraten des Leipziger Verlegers und Freundes seines Vaters, Wilhelm Ambrosius Barth, nach Braunschweig und wurde bei der dort ansässigen Schulbuchhandlung von Friedrich Vieweg als Lehrling eingestellt.
Nach seiner Ausbildung ging Westermann auf Wanderschaft, kam 1832 nach Leipzig und reiste weiter nach Königsberg. 1834 kam Georg Westermann nach Leipzig zurück und arbeitete bei Wilhelm Ambrosius Barth. 1837 besuchte Georg Westermann England und änderte wegen seiner Begeisterung für die englische Kultur seinen Vornamen in George. weiterlesen »
Müller-Denkmal Leipzig
August Wilhelm Kanne wurde am 17. August 1784 in Leipzig geboren. Nach dem Tod des ersten Baudirektors der Stadt Leipzig, Johann Carl Friedrich Dauthe, trat Kanne im Alter von 32 Jahren dessen Nachfolge an.
August Wilhelm Kanne schuf den temporären Triumphbogen zum Regierungsjubiläum von König Friedrich August I. von Sachsen 1818 auf dem Leipziger Markt. 1819 setzte Kanne das von Johann Friedrich August Tischbein entworfene Denkmal für den Bürgermeister Carl Wilhelm Müller um.
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1648 – Am Ende des Krieges liegt das Land am Boden
Kurfürst Johann georg I. von Sachsen
1611 wurde Johann Georg I. neuer Kurfürst von Sachsen als Nachfolger von Kurfürst Christian II. von Sachsen. In seine Regierungszeit fällt der Dreißigjährige Krieg. Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen stand zum Bündnis mit den Habsburgern und unterstützte 1612 die Wahl des Habsburgers Matthias zum Kaiser und 1619 die Wahl des Habsburgers Ferdinand II. Die Habsburger sicherten im Gegenzug den Protestanten in den habsburgischen Ländern Glaubensfreiheit zu.
Als Mitglieder des böhmischen Adels am 23. Mai 1618 die Statthalter des Kaisers aus einem Fenster der Prager Burg stürtzten, ahnte wohl noch niemand, dass das der Beginn des längsten und verlustreichsten Krieges in Europa sein würde. 1619 hätte Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen römisch-deutscher Kaiser werden können, denn im Kollegium der Kurfürsten standen für ihn vier evangelische gegen drei katholische Stimmen. Dies lehnte der Kurfürst aber ab.
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Johannes-Weyrauch-Platz in Böhlitz-Ehrenberg
Johannes Weyrauch wurde am 20. Februar 1897 in Leipzig geboren. Er besuchte das König-Albert-Gymnasium in Leipzig. Durch seinen Stiefbruder kam Johannes Weyrauch in Kontakt mit der Musik von Richard Wagner, die seinen weiteren musikalischen Lebensweg entscheidend prägte.
Weyrauch wurde Schüler der Musiklehrerin Helene Caspar, die ihn mit der Literatur der Wiener Klassik und von Johann Sebastian Bach bekannt machte. Johannes Weyrauch erhielt auch Geigenunterricht. Nach dem Ende des 1. Weltkriegs kehrte Weyrauch nach Leipzig zurück und studierte am Leipziger Konservatorium das Hauptfach Klavier mit dem Hinweis, später auf die Orgel wechseln zu wollen. weiterlesen »
Johann Georg Keil
Johann Georg Keil wurde am 20. März 1781 in Gotha geboren. Keil beschäftigte sich schon in frühen Jahren intensiv mit Zeichnen, Lesen und Dichten. Zunächst zum Klavierspiel gedrängt, beschäftigte sich Johann Georg Keil bald mit weiteren Musikinstrumenten und ließ sich in Musiktheorie unterrichten.
Im Alter von 15 Jahren verlor Keil seinen Vater, verließ das Gothaer Gymnasium und begann in Chemnitz eine kaufmännische Lehre. 1809 fand Keil eine Anstellung in der Herzoglichen Bibliothek in Weimar und war Lehrer für Italienisch, Spanisch und Englisch am Gymnasium. Johann Georg Keil publizierte Lehrbücher für Italienisch und Spanisch. In Weimar lernte Keil 1813 die neunzehnjährige Juliane Henriette Löhr kennen, Tochter des Leipziger Bankiers Carl Eberhard Löhr.
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Das Alte Rathaus in Leipzig, bis 1905 Sitz der Leipziger Bürgermeister
Aus dem erblichen Amt des Schultheißen entwickelte sich zum Ende des 13. Jahrhunderts das Wahlamt des Bürgermeisters, der in Leipzig von den 12 Ratsmitgliedern bestimmt wurde. Die Mitgliedschaft im Leipziger Rat galt auf Lebenszeit, notwendige Nachwahlen fanden einmal im Jahr statt. Seit dem 14. Jahrhundert wechselten sich in Leipzig drei Räte mit je 12 Mitgliedern, die auch je einen Bürgermeister umfassten, in einem jährlichen Rhythmus ab.
Urkundlich erwähnt wurde das Amt des Bürgermeisters in Leipzig erstmals 1292. Seitdem sind 139 Personen als Träger dieses Amtes bekannt einschließlich Oberbürgermeister, die ab dem 20. Dezember 1877 mit dem Erreichen des Großstadtstatus Leipzigs gewählt wurden. weiterlesen »
Christian Gottlieb Jöcher
Christian Gottlieb Jöcher wurde am 20. Juli 1694 in Leipzig geboren. Der Sohn des Kaufmanns Johann Christoph Jöcher wuchs bei seinem Großvater, dem Leipziger Stadtrichter Leonard Baudiß, auf, der ihm zwei ausgezeichnete Privatlehrer stellte und die in ihm bereits in frühen Lebensjahren ein gewisses Interesse an Geschichte, Geographie und Genealogie weckten. 1708 setzte Jöcher seine Ausbildung am Gymnasium in Gera fort und zwei Jahre später am Gymnasium in Zittau.
1712 begann Christian Gottlieb Jöcher an der Universität Leipzig ein Studium der medizinischen Wissenschaften. Der Kontakt mit Gottfried Olearius sorgte dafür, dass er sich während seiner Ausbildung mehr den philosophischen Wissenschaften widmete.
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Johann Ludwig Hartz
Johann Ludwig Hartz wurde am 18. März 1782 in Bautzen geboren. Nach dem Schulbesuch absolvierte Hartz eine die Kaufmannslehre bei der Kolonialwaren-Großhandlung mit Blaufarbenlager Kraft & Co. in Leipzig und stieg in der Firma bis zum Mitinhaber auf.
Von 1823 bis 1833 war Johann Ludwig Hartz Mitglied des Rates der Stadt, zeitweilig auch dessen Vizevorsteher, Stadthauptmann und Beisitzer des Handelsgerichts. Am 22. Februar 1826 eröffnete die Sparkasse Leipzig, deren erster ehrenamtlicher Vorsteher Hartz war. Johann Ludwig Hartz war auch ehrenamtlicher Vorsteher des Leihhauses, für dessen Gründung er sich eingesetzt hatte, und Mitdirektor der Heilanstalt für Augenkranke und der Armenanstalt.
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Johann August Otto Gehler
Johann August Otto Gehler wurde am 16. Juni 1762 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Arztes und Universitätsprofessors studierte ab 1778 Rechtswissenschaften an den Universitäten in Leipzig und Göttingen. Gehler arbeitete in der Folgezeit am Leipziger Schöppenstuhl, wo er 1803 zum Beisitzer gewählt wurde.
Für die Stadt Leipzig war Johann August Otto Gehler in mehreren wichtigen Funktionen tätig. 1792 wurde er in den Stadtrat gewählt, 1802 wurde er Stadtrichter, 1806 Stadtbaumeister und 1811 Kriminalrichter. In dieser Funktion war Gehler ab 1821 an dem Prozess gegen den Mörder Johann Christian Woyzeck beteiligt, dessen Hinrichtung er aber nicht mehr erlebte.
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1547 – Der Schmalkaldische Krieg
Militärvertrag des Schmalkaldischen Bundes, verlängert 1536 (Staatsarchiv Weimar)
Nach der Leipziger Teilung 1485 gingen die wettinischen Landesteile unterschiedliche politische Wege. In Torgau und Dresden entstanden getrennte Verwaltungen, nach 1485 fanden zwei Landtage statt und weil die wettinische Universität im albertinischen Leipzig lag, gründete Kurfürst Friedrich der Weise 1502 in Wittenberg eine eigene Universität. Durch die Kurwürde war der politische Einfluss der Ernestiner weitaus höher. Die Albertiner standen immer vor der Entscheidung, mit der kursächsischen Verwandtschaft gemeinsam zu entscheiden oder sich entgegenzustellen. Die trotzdem wachsende Stärke des Herzogtums Sachsen resultierte aus dem Ausschluss der erblichen Landesteilung 1499 und der fast 40 Jahre dauernden Regentschaft des Sohnes von Herzog Albrecht von Sachsen, Herzog Georg von Sachsen. Und nicht zuletzt waren es die Silbervorkommen im Erzgebirge, die das Herzogtum Sachsen unter der Regentschaft von Georg zu wirtschaftlicher Blüte verhalfen.
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Teekanne aus Jenaer Glas von Ilse Decho
Ilse Decho wurde am 9. Dezember 1915 in Leipzig als Helene Ilse Schmidt geboren. Sie absolvierte eine kaufmännische Ausbildung, besuchte die Abendschule der Akademie für grafische Künste und Buchgewerbe und studierte 1947 bis 1949 an der Kunstgewerbeschule Leipzig. Bis 1966 arbeitete Ilse Decho als freischaffende Kunsthandwerkerin und Formgestalterin in Leipzig.
Bis zur ihrer Emeritierung 1975 war sie als Dozentin für Glasgestaltung, später als Professorin an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein in Halle (Saale) tätig.
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Christiane Benedikte Naubert
Christiane Benedikte Naubert wurde am 13. September 1752 in Leipzig als Christiana Benedicta Hebenstreit geboren. Die Tochter des Medizinprofessors Johann Ernst Hebenstreit erhielt eine Ausbildung in Philosophie, Geschichte, Latein und Griechisch.
Zunächst heiratete sie 1797 den dem Rittergutsbesitzer und Kaufmann Lorenz Wilhelm Holderrieder aus Naumburg und nach dessen Tod Johann Georg Naubert, ebenfalls Kaufmann in Naumburg.
Christiane Benedikte Naubert veröffentlichte fast alle ihre Bücher anonym. Ohne ihre Erlaubnis wurde ihre Identität in einem Artikel in der „Zeitung für die elegante Welt“ 1817 aufgedeckt. Ihren Roman „Rosalba“ von 1817 veröffentlichte sie darauf mit ihrem eigenen Namen.
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August Weigel
Johann August Gottlob Weigel wurde am 23. Februar 1773 in Leipzig geboren. Nach einer Buchhändlerlehre übernahm Weigel im Alter von 20 Jahren die Leitung der Müllerschen Buchhandlung in Leipzig.
1795 erhielt er das Amt seines Vaters als Universitätsauktionator. 1795 eröffnete August Weigel ein eigenes Geschäft, in welchem er vorzugsweise antiquarische Bücher verkaufte, sowie einen Verlag, der sich vor allem auf klassische Philologie spezialisierte. Zu den Kunden seines Geschäftes im Hause Silberner Bär im Alten Neumarkt 18 (heute Universitätsstraße) gehörte auch Johann Wolfgang von Goethe.
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Adolph Wagner
Gottlob Heinrich Adolph Wagner, Pseudonym Ralph Nym, wurde am 14. November 1774 in Leipzig geboren. Sein älterer Bruder Carl Friedrich Wagner war der Vater des Komponisten Richard Wagner. Wagner besuchte bis 1792 die Thomasschule in Leipzig und studierte anschließend an der Universität Leipzig Theologie und Philosophie. 1798 ging Adolph Wagner an die Universität Jena, um Vorlesungen bei Johann Gottlieb Fichte zu hören. In Jena lernte Wagner Friedrich Schiller und Ludwig Tieck kennen.
Zurückgekehrt nach Leipzig war Adolph Wagner mittellos und arbeitete als Privatgelehrter und freier Schriftsteller. Sein erstes größeres Werk waren Anfang des 19. Jahrhunderts sechs Bände über das Leben von Reformatoren. Wagner beherrschte mindestens acht Sprachen und übersetzte unter anderem Werke von Lord Byron, Walter Scott, Carlo Gozzi und Sophokles. Als Herausgeber befasste er sich mit den Schriften von Giordano Bruno, Dante Alighieri, Francesco Petrarca, Robert Burns und Johann Gottfried Seume.
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1485 – Die Leipziger Teilung
Die Leipziger Teilung von 1485
Als
Kurfürst Friedrich II. von Sachsen am 7. September 1464 in Leipzig starb, soll er zuvor auf dem Sterbebett seinen Söhnen Ernst und Albrecht das Versprechen abgenommen haben, Sachsen gemeinsam zu regieren und nicht zu teilen. Grund hierfür war wohl die
Altenburger Teilung 1445. Die Brüder Friedrich und Wilhelm teilten den wettinischen Besitz unter sich auf. Wilhelm III. erhielt den thüringischen und fränkischen Teil, Friedrich den Ostteil des Kurfürstentums.
Landgraf Wilhelm III. von Thüringen trennte sich von seinem Bruder Friedrich und übernahm die selbständige Regentschaft in Thüringen. Die Streitigkeiten führten 1446 zum Sächsischen Bruderkrieg, der am 27. Januar 1451 mit dem Frieden von Naumburg endete.
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Villa Thomana Leipzig
Georg Christoph Biller wurde am 20. September 1955 in Nebra (Unstrut) als Sohn eines Pfarrers geboren. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt Biller von 1965 bis 1974 als Thomaner unter Erhard Mauersberger und Hans-Joachim Rotzsch. Nach dem Abitur 1974 an der Thomasschule zu Leipzig studierte Georg Christoph Biller von 1976 bis 1981 Orchesterdirigieren u.a. bei Kurt Masur sowie Gesang an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. 1976 gründete Biller das Leipziger Vocalensemble.
Von 1980 bis 1991 leitete Georg Christoph Biller den Gewandhauschor Leipzig und lehrte als Dozent für Chorleitung an der Kirchenmusikschule Halle (Saale). Von 1990 bis 1992 war Georg Christoph Biller interimistischer Kantor an der Stadtkirche Naunhof.
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Johann Hermann Schein
Johann Hermann Schein wurde am 20. Januar 1586. in Grünhain geboren. Der aus einer evangelischen Pastorenfamilie stammende Schein verlebte die ersten Jahre im Erzgebirge. Nach dem Tod des Vaters 1593 zog die Mutter mit ihrem Sohn in das Haus ihrer Eltern zurück nach Dresden. Dort konnte Johann Hermann Schein im Knabenchor der Dresdner Hofkapelle der Kurfürstlichen Kantorei sein Gesangstalent entwickeln und war bis 1603 Diskantist. Schein wurde 1603 zur weiteren Ausbildung in die Fürstenschule Pforta geschickt und erwarb ein vorzügliches musikalisches Grundwissen, ging jedoch im April 1607 nach Dresden zurück.
1603 schrieb sich Johann Hermann Schein an der Universität Leipzig ein, begann sein Studium aber erst 1608, er studierte Rechtswissenschaften und Freie Künste und erhielt als ehemaliges Mitglied der Kurfürstlichen Kantorei ein Stipendium. 1612 machte Scheinen seinen Abschluss, widmete sich aber mehr der Dichtkunst und Musik und begann zu komponieren. 1609 veröffentlichte Johann Hermann Schein sein erstes musikalisches Werk unter dem Titel „Das Venus Kräntzlein“.
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Johann Heinrich Linck d.J.
Johann Heinrich Linck d.J. wurde 1734 in Leipzig einen Monat nach dem Tode seines Vaters Johann Heinrich Linck d.Ä. geboren. Von seiner Mutter übernahm Linck 1757 die väterliche Apotheke „Zum Goldenen Löwen“ in Leipzig und die von seinem Großvater begonnene und von seinem Vater weitergeführte umfangreiche Sammlung, das Linck’sche Naturalien- und Kuriositätenkabinett.
Bei der Mehrung seiner Sammlung bevorzugte Linck eher Kunstsachen gegenüber Naturalien, die Sammlung umfasste Tierreich, Mineralreich, Pflanzenreich und Kunstsachen sowie eine Bücherei von ungefähr 1.200 Bänden, 800 Gläser „mit allerhand in spiritu balsamico conservirten Animalien“, darunter Schlangen, Affen, Krokodile und weitere exotische Tiere sowie über 200 Schubladen oder Kästen mit Mineralien und Versteinerungen. Ein umfangreiches Herbarium, Korallen und physikalische Instrumente vervollständigten das Kabinett.
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Johann Heinrich Linck d.Ä.
Johann Heinrich Linck d.Ä. wurde am 17. Dezember 1674 in Leipzig geboren. Nach der Ausbildung in der Apotheke seines Vaters Heinrich Linck unternahm er Reisen in zahlreiche Länder Europas, auf denen Linck wissenschaftliche Kontakte knüpfte.
1710 übernahm Johann Heinrich Linck zusammen mit seinem Bruder Christian Heinrich die väterliche Apotheke „Zum Goldenen Löwen“ in Leipzig und führte die Mineral- und Kuriositätensammlung des Vaters, das Lincksches Naturalienkabinet, einen Vorläufer der modernen Museen, fort.
Als Forscher beschäftigte sich Linck intensiv mit Seesternen und veröffentlichte 1733 mit „De stellis marinis liber singularis“ ein bahnbrechendes Werk über die bis dahin noch wenig bekannten Seesterne. Nach ihm wurde die Seesterngattung Linckia benannt.
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1423 – Die Kurwürde fällt an die Wettiner
Kurfürst Friedrich I. von Sachsen
Kaiser Siegmund verlieh am 6. Januar 1423 dem aus dem Hause Wettin stammenden Markgrafen Friedrich I. von Meißen, genannt der Streitbare, die Kurwürde.
Das Kurfürstentum Sachsen gab es vorher schon. 1356 ernannte Kaiser Karl IV. das Herzogtum Sachsen-Wittenberg in der Goldenen Bulle zu einem der Kurlande. Die Kurfürsten stellten die Askanier. 1422 starb die sächsisch-wittenbergische Linie der Askanier im Mannesstamm aus. Die Kurwürde fiel zurück an den Kaiser, der diese gegen den Protest der Askanier an die Wettiner verlieh. Siegmund knüpfte daran die Bedingung, dass der Name Kurfürstentum Sachsen auch für die meißnischen und thüringischen Besitzungen der Wettiner verwendet werden soll, obwohl die Kurwürde nur an einen Teil der kurfürstlichen Gebiete, den Kurkreis, das Gebiet des früheren Herzogtums Sachsen-Wittenberg.
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Johann Ernst Kregel von Sternbach
Johann Ernst Kregel von Sternbach wurde am 13. August 1652 in Magdeburg geboren. Der Sohn des Magdeburger Bürgers Nikolaus Kregel war durch den Wollgroßhandel in Leipzig zu Reichtum gekommen. 1690 kaufte er das Gut Abtnaundorf und wurde hier Erb-, Lehn- und Gerichtsherr.
Am Neumarkt in Leipzig erbaute Kregel von Sternbach von 1695 bis 1697 sein Haus „Zur Großen Feuerkugel“ von Grund neu auf. Später kaufte er die rückseitig angrenzenden Grundstücke in der Universitätsstraße und schuf nach deren Neuaufbau einen der ersten Leipziger Durchgangshöfe.
Am 22. August 1697 wurde Johann Ernst Kregel von Sternbach durch Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen mit dem Prädikat „Edler Herr von Sternbach“ in den Reichsadelsstand erhoben.
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Johann Christian Heinroth
Johann Christian August Heinroth wurde am 17. Januar 1773 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Chirurgen studierte von 1791 bis 1797 in Leipzig Medizin und Philosophie und für kurze Zeit in Erlangen auch Theologie. Nach verschiedenen Tätigkeiten als praktischer Arzt in Leipzig und Sekundarzt am Jacobshospital sowie als Arzt in Militärlazaretten erhielt Heinroth auf Weisung des sächsischen Königs 1811 die außerordentliche Professur für den neu gegründeten Lehrstuhl für „Psychische Therapie“ an der Universität Leipzig.
Heinroths Ideen beeinflussten auch die Gründung der „Heil- und Verpflegungsanstalt für Irre beiderlei Geschlechts“ im Schloss Sonnenstein in Pirna 1811. Von 1814 bis 1833 war Johann Christian Heinroth als Hausarzt am Zucht-, Waisen und Versorgungshaus St. Georg in Leipzig medizinisch-psychiatrisch tätig. 1827 wurde Heinroth ordentlicher Professor der psychischen Medizin.
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Johann Caspar Richter
Johann Caspar Richter wurde am 16. September 1708 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Handelsherrn Christian Richter arbeitete im Unternehmen seines Vaters und später in eigenen Firmen. Er betrieb Wechselgeschäfte und handelte mit Waren aus Übersee sowie mit englischen und holländischen Woll- und Seidenstoffen.
1739 wurde Johann Caspar Richter Mitglied der Vertrauten Gesellschaft und 1749 Ratsherr in Leipzig. 1763 übernahm Richter das Amt des Ratsbaumeisters. Von 1750 bis zu seinem Tod war Johann Caspar Richter Vorsteher des St. Georgen Zucht- und Waisenhauses am Brühl.
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Gedenktafel für den Musikverlag Breitkopf & Härtel in Leipzig
Jan Bobrowicz wurde am 12 Mai 1805 in Krakau geboren. Bobrowicz studierte in Krakau Gitarre und wurde schnell international bekannt. Franz Liszt bezeichnete ihn als Chopin der Gitarre.
Nach seiner Teilnahme am polnischen Aufstand 1831 musste Jan Boboriwcz emigrieren und kam nach Leipzig. Hier arbeitete er als Sologitarrist und im Verlagswesen. Im Verlag Breitkopf & Härtel gab er 1834 bis 1840 die Taschenbibliothek der polnischen Klassiker mit 40 Bänden heraus. 1842 bis 1860 leitete er die von ihm gegründete Polnische Verlags- und Commissions-Buchhandlung, in der er 380 Titel verlegte. Jan Boboriwcz starb am 2. November 1881 in Dresden.
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Die Kafeekanne, ein Kafeegespräch des Herrn Studio mit der Madame Savante vom Kafee, 1782
Friedrich Adolph Audemar Kritzinger wurde am 16. November 1726 in Leipzig geboren. Kritzinger publizierte ausschließlich anonym oder unter Pseudonymen wie Wilhelm Tissot, J. D. T. de Bienvielle, M. W. Danneil oder Hans guck in die Welt mit teilweise fiktiven Erscheinungsorten. Kritzinger gilt als der Verfasser und Verleger einer Reihe von überwiegend satirischen und teilweise erotisch-frivol angehauchten Genreskizzen.
Bis in das 20. Jahrhundert hinein hatte Friedrich Adolph Kritzinger einen sehr zweifelhaften Ruf inne. Seine Werke über Leipzig und die Vororte, insbesondere die „Spaziergänge nach…“, zählen heute zu wichtigen Quellen zum gesellschaftlichen Leben des 18. Jahrhunderts rund um die Stadt Leipzig.
Kritzingers „Die Geschichte der Stadt Leipzig“ sowie „Die Kafeekanne, ein Kafeegespräch des Herrn Studio mit der Madame Savante vom Kafee“ gelten heutzutage durchaus als ernstzunehmende Standardwerke zur Leipziger Geschichte bis zu jener Zeit beziehungsweise zur Kulturgeschichte des Kaffees. Das erste Buch behandelt die Leipziger Stadtgeschichte etwas unsortiert bis zum Erscheinungsjahr des Buches, in dem zweiten Titel in Form eines Dialogs wird die Geschichte des Kaffees belehrend, anschaulich und detailliert dargestellt.
Friedrich Adolph Kritzinger starb am 13. Juli 1793 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Adolph_Kritzinger#/media/Datei:Die_Kafeekanne.jpg
Christiana Regina Hetzer
Christiana Regina Hetzer, auch Christiane Regine Hetzer, später verehelichte Neuhaus, Richter und Böhme, wurde am 26. März 1724 in Leipzig geboren. Die Enkelin des Gutsbesitzers und Weinhändlers Johann Martin Hemm aus Gohlis, heiratete im Alter von 15 Jahren Christian Gottlieb Neuhaus, Gesellschafter des Bank- und Handelshauses Richter, Neuhaus & Crayen.
Neuhaus verstarb 1745, Christiana Regina heiratete zwei Jahre später ihren verwitweten Schwager Johann Caspar Richter. Von ihrem Großvater erbte sie zwei Bauerngüter in Gohlis, die ihr im März 1750 als Lehen übertragen wurden.
Johann Caspar Richter erwarb weiteren Grundbesitz in Gohlis und ließ 1755/56 das Gohliser Schlösschen bauen. Infolge des Siebenjährigen Krieges verzögerte sich der Bau. Als Richter 1770 starb, ging Christiana Regina Richter 1771 eine dritte Ehe mit dem Professor für Geschichte und Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig, Hofrat Johann Gottlob Böhme ein. Böhme erwarb 1772 das Gohliser Anwesen, bekam die Erb-, Lehn- und Gerichtsherrschaft zuerkannt und ließ das Gohliser Schlösschen fertigstellen.
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Ernst Innozenz Hauschild
Ernst Innozenz Hauschild wurde am 1. November 1808 in Dresden geboren. Hauschild besuchte die Friedrich-August-Bürgerschule und die Kreuzschule in Dresden sowie die Fürstenschule St. Afra in Meißen. 1826 begann Hauschild sein Studium der Philologie, Philosophie und Theologie an der Universität Leipzig.
Seine erste Anstellung bekam Ernst Hauschild 1830 als Lehrer an der privaten Erziehungsanstalt im Landgut Amalienburg in Kössern bei Grimma. Von 1837 bis 1849 unterrichtete Hauschild in Leipzig an der 1. Bürgerschule auf der Moritzbastei sowie an der Nikolaischule.
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Ernst Hähnel
Ernst Julius Hähnel wurde am 9. März 1811 in Dresden geboren. Hähnel studierte Architektur an der Kunstakademie Dresden, ging 1826 nach München, wo er an der Akademie der Bildenden Künste bis 1831 zunächst ebenfalls Architektur, später jedoch Bildhauerei studierte. In München lernte Ernst Hähnel 1830 Ernst Rietschel und Ludwig Schwanthaler kennen. 1831 ging Hähnel nach Rom und besuchte im folgenden Jahr mit Gottfried Semper Florenz. Ab 1835 lebte Ernst Hähnel wieder in München und wurde 1838 von Gottfried Semper nach Dresden berufen und mit der Anfertigung eines Teils der Skulpturen an der neuen Hofoper betraut.
Ernst Hähnel schuf eine Statue von Ludwig van Beethoven, die 1845 in Bonn enthüllt wurde. 1846 vollendete Hähnel für das 500-jährige Jubiläum der Prager Universität die vier Meter hohe Statue Kaiser Karls IV. neben dem Altstädter Brückenturm. Im Jahr 1848 wurde Ernst Hähnel Professor an der Dresdner Kunstakademie und wurde neben Ernst Rietschel zum Begründer der Dresdner Bildhauerschule in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
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Johann Carl Groß
Johann Carl Groß wurde am 22. Januar 1778 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Leipziger Kaufmanns und Handelsdeputierten und einer Schwester von Johann Heinrich Pestalozzi studierte ab 1794 Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig.
1808 trat Groß in den Rat der Stadt ein und wurde Beisitzer im Leipziger Schöffengericht. Während der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 war er an mehreren Abordnungen der Stadt bei Verhandlungen mit Napoleon beteiligt. 1815 wurde Johann Carl Senator, 1828 Stadtrichter. 1831 trat Groß als Ratsmitglied zurück und kam 1832 in das Sächsische Justizministerium, wo er maßgeblich an der Ausarbeitung des als liberal geltenden sächsischen Kriminalgesetzbuchs von 1838 mitwirkte.
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Susanna Eger: Leipziger Koch-Buch, Jacob Schuster, Leipzig 1745 (Titelblatt und Frontispiz)
Susanna Eger, auch als Egerin bekannt, wurde 1640 als Tochter des Krämermeisters Carl Günther Born geboren. 1657 heiratete sie den Handelsmann Johann Jacob Eger. Susanne Eger hatte einen ausgeprägten Repräsentationssinn, besonders Fremden gegenüber, der dem ansonsten sparsamen Familienleben von Susanna Eger entgegen stand.
Egers Leipziger Barockküche gestaltete sich von einfachen preiswerten Speisen bis hin zu ausgeklügelten und aufwendigen Rezepten, die aber immer zugleich die Wirtschaftlichkeit in der Küche beachteten. Der frühe Tod ihres Mannes zwang Susanna Eger als alleinerziehende Mutter zum Verdienst des Lebensunterhaltes. Sie wurde Existenzgründerin, kochte nun für Leipziger Bürgerhäuser und entwickelte sich zu einer bekannten Berufsköchin.
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Walter Kresse (links) neben Erich Honecker, Lotte und Walter Ulbricht zur Leipziger Herbstmesse 1964
Walter Kresse wurde am 11. März 1910 in Leipzig geboren. Kresse stammt aus einer Arbeiterfamilie, sein ältester Bruder war der Widerstandskämpfer Kurt Kresse. Walter Kresse absolvierte eine Kaufmannslehre und arbeitete ab 1927 als kaufmännischer Angestellter. 1928 trat Kresse in die KPD und ihre Jugendorganisation ein. 1933 wurde Walter Kresse verhaftet und zu einer dreijährigen Zuchthausstrafe verurteilt.
Nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft kehrte Kresse 1946 nach Leipzig zurück. In Leipzig engagierte sich Kresse in der SED und im FDGB, studierte 1950 bis 1953 Ökonomie und arbeitete kurz als Werksleiter. 1954 ging Walter Kresse ins Ministerium für allgemeinen Maschinenbau und war von 1956 bis 1958 in diesem Ressort stellvertretender Minister. 1958/59 stand er dem Wirtschaftsrat des Bezirkes Leipzig vor.
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Wilhelm Gerhard
Christoph Wilhelm Leonhard Gerhard wurde am 29. November 1780 in Weimar geboren. Der Sohn eines Kaufmanns absolvierte eine Lehre zum Handelsgehilfen in Zittau und arbeitete danach in einem Leipziger Handelshaus. 1805 erwarb Gerhard das Leipziger Bürgerrecht und gründete mit einem Kompagnon eine Schnitt- und Modewarenhandlung.
Vom Schriftsteller August Mahlmann wurde Wilhelm Gerhard 1807 in die Leipziger Freimaurerloge Minerva eingeführt. Mit einer Anzahl Freimaurergesänge begann Gerhards dichterische Laufbahn, so dass er sein Geschäft aufgab und sich der Schriftstellerei widmete. Neben Gedichten verfasste Gerhard vor allem Bühnenstücke oder richtete vorhandene Dichtungen für die Bühne ein. Zeitweise war er Dramaturg am Leipziger Stadttheater und arbeitete auch an Übersetzungen.
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Simon Pistoris d.J.
Simon Pistoris d.J., ab 1521 auch Pistoris von Seuselitz oder von Seußlitz genannt, wurde am 28. Oktober 1489 in Leipzig geboren. Er lernte in Leipzig Martin Luther kennen und schätzen.
Nach fast dreijährigen Studienaufenthalten an der Universität Pavia promovierte Pistoris 1514 in Leipzig zum Doktor beider Rechte und wurde im selben Jahr zum ordentlichen Professor an der juristischen Fakultät der Universität Leipzig berufen. Pistoris war Kanoniker an den Bischofskirchen in Merseburg und Naumburg sowie Beisitzer am Oberhofgericht in Leipzig.
1519 betraute Herzog Georg von Sachsen Pistoris mit wichtigen Staatsgeschäften und beförderte ihn Geheimen Rat, ernannte ihn 1523 zu seinem Kanzler. Zusammen mit Herzog Georg verurteilte Simon Pistoris zum einen zwar den Bauernaufstand, setzte sich aber 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg vehement für die Bekenntnisschrift zur lutherischen Kirche ein.
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Ingeborg Krabbe
Ingeborg Krabbe wurde am 13. Juni 1931 in Leipzig im Stadtteil Connewitz als Tochter eines Schlossermeisters geboren. Bereits in ihrer Schulzeit erkannte ihre Deutschlehrerin ihr schauspielerisches Können.
Ingeborg Krabbe studierte ab 1949 an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und debütierte am Theater der Jungen Welt, das seine Spielstätte in der Kongresshalle Leipzig hatte.
Mit weiteren Schauspielern des Theaters der Jungen Welt gründete Krabbe 1954 die Leipziger Pfeffermühle, spielte aber selbst nur ein halbes Jahr mit. Ingeborg Krabbe ging nach Berlin an das Theater der Freundschaft. Ingeborg Krabbe war von den 1960er Jahren bis in die späten 1980er Jahre in zahlreichen Fernsehschwänken und Lustspielen zu sehen.
Ingeborg Krabbe starb am 17. März 2017 in Berlin.
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Bildquelle: Foto: Udo Grimberg, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de,
Georg Heinrich Bose
Georg Heinrich Bose wurde am 11. Juni 1682 in Leipzig geboren. Der zweite Sohn des Leipziger Handels- und Ratsherrn Caspar Bose betrieb zusammen mit seinem Bruder Caspar Bose d.J. die von ihrem Großvater Johann Ernst Bose gegründete kurfürstlich privilegierte Silberwaren-Manufaktur, in der Gold- und Silberdraht hergestellt wurde.
1710 kaufte Georg Heinrich Bose am Thomaskirchhof ein Haus, das er im barocken Stil umbauen und mit den Bequemlichkeiten der Zeit ausstatten ließ. Das Haus stand neben der Thomasschule, in der ab 1723 Johann Sebastian Bach mit seiner Familie lebte. Beide Familien wurden gute Nachbarn, und Bach weilte häufig im Boseschen Haus.
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Kurfürst Friedrich II. von Sachsen
Kurfürst Friedrich II. von Sachsen, genannt der Sanftmütige, wurde am 22. August 1412 in Leipzig geboren. Der älteste Sohn von Herzog und Kurfürst Friedrich I. von Sachsen und dessen Frau Katharina von Braunschweig-Lüneburg heiratete am 3. Juni 1431 Margaretha, Tochter des Erzherzogs Ernst I. von Österreich. Als Ausgleich für das seiner Frau zustehende Leibgedinge errichtete der Friedrich seiner Gemahlin 1456 die Münzstätte Colditz und gestattete ihr, dort eigene Münzen, die sogenannten Margarethengroschen, prägen zu lassen.
Die Zusammenkunft der Stände im Jahr 1438 gilt als der erste Landtag Sachsens. 1451 ließ Friedrich die Leipziger Münze wiedererrichten und zwischen 1454 und 1461 die ersten sächsischen Goldmünzen prägen.
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Leipzig, Universitätskirche St. Pauli: Epitaph für Wilhelm von Ryssel
Caspar Friedrich Löbelt wurde 1687 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Bildhauers Johann Jacob Löbelt erlernte das Handwerk bei seinem Vater, in dessen Werkstatt in der Ritterstraße. Löbelt arbeitete in den Bildhauerwerkstätten des Dresdner Zwingers, wo er auch mit Balthasar Permoser zusammenkam.
Nach dem Tode seines Vaters 1709 kehrte Caspar Friedrich Löbelt nach Leipzig zurück und führte die väterliche Werkstatt weiter. Das Leipziger Adressbuch aus dem Jahr 1715 nennt ihn als einzigen Bildhauer der Stadt. Löbelt arbeitete vornehmlich für Kirchen in Leipzig und im Umland, er schuf Altäre, Kanzeln, Taufengel, Epitaphien und Lesepulte. Löbelts Arbeiten sind der der sächsischen Tradition im bildnerischen Kunsthandwerk zuzurechnen, „schlicht und einfach in Stil und Gestalt“.
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Georg Winckler
Georg Winckler, auch von Winckler oder Winckler von Dölitz, wurde am 23. Mai 1650 in Leipzig geboren. Der Sohn des Andreas Winckler, Erbauer des Torhauses Dölitz, und Enkel des Georg Winkler, der 1636 das Gut Dölitz erworben hatte und 1650 geadelt worden war, erhielt 1672 die Leipziger Bürgerrechte, 1679 wurde er in den Rat der Stadt gewählt.
1694 wurde Winckler Baumeister der Stadt. 1708 und 1711 war Georg Wickler Bürgermeister von Leipzig, ferner Königlich-Polnischer und Kursächsischer Rat, Assessor des Kurfürstlich Sächsischen Schöffenstuhls und Kaiserlicher Hofpfalzgraf.
Von 1675 bis 1678 war Georg Winckler zusammen mit seinem Bruder Paul Besitzer des Gutes Dölitz und nach der Auszahlung dessen Erbanteils Alleineigentümer. Winckler nahm eine Erweiterung des Schlosses Dölitz vor. Am sächsischen Hof bemühte sich Winckler zwei Mal vergeblich, einen Kirchenbau für das Dorf Dölitz zu erreichen. In Leipzig war Georg Wickler Vorsteher der Neukirche (später Matthäikirche), die 1699 wieder eingeweiht worden war, nachdem sie über 100 Jahre als Lagerraum gedient hatte.
Georg Winckler starb am 4. August 1712 in Leipzig. Die Wincklerstraße in Dölitz-Dösen erinnert an die Familie Winckler.
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Bildquelle: Von Martin Bernigeroth – Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12221338
Christian Wilhelm Küstner
Christian Wilhelm Küstner wurde am 13. Februar 1721 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Bürgermeisters Gottfried Wilhelm Küstner bekam Unterricht bei Privatlehrern, besuchte die Leipziger Thomasschule und studierte an der Georg-August-Universität Göttingen. Küstner kehrte nach Leipzig zurück und studierte Mathematik, Philosophie und Geschichte.
Seine juristische Ausbildung bekam Küstner an der Universität Wittenberg und wurde 1744 an der Universität Leipzig zum Doktor beider Rechte promoviert.
1747 wurde Christian Wilhelm Küstner in den Rat der Stadt Leipzig gewählt, wurde 1755 Stadtrichter, 1760 Ratssyndicus, 1763 Baumeister und 1765 stellvertretender Bürgermeister.
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Carl Spitzweg: Reisende Komödianten um 1838
Johannes Velten wurde am 27. Dezember 1640 in Halle (Saale) geboren. Der Beamtensohn studierte in Wittenberg und Leipzig Philosophie und nahm in Leipzig an studentischen Theateraufführungen teil.
Ab 1665 wirkte Johannes Velten in vielen Teilen Deutschlands als Schauspieler und wurde 1668 Leiter einer eigenen Theatergruppe, der „berüchtigten Bande“. Als kursächsischer Hofkomödiant trat Velten zwischen 1679 und 1692 zur Messe in Leipzig auf, u.a. im Saal über den Fleischbänken am Naschmarkt. Velten versuchte, dem Publikum Werke von Molière, Calderón, Shakespeare und deutsche Barockdichtungen näher zu bringen. Um komische Wirkungen zu vermeiden, übertrug er Frauenrollen an Schauspielerinnen und pflegte nach englischem und italienischem Vorbild die Improvisation. 1685 richtete Johannes Velten unter Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen das erste deutsche Hoftheater ein.
Johannes Velten starb am 8. April 1693 in Hamburg.
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Bildquelle: Von Carl Spitzweg – Ursprung unbekannt, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2310973
Sigismund Finckelthaus
Sigismund Finckelthaus wurde am 20. Dezember 1579 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Ratsherrn, Bürgermeisters und Juristen Lorenz Finckelthaus besuchte die Nikolaischule in Leipzig und begann 1596 ein Studium der Philosophie und Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. 1597 wechselte Finckelthaus an die Universität Jena und kehrte nach Leipzig zurück.
1606 machte Sigismund Finckelthaus eine literarische Gelehrtenreise, die ihn nach Speyer, Heidelberg, Straßburg, Baselnach Nürnberg, Regensburg, Augsburg, Padua, Siena, Bologna, Venedig, Florenz und Rom führte. 1607 wurde Finckelthaus Magister der Philosophie, 1608 Lizentiat der Rechtswissenschaften und promovierte am 1609 zum Doktor der Rechte. Sigismund Finckelthaus hielt Vorlesungen an der Universität und betätigte sich als Anwalt.
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Altes Messegelände Leipzig, Sowjetischer Pavillon
Anton Käppler wurde am 13. Oktober 1856 in Pegenau geboren. Er studierte an der Baugewerkschule Dresden und an der Technischen Hochschule Dresden. Köppler ließ sich 1880 in Leipzig nieder und arbeitete zeitweise mit Georg Weidenbach zusammen. Anton Käppler bis 1918 fast 20 Jahre der Leipziger Stadtverordnetenversammlung an.
Anton Käppler war Mitglied des Vereins Leipziger Architekten, des Bundes Deutscher Architekten (BDA), des Leipziger Künstlervereins und der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft. Zu den Bauten, die Anton Käppler zusammen mit Georg Weidenbach von 1886 bis ca. 1890 schuf, gehören:
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Julius Vahlteich
Carl Julius Vahlteich wurde am 30. Dezember 1839 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Schuhmachermeisters und besuchte bis 1853 die Ratsfreischule in Leipzig, machte anschließend eine Ausbildung bei seinem Vater und ging danach auf Wanderschaft in Deutschland. 1861 bis 1863 arbeitete Vahlteich als selbstständiger Schuhmachermeister in Leipzig, war seit 1861 Mitglied eines Arbeiterbildungsvereins und 1862 Mitbegründer des Arbeitervereins Vorwärts. 1862 war Julius Vahlteich neben Friedrich Wilhelm Fritzsche Vorsitzender des Zentralkomitees zur Vorbereitung eines allgemeinen deutschen Arbeitertages.
Julius Vahlteich war Mitunterzeichner eines Schreibens an Ferdinand Lassalle, mit dem Lasalle gebeten wurde, eine Führungsrolle in der Arbeiterbewegung zu übernehmen. Aus dieser Initiative entstand der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV), zu dessen Gründungsmitgliedern Vahlteich zählte.
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Gedenktafel für das Geburtshaus von Richard Wagner Leipzig
Fritz Zalisz wurde am 17. Oktober 1893 in Gera als Sohn eines Goldschmiedes und Juweliers geboren. Nach seiner Schulausbildung absolvierte Zsalisz zoologische Studien bei Ernst Haeckel in Jena, später wurde er Haeckels Mitarbeiter und stand mit ihm nachfolgend in Briefwechsel.
Während eines Studienaufenthalts von Fritz Zsalisz in München entstanden erste plastische Versuche. In einem Münchner Kaffeehaus begegnete Zalisz 1917 Lenin, den er zeichnete und danach von ihm einen Holzstich fertigte.
Im 1. Weltkrieg war Fritz Zalisz u.a. als Kriegsmaler der 58. Division tätig. 1918 setzte Zsalisz seine Studien an der Akademie für Grafik und Buchgewerbe in Leipzig fort, u.a. bei Adolf Lehnert.
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Friedrike Oeser
Friederike Oeser wurde 1748 als erstes Kind des Malers Adam Friedrich Oeser in Dresden geboren. 1759 kam die Familie nach Leipzig. Adam Friedrich Direktor bewohnte als Direktor der neugegründeten Leipziger Kunstakademie eine Dienstwohnung in der Pleißenburg. Johann Wolfgang Goethe war ab 1765 sein Schüler war und lernte Friederike 1766 auf dem Landgut Oesers in Dölitz kennen.
Friederike Oeser wurde Goethes Vertraute, seinen letzten Abend vor der Rückkehr nach Frankfurt verbrachte Goethe in Dölitz. „Glauben Sie mir“, schrieb er aus Frankfurt, „Sie sind alleine schuld, daß ich Leipzig ohne sonderliche Schmerzen verlassen habe.“ Der Kontakt zu Goethe bestand nach seiner Abreise fort und bei späteren Besuchen Goethes in Leipzig kam es zu weiteren Begegnungen.
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Gedenkort für den 18. April 1945 in Lindenau
Raymond J. Bowman wurde am 2. April 1924 in Rochester, New York, geboren. Bowman wurde am 21. Juni 1943 zum Militär eingezogen und diente in der Kompanie D des I. Bataillons des 23. Infanterieregiments. Sein Regiment gehörte zur 2. US-Infanterie-Division, die im Juni 1944 an der Landung in der Normandie beteiligt war.
Am 18. April 1945 rückte das Regiment von Westen nach Leipzig ein. Raymond Bowman befand sich mit seiner Einheit auf einem Balkon im Wohnhaus Jahnallee 61, wo er als Mitglied eines MG-Trupps die Erstürmung der Zeppelinbrücke deckte. Ein deutscher Scharfschütze traf Raymond Bowman am 18. April 1945 zwischen die Augen tödlich.
Der Kriegsreporter Robert Capa begleitete die Truppe. Am 5. Mai 1945 schickte Capa die Bilder vom 18. April 1945 mit folgendem Telegramm nach New York: „Todesstöße. Der Krieg geht weiter. Nur wenige Sekunden, nachdem diese amerikanischen Soldaten Patronen in ein Maschinengewehr geladen hatten in Leipzig. Das Gewehr wurde auf einen offenen Balkon gestellt. Ein Nazi-Scharfschütze nahm es ins Visier, feuerte eine Kugel und der Amerikaner starb auf dem Fußboden, ein Schuss zwischen die Augen.“
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Portal des ehem. Reichsgerichtes in Leipzig
Marinus van der Lubbe wurde am 13. Januar 1909 in Leiden geboren. Van der Lubbe wuchs in einer sehr armen Familie auf, schloss in Leiden eine Ausbildung als Maurer ab und erlitt 1925 einen schweren Arbeitsunfall, der ihn dauerhaft arbeitsunfähig machte.
1925/1926 wurde Marinus van der Lubbe Mitglied der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei Hollands, organisierte Vorträge und Treffen für die Parteijugend. Nach dem Bruch mit der Kommunistischen Partei schloss sich van der Lubbe der rätekommunistisch orientierten Gruppe Internationaler Kommunisten an.
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Ferdinand Rhode
Carl Ferdinand Rhode wurde 1802 in Hamburg geboren. Erst im fortgeschrittenen Lebensalter kam Rhode nach Leipzig. Sein im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig vorliegender Reisepass wurde 1847 in Hamburg ausgestellt, in den Leipziger Adressbüchern taucht Ferdinand Rhode erst 1857 auf.
Rhode wohnte zunächst im Großen Blumenberg, von 1859 bis 1866 in der Central-Halle und danach am Rossplatz. Fünf Jahre vor seinem Tod begründete Ferdinand Rhode die „Stiftung für die Stadt Leipzig“, in die er sein gesamtes Vermögen von über 1,2 Millionen Mark einbrachte. Die jährlichen Zinsen waren für Ziele der Stadt und wohltätige Zwecke zu verwenden, darunter die Pensionsfonds des Theaters und des Stadtorchesters, der Ankauf von Gemälden für das Bildermuseum, Freistellen am Konservatorium sowie verschiedene Kranken-, Witwen- und Sterbekassen. Aus der Stiftung steuerte die Stadt Leipzig 1902 10.000 Mark für die Errichtung des Goethe-Denkmals auf dem Naschmarkt bei.
Ferdinand Rhode starb am 5. November 1872 in Leipzig. 1883 wurde eine Straße im Musikviertel nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Rhode#/media/Datei:Carl_Ferdinand_Rhode.jpg
Adolf Focke
August Adolf Focke wurde am 1. Januar 1817 in Leipzig geboren.
Der Kaufmann spendete Ende der 1870er Jahre einen Großteil seines Vermögens der Stadt Leipzig. 120.000 Mark flossen in die Gründung eines Unterstützungsfonds beim städtischen Krankenhaus, 30.000 Mark gingen an die Armenanstalt und 500.000 Mark in die Errichtung der „Focke-Stiftung“.
Adolf Focke starb am 3. September 1885 in Leipzig. Die Fockestraße in der Südvorstadt ist nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/August_Adolf_Focke#/media/Datei:Focke.jpg
Gunter Böhnke wurde am 1. September 1943 in Dresden geboren. Im Alter von fünf Jahren spielte Böhnke den vierten Zwerg im Märchen Schneewittchen, bekam mit 13 Jahren eine kleine Sprechrolle im „Leben des Galilei“ am Staatstheater Dresden und wirkte bis zum Alter von 21 Jahren als Komparse und auch bei kleinen Kabarett-Auftritten mit.
Nach seinem Abitur 1962 arbeitete Gunter Böhnke als Chemiehilfsarbeiter im Arzneimittelwerk Dresden. Zwei Bewerbungsversuche an Schauspielschulen scheiterten. 1963 ging Gunter Böhnke nach Leipzig und studierte bis 1968 an der Universität Leipzig Anglistik, Germanistik und Pädagogik. Das Angebot, als Lehrer an der Leipziger Kinder- und Jugendsportschule zu arbeiten, nahm er nicht an.
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Ferdinand Lasalle
Ferdinand Lassalle wurde am 11. April 1825 in Breslau als Ferdinand Johann Gottlieb Lassal geboren. Lassalle war Sohn eines wohlhabenden jüdischen Seidenhändlers. Schon als 12-Jähriger forderte er einen Nebenbuhler um die Gunst eines 14-jährigen Mädchens schriftlich zu einem Duell, dasselbe Verhalten führte 27 Jahre später zu seinem Tod. Mit 15 Jahren beschrieb Ferdinand Lasalle Deutschland in seinem Tagebuch als einen „großen Kerker mit Menschen, deren Rechte von Tyrannen mit Füßen getreten werden“.
Ferdinand Lasalle besuchte von 1835 bis 1840 das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau und kam 1840 auf die Handelsschule in Leipzig. Lassalle verließ die Handelsschule vorzeitig, weil es ihm nicht genügte, sein Leben einzig und allein dem Handel zu widmen. Er beschloss, Schriftsteller zu werden und sich für die Freiheit und Rechte der Menschen und der Völker einzusetzen.
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Ehem. Postamt Engelsdorf
Über die Lebensdaten und den Lebensweg des Architekten Ernst Riedel konnten keine Informationen gefunden werden.
Riedel prägte mit seinen Wohnbauten das Musikviertel, plante aber auch öffentliche Bauten, wie das Postamt in Engelsdorf und die Turnhalle in Plagwitz.
Zu den Bauten von Ernst Riedel in Leipzig gehören:
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Erich Thiele
Erich Thiele wurde am 2. Januar 1884 in Halle (Saale) geboren. Er lernte den Leipziger Verleger Bernhard Meyer kennen, der Thiele seit 1909 bei der Flugzeugentwicklung finanziell unterstützte. Im Juli 1910 legte Erich Thiele auf dem Flugplatz Griesheim in einem Euler-Doppeldecker die amtlich vorgeschriebene international gültige Pilotenprüfung ab.
Im März 1911 gründeten Bernhard Meyer und Erich Thiele die Sächsischen Flugzeug-Werke in Lindenthal, die im November 1911 in Deutsche Flugzeug-Werke (DFW) umbenannt wurden. Thiele wurde Technischer Leiter der Flugzeugwerke. Im selben Jahr eröffnete Thiele die DFW-Fliegerschule.
Erich Thiele starb am 13. Januar 1929 und wurde auf dem Leipziger Nordfriedhof beigesetzt. In Lindenthal ist eine Straße nach Erich Thiele benannt.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Bildquelle: Von unbekannt – Luftfahrtmuseum August Euler: Historische Abbildung Deutsche Flugzeugführer., PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=7562234#
Gedenktafel für Christian Friedrich Henrici
Christian Friedrich Henrici, Pseudonym Picander, wurde am 14. Januar 1700 in Stolpen geboren. Henrici studierte ab 1719 an der Universität Wittenberg Jura und setzte sein Studium 1720 an der Universität Leipzig fort. Als Hauslehrer hatte er nur geringe Einnahmen und so begann Henrici seine Karriere als Dichter 1721 in Leipzig. Anfangs verfasste er derb erotische Gedichte und Dramen. Die ersten Kontakte zu Johann Sebastian Bach waren vermutlich eher zufällig.
1725 schrieb Picander die Texte zu Bachs weltlichen Kantaten „Entfliehet, verschwindet, entweichet, ihr Sorgen“, Vorbild für das Oster-Oratorium, und „Zerreißet, zersprenget, zertrümmert die Gruft“. Bereits 1723 hatte Christian Friedrich Henrici mit seinem Strophengedicht „Weg ihr irdischen Geschäfte“ die Textvorlage zu Bachs geistlicher Kantate „Bringet dem Herrn Ehre seines Namens“ geliefert. Die Bachkantate „Es erhub sich ein Streit“ von 1726 basierte auf einem ähnlichen Werk Henricis.
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Bernd-Lutz Lange wurde am 15. Juli 1944 in Ebersbach, Landkreis Löbau, geboren. Aufgewachsen ist Lange in Zwickau und arbeitete nach einer Gärtnerlehre in der LPG „Sieg des Sozialismus“ in Mosel bei Zwickau. 1963 wurde Bernd-Lutz Lange Hilfskraft in einer Volksbuchhandlung und absolvierte eine Ausbildung zum Buchhändler. Erste Bühnenerfahrungen als Sänger sammelte Lange in den der Band „The Playboys“, der „KFZ-Band“ und der „Club-Band“.
1965 zog Bernd-Lutz Lange nach Leipzig für ein Studium an der Fachschule für Buchhändler in Leutzsch. Lange war auch als Redakteur beim ostdeutschen Ableger des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel tätig. Zwischen 1968 bis 1972 arbeitete Lange bei der Leipziger Kommissions- und Großbuchhandelsgesellschaft (LKG).
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Robert Capa im Spanischen Bürgerkrieg, Foto: Gerda Taro, 1937
Robert Capa, eigentlich Endre Ernő Friedmann, wurde am 22. Oktober 1913 in Budapest als zweiter von drei Söhnen einer jüdischen Schneiderfamilie geboren. Friedmann engagierte sich bereits früh im linken politischen Spektrum, wurde nach einem kurzen Gefängnisaufenthalt 1931 vor die Wahl gestellt, Ungarn zu verlassen oder vor Gericht gestellt zu werden, woraufhin er nach Deutschland emigrierte.
In Berlin studierte er Journalistik und arbeitete als Fotolaborant beim Ullstein Verlag und 1932/33 als Fotoassistent beim Deutschen Photodienst. 1932 wurden Friedmanns erste Fotos in dem Berliner „Weltspiegel“, veröffentlicht.
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Ev. Peterskirche Leipzig
Theodor Quentin wurde am 1. November 1851 in Preußisch Stargard geboren. Quentin studierte am Polytechnikum Hannover bei Conrad Wilhelm Hase und machte erste praktische Erfahrungen bei Dombaumeister Franz Josef Denzinger.
Zwischen 1882 und 1887 wirkte Theodor Quentin in Leipzig und war Bauführer beim Neubau der Peterskirche nach Plänen von August Hartel und Constantin Lipsius. Nach Fertigstellung der Peterskirche gründete er in Leipzig ein eigenes Architekturbüro. weiterlesen »
Jan Benzien
Jan Benzien wurde am 22. Juli 1982 in Gießen geboren. Mit sieben Jahren begann er Kanu-Slalom zu fahren. 1999 wechselte Jan Benzien auf ein Internat in Leipzig, um seine sportliche Laufbahn voranzutreiben. Die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen verpasste Jan Benzien.
Zur Vorbereitung auf die Olympia-Saison wechselte Jan Benzien 2007 wieder zurück in die Sportfördergruppe der Bundeswehr und sicherte sich 2008 sicherte in vier nationalen Qualifikationsrennen den einzigen deutschen Olympia-Startplatz im Einer-Canadier. Als Zwölfter schied Jan Benzien im Halbfinale aus.
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Georgi Dimitroff (rechts) bei Stalin in Moskau, 1936
Georgi Dimitroff wurde am 18. Juni 1882 in Kowatschewzi bei Radomir geboren. In Sofia begann er eine Lehre in einer Setzerei und wurde Mitglied der ersten Gewerkschaft Bulgariens, der Gewerkschaft der Buchdrucker. 1902 trat Dimitroff der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Bulgariens bei, 1903 spaltete der den revolutionär-marxistische Flügel ab und gab sich den Namen Bulgarische Sozialdemokratische Arbeiterpartei – Engere Sozialisten.
Georgi Dimitroff organisierte 1906 den ersten Massenstreik in Bulgarien. Von 1913 bis 1923 gehörte Dimitroff dem bulgarischen Parlament an. 1919 wurde die Partei in Bulgarische Kommunistische Partei umbenannt.
Im Auftrag der Kommunistischen Partei Russlands organisierte Dimitroff im Herbst 1923 einen Aufstand, der blutig niedergeschlagen wurde. Dimitroff musste mit seinen Anhängern ins Ausland fliehen und wurde in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Er emigrierte nach Österreich und später ins Deutsche Reich.
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Victor von Prendel
Victor Anton Franz von Prendel wurde 1766 in Salurn, heute Südtirol, geboren. Der Sohn aus einem alten Tiroler Adelsgeschlecht verwendete seinen Adelstitel selbst nie. Seine schulische Ausbildung erhielt von Prendel in einem Kloster des Benediktiner-Ordens, dort lernte er Latein, Italienisch, Französisch und Ungarisch und sprach später auch Russisch, Polnisch und Englisch.
Mit 15 Jahren verließ Victor von Prendel die Klosterschule und begann eine Tätigkeit in einem Bankhaus in Venedig. Prendel wurde schon bald als Geschäftsagent durch ganz Europa geschickt. Eine Karriere durch Einheirat in die Bank schlug er aber aus, da sein Sinn auf einer militärischen Laufbahn stand.
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Grabstein Otto des Reichen im Kloster Altzella
Markgraf Otto der Reiche von Meißen wurde 1125 geboren. Ottos Vater Markgraf Konrad I. von Meißen verzichtete im November 1156 auf Druck Kaiser Friedrich Barbarossas auf seine Herrschaftsrechte und ging ins Kloster. Die darauffolgende Länderteilung führte zu einer Aufsplitterung der wettinischen Macht in fünf Linien.
Otto bekam 1156 nur die Mark Meißen. Otto nahm 1179 bis 1181 an der Seite seines Verwandten, des Erzbischofs Wichmann von Magdeburg, und seiner Brüder an den Kämpfen gegen den Sachsenherzog Heinrich der Löwe teil, profitierte dann aber nicht von dessen Niederlage.
Otto siedelte Bauern im Erzgebirgsvorland an. Um 1165 verlieh Markgraf Otto von Meißen dem Ort Leipzig als erstem in der Mark Meißen das Stadtrecht.
Um 1168 wurde im Gebiet des von Otto gestifteten Klosters Altzella in der Nähe von Nossen Silber gefunden. Otto gelang es, mit dem Bergregal belehnt zu werden. Das sicherte ihm das Recht auf Abbau aller Bodenschätze in seinem Herrschaftsgebiet. An der Stelle des Silberfundes entstand die Stadt Freiberg. Das Auffinden von Silber zog die Gründung der Freiberger und der Leipziger Münze durch den Markgrafen nach sich.
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Johann Nepokum Czermak
Johann Nepomuk Czermak wurde am 17. Juni 1828 in Prag geboren. Der Sohn eines Arztes studierte Medizin 1845/1846 an der Universität Wien, danach 1847 an der Universität Breslau und seit 1849 in Würzburg, wo er zum Doktor der Medizin promoviert wurde und Privatdozent war.
1850 begann Johann Nepomuk Czermak seine Assistentenzeit am Physiologischen Institut in Prag wurde er 1855 ordentlicher Professor der Physiologie an der Universität Graz, war 1856/1857 an der Universität Krakau und 1858 bis 1860 in Pest. 1860 errichtete er ein eigenes Privatlaboratorium in Prag mit einem Hörsaal. 1865 kam Czermak an die Universität Jena, 1869 an die Universität Leipzig.
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Hermann Credner
Karl Hermann Georg Credner wurde am 1. Oktober 1841 in Gotha geboren. Der älteste Sohn des späteren Bergrats Heinrich Credner studierte nach dem Abitur Bergbaukunde an der Bergakademie Clausthal, dann Mineralogie, Geologie und Paläontologie an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau und wechselte an die Georg-August-Universität Göttingen. 1865 ging Credner zu Studienzwecken in die USA und verdiente seinen Lebensunterhalt als Gutachter beim Gleisbau und für Goldminen.
1868 kehrte Hermann Credner aus Amerika zurückgekehrt, wurde 1869 Privatdozent für Geognosie und Paläontologie an der Universität Leipzig und 1870 zum außerordentlichen Professor für Geologie und Paläontologie ernannt. 1895 übernahm Hermann Credner den neu geschaffenen Lehrstuhl für Geologie und Paläontologie der Philosophischen Fakultät.
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Georg Bose
Georg Bose wurde am 5. Januar oder 25. Januar 1650 in Leipzig geboren. Sein Vater, Johann Ernst Bose, hatte 1660 das kurfürstliche Privileg zum Betrieb einer Gold- und Silberwaren-Manufaktur in Leipzig zur Herstellung von Gold- und Silberdraht, erhalten.
Sein Bruder, Caspar Bose, ließ ab 1685 einen Garten in der östlichen Vorstadt von Leipzig zum ersten der großen Barockgärten der Stadt umgestalten, zum Großboseschen Garten. Georg Bose kaufte einen Garten in den Flussauen der Pleiße und ließ ihn 1693 ebenfalls zu einem Ziergarten ausbauen, zum Kleinboseschen Garten.
Georg Bose übernahm 1692 das Ehrenamt des Vorstehers des St. Georgen Zucht-, Irren- und Waisenhauses. Die Gebäude am Johannisplatz waren zu klein geworden. Bose setzte sich mit Energie und unermüdlichem Eifer für einen Neubau am östlichen Ende des Brühls ein und sammelte Geld dafür. Georg Bose selbst entwarf den Plan und leitete den Bau, dessen Fertigstellung er nicht mehr erlebte.
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Otto Wittenberg
Carl Otto Wittenberg wurde am 15. März 1834 in Caputh geboren. Nach dem Besuch der höheren Bürgerschule in Potsdam begann Wittenberg seine Lehre zunächst bei seinem Vater in der königlich-preußischen Landesbaumschule in Alt-Geltow und setzte diese in der Gärtnerei des Parks Sanssouci fort. Gartendirektor Peter Joseph Lenné wurde auf ihn aufmerksam, und Otto Wittenberg bekam nach der Lehre die Leitung eines Teils der Landesbaumschule übertragen.
Am 1. Oktober 1857 trat Otto Wittenberg eine Anstellung als Techniker bei der Stadt Leipzig an und kümmerte sich zunächst um die Pflege der von Lenné gestalteten Anlagen des Schillerparks. 1858 wurde Otto Wittenberg Ratsgärtner von Leipzig.
Wittenbergs erstes Projekt in Leipzig war die Anlage des Johannaparks nach Plänen von Peter Joseph Lenné, die er überarbeitete. Wittenberg ist es zu verdanken, dass die sich anschließenden Wiesenflächen frei von Bebauung blieben und später in Parkanlagen, den heutigen Clara-Zetkin-Park, verwandelt werden konnten. weiterlesen »
„Der Fassritt“ in Auerbachs Keller, Gemälde von Andreas Bretschneider
Andreas Bretschneider wurde um 1578 in Dresden geboren. 1611 bis 1631 lebte Bretschneider in Leipzig und erwarb 1615 das Bürgerrecht.
1614 schuf Andreas Bretschneider eine der ältesten Stadtansichten von Leipzig. In Auerbachs Keller sind zwei Gemälde von ihm zu sehen, „Der Fassritt“ und „Faust im Kreise zechender Studenten“.
Andreas Bretschneider starb nach 1640 wahrscheinlich in Dresden.
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Bildquelle: https://www.auerbachs-keller-leipzig.de/de/chronik.html
Felix Bloch
Felix Bloch wurde am 23. Oktober 1905 in Zürich geboren. Nach dem Besuch der Stadtschule in Zürich und der Matura an der Kantonsschule Rämibühl begann Felix Bloch ein Maschinenbaustudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Sein Lehrer, der Chemiker Peter Debye, wechselte an die Universität Leipzig und Bloch folgte ihm 1927.
Felix Bloch setzte sein Studium in Leipzig u.a. bei Werner Heisenberg fort. Seine Doktorarbeit behandelte das Verhalten von Elektronen in Kristallgittern und war der Ausgangspunkt für sein Lebenswerk – die quantenmechanische Behandlung der Festkörperphysik, zu deren Grundlagen er vieles beitrug, wie das Bändermodell der Elektronen in Festkörpern und die Bloch-Funktion. Bloch war 1928 der erste Doktorand von Werner Heisenberg und kehrte für ein Jahr an die ETH Zürich zurück.
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Der Naumburger Dom
Dietrich von Bucksdorff, auch von Bocksdorf, wurde in Zinnitz in der Niederlausitz geboren. Er studierte in Leipzig und Perugia und war Rektor der Universität Leipzig.
1443 bis 1462 war von Bucksdorff Ordinarius für kanonisches Recht an der Universität Leipzig. 1448 kaufte er ein Haus in der Burgstraße und erweiterte dies 1454 durch ein Nachbargrundstück (heute Burgstraße 19=. Seit 1462 war Dietrich von Bucksdorff Mitglied des Großen Fürstenkollegiums. 1463 stiftete von Bucksdorff der Stadt Leipzig 600 Rheinische Gulden für ein Stipendium sowie 42 Bücher.
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Kurfürst Moritz von Sachsen
Moritz von Sachsen wurde am 21. März 1521 in Freiberg als Sohn des späteren Herzogs von Sachsen, Heinrich der Fromme, und dessen Frau Katharina von Mecklenburg geboren.
1532 kam Moritz an den Hof seines Taufpaten Albrecht, Kardinal und Erzbischof von Magdeburg und Mainz, wo er das sinnenfrohe Leben des Kardinals kennenlernte. So übernahm sein Onkel, Herzog Georg der Bärtige die weitere Ausbildung.
1536 trat Moritz’ Vater Heinrich der Fromme zum Protestantismus über und Moritz wurde von dem Rochlitzer Pfarrer Martin Oberdörffer erzogen. Im August 1541 starb Herzog Heinrich der Fromme von Sachsen und Moritz wurde Herzog im albertinischen Sachsen. Er nahm an den Feldzügen von Kaiser Karl V. gegen die Türken und Franzosen teil, konfiszierte aber andererseits katholisches Kirchengut und eignete sich so großen Besitz an.
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Barnet Licht
Barnet Licht wurde am 15. Mai 1874 in Wilna geboren. Seine Kindheit verbrachte Licht in New York City. Den elterlichen Wunsch, Rabbiner zu werden, akzeptierte Barnet Licht nicht und entschloss sich frühzeitig, sein Leben selbst zu organisieren. Mit fünfzehn Jahren begann Licht, verschiedene Hilfstätigkeiten auszuüben und lernte dabei die sozialen Probleme der Bevölkerung kennen. Der Musik galt aber sein größtes Interesse. Barnet Licht nahm private Klavier- und Orgelstunden, sang in Chören und gründete 1893 einen eigenen Chor. 1894 erhielt Licht eine Anstellung als Organist in einer deutschsprachigen Synagoge.
1898 gab Licht die Stelle auf und schrieb sich im Herbst 1898 am Königlichen Konservatorium der Musik zu Leipzig ein. Barnet Licht studierte Musiktheorie/Komposition, Klavier, Viola, Orgel und hörte Vorlesungen an der Universität Leipzig.
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Totenbildnis des Professors Poelitz, gezeichnet von Gustav Schlick
Karl Heinrich Ludwig Pölitz wurde am 17. August 1772 in Ernstthal geboren. Pölitz studierte ab 1791 an der Universität Leipzig Philosophie und begann 1794 mit Vorlesungen. Nach einem Aufenthalt in Dresden wurde Karl Heinrich Ludwig Pölitz 1803 zum außerordentlichen Professor für Philosophie an die Universität Leipzig berufen.
1804 ging Pölitz nach Wittenberg, kehrte 1815 nach Leipzig zurück als Professor für sächsische Geschichte und Statistik. Karl Heinrich Ludwig Pölitz erhielt 1820 das Ordinariat für Staatswissenschaften. Pölitz verfasste Werke über Anthropologie, Ästhetik, deutsche Sprache und Pädagogik. 1828 begründete Pölitz die Jahrbücher der Geschichte und Staatskunst.
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Julius Wilhelm von Pittler
Julius Wilhelm von Pittler wurde am 21. Juni 1854 in Kirschitten in Ostpreußen geboren. Sein Vater starb, als er sieben Jahre alt war. Früh zeigte von Pittler Interesse für technische Dinge und baute seine ersten Spielsachen selber. Julius Wilhelm von Pittler ging zunächst in eine Gärtnerlehre nach Elbing, wurde aber dort wegen seiner schwächlichen Konstitution weniger zur harten Gartenarbeit herangezogen und konnte sein zeichnerisches Talent erproben. Er arbeitete als Kunstgärtner weiter.
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Herzog Heinrich der Fromme von Sachsen
Heinrich der Fromme wurde am 16. März 1473 in Dresden als zweiter Sohn des Herzogs Albrecht des Beherzten von Sachsen geboren. Heinrichs älterer Bruder, Herzog Georg der Bärtige von Sachsen, beerbte seinen Vater 1500. 1498 unternahm Heinrich eine Wallfahrt nach Jerusalem und wurde ein Jahr später von seinem Vater zum Gubernator von Friesland bestimmt. Infolge unangemessener Steuerforderungen widersetzten sich die Friesen seiner Herrschaft und Heinrich verzichtete 1505 auf die Herrschaft.
Albrecht der Beherzte hatte in seinem Testament bestimmt, dass Heinrich durch seinen älteren Bruder Georg im Falle des Verlustes von Friesland mit Schloss, Stadt und Ämtern Freiberg und Wolkenstein mit einer Jahresrente von zunächst 12.500 Gulden zu entschädigen war.
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Herzog Georg von Sachsen
Georg der Bärtige wurde am 27. August 1471 in Meißen geboren als ältester Sohn von Herzog Albrecht von Sachsen und Sidonie von Böhmen. Georg hatte sich ursprünglich auf eine geistliche Laufbahn vorbereitet wurde 1484 zum Domherrn in Mainz ernannt. Über ein Studium an der Universität Leipzig gibt es keine Nachweise.
Georg gilt als Gründer der Stadt Annaberg im Erzgebirge und übernahm ab 1500 die Regierungsgeschäfte im albertinischen Sachsen. Herzog Georg von Sachsen war entschiedener Gegner der Lehren von Jan Hus und Martin Luther. 1523 ließ er in seinem Land sämtliche Exemplare des Septembertestaments, der ersten Übersetzung des Neuen Testaments durch Martin Luther, konfiszieren. 1525 schloss Georg sich mit verschiedenen norddeutschen katholischen Fürsten im Dessauer Bund zusammen, um der Weiterverbreitung der lutherischen Lehren zu begegnen, konnte aber nicht verhindern, dass die Reformation auch nach Sachsen eindrang. Deutlich wurde Georgs Abneigung gegen die Lehren von Martin Luther während der Leipziger Disputation 1519.
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Johann Ambrosius Barth
Johann Ambrosius Barth wurde am 8. Juni 1760 in Thalschütz geboren und war der Namensgeber für den Johann Ambrosius Barth Verlag, der bis 1999 bestand. Der Sohn eines Bauern und Richters erfuhr seine buchhändlerische Ausbildung in Halle (Saale) und Berlin.
1789 heiratete Barth die Witwe Catharina Wilhelmina Haug und übernahm 1790 deren Verlag, den ihr erster Ehemann Johann Philipp Haug 1780 in Leipzig gegründet hatte. Der Verlag widmete sich neben der Unterhaltungsliteratur zunehmend der Herausgabe wissenschaftlicher Werke mit dem Schwerpunkt Theologie, aber auch Geschichte, Medizin, Pädagogik, Naturwissenschaften und Philosophie etabliert Barth.
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Gartenstadt Marienbrunn in Leipzig
Adelheid Christine Friederike Amalie Gräfin Poninska, geb. Gräfin zu Dohna-Schlodien, wurde am 14. August 1804 in Kotzenau geboren. Die Tochter eines preußischen Offiziers und Großgrundbesitzers der Gräfin Friederike von Reichenbach-Goschütz heiratete 1841 Adolph Graf Poninski und ließ sich mit ihm 1869 in Leipzig nieder.
Angesichts des vor allem durch die Landflucht während der Industrialisierung verursachten extremen Wachstums der Großstädte und der damit enstandenen Wohnungsnot machte sich Poninska Gedanken um eine mögliche Abhilfe im Rahmen der Stadtplanung. Von ihr stammt das 1874 erschienene und viel beachtete Werk „Die Großstädte in ihrer Wohnungsnot und die Grundlagen einer durchgreifenden Abhilfe“. Aus Sorge, als Frau mit ihrem Werk nicht ernstgenommen zu werden, veröffentlichte sie das Werk unter dem Pseudonym Arminius.
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Hope Bridges Adams Lehmann
Hope Bridges Adams Lehmann wurde am 17. Dezember 1855 in Halliford bei London als Hope Bridges Adams Walther geboren. Nach dem Tod des Vaters ließ sich Hope Bridges Adams Lehmann mit ihrer Mutter zunächst in Dresden nieder, ihre dort erlernten Kenntnisse als Lehrerin wendete sie nie an.
Zum Wintersemester 1876/77 schrieb sie sich als Gasthörerin an der Universität Leipzig ein, da ein Studium für Frauen im Deutschen Reich damals nicht anders möglich war. Die verbreitete Meinung lautete, dass Frauen lieber Krankenpflegerin, Heilgehilfin oder allenfalls Hebamme werden sollten. Während der Vorlesungen trug Hope Adams Männerkleidung und einen Kurzhaarschnitt, um weniger aufzufallen. Bridges Adams wurde von ihren Kommilitonen gemobbt, fand z.B. ihren Hut mit Gips befüllt. Hope Bridges Adams lernte Clara Zetkin in Leipzig kennen und besuchte in Leipzig und Dresden Veranstaltungen von August Bebel und anderen Sozialisten.
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Wohnhaus Dufourstraße 8 Leipzig (ehem. Carolabad)
Zu den Lebensdaten und dem Lebensweg des Architekten Ernst Fritz Schade wurden keine Informationen gefunden. Sein Sohn Fritz Schade wurde 1879 geboren und hat bis nach 1931 gelebt. Mit ihren Bauten prägten sie vor allem das Musikviertel in Leipzig um 1900.
Zu den Bauten von Ernst Fritz Schade und Fritz Schade in Leipzig gehören:
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Bildquelle: Von Autor/-in unbekannt – Friedrich-Naumann-Stiftung, Archiv des Liberalismus, Audovisuelle Medien, F3-240, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17528393
Friedrich Naumann
Joseph Friedrich Naumann wurde am 25. März 1860 in Störmthal als Sohn des Störmthaler Pfarrers Friedrich Hugo Naumann und seiner Frau Agathe Marie geboren.
Naumann besuchte die Nikolaischule in Leipzig, die Fürstenschule in Meißen und studierte danach evangelische Theologie in Leipzig und Erlangen. 1881 beteiligte sich Friedrich Naumann maßgeblich an der Gründung des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten, auch „Kyffhäuser-Verband“ genannt, aus dem er 1906 wieder austrat.
Ab 1883 arbeitete Naumann am Rauhen Haus in Hamburg, war seit 1886 Pfarrer in Langenberg bei Glauchau, ab 1890 tätig in der Inneren Mission in Frankfurt am Main. 1896 gründete Friedrich Naumann den Nationalsozialen Verein.
Friedrich Naumann starb am 24. August 1919 in Travemünde. Die Friedrich-Naumann-Straße in Wahren wurde nach ihm benannt.
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Bildquelle: Von Autor/-in unbekannt – Friedrich-Naumann-Stiftung, Archiv des Liberalismus, Audovisuelle Medien, F3-240, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17528393
Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen – August der Starke
Friedrich August wurde am 12. Mai 1670 in Dresden geboren. Er stammt aus der albertinischen Linie des Hauses Wettin war von 1694 bis 1733 als Friedrich August I. Kurfürst von Sachsen sowie von 1697 bis 1706 und von 1709 bis 1733 in Personalunion als August II. König von Polen und Großfürst von Litauen.
Friedrich August war der zweitälteste Sohn des Herzogs Johann Georg III. von Sachsen und der Prinzessin Anna Sophie von Dänemark. Zeitweise wurde er in der Lichtenburg zu Prettin erzogen und verbrachte seine Kinderjahre bei seinem Großvater Johann Georg II. von Sachsen.
Auf seiner obligatorischen Grand Tour, die zur Einführung des Prinzen an den ausländischen Höfen diente, lernte er Architektur und Kultur anderer Länder kennen. Friedrich August nahm am Krieg gegen Frankreich am Oberrhein teil, hielt sich eine Zeit lang am Hof von Kaiser Leopold in Wien auf und beteiligte sich an einem Feldzug in den Spanischen Niederlanden und in Ungarn 1695 gegen die Türken.
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Friedrich Ahlfeld
Johann Friedrich Ahlfeld wurde am 1. November 1810 in Mehringen geboren. Der Sohn eines Zimmermanns und Tagelöhners besuchte die Gymnasien in Aschersleben sowie in Dessau und studierte in Halle (Saale) Evangelische Theologie.
Ahlfeld wurde 1834 Lehrer am Gymnasium in Zerbst, wurde aber als ehemaliger Burschenschafter entlassen. 1837 wurde Friedrich Ahlfeld Rektor in Wörlitz, 1838 Pastor in Alt-Alsleben, wo er sich vom Rationalisten zum strengen Anhänger Martin Luthers entwickelte. 1847 kam Ahlfeld an die Laurentiuskirche in Halle (Saale). Die Revolution 1848/49 sah Ahlfeld als Ausdruck von „Gesetzlosigkeit und Gesetzwidrigkeit“. Ab 1851 war er Pfarrer an der Nikolaikirche in Leipzig.
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Max Pommer
Max Pommer wurde am 4. April 1847 in Chemnitz geboren. Der Sohn eines Kaufmanns und einer Gastwirtstochter begann eine Ausbildung zum Zimmermann und besuchte während der Wintermonate die Baugewerbeschule. 1864 ging Pommer nach Hannover ins Atelier des Baurats Conrad Wilhelm Hase und studierte dort an der Polytechnischen Schule. 1868 trat Max Pommer in Duisburg eine Stellung als Bauzeichner an und leitete 1869 in Paderborn den Wiederaufbau der Abdinghofkirche.
Von 1871 bis 1879 arbeitete Max Pommer bei dem Leipziger Architekten Gustav Müller. 1873 erhielt Max Pommer den Auftrag, die Ausführung und Bauleitung für eine von Gustav Müller entworfene Villa für den Verleger und Inhaber des Bibliographischen Institutes, Herrmann Julius Meyer, zu übernehmen. Max Pommer und Herrmann Julius Meyer lernten sich kennen und schätzen, Meyer wurde Pommers väterlicher Freund, maßgeblicher Auftraggeber und Geschäftspartner.
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Josef Mathias Petersmann
Josef Mathias Petersmann wurde am 3. Januar 1864 in Agram in Kroatien geboren. Er studierte in Wien Philosophie und Klassische Philologie. Bei B. G. Teubner in Leipzig wurde Petersmann in das Verlagswesen eingeführt.
1889 wurde Josef Mathias Petersmann Teilhaber bei den Erben von Otto Spamer und 1891 Alleininhaber des Verlages, der Druckerei und der Buchbinderei von Otto Spamer. Unter Petersmanns Leitung entwickelte sich der Verlag zur größten und leistungsfähigsten Druckerei Deutschlands. Sitz des Verlages war in der Breitkopfstraße 7.
Ab 1904 setzte der Verlag Spamer modernste Setzmaschinen wie Monotype und Typograph ein. Dem Unternehmen standen 160 Schnellpressen zur Verfügung. Ab 1912 verwendete Petersmann Rotationsmaschinen für den Buchdruck und spezialisierte sich auf die Herstellung von Illustrations- und Farbdruck im Tief- und Offsetdruckverfahren. Ab 1921 führte der Sohn Arnold Petersmann den Verlag weiter. 1934 beschäftigte das Unternehmen 1.500 Mitarbeiter.
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Anna Kuhnow
Anna Marie Kuhnow wurde am 27. September 1859 in Drossen geboren. Sie besuchte Schulen in Drossen und in Frankfurt an der Oder, danach das Lehrerinnen-Seminar in Frankfurt an der Oder und arbeitete danach als Lehrerin. Zum Studium der Medizin ging Anna Kuhnow nach Zürich, wo sie zunächst das Abitur bestehen musste. 1888 bestand Kuhnow das medizinische Staatsexamen und wurde promoviert. Anna Kuhnow ging nach New York und arbeitete als Assistentin und zu gleicher Zeit als Lehrerin.
Anna Kuhnow kehrte nach Leipzig zurück, praktizierte von 1890 bis 1898 als Ärztin für Frauenkrankheiten und konnte als erste deutsche Ärztin offizielle ihren Doktortitel führen. Anschließend arbeitete Kuhnow bis 1900 als Kassenärztin und Ärztin für Lebensversicherungsgesellschaften. 1900 ging sie nach Berlin, wo sie wiederum eine Praxis betrieb und als Belegärztin in einer Privatklinik weiblicher Ärzte arbeitete.
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Luise Adelgunde Victorie Gottsched
Luise Adelgunde Victorie Gottsched, geb. Kulmus, wurde am 11. April 1713 in Danzig geboren. Sprachlich und musisch sehr begabt, erhielt Adelgunde Gottsched frühzeitig Unterricht in Französisch, Englisch und Griechisch sowie im Klavier- und Lautenspiel. Sie komponierte kleine Stücke und schrieb Gedichte. Mit 16 Jahren lernte sie Johann Christoph Gottsched kennen, heiratete ihn sechs Jahre später und zog mit ihm nach Leipzig.
In Leipzig förderte ihr Mann ihre weitere Ausbildung, sie hörte seine Vorlesungen über Philosophie, Rhetorik, Poetik, Stilistik und nahm Anteil an seinen großen Projekten, wie z.B. die verbindliche deutsche Hochsprache und die Bühnenreform nach französischem Muster. Die „Gottschedin“ bzw. „die geschickte Freundin“, wie sie in den Vorbemerkungen ihres Mannes zu ihren Veröffentlichungen genannt wurde, stand anfangs in seinem Schatten, konnte sich durch die Publikationen aber auch profilieren und es wurde immer mehr offenbar, welchen Anteil sie an den Arbeiten ihres Ehemanns hatte.
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Frank Schöbel bei einer Autogrammstunde in Berlin, 1980
Frank-Lothar Schöbel wurde am 11. Dezember 1942 in Leipzig geboren. Der jüngere zweite Sohn der Opernsängerin Käthe Brinkmann und des Juristen Johannes Schöbel besuchte als Siebenjähriger den Vorbereitungslehrgang für den Thomanerchor in Leipzig, trat in den Chor jedoch nicht ein – sein Interesse galt eher der Popmusik.
Schöbel absolvierte eine Lehre zum Mechaniker. Seine musikalische Karriere begann im Erich-Weinert-Ensemble der Nationalen Volksarmee. In den 1960er Jahren beschloss Frank Schöbel, seinen Lebensunterhalt mit Musik zu verdienen. Zwischen 1965 und 1973 spielte Schöbel in vier DEFA-Musikfilmen mit, darunter „Heißer Sommer“, der zum Kultfilm wurde. Frank Schöbel gewann zusammen mit seiner ersten Ehefrau Chris Doerk zweimal als Musiker-Duett Chris und Frank den Schlagerwettbewerb der DDR.
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Józef Antoni Poniatowski
Józef Antoni Poniatowski wurde am 7. Mai 1763 in Wien geboren. Sein Onkel Stanislaus II. August Poniatowski war der letzte gewählte König Polens, der die Teilungen seines Landes nicht verhindern konnte und letztlich 1795 abdankte. 1779 kam Poniatowski nach Warschau und wurde mit dem Hofleben vertraut gemacht. 1780 trat er in die kaiserliche Armee ein.
1810 fuhr Poniatowski nach Dresden, um mit dem sächsischen König eine organisatorische Veränderung in der Armee zu besprechen, Poniatowski übernahm den Oberbefehl über das Korps und rückte unter dem Kommando des Königs von Westfalen und Bruder Napoleons, Jerome, ins Feld. Er nahm an den Schlachten bei Smolensk und Borodino teil und zog am 15. September 1812 mit Kaiser Napoleon in Moskau ein.
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Kurfürst August von Sachsen
August, der sich selbst Augustus nannte, wurde am 31. Juli 1526 in Freiberg geboren. Im Volksmund wurde er auch Vater August genannt, und stammt aus der albertinischen Linie des Hauses Wettin. Er war Nachfolger seines ohne männlichen Erben in der Schlacht bei Sievershausen gefallenen Bruders Moritz.
August wurde von dem aus Rochlitz stammenden Pfarrer Martin Oberdörffer erzogen und wuchs später am kaiserlichen Hof in Innsbruck auf, wo er enger Freund des späteren Kaisers Maximilian II. wurde. 1544 bekam August die Verwaltung des Bistums Merseburg übertragen.
Aus Anlass seiner ersten Heirat erhielt August das Schloss Wolkenstein als Jagd- und Landsitz. Sein Bruder Moritz hatte ihn 1546 mit der Verteidigung Dresdens beauftragt und ein eigenes Truppenkommando gegeben. 1552 übertrug Moritz die Regentschaft seinem Bruder August, der sich umgehend um ein Bündnis mit seinem Schwiegervater, dem König von Dänemark, bemühte.
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Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen
Friedrich August Joseph Maria Anton Johann Nepomuk Aloys Xaver wurde am 23. Dezember 1750 in Dresden geboren. Er war seit 1763 als Friedrich August III. Kurfürst von Sachsen und von 1806 bis zu seinem Tod als Friedrich August I. erster König von Sachsen. Der aus der albertinischen Linie stammende Friedrich August war der Sohn von Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen und dessen Gemahlin Maria Antonia von Bayern.
1765 erklärte Prinzregent Franz Xaver für den unmündigen Herzog und Kurfürsten den Verzicht auf die polnische Königskrone zu Gunsten von Stanislaus II. August Poniatowski.
1791 arrangierte Friedrich August eine Zusammenkunft von Kaiser Leopold II. und König Friedrich Wilhelm II. von Preußen auf Schloss Pillnitz bei Dresden, bei der u. a. eine Beistandserklärung für die französische Monarchie verabschiedet wurde. Diese Pillnitzer Deklaration enthielt auch die Aussicht auf ein militärisches Vorgehen gegen die Französische Revolution und gab Frankreich den Anlass, Österreich im April 1792 den Krieg zu erklären. Friedrich August unterzeichnete die Pillnitzer Deklaration nicht.
Nach dem Tod des Kaisers Joseph II. 1790 wurde Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen neben Kurfürst Karl Theodor von Pfalz-Bayern zum ersten Mal Reichsvikar.
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Johannes Praetorius
Johannes Praetorius, genannt Praetorius Zetlingensis, wirklicher Name Hans Schultze, wurde am 22. Oktober 1630 in Zethlingen/Altmark geboren. Er besuchte die Schule in Salzwedel, später das Gymnasium in Halle (Saale) und kam an die Universität Leipzig zum Studium der Naturwissenschaften. Praetorius blieb bis zu seinem Tod im Paulinum und durchforschte die bis dahin großenteils noch ungehobenen Schätze der Bibliothek.
Johannes Praetorius hielt gelegentlich Vorlesungen, verbrachte aber den größten Teil seiner Zeit in emsiger schriftstellerischer Tätigkeit, vornehmlich als Kompilator von Märchen und kuriosen Legenden. Insgesamt veröffentlichte er mehr als 50 Bücher. Für die Nachwelt wurde er unvergesslich vor allem durch seine Sammlung der Rübezahl-Sagen.
Johannes Praetorius starb am 25.10.1669 oder 1680 in Leipzig. Die Brüder Grimm stützten sich für ihre Deutschen Sagen auf die Sammlung von Sagen von Johannes Praetorius.
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Bildquelle: Von Johann Baptist Paravicinus – Bildarchiv Austria, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=69500483
Johann Pfeffinger
Johann Pfeffinger, auch Johannes Pfeffinger, wurde am 27. Dezember 1493 in Wasserburg am Inn geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule in Annaberg (Amberg) 1499 wurde Pfeffinger 1515 zum Laien und 1518 zum Subdiakon in Salzburg geweiht, im Frühjahr 1518 erhielt er die Priesterweihe. Pfeffinger war Prediger in Reichenhall, Saalfelden und 1521 Stiftsprediger in Passau.
1523 geriet Johann Pfeffinger in den Verdacht der Ketzerei wegen Sympathien zur Lehre von Martin Luther und floh nach Wittenberg. Von 1527 bis 1530 betreute Pfeffinger seine erste Pfarrstelle als evangelischer Prediger in Sonnewalde, wurde vom Bischof von Meißen vertrieben und übernahm noch 1530 die Predigerstelle am kurfürstlichen Kloster Eicha bei Naunhof. Johann Pfeffinger wurde danach 1532 Pfarrer in Belgern und nahm an der Einführung der Reformation in Leipzig 1539 teil.
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Logo der Universität Leipzig
Johannes Otto von Münsterberg, auch Johannes Otto aus Münsterberg, wurde um 1360 in Münsterberg in Schlesien geboren. Er studierte an der Universität Prag Philosophie und Theologie. Johannes Otto von Münsterberg bekleidete 1395 und 1408 das Amt eines Dekans der Theologischen Fakultät und wirkte 1398 als Rektor der Karls-Universität in Prag.
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Herbert Blomstedt im Leipziger Gewandhaus, 2015
Herbert Blomstedt wurde am 11. Juli 1927 in Springfield, USA, geboren. Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung am Königlichen Konservatorium in Stockholm und an der Universität Uppsala, studierte Dirigieren an der Juilliard School of Music in New York City, zeitgenössische Musik in Darmstadt sowie Renaissance- und Barockmusik an der Schola Cantorum Basel, außerdem arbeitete er unter Igor Markevitch in Salzburg und unter Leonard Bernstein in Tanglewood.
1954 gab Herbert Blomstedt sein Debüt als Dirigent mit dem Philharmonischen Orchester Stockholm und war dann als Chefdirigent bedeutender skandinavischer Orchester tätig. Bis 1963 leitete Blomstedt das Sinfonieorchester des Schwedischen Rundfunks.
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Joseph Partsch
Joseph Partsch wurde am 4. Juli 1851 in Schreiberhau in Niederschlesien geboren. Er studierte von 1869 bis 1874 Klassische Philologie, Geschichte und Geographie an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau. Partsch arbeitete als Privatdozent für Geographie in Breslau, wurde 1876 zum außerordentlichen Professor für Geographie und Alte Geschichte ernannt und kam 1905 an die Universität Leipzig.
Joseph Partsch gehörte zu den wichtigsten Geographen der Jahrhundertwende. Zu seinen Schwerpunkten gehörte Griechenland und vor allem die griechischen Inseln, die er mithilfe geographischer und altphilologischer Methoden untersuchte.
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Christian August Pohlenz
Christian August Pohlenz wurde am 3. Juli 1790 in Sallgast in der Niederlausitz geboren. Pohlenz besuchte die Kreuzschule in Dresden, studierte ab 1811 Jura an der Universität Leipzig, widmete sich aber bald ganz der Musik.
1817 wurde Christian August Pohlenz Organist an der Paulinerkirche in Leipzig und 1821 an der Thomaskirche. Nach dem Tod der Thomaskantoren Johann Gottfried Schicht 1823 und Christian Theodor Weinlig 1842 leitete Pohlenz kurzzeitig den Thomanerchor.
1827 wurde Christian August Pohlenz Nachfolger des verstorbenen Johann Philipp Christoph Schulz als Musikdirektor der Gewandhauskonzerte und Leipziger Universitätsmusikdirektor. Die Konzertdirektion war wohl nicht mit seiner Arbeit zufrieden war und so wurde ihm am 16. April 1835 gekündigt. Nachfolger von Pohlenz wurde Felix Mendelssohn Bartholdy, der auch ein Abschiedskonzert zu Pohlenz´ Ehren nach seinem Tod dirigierte.
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MDR-Kubus Leipzig – Stätte des Rundfunkt-Sinfonieorchesters
Max Pommer wurde am 9. Februar 1936 in Leipzig geboren. Der Urenkel des Architekten und Bauunternehmers Max Pommer besuchte die Thomasschule in Leipzig und gründete dort das Kammerorchester der Thomasschule. Max Pommer studierte Dirigieren und Klavier an der Hochschule für Musik in Leipzig und von 1960 bis 1964 Musikwissenschaft an der Universität Leipzig.
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Eduard Pötzsch
Christian August Eduard Pötzsch wurde am 6. Juni 1803 in Leipzig geboren. Sein Vater, war der Obermeister der Leipziger Maurerinnung. Pötzsch erwarb bereits in jungen Jahren Kenntnisse auf dem Gebiet der Malerei und Architektur. 1820 stellte er zahlreiche Architekturzeichnungen in der Dresdner Kunstakademie aus und besuchte die Kunstgewerbeschule Leipzig.
Eduard Pötzsch war von 1828 bis 1860 als Architekt am Bau vieler kommunaler und privater Gebäude in Leipzig beteiligt. Zu den wichtigsten, von Eduard Pötzsch entworfenen Bauten, gehören die „Große Tuchhalle“ in der Hainstraße/Ecke Brühl (1837, nicht erhalten), das Haus für die Freimaurerlogen Apollo und Balduin zur Linde (1847, nicht erhalten), das Hotel de Pologne in der Hainstraße (1847/1848) und die ehemalige Centralhalle (1845, nicht erhalten).
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Das Preußergässchen in Leipzig um 1903
Die Familie Preußer war eine bedeutende Kaufmannsfamilie in Leipzig, die seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zur wirtschaftlichen und politischen Führungsschicht der Stadt zählte. Zwischen 1432 und 1641 gehörten insgesamt acht Mitglieder der Familie Preußer dem Leipziger Rat an.
In Leipzig besaß die Familie Preußer die Häuser Markt 11 (später Aeckerleins Hof), Petersstraße 25 und einen Handelshof (Preußers Hof) in der südlichen Altstadt. Preußers Hof wurde 1552 abgerissen und über das Gelände eine Verbindungsstraße zwischen Petersstraße und Neumarkt angelegt, die beiderseits mit Mietshäusern bebaut wurde. Sie erhielt den Namen Preußergässchen.
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Johannes Olearius
Johannes Olearius wurde am 5. März 1639 in Halle (Saale) geboren. Nach seinem Theologiestudium an der Universität Leipzig hielt Olearius philologische und philosophische Vorträge, wurde 1663 Assessor der Philosophischen Fakultät, 1665 Professor für griechische Sprache und 1677 Professor der Theologie in Leipzig.
Johannes Olearius war acht Mal Rektor der Universität Leipzig und wirkte als Kommissar in der Sächsischen Bücherkommission. Olearius sah sein Hauptanliegen darin, die Einheit der Religion zu erhalten bzw. wiederherzustellen. 1689 erteilte Olearius dem Magister August Hermann Francke die Erlaubnis, Vorlesungen zu halten.
Johannes Olearius starb am 6. August 1713 in Leipzig. Sein Epitaph hängt im Paulinum der Universität Leipzig.
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Bildquelle: Von Johann Christoph v. Dreyhaupt Beschreibung des Saalkreises, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1235836
Johann Friedrich Olearius
Johann Friedrich August Olearius wurde am 28. Februar 1789 in Magdeburg geboren. Sein Vater gehörte zu einer weitverzweigten Gelehrtenfamilie, deren Stammvater der in Wesel geborene Theologe Johann Olearius (eigentl. Coppermann) war, der seinen Nachnamen aus dem Beruf seines als Ölschläger tätigen Vaters zeittypisch latinisierte.
Johann Friedrich Olearius erhielt in Leipzig in der Firma Schömberg, Weber & Co. eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete anschließend mehrere Jahre in einem Handelshaus in Bordeaux. Nach dem Tod seines Onkels und Teilhabers der Firma Friedrich Ernst Weber übertrugen die Erben Olearius die Leitung des Leipziger Unternehmens. Mit dem Unternehmen war die Vertretung einer englischen Lebensversicherung verknüpft.
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Jean Paul
Jean Paul, auch Jean Paul Friedrich Richter, eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, wurde am 21. März 1763 in Wunsiedel geboren. Der Sohn eines Lehrers und Organisten wurde schon in frühen Jahren mit dem Gedankengut der Aufklärung vertraut gemacht. Jean Paul bildete sich autodidaktisch und verfügte im Alter von fünfzehn Jahren über ein umfangreiches Bücherwissen. 1779 kam Jean Paul an das Gymnasium in Hof.
1781 schrieb sich Jean Paul an der Universität Leipzig zum Studium der Theologie ein, dass er jedoch nur sehr lustlos betrieb. Er begann, sich als Schriftsteller zu verstehen, schrieb nach ersten literarischen Experimenten vor allem Satiren, die in gesammelter Form 1783 als „Grönländische Prozesse“ gedruckt wurden. Weitere Erfolge blieben jedoch aus. 1784 musste Jean Paul vor seinen Gläubigern fliehen und kehrte nach Hof zu seiner Mutter zurück. Erst 1787 fan Jean Paul ein Auskommen als Privatlehrer in Töpen.
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Heinrich Pfeil
Heinrich Pfeil wurde am 18. Dezember 1835 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Buchdruckers besuchte die Ratsfreischule in Leipzig und erfuhr musikalische Anleitungen durch seinen Musiklehrer Carl Friedrich Zöllner.
Pfeil absolvierte eine Lehre als Buchhändler und arbeitete anschließend als Redakteur des „Leipziger Stadt- und Dorfanzeigers“, dessen Herausgeber er von 1884 bis 1889 auch war. 1862 übernahm Heinrich Pfeil die Redaktion der „Sängerhalle“, des amtlichen Blattes des Deutschen Sängerbundes und behielt diese Redaktion bis 1887. Von 1890 bis 1896 lebte Heinrich Pfeil in Glauchau, wo er die „Glauchauer Zeitung“ herausgab. Danach kehrte Heinrich Pfeil nach Leipzig zurück und wohnte in Gohlis in der Straßburger Straße (heute Daumierstraße).
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Napoleon Bonaparte
Napoleon Bonaparte wurde am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika als Napoleone Buonaparte geboren. Während der Französischen Revolution stieg er in der französischen Armee auf und erwies sich als ein militärisches Talent ersten Ranges.
Durch eine Volksabstimmung und den Senat wurde Napoleon die Kaiserwürde angetragen und er krönte sich am 2. Dezember 1804 in der Kathedrale Notre Dame de Paris in Anwesenheit von Papst Pius VII. selbst zum Kaiser. 1805 wurde Napoleon im Mailänder Dom mit der Eisernen Krone der Langobarden zum König von Italien gekrönt.
In Deutschland wurde am 16. Juli 1806 aus 16 Ländern der Rheinbund gegründet, deren Mitglieder sich verpflichteten, Frankreich militärisch zu unterstützen und aus dem Heiligen Römischen Reich auszutreten. Schutzmacht des Rheinbundes war Napoleon. Dem Rheinbund trat auch das Kurfürstentum Sachsen bei. Kaiser Franz II. legte daraufhin die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches nieder – das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Preußen und Russland schlossen ein geheimes Bündnis und forderten Napoleon auf, seine Truppen hinter den Rhein zurückzuziehen. Dies betrachtete Napoleon als Kriegserklärung. Im Oktober 1806 stieß er mit seinen Truppen vom Main aus durch Thüringen auf Berlin vor. In der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 wurde Preußen vernichtend geschlagen.
Nach dem Frieden von Tilsit zwischen Frankreich, Russland und Preußen traf Napoleon am 23. Juli 1807 in Leipzig ein. Nach dem verlorenen Russlandfeldzug hielt sich Napoleon am 14. Dezember 1812 im Hotel de Prusse in Leipzig auf (nicht erhalten).
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen schloss ein Bündnis mit Russland und rief zum Befreiungskrieg auf. Napoleon baute eine neue Armee auf und marschierte nach Deutschland. Die Schlacht bei Großgörschen am 2. Mai 1813 und am 20./21. Mai bei Bautzen gewann er.
Napoleonstein in Probstheida
Österreich erklärte Frankreich den Krieg, Preußen, Russland und Österreich schlossen sich zusammen und auch Schweden beteiligte sich an dieser Koalition. Vom 14. Bis zum 18. Oktober 1813 – während der
Völkerschlacht bei Leipzig – kam Napoleon von Düben nach Leipzig und hielt sich im Landhaus des Bankiers Vetter in
Reudnitz auf. Am 16. Oktober 1813 beobachtete Napoleon die Kampfhandlungen der
Schlacht bei Wachau vom Galgenberg aus. Am 17. Oktober biwakierte er im
Rittergut Stötteritz Obern Teils (nicht erhalten).
Am 18. Oktober 1813, dem entscheidenden Tag der Völkerschlacht, nahm Napoleon sein Hauptquartier in der
Quandtschen Tabaksmühle auf der Marienhöhe und erhielt dort die Nachricht von seiner Niederlage (nicht erhalten, heute Standort des Napoleonsteins). Nach seiner Niederlage gab er den Befehl zum Rückzug seiner Truppen, verbrachte die Nacht zum 19. Oktober im
Hotel de Prusse und ließ dort seinen Schreibtisch stehen. Am Morgen des 19. Oktobers 1813 verabschiedete sich Napoleon im
Königshaus am Markt vom sächsischen König Friedrich August I und verließ Leipzig durch das Ranstädter Tor in Richtung
Lindenau.
Napoleon Bonaparte starb am 5. Mai 1821 in Longwood House auf St. Helena im Südatlantik. An die Aufenthalte erinnern in Leipzig Gedenktafeln am Durchgang des Königshauses und am Haus Drei Linden in Lindenau sowie der Napoleonstein nahe dem Völkerschlachtdenkmal.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_Bonaparte#/media/Datei:Jacques-Louis_David_-_The_Emperor_Napoleon_in_His_Study_at_the_Tuileries_-_Google_Art_Project.jpg
Carl Gottlieb Plato
Carl Gottlieb Plato wurde am 6. April 1757 in Halbau in der Oberlausitz geboren. Der Sohn eines Pfarrers studierte an der Universität Leipzig Theologie und Philologie und arbeitete danach als Hauslehrer in Leipzig. Plato beschäftigte sich intensiv mit der zeitgenössischen pädagogischen Literatur.
1792 wurde in Leipzig auf Initiative des Bürgermeisters Carl Wilhelm Müller und des Superintendenten Johann Georg Rosenmüller die Ratsfreischule als erste Volksschule eröffnet und Carl Gottlieb Plato wurde zu ihrem ersten Direktor berufen. Die in der Schule unterrichtenden Lehrer und unbesoldeten Theologiestudenten gründeten 1795 die Pädagogische Gesellschaft.
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Oskar Mothes
Oskar Mothes wurde am 27. Dezember 1828 in Leipzig geboren. Mothes studierte Architektur bei Gottfried Semper in Dresden. Als Zwanzigjähriger entwarf er die Dorfkirche in Rüdigsdorf und wurde 1848 Mitglied der Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen in Leipzig.
Nach Studienreisen 1851 und 1852 nach Italien und Spanien ließ er sich 1853 als Architekt in Leipzig nieder. Unter seiner Leitung wurde 1861 der Gewerbliche Bildungsverein in Leipzig gegründet, 1867 war Mothes Mitbegründer des Vereins für die Geschichte der Stadt Leipzig (des heutigen Leipziger Geschichtsvereins), von 1869 bis 1872 auch dessen Vorsitzender. Die historische Sammlung des Vereins bildet den Grundstock des Leipziger Stadtgeschichtlichen Museums.
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Kristin Otto
Kristin Otto wurde am 7. Februar 1966 in Leipzig geboren. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul startete Kristin Otto für den SC DHfK Leipzig und gewann sechsmal Gold. Damit ist sie die erfolgreichste deutsche Schwimmerin bei olympischen Wettbewerben. Unter allen deutschen Olympiateilnehmern liegt Kristin Otto auf Platz vier hinter Birgit Fischer, Isabell Werth und Reiner Klimke (Stand 2022). 1988 und 1989 wurde Kristin Otto in der DDR zur Sportlerin des Jahres, 1988 zu Europas Sportlerin des Jahres gewählt, 1993 wurde Otto in die Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports aufgenommen.
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Gohlis, Ev.-methodistische Bethesdakirche
Über die Lebensdaten und den Lebensweg von Georg Staufert konnte keine Informationen gefunden werden. Zu den Bauten, die Georg Staufert in Leipzig geplant hat, gehören:
- 1923 bis 1925: Villa Rathenaustraße 15d in Leutzsch,
- 1927: Ev. Immanuelkirche Probstheida (Apsis und Treppenhäuser),
- 1929 bis 1930: Ev.-methodistische Bethesdakirche Gohlis,
- 1933 bis 1934: Ev. Johanniskirche Dösen,
- 1949 bis 1950: St.-Trinitatis-Kirche der Selbständigen Ev.- Lutherischen Kirche Gohlis,
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Von unbekannt – Spemanns Goldenes Buch vom eigenen Heim, Berlin, Stuttgart 1905, PD-alt-100, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=5768147https://de.wikipedia.org/wiki/Buchdruck#/media/Datei:Buchdrucker-1568.png
Paul Möbius
Paul Otto Hermann Möbius wurde am 20. März 1866 in Leipzig geboren. Möbius studierte von 1882 bis 1888 an der Leipziger Kunstgewerbeschule, trat 1889 eine Stelle im Architekturbüro Pfeifer & Händel (später Händel & Franke) an und gründete 1899 zusammen mit Arthur Starke sein eigenes Büro in dem von ihm erbauten Haus Frankfurter Straße 20 (heute Jahnallee 14) in Leipzig.
Möbius entwarf ca. zwanzig Wohngebäude, meist Mehrfamilienwohnhäuser und Villen, sowie ein Geschäftshaus, Ausstellungspavillons und einige Grabmäler in Leipzig. Paul Möbius entwickelte früh unverkennbare Formensprache mit Anklängen eines monumentalen Jugendstils.
Paul Möbius starb am 9. April 1907 in Leipzig.
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Eingang zum Botanischen Garten zwischen Paulinerkirche und Fürstenhaus in der Grimmaischen Straße im 17. Jahrhundert, Lithografie von Ernst Wilhelm Straßberger
Philipp Müller wurde am 11. Februar 1585 in Herzberg geboren. 1599 kam Müller an die Universität Leipzig. Nach seinem Studium war er Privatlehrer. Philipp Müller unternahm medizinische Studien, hielt Privatvorlesungen und wurde 1608 Assessor an der philosophischen Fakultät.
Nach Bildungsreisen kehrte Philipp Müller nach Leipzig zurück, wurde Professor der Physik und erwarb 1616 mit einer Disputation über die Pest das Lizentiat der Medizin. Fortan wirkte er auch als praktischer Arzt, übernahm 1616 die Professur der Mathematik und wurde im selben Jahr auch Kollegiat am kleinen Fürstenkollegium, später auch Mitglied des großen Fürstenkollegiums. 1617 wurde Müller Professor der Philosophie, übernahm als Ephorus die Inspektion der kurfürstlichen Stipendiaten, zudem 1621 die Verwaltung des Botanischen Gartens bis 1650.
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Turm der Thomaskirche zu Leipzig
Johann Pfretzschner wurde um 1495 in Triebel bei Oelsnitz geboren. Er lernte im sächsischen Vogtland das Maurerhandwerk und kam 1528 nach Leipzig. Der Rat der Stadt erkannte Pfretzschners großes Talent und band ihn sofort durch die Ehrenbürgerschaft an die Stadt.
Johann Pfretzschner heiratete die Tochter des Leipziger Buchhändlers Nickel Wolrabe und kaufte sich 1529 von seinem Schwiegervater ein Haus in der Ritterstraße. Nach seiner Ernennung zum Ratsmaurermeister der Stadt Leipzig war Johann Pfretzschner für die gesamte Bauleitplanung und fachliche Umsetzung aller Bauvorhaben in der Stadt zuständig. 1530 bis 1550 erfolgte durch Pfretzschner der Neu- und Ausbau der Stadtbefestigung von Leipzig vom westlichen Ende des Brühls bis zur Pleißenburg. 1537 schuf Pfretzschner das achtseitige Geschosses des Turmes der Thomaskirche.
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Villa Krügel, später Offermann, Leipzig
Leopold Offermann wurde am 28. August 1837 in Lindlar bei Köln als Sohn einer alteingesessenen Tuchhändlerfamilie geboren. Nach seiner Schulausbildung arbeitete Offermann zunächst in verschiedenen Betrieben, ehe er zum Maschinenbaustudium an die Technischen Hochschule Karlsruhe ging. Seinen familiären Beziehungen dürfte es zu verdanken gewesen sein, dass er bereits mit 25 Jahren Direktor einer Woll- und Seidenspinnerei im Elsass wurde und wenig später die gleiche Position in einer Textilmaschinenfabrik in Louviers in der Normandie innehatte.
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Buchdruck im 16. Jahrhundert
Marcus Brandis wurde um 1455 in Delitzsch geboren. Er studierte zwischen 1747 und 1476 an der Universität Leipzig. Brandis erlernte bei seinem Bruder in Lübeck das Buchdruckerhandwerk. 1479 war Marcus Brandis als Drucker in Merseburg tätig und kam 1480 nach Leipzig.
Am 28. September 1481 druckte Marcus Brandis das erste in Leipzig nachweisbare Buch von Giovanni Nannis „Glosa Apocalipsim“, eine kleine lateinische Handschrift, vermutlich im Auftrag der Dominikaner. Der Druck dieser Schrift gilt als Geburtsstunde des Leipziger Buchdrucks. Zwischen 1481 und 1487 brachte Brandis über 60 Druckwerke heraus. Er druckte für Theologen, medizinische Bücher, Schriften für Lateinunterricht an der Universität und mehrere Grammatiken. Für die sächsischen Landesherren Ernst und Albrecht druckte Marcus Brandis zweimal die Landesordnung 1482. Brandis beherrschte die damals sehr komplizierte Technik des Druckens in zwei Farben.
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Wohnbebauung am Roßplatz in Leipzig
Rudolf Rohrer wurde am 15. Juli 1900 in München geboren. Seine Maurerlehre brach Rohrer ab und studierte an der Höheren Technischen Lehranstalt in München. Danach war er in verschiedenen Architekturbüros in Südwestdeutschland tätig.
1929 gewann Rudolf Rohrer den ersten Preis in einem Wettbewerb zur Erbauung von Wohnhäusern in Gautzsch bei Markkleeberg, wo er dann auch als freier Architekt weiterarbeitete. Beim Wettbewerb für den Aufbau des Alten Rathauses in Halle (Saale) 1947 errang Rohrer den zweiten Preis. Seit 1951 war Rudolf Rohrer Gruppenleiter im Landesentwurfsbüro der VEB Bauplanung Sachsen mit Zweigstelle Leipzig.
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Bowlingtreff Leipzig
Winfried Sziegoleit wurde am 2. Oktober 1939 in Insterburg geboren. Der Sohn einer Gewerbelehrerin und eines Landwirts zog mit seiner Familie nach Ende des 2. Weltkriegs nach Köthen. Nach seiner Lehre zum Zimmermann studierte Sziegoleit von 1959 bis 1965 an der TH bzw. TU Dresden Architektur und arbeitete danach bis 1968 am Entwurfsinstitut der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden.
Winfried Sziegoleit war von 1969 bis 1975 als Architekt im Wohnungsbaukombinat Leipzig tätig und anschließend bis 1990 Architekt im Aufbaustab beim Rat des Bezirkes Leipzig. Mit Eberhard Göschel gründete Sziegoleit 1990 ein freies Architektur- und Planungsbüro, das er seit 1999 als Architekturbüro Sziegoleit, Markkleeberg, führte.
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Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig
Ludwig Weickmann wurde am 15. August 1882 in Neu-Ulm geboren. Weickmann studierte in München und Göttingen, arbeite danach an der bayrischen Meteorologischen Zentralstelle und war Kustos der bayrischen Landeswetterwarte.
1923 wurde Ludwig Weickmann Ordinarius für Geophysik an der Universität Leipzig und übernahm das geophysikalische Institut. 1932 gründete Weickmann das Geophysikalische Observatorium auf dem Collm bei Oschatz. Ludwig Weickmann nahm 1931 als meteorologischer Leiter an der Nordpoolfahrt des Luftschiffs „Graf Zeppelin“ teil und 1935 wurde er kommissarischer Leiter Präsident des Reichsamts für Wetterdienst in Berlin.
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Louise Otto-Peters
Louise Otto-Peters, Pseudonym Otto Stern, wurde am 26. März 1819 in Meißen geboren. Sie wuchs in bürgerlich wohlhabenden Verhältnissen auf. Mit 16 Jahren wurde Louise Otto Vollwaise, blieb durch die Betreuung einer Tante mit ihren beiden älteren Schwestern im elterlichen Haus wohnen. Ihren Lebensunterhalt bestritt sie vor allem aus der Erbschaft und ihren schriftstellerischen, später eher publizistischen Tätigkeiten.
Als junge Frau hatte Louise Otto in Oederan die bedrückenden Lebensverhältnisse der Arbeiterfamilien in dem aufblühenden Industriestädtchen kennengelernt. Ihr darüber verfasstes Gedicht „Die Klöpplerinnen“ im Oederaner Stadtanzeiger löste große Empörung aus. 1842 erschien ihr erster Roman „Ludwig der Kellner“, im gleichen Jahr veröffentlichte sie einen Leserbrief in den Sächsischen Vaterlandsblättern, darin erklärte sie „Die Teilnahme der Frauen an den Interessen des Staates ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht.“
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Felix Pfeifer
Felix Georg Pfeifer wurde am 9. November 1871 in Leipzig geboren. Von 1890 bis 1893 studierte Pfeifer an der Leipziger Kunstakademie bei Melchior zur Straßen, wechselte dann 1894 an die Kunstakademie Berlin-Charlottenburg zu Peter Breuer und Ernst Herter und beendete seine Ausbildung durch Studienaufenthalte in Rom und Paris.
Bis 1911 hielt er sich in Dresden auf und ließ sich als freischaffender Bildhauer in Leipzig nieder, wo er 1914 die Ernennung zum Professor erhielt.
Felix Pfeifer stattete den Chorraum der Nikolaikirche in Leipzig mit vier großflächigen Alabasterreliefs aus. Die Reliefs am Hauptportal des Neuen Rathauses und die Fassadenfiguren Philosophie, Industrie und Medizin über dem Eingang der Deutschen Bücherei in Leipzig stammen von Pfeifer. Für die Brunnenfigur „Mädchen mit Frosch“ im Foyer der Deutschen Bücherei in Leipzig stand seine Tochter Regina Modell. Felix Pfeifer schuf die Bildhauerarbeiten am Geschäftshaus Schraepler am Brühl und das Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs an der Johanniskirche in Zwenkau.
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Friedrich Christoph Perthes
Friedrich Christoph Perthes wurde am 21. April 1772 in Rudolstadt geboren. Friedrich Perthes folgte dem Vorbild seines Onkels, des Gothaer Verlagsbuchhändlers Justus Perthes, und trat 1787 eine Lehre beim Verlagsbuchhändler Adam Friedrich Böhme in Leipzig an. 1793 wurde Perthes Gehilfe in einer Buchhandlung in Hamburg.
Perthes machte sich vertraut mit dem aufklärerischen Denken von Immanuel Kant, Johann Gottfried Herder und Friedrich Schiller. Am 11. Juli 1796 gründete Friedrich Christoph Perthes die erste reine Sortimentsbuchhandlung in Hamburg.
Die Besetzung Hamburgs Ende 1806 durch Napoleon empfand Perthes als politische Katastrophe und er initiierte das Zeitschriftenprojekt „Vaterländisches Museum“. Nach dem gescheiterten Russlandfeldzug Napoleons übernahm Friedrich Perthes leitende Funktionen in der Bürgergarde und beteiligte sich aktiv an der Vertreibung der französischen Besatzung im März 1813.
1822 verließ Perthes Hamburg und ging nach Gotha. 1825 gehörte Friedrich Christoph Perthes zu den Mitgründern des Börsenvereins der deutschen Buchhändler in Leipzig.
Friedrich Christoph Perthes starb am 18. Mai 1843 in Gotha. In Reudnitz-Thonberg ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: Von Otto Speckter – http://resolver.sub.uni-hamburg.de/goobi/PPN663944171, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90557571
Leipzig, Haus des Handwerks
Curt Nebel wurde am 17. Januar 1843 in Grimma als Sohn des Amtsmaurermeisters Carl Gottfried Nebel geboren. 1904 zog Die Familie in die von ihm geplante Villa in Cröbern um. Curt Nebel gehört zu den Architekten, die das Bild der Stadt Leipzig um 1900 prägten mit einer Mischung aus historistischer Formensprache und Jugendstil.
Nebel spezialisierte sich auf die Planung von Spezialbauten für Druckereigroßbetriebe und hinterließ mit den ehem. Verlagen Brandstetter und Seemann eindrucksvolle Zeugnisse. Seine Bauten zeigen in ihren Fensterfronten ihre industrielle Nutzung, sind jedoch durch zurückhaltende, dem Zweck angepasste Schmuckformen und große Giebel gestaltet.
Curt Nebel starb am 21. Dezember 1917.
Zu den Bauten von Curt Nebel gehören:
- 1887: Wohnhaus Poetenweg 7 Gohlis,
- 1888: Wohnhaus Poetenweg 9 Gohlis,
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Ein typischer Innentitel einer Ausgabe der Edition Peters, ca. 1890
Carl Friedrich Peters wurde am 30. März 1779 in Leipzig geboren. 1814 erwarb Peters das 1800 von dem Komponisten Franz Anton Hoffmeister und dem Organisten Ambrosius Kühnel in Leipzig gegründete „Bureau de Musique“.
Das Programm des Verlags C.F. Peters umfasste unter anderem Sammlungen von Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Rodolphe Kreutzer und Louis Spohr. Nach dem Tod von Carl Friedrich Peters 1827 ging der Verlag auf dessen minderjährige Tochter Anna über. Der Vormund von Anna Peters veräußerte 1828 den Verlag an Carl Gotthelf Böhme.
Carl Friedrich Peters starb am 20. November 1827 in Pirna.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b8/Edition_Peters-Beethoven.jpg
Rudolf Oelzner wurde am 25. Mai 1906 in Taucha geboren. Dem Sohn eines Schlossers und Kunstschmieds wurde eine Bäckerlehre wegen schwacher körperlicher Konstitution verwehrt. 1920 begann Oelzner eine Lehre zum Holzbildhauer. Von 1926 bis 1929 studierte Rudolf Oelzner an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in der Klasse für Bildhauerei bei Alfred Thiele und in den Werkstätten für Buch- und Steindruck derselben Schule bei Georg Alexander Mathéy.
Um sein Studium zu finanzieren, führte Oelzner verschiedene Arbeiten aus. So lernte er bei der Mitarbeit an der Erstellung der Kulissen der Raubtierfreigehege im Leipziger Zoo nach dem Zementgussverfahren für sein späteres Wirken die Möglichkeiten des Betons als plastisches Material kennen. Ab 1930 entstanden in der Lutherstraße in Leipzig Oelzners erste Kleinplastiken – Tiere, Medaillen und Sportpreise. 1931 nahm Rudolf Oelzner mit zwei Werken an einer Ausstellung des Leipziger Künstlerbundes teil, dessen Mitglied er bis zu seiner Auflösung 1934 war.
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Theodor Mommsen
Christian Matthias Theodor Mommsen wurde am 30. November 1817 in Garding in einer Pfarrerfamilie geboren. Der Vater weckte früh bei seinen Kindern das Interesse an den antiken Klassikern. Nach Privatunterricht besuchte Theodor Mommsen ab 1835 das Christianeum in Altona und begann im Mai 1838 an der Universität Kiel ein Jurastudium. 1839 lernte er den späteren Dichter Theodor Storm kennen und teilte sich mit ihm zeitweise die Wohnung.
Mit Storm und seinem jüngeren Bruder Tycho Mommsen veröffentlichte Theodor Mommsen 1843 das „Liederbuch dreier Freunde“, Mommsen widmete sich Studien zum Römischen Recht fast ausschließlich der Alten Geschichte.
Theodor Mommsen strebte eine wissenschaftliche Karriere an. Seinen Lebensunterhalt musste er ab zunächst als Aushilfslehrer an zwei Mädchenpensionaten bestreiten. 1844 erhielt er ein Reisestipendium, das ihn nach Frankreich und Italien führte, wo er sich mit römischen Inschriften beschäftigte.
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Eintrag von Tobias Michael in das Album Amicorum von Burchard Großmann, 1625
Tobias Michael wurde am 13. Juni 1592 in Dresden geboren. Der Sohn eines Komponisten war seit 1601 Kapellsänger am Dresdner Hof. Ab 1609 besuchte Michael die Klosterschule in Schulpforta, studierte in Leipzig und Wittenberg Theologie. 1619 wurde Tobias Michael Kapellmeister der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen in der Trinitatiskirche in Sondershausen.
1631 wurde Tobias Michael Nachfolger von Johann Hermann Schein als Thomaskantor der Thomasschule zu Leipzig. Von Tobias Michael sind zwei Bände mit Motetten und geistlichen Konzerten unter dem Titel „Musikalische Seelenlust“ sowie sechs- bis achtstimmige Gelegenheitswerke überliefert.
Die Motette für seine eigene Begräbnisfeier komponierte Tobias Michael mehrere Jahre vor seinem Tod am 26. Juni 1657 in Leipzig.
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Bildquelle: Von Tobias Michael – http://resolver.kb.nl/resolve?urn=EuropeanaTravel:133C14_B:182_1r, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41641402
Wolfgang Tiefensee
Wolfgang Erwin Bernhard Tiefensee wurde am 4. Januar 1955 in Gera geboren. Der Sohn des Komponisten Siegfried Tiefensee erhielt frühzeitig Instrumentalunterricht. 1973 erwarb Wolfgang Tiefensee sein Abitur und 1974 den Berufsabschluss als Facharbeiter für Nachrichtentechnik. Nach dem Wehrdienst als Bausoldat begann er sein Studium an der Ingenieurschule für Elektronik und Informationsverarbeitung in Görlitz und wurde 1979 Ingenieur für Industrielle Elektronik.
1979 bis 1986 arbeitete Tiefensee als Entwicklungsingenieur in der Abteilung Forschung und Entwicklung des VEB Fernmeldewerk Leipzig. Von 1986 bis 1990 war Wolfgang Tiefensee Entwicklungsingenieur in der Sektion Elektroenergieanlagen der Technischen Hochschule Leipzig.
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Buchdruck im 16. Jahrhundert
Das Geburtsdatum von Valentin Schumann ist nicht bekannt. Von 1514 bis 1543 wirkte Valentin Schumann als Buchdrucker in Leipzig.
1516 gründete er seine eigene Druckerwerkstatt und gab klassische Werke, theologische Bücher, Neuigkeitsberichte, musiktheoretische und humanistische Schriften heraus. Schumann veröffentlichte Nachdrucke von Reuchlin, Ulrich von Hutten, Erasmus von Rotterdam und Philip Melanchthon. Valentin Schumann war der erste Leipziger Drucker, der griechische und hebräische Lettern setzte. Zwischen 1523 und 1526 war Valentin Schumann in Wittenberg tätig.
Valentin Schumann starb 1543 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Buchdruck#/media/Datei:Buchdrucker-1568.png
Wiglaf Droste
Wiglaf Droste wurde am 27. Juni 1961 in Herford geboren. Der Sohn eines Lehrers besuchte das Bielefelder Gymnasium Heepen und zog 1983 nach Berlin. Sein Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaften brach Droste nach fünf Wochen ab und arbeitete in diversen Aushilfsjobs.
Wiglaf Droste schrieb Beiträge für das Spandauer Volksblatt, das Berliner Stadtmagazin tip und die taz. Mit Kommunikaze veröffentlichte Wiglaf Droste 1989 sein erstes Buch, verfasste Beiträge für den WDR und war von 1989 bis 1991 Redakteur des Satiremagazins Titanic. 1991 war Droste Mitgründer das „Benno-Ohnesorg-Theater“. Wiglaf Droste wurde vor allem als Satiriker bekannt. Er sei, hatte Droste der „jungen welt“ erklärt, Kommunist geworden, „anders ist das alles nicht auszuhalten.“
Ab 2006 lebte Wiglaf Droste vorwiegend in Leipzig, heiratete 2017 und zog nach Pottenstein in Oberfranken. Wiglaf Droste starb am 15. Mai 2019 in Pottenstein.
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Bildquelle: Pithecanthropus – Eigenes Werk, Der deutsche Autor und Sänger w:de:Wiglaf Droste; https://de.wikipedia.org/wiki/Wiglaf_Droste#/media/Datei:Wiglaf_Droste2.jpg
Wilhelm Ostwald
Friedrich Wilhelm Ostwald wurde am 21.August 1853 in Riga geboren. Der zweite von drei Söhnen eines Böttchermeisters besuchte das Realgymnasium in Riga und begann 1872 ein Chemiestudium an der Universität Dorpat. 1880 wurde Wilhelm Ostwald zum Privatdozenten für physikalische Chemie an der Universität Dorpat ernannt und arbeitete ab 1880 auch als Lehrer für Physik, Mathematik und Chemie an einer Mittelschule.
1881 wurde Ostwald Professor am Polytechnikum von Riga. 1887 berief der sächsische Kultusminister Ostwald auf den Lehrstuhl für physikalische Chemie an der Universität Leipzig. 1898 konnte Wilhelm Ostwald sein neues Physikalisch-chemisches Institut einweihen. 1901 erwarb Ostwald ein Grundstück mit einem Sommerhaus in Großbothen bei Grimma.
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Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Amadeus Mozart wurde am 27. Januar in Salzburg geboren. Bereits im Alter von vier Jahren erhielten Mozart und seine fünf Jahre ältere Schwester Maria Anna vom Vater den ersten Musik- und allgemeinbildenden Unterricht in Klavier, Violine und Komposition. 1762 trat Wolfgang Amadeus Mozart zum ersten Mal auf, erste Konzertreisen fanden 1762 nach München, Passau und Wien statt.
1789 weilte Wolfgang Amadeus Mozart auf Durchreise zweimal in Leipzig, besuchte den Thomaskantor Friedrich Doles und musizierte mit ihm auf der Orgel der Thomaskirche. Mozart dirigierte während der Amtszeit von Johann Gottfried Schicht das Gewandhausorchester und brachte eigene Kompositionen zu Gehör. Mozarts „Don Giovanni“ wurde in Leipzig 1789 zum ersten Mal aufgeführt. Die „Hochzeit des Figaro“ 1788, die Zauberflöte 1793.
Wolfgang Amadeus Mozart starb am 5. Dezember 1791 in Wien. In der Südvorstadt ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Amadeus_Mozart#/media/Datei:Wolfgang-amadeus-mozart_1.jpg
Sonderbriefmarke von 1994 zum 125-jährigen Bestehen des Museums für Völkerkunde Leipzig
Hermann Bernhard Obst wurde am 16. Januar 1837 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch des Nikolaigymnasiums studierte Obst an der Universität Leipzig Medizin und arbeitete am Anatomischen Institut der Universität und als Theaterarzt.
Hermann Bernhard Obst war Initiator des Aufrufs zum Kauf der ethnologischen Sammlung von Gustav Klem aus Dresden. Diese Sammlung bildete den Grundstock für das Völkerkundemuseum in Leipzig. Von 1874 bis 1883 war Hermann Bernhard Obst 2. Vorsitzender des Vereins des Museums für Völkerkunde zu Leipzig und ab 1883 Direktor des Museums.
Hermann Bernhard Obst unternahm ausgedehnte Reisen nach Südrussland, auf die Halbinsel Krim, in den Kaukasus, nach Armenien und Turkestan. Von seinen Reisen brachte er Exponate für das Museum mit.
Hermann Bernhard Obst starb am 16. Mai 1906 in Leipzig.
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Bildquelle: Von Georg Emanuel Opiz – Beurret & Bailly, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20895492
Denkmal „Nie wieder Krieg“ am Fort Zinna Torgau
Wolfgang Natonek wurde am 3. Oktober 1919 in Leipzig geboren. Der Sohn des Publizisten und Weltbühnen-Autors Hans Natonek konnte wegen der Emigration seines Vaters Hans Natonek 1938 nur unter Schwierigkeiten das Abitur ablegen. Natonek begann ein Studium der Veterinärmedizin, wurde nach drei Semestern einberufen, aber schon 1940 als „wehrunwürdig“ wieder entlassen und zur Zwangsarbeit verpflichtet. In Leipzig konnte Wolfgang Natonek drei geflohenen sowjetischen Kriegsgefangenen helfen, sich bis zum Ende des Krieges zu verstecken.
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Georg Emanuel Opiz – Der Völler, 1804
Georg Emanuel Opiz wurde am 4. April 1775 in Prag geboren. Er besuchte ab 1789 das Akademische Gymnasium in Prag und absolvierte ein kurzes Jura-Studium. 1793 kam Georg Emanuel Opiz nach Dresden. Um sich im Zeichnen und Malen zu vervollkommnen erhielt Opiz Unterricht bei Giovanni Battista Casanova. 1798 reiste Opiz erstmals nach Karlsbad, um vermögende Kurgäste zu porträtieren. Um 1800 war Opiz in Hamburg, Bremen und Wien.
1805 ließ sich Georg Emanuel Opiz in Leipzig nieder und fertigte zunächst meist Bildnisminiaturen an. Wohl im Gefolge der siegreichen Koalitionstruppen gelangte Opiz 1814 nach Paris, wo zwei großformatige Radierungen „Der Sturz des Bildnisses Napoleons von der Vendôme-Säule am 8.4.1814“ und „Kosakenlager in den Champs-Elysées“ entstanden.
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Gustav II. Adolf von Schweden
Gustav II. Adolf wurde am 9. Dezember 1594 in Stockholm geboren. Der Sohn aus der Familie der Wasa stieg schon frühzeitig in das öffentliche Leben ein. Mit acht Jahren nahm Gustav Adolf auf Wunsch des Vaters an Sitzungen des Senats teil, im Alter von zwölf Jahren hatte er öffentliche Auftritte, als fünfzehnjähriger hielt er seine erste Thronrede.
Gustav Adolf erhielt eine gründliche humanistische, politische und militärische Erziehung. 1611 bestieg der erst 17jährige den Thron in Schweden und übernahm ein verarmtes Land, das in einen tiefen Konflikt mit seinem Nachbarn Dänemark verstrickt war.
Gustav Adolf führte nach dem Friedensschluss mit Dänemark Kriege gegen Russland und Polen. Den Vormarsch des kaiserlich-katholischen Lagers in den Norden Deutschlands mit Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges 1618 beobachtete Gustav Adolf mit Sorge. Als König Christian IV. von Dänemark 1626 unterlag, griff Gustav Adolf 1628 an der Seite des dänischen Königs ein, als Wallenstein begann, die strategisch wichtige und auf ihre Eigenständigkeit pochende Stadt Stralsund zu belagern. Wallenstein brach die Belagerung Stralsunds ergebnislos ab, Gustav Adolf erzwang einen Bündnisvertrag mit Stralsund, so dass die Stadt ihre Eigenständigkeit verlor.
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Friedrich Nietzsche
Friedrich Wilhelm Nietzsche wurde am 15. Oktober 1844 in Röcken geboren. Nietzsche kam 1865 von seinem Studium in Bonn nach Leipzig und ließ sich an der Universität Leipzig zum Studium der Philosophie immatrikulieren.
Friedrich Nietzsche beteiligte sich 1866 an der Gründung des Klassisch-philologischen Vereins an der Universität Leipzig und hielt im Vereinszimmer der Restauration Löwe in der Nikolaistraße seinen ersten öffentlichen Vortrag. Bedeutend war für Nietzsche sein erstes Zusammentreffen mit Richard Wagner 1868 in Leipzig.
1869 ging Friedrich Nietzsche an die Universität Basel. 1882/83 weilte Friedrich Nietzsche erneut in Leipzig und wohnte in der Auenstraße 32.
Friedrich Nietzsche starb am 25. August 1900 in Weimar. In Gohlis-Nord ist eine Straße mach ihm benannt.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1b/Nietzsche187a.jpg
Arthur Nikisch
Arthur Nikisch wurde am 12. Oktober 1855 in Mosonszentmiklós geboren. Sein Vater stammte aus Schlesien, die Mutter aus Wien. Nikisch studierte am Konservatorium in Wien Violine, Klavier und Komposition. Zwischen 1872 und 1877 wirkte Arthur Nikisch als Geiger in verschiedenen Orchestern.
Von 1878 bis 1889 war Arthur Nikisch 1. Kapellmeister des Leipziger Stadttheaters, 2. Kapellmeister war Gustav Mahler. Am 30. Dezember 1884 dirigierte Arthur Nikisch die Uraufführung von Anton Bruckners 7. Sinfonie am Leipziger Neuen Theater am Augustusplatz.
Nikisch war in der Folgezeit Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra und Direktor der Königlichen Ungarischen Oper in Budapest. 1895 wurde Nikisch Nachfolger von Carl Reinecke als Gewandhauskapellmeister in Leipzig und führte dieses Amt bis zu seinem Tod. Im Herbst 1895 wurde Nikisch zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker berufen. Unter seiner Leitung nahmen die Berliner Philharmoniker 1913 als erste eine komplette Tonaufnahme der 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven auf.
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Bowlingtreff Leipzig
1987 wurde er eröffnet, der Bowlingtreff am Rossplatz in Leipzig, zehn Jahre später wurde er wieder geschlossen und steht seitdem im Dornröschenschlaf. Eine neue Nutzung wurde gefunden. Das Naturkundemuseum Leipzig soll in den früheren Bowlingtreff einziehen.
Nun wird es konkret. Nach Abschluss der Vorplanungen soll es im März 2023 mit den ersten Arbeiten losgehen. Zwischen 2027 und 2029 soll das Naturkundemuseum schrittweise eröffnet werden.
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Friedrike Caroline Neuber
Friederike Caroline Neuber, die Neuberin geb. Weißenborn, wurde am 9. März 1697 in Reichenbach im Vogtland geboren. Von ihrer bereits 1705 verstorbenen, sehr gebildeten Mutter, erhielt sie Unterricht in Lesen, Schreiben und Französisch. Ihre Jugendzeit verbrachte Friedrike Caroline Neuber in Zwickau.
1717 floh die Neuberin vor ihrem tyrannischen Vater mit ihrem Geliebten Johann Neuber und beide schlossen sie sich der Spiegelberg’schen Schauspielertruppe in Weißenfels an. Hier stand sie im Schloss Neu-Augustusburg erstmals mit ihrem Mann auf der Bühne.
1717 spielte die Truppe von Christian Spielberg in Blankenburg (Harz). 1718 heiratete Friedrike Caroline und Johann im Braunschweiger Dom, wechselten zur Haack-Hoffmann’schen Truppe, die sie 1727 neu organisierten und daraus die Neuber’sche Komödiantengesellschaft in Leipzig gründeten, die am 8. August 1727 das Privileg der königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsische Hofkomödianten erhielt.
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Christian Gottlob Neefe
Christian Gottlob Neefe wurde am 5. Februar 1748 in Chemnitz geboren. Der Sohn einer alteingesessenen Handwerkerfamilie kam im Alter von 12 Jahren als Chorknabe an die Stadtkirche St. Jakobi in Chemnitz und erhielt dort seinen ersten musikalischen Unterricht Durch ein Stipendium der Stadt Chemnitz konnte Neefe mit 19 Jahren an der Universität Leipzig Jura studieren.
Während seines Studiums machte Christian Gottlob Neefe die Bekanntschaft von Johann Adam Hiller und konnte als Student schon kleinere Arbeiten in Hillers Zeitschrift „Wöchentliche Nachrichten, die Musik betreffend“ veröffentlichen. Hiller gründete 1771 seine Private Singschule in Leipzig, Neefe wurde einer seiner ersten Schüler.
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Petrus Mosellanus
Petrus Mosellanus wurde 1493 als Peter Schade in Bruttig an der Mosel geboren. Er studierte von 1509 bis 1511 an der Universität zu Köln. 1515 kam Mosellanus an die Universität Leipzig. 1517 übernahm Mosellanus als Professor den Lehrstuhl für griechische Sprache.
Zu seinen Schülern zählten u.a. Julius von Pflug, Georgius Agricola, Joachim Camerarius der Ältere und Christoph Hegendorf. Im August lernte Petrus Mosellanus den Wittenberger Theologen Philipp Melanchthon kennen und beide entwickelten eine tiefe Freundschaft, trotz unterschiedlicher theologischer Auffassungen.
1519 hielt Mosellanus die Eröffnungsrede zur Leipziger Disputation zwischen dem katholischen Theologen Johannes Eck und den Reformatoren um Martin Luther und Andreas Bodenstein von Karlstadt. Mosellanus´ Versuch, zwischen den Parteien zu vermitteln, scheiterte.
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Mathieu Molitor
Mathieu Molitor wurde am 23. Mai 1873 in Pickließem in der Eifel geboren. Während seines Schulbesuchs zog die Familie häufig um in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg.
Von 1887 bis 1889 absolvierte Mathieu Molitor eine Lehre im Kanal- und Eisenbahnbau, war danach Vermessungsgehilfe, Zeichner und Bauschreiber im Tiefbauamt Köln.
Molitor absolvierte eine Lehre bei dem Dekorationsmaler Manza in Köln. 1893 bekam er eine leitende Stellung in einem Kölner Malergeschäft, leitete dort Gesellen an und schuf seine ersten selbstständigen Arbeiten, u. a. 12 Deckengemälde für das Café Maximilian in Köln. 1894 ging Mathieu Molitor an die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule in Weimar, kam 1898 nach Leipzig und arbeitete für den Musikverlag Breitkopf & Härtel und den Schulbildverlag F. E. Wachsmuth.
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Ausschnitt aus dem Deckengemälde „Lied vom Leben“ von Sighard Gille im Gewandhaus Leipzig
Sighard Gille wurde am 25. Februar 1941 in Eilenburg geboren. Nach seinem Studium von 1965 bis 1970 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer erwarb Gille das Diplom für Malerei.
Von 1973 bis 1976 war Sighard Gille Meisterschüler bei Bernhard Heisig an der Deutschen Akademie der Künste in Berlin und von 1976 bis 1980 Assistent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig im Fachbereich Malerei. Seit 1993 lehrte Sighard Gille an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig als Professor.
1980/81 schuf Sighard Gille für die Foyers des Gewandhauses Leipzig das Deckengemälde „Gesang vom Leben“, mit einer Fläche von 712 m² das größte Deckengemälde in Europa. 1979 erhielten Sighard Gille und Wolfgang Peuker den Auftrag, das Deckengemälde im Gewandhaus gemeinsam auszuführen. Die Künstler hatten sich die Fläche aufgeteilt, da ein gemeinsames Malen nicht möglich war. Nach den ersten Entwürfen verlangte der Auftraggeber eine einheitliche Handschrift für die gesamte Fläche, so dass der Auftrag an Sighard Gille ging. Wolfgang Peuker schuf ein Gemälde an der unteren senkrechten Wand, die ursprünglich nicht für eine Malerei vorgesehen war. Der Auftraggeber war mit Peukers Werk an dieser zentralen Stelle nicht einverstanden, sein Auftrag wurde storniert und Peuker erhielt einen neuen Auftrag für ein Deckengemälde im Bachmuseum. Das unfertige Gemälde Peukers wurde überstrichen und verschalt.
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Julius Motteler
Julius Motteler wurde am 18. Juni 1838 in Esslingen am Neckar geboren. Nach seiner Schulzeit in Esslingen lernte er Tuchmacher, Buckskinweber und Kaufmann und arbeitete zunächst als Buchhalter und Werkführer in Augsburg. 1859 bis 1867 war Motteler Buchhalter und Disponent bei der „Vigonespinnerei Wolf & Kirsten“ in Crimmitschau.
1860 trat Julius Motteler dem liberalen Deutschen Nationalverein bei und war 1863 an der Gründung eines Arbeiterbildungsvereins in Crimmitschau beteiligt. Die Gründung löste eine Bewegung in ganz Deutschland aus. Im 1863 gegründeten Verband Deutscher Arbeitervereine betrieb Motteler die Trennung von der liberalen „Bourgeoisie“. Er trat für das von Karl Marx ausgearbeitete Programm der Ersten Internationale als programmatische Grundlage ein. 1866 war Julius Motteler Mitbegründer der Sächsischen Volkspartei, 1867 war er Mitgründer des Crimmitschauer Republikanischen Volksvereins. Motteler war maßgeblich an der Entsendung von Arbeitervertretern in den Reichstag des Norddeutschen Bundes beteiligt. 1869 nahm Julius Motteler zusammen mit August Bebel an der Gründung der SDAP in Eisenach teil und gründete kurz danach eine Ortsgruppe in Crimmitschau.
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Carl Wilhelm Müller
Carl Wilhelm Müller wurde am 15. September 1728 in Knauthain geboren. Müller besuchte die Fürstenschule Pforta, studierte von 1741 bis 1750 an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften, Geschichte und Philosophie und arbeitete als Anwalt am Oberhofgericht in Leipzig. Carl Wilhelm Müller gründete einen literarischen Gesprächskreis, verfasste Gedichte und gab in Zusammenarbeit mit Christian Felix Weiße einen Gedichtband heraus.
1759 wurde Müller Mitglied des Rats der Stadt Leipzig, ab 1771 fungierte er als Stadtrichter, wurde 1775 Vorsteher der Ratsbibliothek und 1776 Stadtbaumeister, 1778 wurde Müller zum Fürstlichen Geheimen Kriegsrat ernannt. 1778 wurde Carl Wilhelm Müller zum ersten Mal zum Bürgermeister von Leipzig gewählt, es schlossen sich weitere Amtszeiten an 1778/79, 1781/82, 1784/85, 1786/87, 1788/89, 1790/91, 1792/93, 1794, 1795/96, 1797/98 und 1799/1800.
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Ignaz Moscheles
Ignaz Isaak Moscheles wurde am 23. Mai 1794 in Prag geboren. Der Sohn jüdischer Elternstudierte am Prager Konservatorium und später in Wien, u.a. bei Antonio Salieri. 1824 unterrichtete Moscheles den jungen Felix Mendelssohn Bartholdy, woraus eine lebenslange Freundschaft entstand. Ignaz Moscheles war auch befreundet mit Ludwig van Beethoven.
Ignaz Moscheles lebte bis 1846 in London, bereiste in den Wintermonaten den Kontinent, wo er auch Klavierkonzerte gab. 1846 übernahm Ignaz Moscheles auf Einladung von Felix Mendelssohn Bartholdy die Klavierklasse am 1843 gegründeten Leipziger Konservatorium. Moscheles ging der Ruf voraus, einer der hervorragendsten Klaviervirtuosen Europas zu sein.
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Grimmaischer Steinweg und Johannisgasse in Leipzig um 1790
Johann Burghard Raabe wurde 1686 in Wolfenbüttel geboren. 1720 erlangte Raabe das Bürgerrecht in Leipzig. Johann Burghard Raabe führte neue Fertigungsmethoden bei der Verarbeitung von einheimischen Rohmaterialien ein.
Er ließ sich Unterlagen von Seidenzwirnmaschinen aus Italien, England und Frankreich zukommen und baute in der Johannisgasse in Leipzig eine Seidenzwirnmühle. Nach deren erfolgreicher Arbeit ließ Raabe in Mahitzschen bei Torgau eine Seidenzwirnmühle mit ca. 80.00 Spulen bauen. Johann Burghard Raabe erhielt ein königliches Privileg, das ihm für 30 Jahre die alleinigen Rechte in Sachsen sicherte. Die Erzeugnisse der Manufaktur Raabes, u.a. Damast, wurden bis nach Polen und Österreich exportiert.
Johann Burghard Raabe starb am 23. April 1768 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a3/Grimmaischer_Steinweg_Johannisgasse_Leipzig.jpg
Drugulins Schatzkästlein, Gestaltung H. E. Wolter 1937
Horst Erich Wolter wurde am 26. August 1906 im Memel geboren. Nach einer Schriftsetzerlehre siedelte Wolter 1925 nach Leipzig über und arbeitete bei Schelter & Giesecke, danach in der Offizin Poeschel & Trepte.
Zwischen 1925 und 1930 absolvierte Horst Erich Wolter an der Abendschule der Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig ein Studium und wurde Setzerleiter in der Offizin Haag-Drugulin. Zwischen 1948 und 1971 war Wolter künstlerischer Leiter der Offizin Andersen-Nexö in Leipzig. In dieser Zeit erwarb der Druckereibetrieb ca. 300 Mal die Auszeichnung „Schönstes Buch der DDR“. Horst Erich Wolter gehörte zu den führenden Buchkünstlern der DDR und wirkte viele Jahre als Vorsitzender der Jury. Wolter erhielt für seine Leistungen auf der Weltausstellung in Paris 1937 die Goldmedaille und das Diplom d´Honneur. 1959 verlieh ihm die Stadt Leipzig den Gutenberg-Preis.
Horst Erich Wolter starb am 14. Februar 1984 in Altenburg.
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Quelle: www.leipzig-lexikon.de;
Bildquelle: Von Offizin Andersen Nexö – Offizin Andersen Nexö, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14770798
Winter auf dem Brocken
Christlob Mylius wurde am 11. November 1722 in Reichenbach bei Kamenz geboren. Der Sohn eines Pfarrers studierte 1742 Medizin an der Universität Leipzig und war in Leipzig an der Edition verschiedener Zeitschriften beteiligt.
Als Mediziner machte Mylius wenig von sich reden. Zu seinem Umfeld zählten Johann Christoph Gottsched und sein Vetter Gotthold Ephraim Lessing, doch Mylius erwarb sich auch im poetisch-literarischen Bereich keine großen Verdienste.
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Ratsfreischule Leipzig um 1850
Karl Hermann Albrecht wurde am 4. April 1823 in Leipzig als Sohn eines Beutlers geboren. Nach dem Besuch der Ratsfreischule und des Nikolaigymnasiums studierte Albrecht Rechtswissenschaften und neue Sprachen an der Universität Leipzig.
Zwischen 1848 und 1872 war Karl Hermann Albrecht Lehrer im Hauschildschen Gesamtgymnasium. Zusammen mit Robert Blum stand Albrecht 1848 mit an der Spitze bei der Gründung des Vaterlandsvereins. Nach seiner Teilnahme beim Maiaufstand in Dresden 1848 wurde Albrecht inhaftiert und war ab 1854 wieder als Lehrer tätig.
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August Eberhard Müller
August Eberhard Müller wurde am 13. Dezember 1767 in Northeim geboren. Er erhielt ersten Musikunterricht durch seinen Vater, ein Organist, und trat bereits als Achtjähriger öffentlich auf. Müller kam dann als Schüler von Johann Christoph Friedrich Bach, Sohn von Johann Sebastian Bach, nach Bückeburg und war dort bis 1788 auch Organist der Ulrichskirche.
Seit 1789 wirkte August Eberhard Müller als Dirigent, Lehrer und Organist in Magdeburg. 1794 erhielt Müller die Stelle des Organisten an der Nikolaikirche in Leipzig. Müller gehörte zum Freundeskreis von Friedrich Rochlitz und war 1798 unter den Gründungsmitgliedern der von Rochlitz redigierten Leipziger „Allgemeinen musikalischen Zeitung“. 1800 wurde August Eberhard Müller Adjunkt des Thomaskantors Johann Adam Hiller und folgte Hiller im Amt nach dessen Tod 1804.
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Herrmann Julius Meyer
Herrmann Julius Meyer wurde am 4. April 1826 in Gotha als Sohn des Verlagsbuchhändlers Joseph Meyer geboren. Nach einer Buchhändlerlehre arbeitete Meyer im 1826 von seinem Vater gegründeten Verlags, gegründet als Bibliographisches Institut in Gotha. Seit 1828 war der Sitz des Unternehmens in Hildburghausen.
1848 flüchtete Meyer in die USA und gründete 1849 eine Zweigniederlassung des Bibliographischen Instituts in New York, die bis 1854 bestand. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Herrmann Julius Meyer 1856 den wirtschaftlich angeschlagenen Verlag und konsolidierte ihn. Besonders erfolgreich war Meyer mit den seit 1861 herausgegebenen Klassikerreihen und dem mehrfach neu aufgelegte Tierleben von Alfred Brehm.
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Aeckerleins Hof, später Hohmannsches Haus am Markt, 1710
Heinrich Cramer von Claußbruch wurde 151 in Hattingen an der Ruhr geboren. Der aus einer Kaufmannsfamilie stammende von Claußbruch kam 1556 aus Arras in Frankreich nach Leipzig und erwarb das Bürgerecht. Von Leipzig aus betrieb er einen weitreichenden Großhandel mit Tuchen, Seiden- und Rauchwaren, Edelsteinen und Waffen.
1558 kaufte von Claußbruch den gegenüber dem Rathaus in Leipzig stehenden Handelshof Markt 11 mit Kaufkammern und Speichern, Aeckerleins Hof (nicht erhalten)
Seine Gewinne ermöglichten ihm die Eröffnung von Niederlassungen in Antwerpen und Köln und den Ausbau der Geschäfte nach Osteuropa. Ab etwa 1560 war Heinrich Cramer von Claußbruch fast ausschließlich im Metallhandel tätig mit Kupfer aus dem Mansfelder Land und Blei aus Goslar.
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Ritzsch, Gregorius: Geistlicher Myrrenpüschel, Sampt allerley edlen Trostlilien vnd Lebensfrüchten, beyde heurige vnd fernige, Cant. 7. v. 13.
Gregor Ritzsch wurde 1584 in Skytal in Böhmen geboren. 1600 kam er als 16jähriger Vollwaise zu seinem Onkel, dem Leipziger Buchdruckereibesitzer Michael Lantzenberger in die Lehre, ging dann auf die Wanderschaft und kehrte 1610 zurück nach Leipzig.
1612 übernahm Ritzsch die Druckerei. Unter seiner Leitung entwickelte sie sich zu einer der größten Druckereien Leipzigs und brachte Gregorius Ritzsch zu Vermögen und Ansehen. Sein Geld verdiente Ritzsch mit der Produktion einer beträchtlichen Zahl der damals modischen Leichenpredigten, die jeweils mit einem Anhang von Trauergedichten, den sogenannten Epicedien, versehen wurden. Er druckte auch die Kirchenlieder des Eilenburger Pfarrers Martin Rinckart.
Gregor Ritzsch war Verfasser zahlreicher Kirchenlieder von tiefer Frömmigkeit und Herausgeber ganzer Gesangbücher. Ritzschs Lyrik zeugt von den Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges. Während der Belagerung Leipzigs durch die Schweden 1631 wurde auch die vor der Stadtmauer gelegene Druckerei von Gregorius Ritzsch in Mitleidenschaft gezogen. Sein Lied „Ich hab’ den Schweden mit Augen geseh[e]n, er tut mir wohl gefallen“ wurde von Clemens Brentano in „Des Knaben Wunderhorn“ aufgenommen. Zur Wiedereröffnung der Druckerei von Ritzsch 1633 präsentierte Paul Fleming eine umfangreiche Alexandrinerdichtung.
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Das Haus „Silberner Bär“ in Leipzig um 1890
Georg Christian Reichel wurde 1717 oder 1727 in Mühlhausen/Thüringen geboren. Der Sohn des Chirurgus Christian Reichel in Mühlhausen kam 1747 an die Universität Leipzig, wurde 1754 Magister und 1756 magister legens.
1759 erwarb Reichel den medizinischen Doktorgrad. Ab 1765 wohnte Georg Christian Reichel im Haus zum Silbernen Bären, wo auch der Student Johann Wolfgang Goethe ein- und ausging. Reichel wurde von Goethe gelegentlich konsultiert, wenn er sich „wo nicht krank, doch unmustern fühlte“. Goethe hatte 1768 einen Blutsturz erlitten, den Reichel erfolgreich behandelte und ihm so das Leben rettete.
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Friedrich Hund
Friedrich Hermann Hund wurde am 4. Februar 1896 in Karlsruhe geboren. Der Sohn eines Eisenwaren- und Haushaltswarenhändlers ging in Karlsruhe, Erfurt und Naumburg an der Saale zur Schule und machte 1915 das Abitur.
Friedrich Hund studierte Mathematik, Physik und Geographie in Marburg und Göttingen. 1929 wurde Hund Professor für Mathematische Physik an die Universität Leipzig berufen und arbeite zusammen mit Werner Heisenberg. Am Uranprojekt im 2. Weltkrieg war Hund, im Gegensatz zu Heisenberg, nicht beteiligt. Nachdem Heisenberg 1942 nach Berlin ging, übernahm Friedrich Hund das Direktorat am Leipziger Institut für Physik.
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Wasserwerk Connewitz um 1865
David Salomon Magnus wurde am 29. Juli 1836 in Lyck/Ostpreußen geboren. Der Sohn eines Königsberger Großhandelskaufmanns für Textilhandel absolvierte ein technisches Studium und machte seine praktische Ausbildung in England und Frankreich.
1863 kehrte Magnus nach Leipzig zurück und kaufte die Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte Hamm in Eutritzsch. Neben landwirtschaftlichen Maschinen lieferte David Salomon Magnus für den Bau des Wasserwerks Connewitz 1866 Wasserhähne, Ventile, Hydranten und Schieber. 1872 wurde Magnus erstmals zum Gemeindevertreter der Israelitischen Religionsgemeinde gewählt. 1881 rückte er in den Vorstand auf und wirkte 1998 bis 1915 als deren Vorsteher.
David Salomon Magnus starb am 9. November 1915 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/10/Staedtisches_Wasserwerk_Leipzig_1865.jpg
Heinrich Schütz, porträtiert von Christoph Spätner, um 1660
Christoph Spetner, wurde 1617 in Stedten an der Quema geboren. 1654 wurde er Bürger von Leipzig und war ab 1664 Hofmaler des Herzogs Christian von Sachsen-Merseburg.
Zwischen 1664 und 1666 schuf Christoph Spetner 14 Historienbilder für die Nikolaikirche, die nach der Umgestaltung der Kirche verlagert wurden. 1670/1671 reparierte Spetner die Orgel in der Thomaskirche und wurde 1671 Obermeister der Malerinnung in Leipzig.
Von 1670 bis 1673 führte Spetner Malereien an der Kanzel und den Emporen der Kirche in Eutritzsch aus. 1684 schuf Christoph Spetner das Deckengemälde für den Fürstenstuhl in der Thomaskirche in Leipzig (nicht erhalten). Spetner schuf mehrere Gemälde Leipziger Superintendenten und Stadtrichter.
Christoph Spetner starb am 30. November 1699 in Leipzig.
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Quelle: https://www.leipzig-lexikon.de/;
Bildquelle: Von Christoph Spätner – Christ