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Leipziger Persönlichkeiten – Leopold Offermann
Leopold Offermann wurde am 28. August 1837 in Lindlar bei Köln als Sohn einer alteingesessenen Tuchhändlerfamilie geboren. Nach seiner Schulausbildung arbeitete Offermann zunächst in verschiedenen Betrieben, ehe er zum Maschinenbaustudium an die Technischen Hochschule Karlsruhe ging. Seinen familiären Beziehungen dürfte es zu verdanken gewesen sein, dass er bereits mit 25 Jahren Direktor einer Woll- und Seidenspinnerei im Elsass wurde und wenig später die gleiche Position in einer Textilmaschinenfabrik in Louviers in der Normandie innehatte.1871 bis 1873 war Leopold Offermann Direktor der Kammgarnspinnerei Wernshausen in Thüringen, 1873 errichtete er in Döhren bei Hannover zu der bestehenden Wollwäscherei eine Wollkämmerei, der erste Betrieb in Deutschland, der Schafwolle wusch und kämmte, was bisher nur in Frankreich geschah.
1876 übernahm Leopold Offermann die Leitung der 1872 gegründeten Leipziger Wollkämmerei AG und blieb bis 1912 deren Direktor. Offermann entwickelte den Betrieb in den 1880er Jahren zum größten seiner Art in Sachsen und zu einem der größten in Deutschland mit ca. 1.700 Beschäftigten. Als Ingenieur entwickelte Leopold Offermann neue Kämmmaschinen und kümmerte sich um die Klärung von Schmutzwässern aus der Wollewäscherei.Leopold Offermann gründete Zweigwerke, 1884 in Hoboken bei Antwerpen, 1889 in Wilhelmsburg bei Hamburg. Offermann initiierte auch die Gründungen der Leipziger Kammgarnspinnerei Stöhr 1880 und der Leipziger Baumwollspinnerei 1884. Außerdem war Leopold Offermann Aufsichtsrat in zahlreichen deutschen Unternehmen. 1887 wurde Leopold Offermann Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Sächsischen Bezirksvereins des VDI. Leopold Offermann war auch argentinischer Konsul.
Die Familie Offermann bezog 1890 die Villa in der Bismarckstraße 21 (heute Ferdinand-Lasalle-Straße), die durch den Architekten Carl Weichardt für den Leipziger Kaufmann Friedrich Krügel errichtet worden war.
Die geschäftlichen Aktivitäten von Leopold Offermann brachten der Familie einen bemerkenswerten Reichtum, 1912 war die Familie die drittreichste in Sachsen. Leopold Offermann starb am 5. August 1919 in Leipzig. Nach dem Tod seines Schwagers Heinrich Jaenisch ließ Leopold Offermann 1909 von dem Architekten Walter Wiesinger auf dem Südfriedhof in Leipzig eine repräsentative Familiengrabstätte anlegen, in die Leopold Offermanns Urne ebenfalls beigesetzt wurde.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Buchdruck#/media/Datei:Buchdrucker-1568.png
Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 16. Nov 2022 14:57, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,