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Leipziger Persönlichkeiten – Marinus van der Lubbe

Portal des ehem. Reichsgerichtes in Leipzig

Portal des ehem. Reichsgerichtes in Leipzig

Marinus van der Lubbe wurde am 13. Januar 1909 in Leiden geboren. Van der Lubbe wuchs in einer sehr armen Familie auf, schloss in Leiden eine Ausbildung als Maurer ab und erlitt 1925 einen schweren Arbeitsunfall, der ihn dauerhaft arbeitsunfähig machte.

1925/1926 wurde Marinus van der Lubbe Mitglied der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei Hollands, organisierte Vorträge und Treffen für die Parteijugend. Nach dem Bruch mit der Kommunistischen Partei schloss sich van der Lubbe der rätekommunistisch orientierten Gruppe Internationaler Kommunisten an.

Im Februar 1933 wurde Marinus van der Lubbe nach Berlin eingeladen. Nach eigenen Angaben beging van der Lubbe am Abend des 25. Februar drei kleinere Brandstiftungen am Wohlfahrtsamt Neukölln, am Berliner Rathaus und am Berliner Schloss.

Nach eigenen Angaben von Marinus van der Lubbe kletterte er am 27. Februar auf einen kleinen Balkon rechts von der großen Freitreppe des Reichstagsgebäudes in Berlin, trat die Doppeltür zum Restaurant ein und legte mithilfe von vier Packungen Kohlenanzünder mehrere Brandherde im Gebäude. Er ließ sich im Bismarcksaal widerstandslos festnehmen. Van der Lubbe wurde der Brandstiftung beschuldigt, welche er in den darauf folgenden Verhören auch zugab. Hermann Göring setzte zur Aufklärung des Reichstagsbrandes eine Sonderkommission ein. Am 9. März 1933 wurde gegen Marinus van der Lubbe, den Vorsitzenden der Reichstagsfraktion der KPD Ernst Torgler sowie gegen drei bulgarische Kommunisten, darunter Georgi Dimitroff, Anklage erhoben.

Der Reichstagsbrandprozess fand vor dem 4. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig statt. Während des Prozesses beschleunigte sich van der Lubbes geistiger und körperlicher Verfall, während der Schlussplädoyers und der Urteilsverkündung schlief er ein.

Marinus van der Lubbe wurde am 23. Dezember 1933 wegen Hochverrats in Tateinheit mit vorsätzlicher Brandstiftung zum Tode verurteilt. Das Todesurteil gegen Marinus van der Lubbe wurde am 10. Januar 1934 in Leipzig mit dem Fallbeil vollstreckt. Marinus van der Lubbe wurde auf dem Leipziger Südfriedhof anonym beerdigt. Anlässlich des 90. Jahrestages der Hinrichtung von Marinus van der Lubbe am 10. Januar 2024 wurde eine neue Grab- und Gedenkanlage auf dem Südfriedhof eingeweiht. An seiner authentischen Grabstätte ergänzt jetzt eine Informationstafel den 2023 versetzten Gedenkstein.

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Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 23. Dez 2022 15:36, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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