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Leipziger Persönlichkeiten – Rudolf Hildebrand

Rudolf Hildebrand, Grabmedaillon von Carl Seffner

Rudolf Hildebrand, Grabmedaillon von Carl Seffner

Heinrich Rudolf Hildebrand wurde am 13. März 1824 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Schriftsetzers erhielt vor seiner Einschulung durch seinen Vater Privatunterricht in Latein und Französisch. Von 1829 bis 1836 lernte Hildebrand an der Naumannschen Schulanstalt, einer Privatschule für ärmere Bevölkerungsschichten in Naundorf. 1836 kam er an die Thomasschule zu Leipzig, an der er 1843 sein Abitur ablegte.

Ab 1843 besuchte Rudolf Hildebrand Vorlesungen in den Fächern Theologie und Philosophie an der Universität Leipzig und studierte von 1844 bis 1848 Klassische und Deutsche Philologie. Nach seinem Studium wurde Rudolf Hildebrand Korrektor und Übersetzer bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung in Leipzig, wirkte von 1848 bis 1868 als Lehrer für Deutsch, Latein, Altgriechisch, Geographie und Geschichte an der Thomasschule und lehrte zusätzlich an der Deutschen Buchhändlerschule in Leipzig.

Von 1852 bis 1890 arbeitete Hildebrand am Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm mit. 1856 wurde er mit der Gestaltung des Buchstaben K des fünften Bands beauftragt. Nach dem Tod von Wilhelm Grimm 1859 widmete sich Rudolf Hildebrand auch dem Buchstaben G des vierten Bands in der ersten Abteilung. Zusammen mit Karl Weigand aus Gießen wurde Hildebrand schließlich nach dem Tod von Jacob Grimm 1863 Herausgeber des Grimmschen Wörterbuches. Vor seiner fast vollkommenen Erblindung 1890 stellte Hildebrand seine Arbeit am Wörterbuch ein.

1867 gründete Rudolf Hildebrand den Germanistenzirkel „Vogelweide“ in Leipzig, 1868 wurde er außerordentlicher Professor für Deutsche Sprache und Deutsche Literatur an der Universität Leipzig. Rufe an die Universitäten Prag, Greifswald und Rostock lehnte er ab. 1868 wurde Hildebrand zum ordentlichen Professor für Neuere Deutsche Literatur und Sprache vom 16. bis 19. Jahrhundert ernannt und setzte in seiner Lehre insbesondere einen Schwerpunkt im Nibelungenlied, in Werken von Walther von der Vogelweide, Johann Wolfgang von Goethe, den Minnesang, dem Volkslied der deutschen Grammatik und Etymologie und der Wort- und Sprachforschung. Rudolf Hildebrand verlor mit zunehmendem Alter sein Sehvermögen und starb am 28. Oktober 1894 in Leipzig. In Connewitz ist die Hildebrandstraße nach ihm benannt.

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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Hildebrand_(Germanist)#/media/Datei:Rudolf_Hildebrand.jpg

Quelle:
www.wikipedia.de

Autor: Mirko Seidel am 29. Jan 2023 16:13, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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