Istanbul & Bosporus

Festungen und Paläste in Istanbul und am Bosporus

Hagia Sophia

Vor über 3.000 Jahren siedelten die Griechen am Bosporus und das nicht ohne Grund. Der Bosporus ist die Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer. Als Kaiser Konstantin die Hauptstadt des Römischen Reiches von Rom nach Byzanz verlegt geschah das wegen der strategisch günstigen Lage der Stadt an der Meerenge. Seit der Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1453 bis zum Ende des Osmanischen Reiches und der Gründung der Türkischen Republik 1922 war Istanbul das politische Zentrum. Heute ist Ankara die Hauptstadt der Türkei ist, Istanbul weiterhin ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum.

Kurze Geschichte der Stadt Istanbul

Um 660 v. Chr. Gründeten die Griechen Byzantion und machten die Stadt zu einem wichtigen Handelsplatz. 512 v. Chr. Eroberten die Perser die Stadt, 479 v. Chr. befreite der Spartaner Pausanias die Stadt. Eine Belagerung durch Philipp von Makedonien blieb erfolglos. Im 2. Jahrhundert v. Chr. besetzte das Römische Reich die östliche Mittelmeerregion. Byzantion verbündete sich als freie Stadt mit Rom.

330 gründet Kaiser Konstantin der Große Konstantinopel. Damit beginnt die Geschichte des Byzantinischen Reiches. Die Stadt wird Hauptstadt des Römischen Reiches. 1453 erobern die Türken die Stadt, das Ende des Byzantinischen Reiches war gekommen. 476 zerfiel das Weströmische Reich, während das Oströmische Reich bestehen blieb. Kaiser Justinian I. (527-565) konnte beide Teile letztmalig kurzzeitig vereinen.

Mit den Kreuzzügen, die 1095 begannen, geriet Konstantinopel immer mehr in Anhängigkeit fremder Mächte. 1203 wird die Stadt von den Kreuzfahrern eingenommen.

Vor 1300 hatten die Osmanen die Grenzen des Byzantinischen Reiches überschritten. 1422 wurde Konstantinopel von den Türken belagert und 1453 von Sultan Mehmet II. erobert. Die Stadt hieß von da an Istanbul, bekam diesen Namen aber erst 1930 offiziell verliehen. Das Ende des Byzantinischen Reiches war damit besiegelt und ein neues Reich entstand – das Osmanische Reich mit seiner neuen Hauptstadt Istanbul.

Die gescheiterte Belagerung Wiens unter Mehmet IV. 1683 leitete den allmählichen Untergang des Osmanischen Reiches ein. Weitere Kriege im 18. und 19. Jahrhundert folgten. Die Niederlage der mit dem Deutschen Reich verbündeten Osmanen im 1. Weltkrieg besiegelte das endgültige Aus des Osmanischen Reiches. 1919 bildete sich eine türkische Nationalbewegung unter Mustafa Kemal Atatürk, die die geplante Zerschlagung der Türkei verhinderten und 1923 die Türkische Republik ausriefen. Hauptstadt des neuen türkischen Staates wurde Ankara.

  1. Topkapi-Palast
  2. Seemauer
  3. Landmauer
  4. Tekfur-Palast
  5. Dolmabahce-Palast
  6. Ciragan Sarayi
  7. Palast in Bebek
  8. Rumeli Hisari (Europäische Burg)
  9. Kücüksu Kasri
    (Göksu Sarayi)
  10. Anadolu Hisari (Anatolisches Schloss)
  11. Sommerpalast des
    Wesirs Körprülü
  12. Yoroz Kalesi
    (Genueser Schloss)
  13. Yedikule (Sieben-Türme-Festung)
  14. Bukoleon-Palast

Festungen und Paläste in Istanbul und am Bosporus

1. Topkapi Sarayi (Topkapi-Palast)

Vier Jahrhunderte lang war der Topkapi-Palast das politische Zentrum des Osmanischen Reiches. Mehr als 5.000 Menschen lebten und arbeiteten einst in der Palast-Stadt. Topkapi bedeutet Kanonentor. Als der Palast nicht mehr den Repräsentationsansprüchen des Sultans Abdülmecit entsprach, zog er 1839 in den Dolmabahce-Palast um. Seit 1924 ist der Topkapi-Palast ein Museum.

Der Topkapi-Palast besteht aus vier Höfen und einem großen Park. Die gesamte Anlage ist von einer hohen Mauer mit Zinnenbekrönung umgeben.

Den ersten Hof erreicht man durch das Reichstor. In dem parkähnlich gestalteten Hof steht die Irenenkirche, die um 300 erbaut wurde.


Durch das Tor des Friedensgrußes gelangt man in den zweiten Hof. Hier befinden sich die Palastküche, eine kleine Moschee und der Kubbealti, der Eingang zum Harem.

Das Tor der Glückseligkeit führt in den dritten Hof, der als Hof der Palastschule galt. Dem Tor schließt sich der Audienzsaal des Sultans an. In den Gebäuden des dritten Hofes werden wertvolle Kunstgegenstände ausgestellt, darunter der Topkapi-Dolch und der Löffler-Diamant.

Der vierte Hof, der Tulpenhof, war ausschließlich dem Sultan und seinen engsten Vertrauten vorbehalten. Hier stehen mehrere Pavillons in einer Gartenanlage.

2. Seemauer

Die Seemauer schützte die Stadt einst vor Angriffen feindlicher Schiffe. Die Seemauer ist heute größtenteils überbaut oder zerstört. Von der ersten Befestigung der Stadt Byzantion im Bereich des heutigen Topkapi-Palastes ist nichts mehr erhalten. Unter Konstantin dem Großen und Theodosius II. wurde die Seemauer der wachsenden Stadt angepasst und verlängert. Die Seemauern umschloss die Halbinsel, auf der die Stadt liegt auf einer Länge von ca. 13 km. Einige Türme und Tore sind erhalten geblieben.

3. Landmauer

Deutlich besser erhalten ist die Landmauer, die unter Theodosius II. im 5. Jahrhundert errichtet wurde. Sie riegelt die offene Landseite der Stadt ab und hat eine Länge von 6,7 km. Die dreiteilige Konstruktion aus Graben, Vormauer und Hauptmauer galt als unzerstörbar. Sechs große Tore, die alle erhalten geblieben sind, führen in die Stadt.

4. Tekfur-Palast

Der Tekfur Palast, auch Prinzenpalast genannt, wurde im 11./12. Jahrhundert direkt an der Landmauer errichtet. Der dreistöckige Bau hat Rundbogenfenstern und Doppelarkaden. Nach dem Fall von Konstantinopel diente der Palast als Unterstand für die Menagerie des Sultans. Im 18. Jahrhundert befand sich hier eine Fayencenmanufaktur.

5. Dolmabahce-Palast

1843 beauftragte der Sultan Abdülmecit I. den Architekten Karabet Balyan und seinen Sohn Nikogos einen Palast als neuen Herrschaftssitz nach europäischem Vorbild zu bauen. Nach nur 10 Jahren Bauzeit war die monumentale Dreiflügelanlage mit 320 Räumen fertiggestellt. Kemal Mustafa Atatürk wohnte zeitweise in dem Palast und starb hier 1938. Der im Stil des Neobarock erbaute Palast erstreckt sich auf einer Länge von 600 m entlang des Bosporus. Ein hohes Prunktor schließt den Palastbereich ab. Die Gartenanlage wurden von dem deutschen Gartenbaumeister Sester gestaltet.

Ciragan Sarayi

Der einstige Palast beherbergt heute ein Luxushotel.

7. Palast in Bebek

8. Rumeli Hisari (Europäische Burg)

Mehmet der Eroberer ließ 1451-1452 an der schmalsten Stelle des Bosporus die Festung Rumeli Hisari errichten. Gemeinsam mit ihrer auf der asiatischen Seite liegenden Zwillingsfestung Anadolu Hisari sollte der Bosporus kontrolliert werden.
Rumeli Hisari ist die mächtigste Festung am Bosporus. Drei große und 13 kleine Türme, mehrere Tore und eine bis zu 7 m dicke Wehrmauer schützen die Anlage.

9. Kücüksu Kasri (Göksu Sarayi)

Der Architekt Nikogos Baylan errichtete den Palast 1856-1857 für Sultan Abdülmecit I.

10. Anadolu Hisari (Anatolisches Schloss)

Die auch Schönes Schloss genannte Festung wurde 1395 als Vorposten gegen Byzanz von Beyazit I. errichtet.

11. Sommerpalast des Wesirs Körprülü

Der Palast wurde im 17. Jahrhundert auf Pfählen errichtet.

12. Yoroz Kalesi (Genueser Schloss)

Zusammen mit der gegenüberliegenden Festung Rumeli Kavagi diente die Festung der Überwachung des Bosporus kurz vor der Mündung ins Schwarze Meer.

13. Yedikule (Sieben-Türme-Festung)

Am südlichen Ende der Theodosianischen Landmauer errichteten die Osmanen die Festung Yedikule (Sieben Türme). Die Festung ist an die Landmauer angebaut. Drei große Türme prägen die Stadtseite. Die Landseite wird von der mächtigen Konstruktion des Goldenen Tores mit zwei flankierenden Pylonen geprägt.

13. Bukoleon-Palast

Seinen Namen erhielt der Bukoleon-Palast am Ufer des Marmarameers, der vermutlich nach Ende des 6. Jahrhunderts unter Justinian I. erbaut wurde, von Statuen von Stieren und Löwen. Kaiser Theophilos baute den Palast um und fügte eine repräsentative Fassade an der Seemauer hinzu.

Im Jahr 1204 wurde der Bukoleon-Palast bei der Belagerung von Konstantinopel während des Vierten Kreuzzugs von Bonifatius I., dem Grafen von Montferrat, eingenommen. Nach der Rückeroberung der Stadt durch Michael VIII. Palaiologos wurde der Palast aufgegeben. Die Überreste des Palastes wurden 1873 weiter zerstört, um Platz für eine Bahnlinie zu schaffen. Später vernichteten mehrere Großbrände sowie weitere Bautätigkeiten den Bukoleon-Palast fast völlig.

  1. Topkapi-Palast
  2. Seemauer
  3. Landmauer
  4. Tekfur-Palast
  5. Dolmabahce-Palast
  6. Ciragan Sarayi
  7. Palast in Bebek
  8. Rumeli Hisari (Europäische Burg)
  9. Kücüksu Kasri
    (Göksu Sarayi)
  10. Anadolu Hisari (Anatolisches Schloss)
  11. Sommerpalast des
    Wesirs Körprülü
  12. Yoroz Kalesi
    (Genueser Schloss)
  13. Yedikule (Sieben-Türme-Festung)
  14. Bukoleon-Palast

Quelle: Istanbul, Baedeker Allianz-Reiseführer, Verlag Karl Baedeker GmbH, Ostfildern, 12. Auflage, 2011

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Autor: Mirko Seidel am 12. Feb 2014 09:14, Rubrik: Istanbul & Bosporus, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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