Burgen in Kilikien
Burgen in Kilikien (Türkei)
Burgenexkursion nach Kilikien
Im Herbst 2010 brach eine Gruppe von Burgenfreunden in den Süden der Türkei auf. Ziel war die Region Kilikien. Kilikien war über viele Jahrhunderte ein Schmelztiegel der Kulturen, umkämpft und unter ständig wechselnden Herrschaften. Im Mittelalter entstand in Kilikien eine beeindruckende Burgenlandschaft. Sie zu erkunden, war das Ziel der Exkursion.Kurze Geschichte Kilikiens
Kilikien ist eine Region im Süden der Türkei. Der Name Kilikien wird erstmals 858 v. Chr. in assyrischen Quellen genannt. Bezeichnet wurde damals nur der von den Griechen zuerst aufgesuchte gebirgige Teil. Die historische Landschaft Kilikien an der Südküste Kleinasiens reicht im Westen bis Korakesion bzw. zum Fluss Melas, im Osten bis zum Amanosgebirge. Im Norden bildet der Tauros eine nur an wenigen Stellen passierbare Grenze. Der westliche, gebirgige Teil wird als „Raues Kilikien“ bezeichnet, der östliche, von den Schwemmebenen der Flüsse Kydnos, Saros und Pyramos geprägte Teil, als „Ebene Kilikien“.
Die römische Provinz Kilikien wechselte seit ihrer Gründung im Jahr 102 v. Chr. mehrfach ihre Grenzen und erlosch zwischenzeitlich ganz. Erst Vespasianus richtet 72 n. Chr. die Provinz Cilicia mit der Hauptstadt Tarsos wieder ein.
Schon in vorhellenistischer Zeit siedelten Griechen in Kilikien. In hellenistischer Zeit gehört Kilikien hauptsächlich zum Seleukidenreich. In späthellenistischer Zeit gewannen zeitweise lokale und regionale Gewalten im Streit um die Herrschaft im Seleukidenreich an Bedeutung.
Die römische Zeit beginnt in der Provinz Asia mit dem Jahr 133 v. Chr. und dem Testament des letzten Königs von Pergamon – Attalos III. –, durch das er sein Reich den Römern vermachte. Kilikien kam erst um 102 v. Chr. Zum Römischen Reich.
Quelle:www.Kilikien.de
Im 7. Jahrhundert wurde Kilikien von den Arabern angegriffen. Nach der Schlacht am Yarmuk befahl der byzantinische Kaiser Herakleios Kilikien zu verwüsten und seine Festungen zu schleifen.
Im 10. Jahrhundert erstarkte das Byzantinische Reich. Weite Teile Armeniens und Syriens wurden erobert und 965 war die Eroberung Kilikiens mit der Einnahme von Tarsos abgeschlossen. Somit begann die armenische Einwanderung nach Kilikien. 1048 drangen Seldschuken erstmals in das byzantinische Reich ein.
1197 näherten sich Kreuzfahrer der Region, eroberten Tarsos. Die armenischen Fürsten verbündeten sich mit den Franken gegen die Byzantiner. Kaiser Johannes II. brachte Kilikien 1137 wieder unter die Herrschaft der Byzantiner.
1243 besiegten die Mongolen die Seldschuken und übernahmen die Macht in Anatolien.
Quelle: Bureau für Kulturgeschichte Hans-Joachim Kühn, Saarbrücken
Kilikien war über Jahrhunderte die Schnittstelle verschiedener Kulturen und Machteinflüsse. Byzantiner, Seldschuken und Armenier kämpften um die Vorherrschaft, für die Kreuzritter war Kilikien das Tor ins Heilige Land. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Kilikien eine eindrucksvolle Burgenlandschaft aufzuweisen hat.
- Gülekkale
- Lampron
- Sinap Kalesi
- Yilanli Kale (Schlangenburg)
- Tumlu
- Sis Kalesi
- Anavarza
- Amuda
- Babaoglan Kalesi
- Haruniye
- Cardakkale
- Bodrumkale
- Silifke Kalesi, Camardesium
- Anamur, Mamure Kalesi
- Korykos Krzkalesi
- Bagras Kalesi
- Cursat Kozkalesi
- Antakya
- Trapezak
- Toprakkale
- Gökvelioglu Kalesi
Burgenexkursion durch Kilikien
Im Türkischen bedeutet die Endung -kale Burg während das Wort Kalesi „Burg von …“ bedeutet.
1. Gülekkale
2. Lampron
Die älteste bekannte Anlage stammt aus byzantinischer Zeit. 1171 bis 1172 wurde die Burg von den Rubeniden belagert. Wann die Burg an die Mameluken fiel, ist unbekannt.
Quelle: www.wikipedia.de
3. Sinap Kalesi
4. Yilanli Kale (Schlangenburg)
Der mittelalterliche Name der Burg ist nicht überliefert. Den Namen Schlangenburg erhielt sie erst in jüngerer Zeit. Yilanliu Kalesi war vermutlich eine Königs- oder Militärordensburg. Ihr Baustil kennzeichnet sie als armenische Burg. Erbaut wurde sie vermutlich von Leo II. (1186-1219).
Quelle: R. Fedden und J. Thomson: Kreuzfahrerburgen im Heiligen Land, Brockhausverlag Wiesbaden, 1959
5. Tumlu
Über die Burg Tumlu gibt es nur wenige urkundliche Belege. Architekturdetails und das Mauerwerk weisen jedoch darauf hin, dass die Burg von den Armeniern erbaut wurde. Trotz ihrer exponierten Lage auf einem Felsen ist die Burg Tumlu von starken Mauern umgeben.
Quelle: www.dickemauern.de
6. Sis Kalesi
Über der Stadt Kozan erhebt sich die Burg Sis Kalesi. Die heutige Anlage wurde von den Armeniern errichtet, geht aber auf ältere Befestigungen zurück, was assyrische, persische und römische Inschriften belegen. Die langgestreckte, asymmetrische Burganlage gliedert sich in zwei Teile, verbunden durch eine schmale Felsverbindung.
Quelle: nach www.seyahat.buneki.org/Kozan_Kalesi
7. Anavarza
Der Burgberg von Anavarza war bereits in prähistorischer Zeit besiedelt. Die Stadt ist durch Münzprägungen seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. belegt. Die Siedlung erhielt 19 v. Chr. von Kaiser Augustus die Stadtrechte und wurde kurz darauf in das römische Reich eingegliedert.
Nach der Zerstörung Im 4. Jahrhundert wurde Anavarza unter Theodosius II. Hauptstadt der Provinz Cilicia Secunda.
Nachdem die Stadt an die Armenier gefallen war, wurde sie unter Johannes II. Komnenos zwischen 1137 und 1144 erobert. Sie war bis 1184 Hauptstadt von Kleinarmenien, bevor Tarsus Hauptstadt wurde.
Quelle: www.Wikipedia.de
8. Amuda
Die Burg Amuda liegt auf einem Felskegel, der sich etwa 40 Meter über der Ebene erhebt. Unterhalb der Burg kreuzten sich bereits im Altertum die von Norden über den Antitaurus nach Syrien führenden Straßen mit denjenigen, die Kilikien mit Ostanatolien verbanden. Wann und von wem die Festung erbaut wurde, ist nicht bekannt. Sie wurde 1145 von Thoros II., Herrscher des Armenischen Königreichs von Kilikien, erobert. 1211/12 übereignete Leo II. die Burg anlässlich eines Besuchs Hermanns von Salza dem Deutschen Orden, der sie weiter ausbaute. 1266 wurde Amuda von den Mameluken unter Sultan Baibars I. erobert und geplündert.
Quelle: www.wikipedia.de
9. Babaoglan Kalesi
10. Haruniye
11. Cardakkale
Die Burg Cardakkale mit ihrem sehr regelmäßigen Grundriss besitzt zwei Rundtürme, was in der Region eher selten anzutreffen ist. Vermutlich wurde die Burg in einer Bauphase errichtet. Unüblich ist auch die sehr hochgelegene Zisterne Die Burg ist überwiegend noch byzantinisch und weist kaum Überformungen durch die Armenier auf. Lediglich die Kapelle ist armenischen Ursprungs.
Quelle: www.dickemauern.de
12. Bodrumkale
Das Kastell St. Peter ist das Wahrzeichen der türkischen Küstenstadt Bodrum. Erbaut wurde sie von Kreuzrittern des Johanniter-Ordens im 15. Jahrhundert. Nachdem sie von den Kreuzrittern verlassen wurde, verfiel die Burg.
Quelle: www.franks-travelbox.com
13. Silifke Kalesi, Camardesium
Die Burg über der Stadt Silifke steht auf einem nach allen Seiten steil abfallenden Hügel. Die Burganlage stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert und ist seit Ende des 12. Jahrhunderts fest in armenischer Hand. 1210-1226 wird die Burg dem Johanniter-Orden von Kaiser Leo II. als Lehen übertragen. Er verkauft die Burg an die Armenier, die sie weiter ausbauen. Seit dem 15. Jahrhundert gehört sie zum Osmanischen Reich und wird durch eine Pulverexplosion stark zerstört.
Quelle: Wolfgang Müller-Wiener: Burgen der Kreuzritter im Heiligen Land, auf Zypern und in der Ägäis
14. Anamur, Mamure Kalesi
Die Burg Anamur wurde an einem schon von den Römern und Byzantinern befestigten Platz im 13. Jahrhundert errichtet. Lange Zeit gehörte sie den fränkischen Königen von Zypern, fiel dann an die Seldschuken bis sie 1469 an das Osmanische Reich kam.
Quelle: Walter Hotz: Die Mittelmeerküsten Anatoliens, Handbuch der Kunstdenkmäler, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1989
Mamure Kalesi gehört zu den eindrucksvollsten Burgen in Kilikien. Auf ca. 20.000 m² ist die Burg in drei Abschnitte gegliedert. 39 Türme, Zisternen, ein Badehaus und eine Moschee zeugen von der Bedeutung der Anlage.
Quelle: Vehbi Uysal und Kulay Alan: Anemurium und die Mamure-Festung, Alanya, Elegn Turizm, 1986
15. Korykos Krzkalesi
Anlässlich eines Kriegszuges des byzantinischen Admirals Eustathios 1100-1104 gegen die Armenier wurde das Kastell angelegt. Ende des 12. / Anfang des 13. Jahrhunderts fiel die Burg an die Armenier. Nach dem Zerfall des kleinarmenischen Reiches 1361 rufen die Einwohner der Stadt die fränkischen Könige von Zypern gegen die Bedrohung durch die Türken zu Hilfe. 1482 fällt sie in osmanischen Besitz. Stadt und Burg verlieren in der frühen Neuzeit an Bedeutung und verfallen.
Quelle: Wolfgang Müller-Wiener: Burgen der Kreuzritter im Heiligen Land, auf Zypern und in der Ägäis. München, Berlin, Deutscher Kunstverlag, 1966
16. Bagras Kalesi
17. Cursat Kozkalesi
Kozkalesi, zu Deutsch Walnussburg, wurde von Kreuzrittern erbaut. Die Burg wird erstmals 1133 erwähnt, als König Fulko von Jerusalem, damaliger Regent im Fürstentum Antiochia, die Burg eroberte. Als die Region von Antiochia wiederholt das Ziel türkischer Einfälle wurde, wurden die Befestigungsanlagen von Cursat 1256 massiv ausgebaut. Die Burg hielt einer ersten Belagerung durch die Truppen des Mameluken-Sultans Baibars 1267/68 stand.
Quelle: www.wikipedia.de
18. Antakya
Auf einem Felsplateau über der Stadt befinden sich die Ruinen einer Zitadelle aus dem 11. Jahrhundert, die später weiter ausgebaut wurde. Heute haben sich nur geringe Reste der Befestigungsanlage erhalten, da nach einer Belagerung durch die Ägypter 1830-1840 große Teile der Mauern geschleift wurden.
Quelle: www.vaybee.de
19. Trapezak
20. Toprakkale
Die Burg Toprakkale liegt strategisch günstig an der Gabelung der Straßen nach Antiochia (Antakya) und Edessa (Urfa). Der Ort war vermutlich bereits früh befestigt. Die Grenzfestung des Fürstentums Antiochia gelangte 1132/1133 an die Armenier und 1158 an das Byzantinische Reich. Die Armenier besetzen die Burg erneut und verlieren sie erneut an die Byzantiner. Spätestens 1194 ist sie als fränkisches Lehen wieder in armenischer Hand. Nach mehreren Kämpfen und Belagerungen bleibt die Burg 1137 in den Händen der Mameluken und wird zerstört.
Quelle: Walter Hotz: Die Mittelmeerküsten Anatoliens, Handbuch der Kunstdenkmäler, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1989
21. Gökvelioglu Kalesi
Die Burg ist in zwei Perioden entstanden. Die zweite Bauphase lässt sich in das frühe 13. Jahrhundert einordnen. Die Datierung der ersten Periode ist dagegen schwierig. 1337 wird die Burg zusammen mit anderen an die Mameluken ausgeliefert. Der mamelukische Name ist nicht bekannt, ebenso wenig die weitere Geschichte des Bauwerks.
Die Burganlage besteht aus einer Ober- und einer Unterburg. Eine Besonderheit ist, dass zwischen den beiden Burgteilen ein Höhenunterschied von etwa 80 Metern und eine steil abfallende Felswand liegen.
Quelle: www.wikipedia.sde
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- Anamur, Mamure Kalesi
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- Bagras Kalesi
- Cursat Kozkalesi
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- Trapezak
- Toprakkale
- Gökvelioglu Kalesi
Autor: Mirko Seidel am 10. Feb 2014 10:24, Rubrik: Burgen in Kilikien, Türkei, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,