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Leipziger Persönlichkeiten – Anton Philipp Reclam

Anton Philipp Reclam

Anton Philipp Reclam

Anton Philipp Reclam wurde am 28. Juni 1807 in Leipzig geboren. Seine Familie evangelisch reformierten Glaubens war aus Savoyen über Genf nach Berlin gekommen. Reclams Vater Carl Heinrich Reclam betrieb seit 1802 in Leipzig eine Buchhandlung und einen Verlag.

1828 erwarb Anton Philipp Reclam in Leipzig das „Literarische Museum“, eine Leihbibliothek und Lesehalle und schloss einen Verlag an. Seit 1837 firmierte er als „Philipp Reclam jun.“. Seine antirestaurativen, antihabsburgischen Schriften führten 1846 zu einem Verbot seines Verlages in Österreich. Reclam gab nach der Revolution 1848 Liedersammlungen, Klavierauszüge von Opern, Bibelausgaben, antike Klassiker und Wörterbücher heraus. In seiner 1839 gegründeten Druckerei nutzte Reclam fortschrittlichste Techniken, um eine auflagenstarke und kostengünstige Buchproduktion zu ermöglichen.

Die Neuregelung des Urheberrechts im Deutschen Bund 1867 war für Anton Philipp Reclam willkommener Anlass für den Nachdruck deutscher Klassiker. Reclam gründete die „Universal-Bibliothek“ und versprach „ein Erscheinen sämtlicher classischer Werke unserer Literatur“, dazu „die besten Werke fremder und todter Literaturen … in guten deutschen Übersetzungen“ und auch Werke, „die sich einer allgemeinen Beliebtheit erfreuen“.

Anton Philipp Reclam starb am 5. Januar 1896 in Leipzig und wurde auf dem Neuen Johannisfriedhof beigesetzt. Sein Sarkophag befindet sich heute auf dem Alten Johannisfriedhof.
Bis zum Tod von Anton Philipp Reclam umfasst die Universal-Bibliothek 3.470 „Nummern“, 1945 erschien die „Nummer“ 7610. Die Reclamstraße in Neustadt-Neuschönefeld erinnert an ihn und seine Familie.

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Bildquelle: Von User:AndreasPraefcke – Source: Mark Lehmstedt: Geschichte des deutschen Buchwesens in Bildern. Geschichte des deutschen Buchwesens, S. 8809 [1], Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=793776

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 13. Sep 2022 13:31, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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