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Leipziger Persönlichkeiten – Frank Schöbel

Frank Schöbel bei einer Autogrammstunde in Berlin, 1980

Frank Schöbel bei einer Autogrammstunde in Berlin, 1980

Frank-Lothar Schöbel wurde am 11. Dezember 1942 in Leipzig geboren. Der jüngere zweite Sohn der Opernsängerin Käthe Brinkmann und des Juristen Johannes Schöbel besuchte als Siebenjähriger den Vorbereitungslehrgang für den Thomanerchor in Leipzig, trat in den Chor jedoch nicht ein – sein Interesse galt eher der Popmusik.

Schöbel absolvierte eine Lehre zum Mechaniker. Seine musikalische Karriere begann im Erich-Weinert-Ensemble der Nationalen Volksarmee. In den 1960er Jahren beschloss Frank Schöbel, seinen Lebensunterhalt mit Musik zu verdienen. Zwischen 1965 und 1973 spielte Schöbel in vier DEFA-Musikfilmen mit, darunter „Heißer Sommer“, der zum Kultfilm wurde. Frank Schöbel gewann zusammen mit seiner ersten Ehefrau Chris Doerk zweimal als Musiker-Duett Chris und Frank den Schlagerwettbewerb der DDR.

Ab 1971 war Frank Schöbel auch als Moderator tätig in „Franks Beatkiste“, der ersten Rockmusik-Wertungssendung im Radio auf dem Deutschland-Sender. Im Januar 1972 war Schöbel Gast in der allerersten Ausgabe der Samstagabendshow „Ein Kessel Buntes“ und moderierte diese Sendung später einmalig im September 1980.

1971 hatte Frank Schöbel mit dem Schlager „Wie ein Stern“ seinen ersten großen Erfolg in ganz Deutschland. In der DDR wurden 400.000 Platten verkauft, in der BRD 150.000 Singles. Schöbel wurde daraufhin vom NDR in die Sendung „Musik aus Studio B“ eingeladen und hatte als erster DDR-Schlagersänger Auftritte in der Bundesrepublik Deutschland. Die vom Komponisten Arndt Bause geschriebenen Titel „Gold in deinen Augen“, und „Ich geh‘ vom Nordpol zum Südpol“ wurden Hits.

Bei der Eröffnungsfeier der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik Deutschland trat Frank Schöbel als Repräsentant der DDR im Waldstadion in Frankfurt am Main auf. Für die Fußball-Weltmeisterschaft nahm die Nationalmannschaft der DDR 1974 die Fußball-Hymne „Ja, der Fußball ist rund wie die Welt“ gemeinsam mit Schöbel auf. 1975 veröffentlichte Frank Schöbel mit „Komm wir malen eine Sonne“ sein erstes Kinderalbum.

1985 nahmen Frank Schöbel, seine zweite Frau Aurora Lacasa und deren beiden Töchter Dominique und Odette die Platte „Weihnachten in Familie“ auf, die als der meistverkaufte Tonträger der DDR-Plattenlabels Amiga gilt. Zur Platte entstand eine gleichnamige Fernsehsendung, die am 24. Dezember 1985 im Fernsehen der DDR ausgestrahlt wurde.

Im März 1984 erschien Frank Schöbels Musikprojekt „Alt wie die Welt“. Schöbel gelang es, alle 420 Gesangskünstler der DDR zu versammeln, die über einen Berufsausweis verfügten – ein bislang ungekrönter Weltrekord.

Zwischen 1971 und 1986 wurde Frank Schöbel zehn Mal vom Publikum zum Fernsehliebling gewählt. Am 31. Dezember 1991 stand Schöbel für die letzte Sendung des Deutschen Fernsehfunks vor der Kamera, gemeinsam mit Herbert Köfer. 1995 erhielt Frank Schöbel als erster Sänger die Goldene Henne.

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Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 183-W0115-047 / Hartmut Reiche Beschreibung deutscher Fotojournalist und Fotograf Normdatei : Q110733560 / CC-BY-SA 3.0

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Autor: Mirko Seidel am 4. Dez 2022 16:47, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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