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Leipziger Persönlichkeiten – Hope Bridges Adams Lehmann

Hope Bridges Adams Lehmann

Hope Bridges Adams Lehmann

Hope Bridges Adams Lehmann wurde am 17. Dezember 1855 in Halliford bei London als Hope Bridges Adams Walther geboren. Nach dem Tod des Vaters ließ sich Hope Bridges Adams Lehmann mit ihrer Mutter zunächst in Dresden nieder, ihre dort erlernten Kenntnisse als Lehrerin wendete sie nie an.

Zum Wintersemester 1876/77 schrieb sie sich als Gasthörerin an der Universität Leipzig ein, da ein Studium für Frauen im Deutschen Reich damals nicht anders möglich war. Die verbreitete Meinung lautete, dass Frauen lieber Krankenpflegerin, Heilgehilfin oder allenfalls Hebamme werden sollten. Während der Vorlesungen trug Hope Adams Männerkleidung und einen Kurzhaarschnitt, um weniger aufzufallen. Bridges Adams wurde von ihren Kommilitonen gemobbt, fand z.B. ihren Hut mit Gips befüllt. Hope Bridges Adams lernte Clara Zetkin in Leipzig kennen und besuchte in Leipzig und Dresden Veranstaltungen von August Bebel und anderen Sozialisten.

Zum Physikum wurde Hope Bridges Adams zunächst nicht zugelassen. Ihr Protest führte dazu, dass man ihr erlaubte, die Prüfung abzulegen, ihr Abschluss wurde aber nicht anerkannt. Sie durfte weiter studieren und auch in die Klinik. Trotzdem Hope Bridges Adams genauso hart arbeitete, wie ihre männlichen Kollegen, wurde sie zum Staatsexamen nicht zugelassen.

1880 schloss Hope Bridges Adams Lehmann in Leipzig als erste Frau in Deutschland ihr Medizinstudium mit einem Staatsexamen ab. Der Abschluss in Leipzig wurde allerdings offiziell nicht anerkannt. Sie promovierte in Bern und 1881 wurde ihr in Dublin die britische Approbation erteilt. Erst 1904 erhielt Bridges Adams nachträglich durch Bundesratsbeschluss die Approbation und die Berechtigung zur Führung des Doktorgrades.

Im Juni 1881 zog Bridges Adams nach Frankfurt am Main, arbeitete als praktische Ärztin und heiratete ihren Leipziger Kommilitonen Otto Walther. Zusammen mit ihrem Ehemann führte sie bis 1886 eine Praxis. Nach der Scheidung von Otto Walther heiratete sie Carl Lehmann und arbeitete in dessen Praxis in München. Hope Bridges Adams Lehmann war eine der ersten Frauen, die in München ein Auto chauffierten. Politisch war sie als aktive Sozialdemokratin und Friedensaktivistin engagiert und trat für die Gleichberechtigung der Frauen ein, pflegte Kontakte u.a. zu Lenin sowie zur Münchner Frauenbewegung und hatte ein enges freundschaftliches Verhältnis zu Clara Zetkin.

Hope Bridges Adams Lehmann starb am 10. Oktober 1916 in München. Der Adamsweg in Probstheida ist nach ihr benannt.

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Bildquelle: Von Autor/-in unbekannt – Prof. Dr. Marita Krauss, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9893649

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 8. Dez 2022 13:56, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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