Januar 2023
Leipziger Persönlichkeiten – Theodor Oelckers
Hermann Theodor Oelckers wurde am 21. Juni 1816 in Leipzig geboren. Über seine Jugend ist nichts bekannt. Nachdem dem Abitur studierte Oelckers 1837 Medizin an der Universität Leipzig. Seit 1839 war er als Schriftsteller und Übersetzer tätig. Zu Oelckers ersten Veröffentlichungen gehörten die Übersetzungen von drei Dramen Shakespeares 1839.Aufsehen erregte Theodor Oelckers 1844 mit seinem Buch „Die Bewegung des Socialismus und Communismus“, dass in Bayern und vermutlich auch in Sachsen verboten wurde.
1844 gehörte Theodor Oelckers zum Kreis von Leipziger Intellektuellen um den Komponisten Robert Schumann, die sich regelmäßig im Haus „Zum Arabischen Coffeebaum“ trafen.
Leipziger Persönlichkeiten – Friedrich Bosse
Heinrich Christoph Friedrich Bosse wurde am 14. Januar 1848 in Hessen als Sohn eines Stellmachers geboren. Er besuchte die Baugewerkschule in Holzminden und erlernte dann das Malerhandwerk. 1874 ließ sich Bosse als Malermeister in Leipzig nieder. Über den 1865 von August Bebel gegründeten Leipziger Arbeiterbildungsverein kam Friedrich Bosse zur SPD.Der Leipziger Arbeiterbildungsverein wurde nach dem Erlass des Bismarckschen Ausnahmegesetzes gegen die Sozialdemokratie Ende 1878 als einer der ersten Arbeitervereine verboten und aufgelöst. 1879 wurde ein neuer sozialdemokratischer Verein gegründet, der sich als unpolitischer „Fortbildungsverein für Arbeiter“ tarnte. Friedrich Bosse wurde zunächst zum zweiten Vorsitzenden gewählt. 1881 wurde der Belagerungszustand über Leipzig verhängt und viele Sozialdemokraten ausgewiesen. Friedrich übernahm das Amt des ersten Vorsitzenden.
Leipziger Persönlichkeiten – Hope Bridges Adams Lehmann
Hope Bridges Adams Lehmann wurde am 17. Dezember 1855 in Halliford bei London als Hope Bridges Adams Walther geboren. Nach dem Tod des Vaters ließ sich Hope Bridges Adams Lehmann mit ihrer Mutter zunächst in Dresden nieder, ihre dort erlernten Kenntnisse als Lehrerin wendete sie nie an.Zum Wintersemester 1876/77 schrieb sie sich als Gasthörerin an der Universität Leipzig ein, da ein Studium für Frauen im Deutschen Reich damals nicht anders möglich war. Die verbreitete Meinung lautete, dass Frauen lieber Krankenpflegerin, Heilgehilfin oder allenfalls Hebamme werden sollten. Während der Vorlesungen trug Hope Adams Männerkleidung und einen Kurzhaarschnitt, um weniger aufzufallen. Bridges Adams wurde von ihren Kommilitonen gemobbt, fand z.B. ihren Hut mit Gips befüllt. Hope Bridges Adams lernte Clara Zetkin in Leipzig kennen und besuchte in Leipzig und Dresden Veranstaltungen von August Bebel und anderen Sozialisten.
Leipziger Persönlichkeiten – Julius Motteler
Julius Motteler wurde am 18. Juni 1838 in Esslingen am Neckar geboren. Nach seiner Schulzeit in Esslingen lernte er Tuchmacher, Buckskinweber und Kaufmann und arbeitete zunächst als Buchhalter und Werkführer in Augsburg. 1859 bis 1867 war Motteler Buchhalter und Disponent bei der „Vigonespinnerei Wolf & Kirsten“ in Crimmitschau.1860 trat Julius Motteler dem liberalen Deutschen Nationalverein bei und war 1863 an der Gründung eines Arbeiterbildungsvereins in Crimmitschau beteiligt. Die Gründung löste eine Bewegung in ganz Deutschland aus. Im 1863 gegründeten Verband Deutscher Arbeitervereine betrieb Motteler die Trennung von der liberalen „Bourgeoisie“. Er trat für das von Karl Marx ausgearbeitete Programm der Ersten Internationale als programmatische Grundlage ein. 1866 war Julius Motteler Mitbegründer der Sächsischen Volkspartei, 1867 war er Mitgründer des Crimmitschauer Republikanischen Volksvereins. Motteler war maßgeblich an der Entsendung von Arbeitervertretern in den Reichstag des Norddeutschen Bundes beteiligt. 1869 nahm Julius Motteler zusammen mit August Bebel an der Gründung der SDAP in Eisenach teil und gründete kurz danach eine Ortsgruppe in Crimmitschau.
Leipziger Persönlichkeiten – Franz Mehring
Franz Erdmann Mehring wurde am 27. Februar 1846 in Schlawe in Pommern geboren. Der Sohn eines ehemaligen Offiziers und höheren Steuerbeamten besuchte das Gymnasium in Greifenberg und studierte 1866 bis 1868 Klassische Philologie an der Universität Leipzig und bis zur Zwangsexmatrikulation 1870 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. In Leipzig gehörte Mehring zeitweise der Leipziger Burschenschaft Dresdensia an.Franz Mehring war zunächst bürgerlicher Demokrat, seit 1870 arbeitete er für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen. In Berlin arbeitete er zunächst in der Redaktion der demokratischen Tageszeitung „Die Zukunft“.
1867 traf Franz Mehring in Berlin auf August Bebel und Wilhelm Liebknecht, wandte sich unter dem Eindruck des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 vorübergehend von den Demokraten ab und dem nationalliberalen Lager zu, kehrte aber in den folgenden Jahren zu seinen demokratischen Positionen zurück.
Leipziger Persönlichkeiten – Wilhelm Liebknecht
Wilhelm Philipp Martin Christian Ludwig Liebknecht wurde am 29. März 1826 in Gießen geboren. Liebknecht beteiligte sich radikaldemokratischer Revolutionär aktiv an den Revolutionen von 1848/49.Nach der Niederschlagung der Aufstände lebte Wilhelm Liebknecht von 1849 bis 1862 im Exil, zunächst in der Schweiz und ab 1850 in England. In England stand er in engem Kontakt zu Karl Marx und Friedrich Engels. Zurück in Deutschland trat Liebknecht 1863 dem Allgemeinen deutschen Arbeiterverein bei und wurde einer der profiliertesten sozialistischen Politiker im Reichstag und Kontrahent des Reichskanzlers Otto von Bismarck.
Leipziger Persönlichkeiten – Auguste Schmidt
Friederike Wilhelmine Auguste Schmidt wurde am 3. August 1833 in Breslau als Tochter eines preußischen Artilleriehauptmanns geboren. Der Vater ermöglichte ihr und ihren beiden Schwestern eine gute Berufsausbildung.Auguste Schmidt besuchte in Posen ein Lehrerinnenseminar und arbeitete im Alter von 17 Jahren zunächst als Lehrerin in Posen und später an einer Privatschule in Oberschlesien. Danach erhielt Schmidt an der Städtischen Höheren Magdalenenschule in Breslau eine Anstellung als einzige wissenschaftliche Lehrerin. 1861 kam Auguste Schmidt nach Leipzig, wo sie 1862 eine Anstellung als Lehrerin für Literatur und Geschichte an der von Ottilie von Steyber gegründeten privaten Mädchenschule fand. Von 1870 bis 1892 leitete sie das Steybersche Institut, zu ihren Schülerinnen gehörte Clara Zetkin. Auguste Schmidt lebte mit ihren verwitweten Schwestern zusammen, die sie bei ihrer pädagogischen Arbeit unterstützten.
Gedenktafel für den Hochverratsprozess gegen August Bebel und Wilhelm Liebknecht in Leipzig (Zentrum-Süd, Stadt Leipzig)
Das Zentrum-Süd ist ein Ortsteil der Großstadt Leipzig im Nordwesten des Freistaats Sachsen. Leipzig liegt an der Weißen Elster, der Pleiße, der Parthe und der Luppe. Das Zentrum-Süd schließt sich südlich und südwestlich an die Innenstadt von Leipzig an zwischen dem Neuen Rathaus, dem Südplatz, dem Elsterflutbett und dem Bayrischen Bahnhof. weiterlesen »
Leipziger Persönlichkeiten – August Bebel
Ferdinand August Bebel wurde am 22. Februar 1840 in Deutz bei Köln geboren. Als einer der Begründer der deutschen Sozialdemokratie gilt Bebel bis heute als eine der herausragenden historischen Persönlichkeiten.Bebel kam in ärmlichen Verhältnissen als Sohn des eines Unteroffiziers in den Kasematten der Festung Deutz zur Welt. Sein Vater starb bereits 1844. Seine Mutter heiratete dessen Zwillingsbruder, der jedoch nach zwei Jahren ebenfalls starb. 1853 starb seine Mutter. Seinen Plan eines Bergbaustudiums musste August Bebel wegen der schwierigen finanziellen Verhältnisse aufgeben. Von 1854 bis 1857 lernte er in Wetzlar das Drechslerhandwerk.
1860 kam August Bebel nach Leipzig. Wegen der schlechten Verköstigung in der Werkstatt, in der er Arbeit gefunden hatte, gelang es Bebel, die anderen Gesellen zum Protest aufzurufen. Leipzig war um 1860 ein Schwerpunkt des Vereinswesens der Arbeiter und Handwerker. Im Februar 1861 wurde auf Anregung der Polytechnischen Gesellschaft und einiger Liberaler der Gewerbliche Bildungsverein gegründet, dem Bebel im selben Jahr beitrat. 1862 war Bebel zweiter und von 1865 bis 1872 erster Vorsitzender des Gewerblichen Bildungsvereins.
Gedenktafel für August Bebel in Leipzig (Zentrum-Nordwest, Waldstraßenviertel, Stadt Leipzig)
Das Zentrum-Nordwest ist ein Ortsteil der Großstadt Leipzig im Nordwesten des Freistaaats Sachsen. Leipzig liegt an der Weißen Elster, der Pleiße, der Parthe und der Luppe. Das Zentrum-Nordwest schließt sich nordwestlich an die Innenstadt von Leipzig an zwischen dem Richard-Wagner-Platz, dem Elsterbecken un dem Rosental. weiterlesen »
100. Todestag von Karl Liebknecht
Mit der Industrialisierung wurde Leipzig auch Arbeiter- und Gewerkschaftsstadt. Ferdinand Lasalle und Wilhelm Liebknecht legten in Leipzig den Grundstein für die deutsche Arbeiterbewegung und die deutsche Sozialdemokratie. Karl Liebknecht, in Leipzig geboren, ist einer der Gründer der Kommunistischen Partei Deutschlands.Am 13. August 1871 wurde Karl Liebknecht als zweiter von fünf Söhnen von Wilhelm Liebknecht und dessen Frau Natalie geboren. Wilhelm Liebknecht gehörte ab den 1860er Jahren mit August Bebel und Ferdinand Lassalle zu den Gründern der organisierten deutschen Arbeiterbewegung. Karl Liebknecht wurde in der Thomaskirche in Leipzig getauft, zu den Taufpaten gehörten Karl Marx und Friedrich Engels.
Karl Liebknecht 1890 machte an der Alten Nikolaischule in Leipzig sein Abitur und studierte an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften und Kameralwissenschaften. 1890 zog die Familie nach Berlin, wo er sein Studium fortsetzte.
Jagdschloss Hubertusburg Wermsdorf (bei Leipzig)
Wermsdorf ist der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde im Süden des Landkreises Nordsachsen. Wermsdorf liegt am Wermsdorfer Wald, östlich von Leipzig (ca. 46 km) zwischen Grimma (ca. 19 km) und Oschatz (ca. 14 km). weiterlesen »