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Leipziger Persönlichkeiten – Philipp Rosenthal

Philipp Rosenthal

Philipp Rosenthal

Philipp Rosenthal wurde am 6. März 1855 in Werl geboren. Der Sohn eines Porzellanhändlers wurde im väterlichen Betrieb ausgebildet und ging mit 18 Jahren in die USA. Auf seinen Geschäftsreisen stellte Rosenthal fest, dass bemaltes Porzellan, wie es die amerikanische Firma suchte, Mangelware war. 1879 kehrte er nach Deutschland zurück und beschloss, eine Porzellanmalerei zu eröffnen.

Seine erste Manufaktur eröffnete er mit zwei Malern in Schloss Erkersreuth und bezog weißes Porzellan von der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther aus Selb. Seinen Durchbruch erzielte Philipp Rosenthal mit dem Aschenbecher „Ruheplätzchen für brennende Zigarren“. Rosenthal verlegte das Unternehmen nach Selb und eröffnete 1889 eine eigene Porzellanfabrik.
Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Rosenthal aus dem Unternehmen verdrängt. Streitigkeiten in der Familie führten 1936 zur Entmündigung Rosenthals.

1879 stellte Philipp Rosenthal erstmals auf der Leipziger Messe aus. Als nach Ausbruch des 1. Weltkriegs die Leipziger Messe zum Erliegen kam und im Ausland neue Messen ins Leben gerufen wurden, erkannte Rosenthal die Notwendigkeit, die Messe auch während des Krieges abzuhalten und wurde engagierter Förderer der Leipziger Messe. Er setzte sich entschieden für die Fortsetzung der Messe während des Krieges ein und regte 1915 die Gründung einer Vereinigung der Aussteller und Messeeinkäufer, der Zentralstelle für Interessenten der Leipziger Messe e. V., an, deren Vorsitzender er wurde.

Am 18. August 1916 war Philipp Rosenthal einer der drei Unterzeichner der Gründungssatzung des Messamtes für die Mustermessen. Damit war das Ende der Phase des Übergangs der Leipziger Messe von der Waren- zur Mustermesse eingeleitet. Zur Frühjahrsmesse 1917 bildete Rosenthal einen Wirtschaftsausschuss der deutschen Friedensindustrie. Maßgeblich beteiligt war Rosenthal an der Eingliederung der Technischen Messe in die allgemeine Mustermesse. Rosenthal war Vorsitzender des Arbeitsausschusses des Leipziger Messamtes.

1926 wurde der Windmühlenweg schon zu Lebzeiten Rosenthals in Philipp-Rosenthal-Straße umbenannt. Seit 1936 hieß sie Kaiser-Maximilian-Straße und wurde Mai 1945 wieder in Philipp-Rosenthal-Straße rückbenannt.

Philipp Rosenthal starb am 29. März 1937 in Bonn.

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Bildquelle: File:Bundesarchiv B 145 Bild-F062779-0019, München, SPD-Parteitag, Rosenthal.jpg
Erstellt: April 1982date QS:P571,+1982-04-00T00:00:00Z/10

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 27. Okt 2022 16:50, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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