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Leipziger Persönlichkeiten – Carl Lampe
Carl Lampe wurde am 10. Juli 1804 in Leipzig als Sohn von Johann Caspar Lampe, dem Hauptteilhaber der Drogenhandlung Brückner, Lampe & Co., geboren. Lampe baute das Unternehmen als Großhandelsgeschäft aus und ergänzte es durch eine Fabrik für ätherische Öle und chemische Produkte. Carl Lampe gab regelmäßig Handelsberichte heraus und verschaffte so der Fachwelt eine Übersicht über den Arzneimittelmarkt und förderte die gesamte pharmazeutische Branche. Lampe stiftete der Universität Leipzig eine pharmakognostische Sammlung.Auf Anregung von Carl Lampe und Hermann Härtel trafen sich im November 1836 fünfzehn Leipziger Bürger, unter ihnen Kaufleute und Verlagsbuchhändler, in Lampes Haus „Milchinsel“ zur Gründung des Leipziger Kunstvereins. Der Zweck des Vereins war die Errichtung eines Kunstmuseums. 1848 wurde das Städtische Museum eröffnet. Dem Museum stiftete Carl Lampe eine Sammlung von mehr als 1.600 nach didaktischen, kunsthistorisch systematisierenden Prinzipien zusammengestellten Kunstblättern und legte so den Grundstock für die Grafische Sammlung des Museums. Auch zahlreiche historische Aufnahmen in der Fotografischen Sammlung stammen aus Lampes Besitz.
Carl Lampe war von 1834 bis 1838 Stadtrat und Stadtverordneter in Leipzig und setzte sich für die Ideen von Friedrich List zum Bau einer Eisenbahnstrecke nach Dresden ein. 1835 war Carl Lampe Mitbegründer der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie und Mitglied des ersten Direktoriums der Gesellschaft.
Carl Lampe gehörte 1832 zu den Mitbegründern des Gustav-Adolf-Werks und war über 50 Jahre ehrenamtlicher Schatzmeister des Zentralvorstands des Vereins. 1832 wurde Lampe in die Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen aufgenommen.
1845 ließ Carl Lampe in Erinnerung an den in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 zuerst eroberten Teil des Leipziger Stadtgebiets auf seinem Gut Milchinsel das Kugeldenkmal aufstellen.1845 gehörte Carl Lampe zu den Gründern des Allgemeinen Turnvereins zu Leipzig und ließ auf seinem Grundstück einen Turnplatz für den Verein einrichten. In den 1840er Jahren kaufte Carl Lampe Land des Rittergutes Schönefeld für den Bau der Eisenbahnstrecke Leipzig–Dresden. Lampe legte zugleich einen Entwurf zur Parzellierung dieses Gebietes vor. Auf 78 Bauplätzen entstanden so Häuser mit je sechs Mietwohnungen. Die neu angelegten Straßen benannte er nach den Vornamen seiner acht Kinder Georgstraße (seit 1907 Melchiorstraße), Clarastraße (seit 1890 Teil der Straße Rabet), Friedrichstraße (seit 1905 Thümmelstraße), Philippstraße, Sophienstraße, Rudolfstraße und Heinrichstraße. Diese Straßennamen sind heute aufgrund von Umbenennungen, Abriss oder Überbauung nicht mehr erhalten. 1845 bekam der Ort den Namen Neuschönefeld.
Carl Lampe starb am 15. Dezember 1889 in Leipzig. Die Lampestraße in der Südvorstadt ist nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b7/Carl_Lampe.jpg
Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 31. Jul 2022 11:31, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,