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Leipziger Persönlichkeiten – Johann Friedrich August Tischbein

Johann Friedrich August Tischbein

Johann Friedrich August Tischbein

Johann Friedrich August Tischbein wurde am 9. März 1750 in Maastricht geboren. Der sogenannte „Leipziger Tischbein“ war Sohn eines Theatermalers, bei dem er auch seinen ersten künstlerischen Unterricht erhielt. Der „Goethe-Tischbein“, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, war sein Cousin.

Um 1768 ging Tischbein nach Kassel in das Atelier seines Onkels, des Malers Johann Heinrich Tischbein „der Ältere“, auch „Kasseler Tischbein“ genannt. Nach Reisen durch Frankreich, nach Paris, Rom und Neapel kehrte Tischbein Mitte 1780 wieder nach Deutschland zurück.

1780 erhielt er eine Anstellung als Hofmaler am Hof des Fürsten Friedrich von Waldeck in Arolsen. 1781/82, sowie 1786 und 1788/89 unternahm Tischbein immer wieder Studienreisen nach Holland, die mit der Zeit eine Entwicklung zum Porträtisten der erstarkten bürgerlichen Gesellschaft führten.

1795 wurde Johann Friedrich August Tischbein von Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau als Hofmaler nach Dessau berufen. 1796 weilte Tischbein in Berlin und malte die spätere Königin Luise und ihre Schwester Friederike. 1799 porträtierte Tischbein in Dresden und bemühte sich um eine Anstellung an der Kurfürstlichen Akademie.

Porträt des Leipziger Kaufherrn Jacob Ferdinand Dufour-Féronce (1802, gemalt von Tischbein)

Porträt des Leipziger Kaufherrn Jacob Ferdinand Dufour-Féronce (1802, gemalt von Tischbein)

Im Jahr 1800 zog Johann Friedrich August Tischbein nach Leipzig und übernahm als Nachfolger von Adam Friedrich Oeser die Leitung der dortigen Kunstakademie. Sein Schaffen in Leipzig zeigen seine großformatigen Bildnisse von Vertretern des Leipziger Großbürgertums. So malte Tischbein u.a. den Bankier Karl Eberhard Löhr, den Kunstschriftsteller Christian Ludwig Stieglitz, den Leipziger Kaufherrn Jacob Ferdinand Dufour-Féronce und Friedrich Schiller. 1803 entstand das fast 2,06 m hohe Gemälde der Amalie von Levetzow geborene Brösigke, das heute im Goethe-Haus in Frankfurt am Main zu sehen ist.

1806 ging Johann Friedrich August Tischbein nach Sankt Petersburg, um den Nachlass seines Bruders Ludwig Philipp Tischbein zu regeln. In St. Petersburg blieb Tischbein fast drei Jahre, es entstanden mehrere Porträts von Mitgliedern des russischen Hochadels.

Johann Friedrich August Tischbein starb am 21. Juni 1812 in Heidelberg. Die Tischbeinstraße in Schleußig ist nach ihm benannt.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/dc/Johann_Friedrich_August_Tischbein_Selbstbildnis.jpeg

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 3. Mai 2022 16:51, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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