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Leipziger Persönlichkeiten – Sebastian Fröschel

Sebastian Fröschel

Sebastian Fröschel

Sebastian Fröschel wurde am 24. Februar in Amberg/Oberpfalz geboren. Ab 1514 studierte Fröschel in Leipzig. Im Sommer 1519 war Sebastian Fröschel Augenzeuge der Leipziger Disputation zwischen Martin Luther und Dr. Johannes Eck. Dieses Ereignis war für den weiteren Lebensweg Fröschels prägend.

1521 erhielt Sebastian Fröschel die Priesterweihe, geriet wegen seiner reformationsfreundlichen Überzeugungen schnell in Konflikte. Im November 1522 ging Fröschel nach Wittenberg und bewegte sich im Umfeld von Martin Luther.

In seiner Schrift „Fortgesetzte Sammlung an alten und neuen theologischen Sachen“ berichtete Sebastian Fröschel von den Überlegungen, Entscheidungen und Vorgängen um Luthers Reform des Gottesdienstes, an denen auch Fröschel beteiligt war.

Gedenktafel für Sebastian Fröschel am Johannisplatz in Leipzig

Gedenktafel für Sebastian Fröschel am Johannisplatz in Leipzig

1523 wurde Fröschel gebeten, in der Johanniskirche in Leipzig zu predigen. Die Mönche des Thomasklosters hielten die Kirchentür jedoch verschlossen und es kam zu einem Volksauflauf. Fröschel predigte vor der verschlossenen Kirchentür und war einer der ersten Prediger nach der Lehre Martin Luthers in Leipzig. Der Bericht des Bischofs über den Vorfall brachte Herzog Georg von Sachsen auf. Georg ließ Fröschel festnehmen und verwies ihn des Landes. Fröschels Gegner verhöhnten ihn. Fröschel habe sich „in der Wittenberger Ketzergrube gar voll Gift gesogen und ist zur Kröte geworden“.

1525 kehrte Sebastian Fröschel nach Wittenberg zurück und war ab 1528 neben Johannes Bugenhagen und den beiden Diakonen Georg Rörer und Johannes Mantel dritter Diakon an der Stadtkirche in Wittenberg. 1542 wurde Fröschel Archidiakon und blieb dies bis zu seinem Tod 1570. Philipp Melanchthon lieferte Sebastian Fröschel exegetisches und dogmatisches Material. Über Fröschel berichtet Luther zwar auch kritisch, gleichwohl durfte Fröschel auch Luther selbst bei Ordinationen vertreten und war häufig im Hause Martin Luthers zu Gast.

Sebastian Fröschel starb am 20. Dezember 1570 in Wittenberg. Auf der Umfassungsmauer der Grünfläche vor dem Neuen Grassimuseum in Leipzig, dem Standort der Johanniskirche, befindet sich eine Gedenktafel für die ersten lutherischen Predigten in Leipzig. In Reudnitz-Thonberg ist eine Straße nach ihm benannt.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/51/Sebastian_Froeschel.jpg

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Autor: Mirko Seidel am 10. Apr 2022 16:39, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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