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Leipziger Persönlichkeiten – Albrecht Leistner

"Auferstehung" - Grabmal Böhme auf dem Südfriedhof leipzig von Albrecht Leistner

„Auferstehung“ – Grabmal Böhme auf dem Südfriedhof leipzig von Albrecht Leistner

Carl Albrecht Leistner wurde am 6. November 1887 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch der Bürgerschule und des Realgymnasiums in Leipzig begleitete Leistner zunächst seinen Vater auf ausgedehnten Reisen durch ganz Deutschland, nach Skandinavien und nach Tirol.

1905 brach Albrecht Leistner zu einer mehrmonatigen Bildungsreise nach Italien auf. In Italien reifte sein Entschluss, sich ganz der Kunst zu widmen. Leistner studierte an der Leipziger Kunstakademie (heute Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig, HGB), u.a. bei Adolf Lehnert, anschließend studierte er zwei Semester Anatomie und bildete sich fortan autodidaktisch weiter.

Als freischaffender Künstler widmet sich Leistner der Hochgebirgsmalerei. 1902 wurde er auf der Turiner Weltausstellung mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. In Leipzig gehörte Albrecht Leistner 1910 zu den Gründungsmitgliedern der Leipziger Sezession und rief mit seinem Freund Max Klinger die Leipziger Jahresausstellungen für Kunst ins Leben. Außerdem war Leistner Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.

Max Klinger regte Leistner zu ersten plastischen Arbeiten an, die fortan zu seiner eigentlichen künstlerischen Ausdrucksform werden sollten. Das Erstlingswerk von Albrecht Leistner war eine Richard-Wagner-Büste. Anlässlich der 1914 in Leipzig stattfindenden Weltausstellung für Buchgewerbe und Grafik schuf Leistner zwei Aktgruppen, genannt Buchdruck und Radierung. Wegen ihrer humoristischen Darstellung fanden diese beiden Plastiken großen Anklang.

Das künstlerische Schaffen Albrecht Leistners wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, Leistner erlebte die Hölle von Verdun. Die Schrecken des Krieges verarbeitete Albrecht Leistner künstlerisch in 50 Lithografien, die er als Mappe unter dem Titel „Sieben Monate vor Verdun 1916. Erlebnisse aus dem Felde in 50 Steinzeichnungen erzählt von Albrecht Leistner“.

In den 1920er Jahren erlebte Albrecht Leistner den Höhepunkt seines Schaffens – Denkmäler, Büsten und Statuen in Bronze und Marmor, Reliefs und Plaketten sowie Grabmäler. Durch die Weltwirtschaftskrise geriet Leistner in finanzielle Schwierigkeiten, so dass er sein Haus, in dem sich auch sein Atelier befand, verkaufen musste.

Leistners kritischen Haltung zum Nationalsozialismus führte dazu, dass seine Werke auf bedeutenden Kunstausstellungen in München und Leipzig nicht mehr gezeigt wurden. Beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde Leistners Atelier schwer beschädigt. 1944 wurde ein großer Teil seiner ausgelagerten Werke vernichtet.

Albrecht Leistner starb am 24. Oktober 1945 in Leipzig.

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Autor: Mirko Seidel am 28. Okt 2022 08:18, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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