April 2023

300 Jahre Amtsantritt von Johann Sebastian Bach in Leipzig

Bach in Leipzig – 1723 bis 1750

Thomaskirche und Thomasschule in Leipzig 1723

Thomaskirche und Thomasschule in Leipzig 1723

Wenn man, nach Meinung des Leipziger Rates, die Besten nicht haben kann, müsse man sich mit der Nummer zwei zufriedengeben. Die Nummer zwei war Bach. Genommen wurde er wohl, weil die weiteren Bewerber an ihn nicht heranreichten und der Rast einen würdigen Nachfolger für Kuhnau suchte.

Im Vertrag mit der Stadt musste sich Johann Sebastian Bach verpflichten, die Stadt nicht ohne Erlaubnis des Bürgermeisters zu verlassen und die Knaben des Thomanerchors nicht nur in Gesang, sondern auch in den Instrumenten zu unterrichten. Man wollte Geld sparen.

Die feierliche Amtseinführung von Johann Sebastian Bach in Leipzig fand am 31. Mai 1723 statt. Konsistorium und rat gerieten dabei fast aneinander, denn das Konsistorium hatte, nach Ansicht des Rates, Forderungen gestellt, die ihm nicht zustanden. Das Amt des Thomaskantors und Stadtmusikdirektors war ein städtisches. Die Rivalitäten der beiden Behörden begleiteten Bachs Wirken in Leipzig sein Leben lang, störten ihn aber nicht, sondern kamen seinem Unabhängigkeitsbedürfnis entgegen. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Bürgermeister und Oberbürgermeister

Das Alte Rathaus in Leipzig, bis 1905 Sitz der Leipziger Bürgermeister

Das Alte Rathaus in Leipzig, bis 1905 Sitz der Leipziger Bürgermeister

Aus dem erblichen Amt des Schultheißen entwickelte sich zum Ende des 13. Jahrhunderts das Wahlamt des Bürgermeisters, der in Leipzig von den 12 Ratsmitgliedern bestimmt wurde. Die Mitgliedschaft im Leipziger Rat galt auf Lebenszeit, notwendige Nachwahlen fanden einmal im Jahr statt. Seit dem 14. Jahrhundert wechselten sich in Leipzig drei Räte mit je 12 Mitgliedern, die auch je einen Bürgermeister umfassten, in einem jährlichen Rhythmus ab.

Urkundlich erwähnt wurde das Amt des Bürgermeisters in Leipzig erstmals 1292. Seitdem sind 139 Personen als Träger dieses Amtes bekannt einschließlich Oberbürgermeister, die ab dem 20. Dezember 1877 mit dem Erreichen des Großstadtstatus Leipzigs gewählt wurden. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Johann Kuhnau

Johann Kuhnau

Johann Kuhnau

Johann Kuhnau wurde am 6. April 1660 in Geising im Erzgebirge geboren. Seine Familie stammte aus Böhmen, welches der Großvater wegen der Gegenreformation verlassen musste. Drei Söhne der Familie Kuhnau wurden Musiker – außer Johann waren dies der älteste Sohn Andreas Kuhnau (1657 bis 1721), der als Kantor in Weesenstein, Groitzsch und St. Annaberg tätig war, und Gottfried Kuhnau (1674 bis 1736), der Kantor in Johanngeorgenstadt wurde.

1682 siedelte Kuhnau nach Leipzig über zum Studium der Rechtswissenschaft. Johann Kuhnau bewarb sich um die Organistenstelle an der Thomaskirche, wurde aber zunächst abgelehnt. Die Stele bekam Gottfried Kühnel, nach dessen Tod 1684 entschied sich der Leipziger Stadtrat für Kuhnau. Grund dafür war, dass Kuhnau anlässlich der Rückkehr von Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen aus der Schlacht bei Wien gegen die Türken im Herbst 1683 ein mehrchöriges, allegorisches Dramma per musica komponiert und als Freiluftmusik aufgeführt hatte.

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Portale am Romanushaus in Leipzig (Stadt Leipzig)

Romanushaus Leipzig, Portal am Brühl

Leipzig ist eine Großstadt im Nordwesten des Freistaats Sachsen. Leipzig liegt an der Weißen Elster, der Pleiße, der Parthe und der Luppe. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – David Hoyer

David Hoyer, gemalt von Johann Kupetzky um 1711

David Hoyer, gemalt von Johann Kupetzky um 1711

David Hoyer wurde am 9. August 1667 in Auerswalde bei Chemnitz geboren. Im Juli 1703 erhielt Hoyer das Leipziger Bürgerrecht. Gelernt hatte Hoyer bei dem böhmischen Porträtmaler Johann Kupetzky. Hoyer war Königlich Polnischer, Kurfürstlich Sächsischer, Königlich Preußischer, Kurfürstlich Brandenburgischer und ab 1715 auch als Hessen-Kasselscher Hofmaler.

David Hoyer übernahm die Ausstattung des Hauses von Bürgermeister Franz Conrad Romanus am Brühl in Leipzig. Im Auftrag der Leipziger Chirurgeninnung malte Hoyer 1704 im Anatomicum der Universität fünf Deckenbilder. Hoyer schuf zahlreicher Portraits, darunter das des Bauernastronomen Christoph Arnold.

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Leipziger Persönlichkeiten – Georg Philipp Telemann

Georg Philipp Telemann

Georg Philipp Telemann

Georg Philipp Telemann wurde am 14. März 1681 in Magdeburg geboren. Bereits im Alter von 13 Jahren begann Telemann zu komponieren, esuchte das Andreanum in Hildesheim und studierte an der Universität Leipzig Jura. Seine Liebe galt aber weiterhin der Musik.

Eine seiner Kompositionen wurde dem Thomanerchor in Leipzig zugespielt und so beauftragte Bürgermeister Franz Conrad Romanus Georg Philipp Telemann, für den Chor zu komponieren, sehr zum Verdruss des Thomaskantors Johann Kuhnau.

Georg Philipp Telemann versammelte musikalische Studenten um sich, gründete 1703 ein Collegium musicum in Leipzig und trat im Haus Markt 1 (heute Nr. 16, nicht erhalten) auf. Telemann erhielt die Stelle eines Musikdirektors an der Neukirche (Matthäikirche) und komponierte für die Leipziger Oper mehrere Stücke. Als Tenor sang er einige Partien selbst. In Leipzig entstanden u.a. die Opern „Der Lachende Democritius“ und „Ferdinand und Isabella“. 1704 wechselte Georg Philipp Telemann an den Sorauer Hof und wurde der zu Lebzeiten berühmteste Komponist des Spätbarocks.

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Leipziger Persönlichkeiten – Johann Gregor Fuchs

Romanushaus am Brühl in Leipzig

Romanushaus am Brühl in Leipzig

Johann Gregor Fuchs wurde 1650 vermutlich in Ortrand geboren. Über sein frühes Leben ist wenig bekannt. Vermutlich erhielt er seine bauhandwerkliche Ausbildung in Dresden. 1679 wurde Fuchs Bürger der Stadt Dresden, 1692 sächsischer Hofbaumeister und Landwerkmeister. Über die Arbeiten von Johann Gregor Fuchs in Dresden ist wenig bekannt. Es wird vermutet, dass er spätestens seit den 1690er Jahren zu den etablierten Baumeistern der Stadt zählte.

Seine guten Beziehungen zum Dresdener Hof und sein Netzwerk zu Handwerkern, Baumeistern und Architekten nutzten Fuchs sein Leben lang. Am 6. Dezember 1700 wurde Johann Gregor Fuchs vom Rat der Stadt Leipzig zum Ratsmaurermeister gewählt – ein Wunsch des Kurfürsten Friedrich August I.. August der Starke beabsichtigte, seinen Einfluss in der Handelsstadt Leipzig zu vergrößern und das Leipziger Stadtbild nach dem Vorbild Dresdens zu gestalten.

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Leipziger Persönlichkeiten – Christiana Mariana von Ziegler

Christiana Mariana von Ziegler

Christiana Mariana von Ziegler

Christiana Mariana von Ziegler wurde am 28. Juni 1695 in Leipzig geboren. Christiana Mariana von Ziegler war die Tochter des Bürgermeisters Franz Conrad Romanus. Sie heiratete Heinrich Levin von Könitz, der jedoch bereits 1712 kurz nach der Geburt des gemeinsamen Kindes Johanna Mariana Henriette von Könitz starb. 1715 heiratet sie Hauptmann George Friedrich von Ziegler und zog mit ihm auf dessen Gut Eckartsleben in der Nähe von Erfurt. Die zweite Tochter Carolina Augusta Louisa von Ziegler wurde 1716 geboren. Um 1722 starben Georg Friedrich von Ziegler, kurz darauf auch die beiden Töchter.

Bereits als Kind erhielt Christiana Mariana von Ziegler eine musikalische Ausbildung und verfasste gelegentlich Gedichte. Nach dem Tode ihres Mannes und der beiden Kinder kehrte Christiana Mariana von Ziegler nach Leipzig zurück zu ihrer Mutter ins Romanushaus am Brühl. Ihre Vermögensverhältnisse erlaubten ihr ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben. Sie gründete im Romanushaus einen der ersten literarisch-musikalischen Salons in Deutschland – eine Begegnungsstätte von Bürgern, Gelehrten und Künstlern.

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Leipziger Persönlichkeiten – Franz Conrad Romanus

Franz Conrad Romanus wurde am 7. März 1671 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Juristen begann 1688 sein Jurastudium an der Universität Leipzig. Nach bestandenem Examen 1692 arbeitete er am Appellationsgericht und übte dann den Beruf eines Rechtsanwalts aus. Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen holte Romanus an den Hof nach Dresden. Romanus stand offenbar dem sächsischen Kurfürsten sehr nahe und der Kurfürst setzte 1701 die Wahl von Romanus zum Bürgermeister in Leipzig durch.

Romanus führte in Leipzig zahlreicher Neuerungen ein. 1701 ließ er die erste Straßenbeleuchtung und eine Kanalisation bauen, ließ Hauptstraßen pflastern und führte den Sänftenträgerdienst ein. Romanus unterstützte auch die häufigen Geldforderungen des Kurfürsten an den Rat. Die Leipziger Ratsherren konnte Romanus überzeugen durch eine Verdoppelung ihrer jährlichen Besoldung auf 200 Taler.

1701 kam Georg Philipp Telemann als Musikstudent nach Leipzig. Franz Conrad Romanus erkannte sein musikalisches Genie und unterstützte Telemann bei der Gründung des Collegium Musicum.

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Romanushaus Leipzig (Dufour-Haus, Stadt Leipzig)

Romanushaus Leipzig, Ansicht Katharinenstraße (März 2015)

Leipzig ist eine kreisfreie Großstadt im Nordwesten des Freistaats Sachsen. Leipzig liegt an der Weißen Elster, der Pleiße, der Parthe und der Luppe. Das Romanushaus steht in der Innenstadt von Leipzig am Brühl. weiterlesen »

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