Puschkin

Der Katharinenpalast in Puschkin (Zarskoje Selo)

Der Katharinenpalast

Der Katharinenpalast

In Puschkin steht eines der eindrucksvollsten Residenz-Ensembles der Welt und stellt eine einzigartige Symbiose von Schlössern und Parks dar – der Katharinenpalast.

Das Ensemble von Zarskoje Selo (Zarendorf), wie Puschkin bis 1918 hieß, wurde 1990 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen.

Tor zu Park und Schloss

Tor zu Park und Schloss

Auf dem Gelände der späteren Sommerresidenz stand ein älteres Landgut, das sich im Besitz von Menschikow, einem Günstling Zar Peter I. befand. Schon 1710 zwang der Zar ihn, den Besitz seiner heimlichen Ehefrau Katharina Alexejewna zu übereignen. Katharina legte bereits vor ihrer Thronbesteigung, noch zu Lebzeiten Peters, um den Herrensitz einen Ring von Dörfern an und errichtete ein kleines, steinernes Palais. Einen Aufschwung nahmen Gut und Schloss unter der Regierung der Zarin Elisabeth, die 1752 beschloss, Zarskoje Selo durch Bartolomeo Francesco Rastrelli zu ihrer Lieblingsresidenz ausbauen zu lassen. Rastrelli schuf den Sommerpalast im russischen Rokokostil, eine Mischung aus italienischem Barock und französischer Rocaille. Zu Ehren vom Elisabeths Mutter, Katharina I., erhielt der 1756 vollendete Palast den Namen „Katharinenpalais“.

Der Ballsaal

Der Ballsaal

Auch Katharina II. residierte hier. Sie erweiterte die Schlossbauten, das Gut und die Parkanlagen. Sie beauftragte Charles Cameron mit der Innendekoration ihrer Privatgemächer und der Errichtung einer Galerie im Landschaftsgarten. Einen Bildersturm erlebten Schlosskomplex und Gut mit dem Regierungsantritt des Zaren Paul I. im Jahre 1796. Erst im Jahre 1808 beendete Zar Alexander I. die Verödung der Schlösser und des Gutes durch Neubesiedlung, eine Verschmelzung mit der Stadt Sophia und die Errichtung zahlreicher Neubauten. Alexander und seine Nachfolger residierten auch im Winter in Zarskoje Selo.

Parkseite des Katharinenpalastes

Parkseite des Katharinenpalastes

Vom 17. September 1941 bis zum 24. Januar 1944 war die Stadt von der deutschen Wehrmacht besetzt. Die nahezu vollständige Zerstörungen der Paläste durch den Krieg wurden in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg beseitigt. Im Katharinenpalast befand sich bis Oktober 1941 das Bernsteinzimmer, bis es von Besatzungstruppen der Wehrmacht nach Königsberg abtransportiert wurde – gegen Kriegsende verliert sich dort dessen Spur. Seit 1976 wurde an einer originalgetreuen Nachbildung des Bernsteinzimmers gearbeitet, welche im Jahr 2003 im Katharinenpalast der Öffentlichkeit übergeben wurde.

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Autor: Mirko Seidel am 3. Jul 2015 08:26, Rubrik: Puschkin, Russland, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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