Bachs Kopie von Reinckens An Wasserflüssen Babylon
Michael Maul wurde am 15. Februar 1978 in Leipzig geboren. Er studierte von 1997 bis 2002 in Leipzig Musikwissenschaft, Journalistik und Betriebswirtschaftslehre und promovierte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau 2006.
Seit 2002 arbeite Michael Maul als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bach-Archiv Leipzig und widmet sich der systematischen wissenschaftlichen Erschließung von Archiven in Mitteldeutschland und Osteuropa. Michael Maul veröffentlichte teils spektakuläre Entdeckungen. 2001 stieß er in Vilnius auf die älteste erhaltene deutschsprachige Oper von Johann Sebastiani „Pastorello musicale“, Königsberg 1663 (hrsg. von Maul 2004, Erstaufführung beim Bachfest Leipzig 2017). Maul identifizierte die Arien zu der bis dahin unbekannten Oper von Georg Philipp Telemann „Germanicus“, Leipzig 1704/10, die rekonstruierte Fassung wurde beim Bachfest in Leipzig 2007 erstaufgeführt und szenisch am Opernhaus Osnabrück 2015 aufgeführt. weiterlesen »
Eduard von Simson porträtiert von Fritz Paulsen auf einem Ölgemälde 1880
Martin Eduard Sigismund Simson, ab 1888 Eduard von Simson, wurde am 10. November 1810 in Königsberg. Der aus einer jüdischen Familie stammende Simson wurde 1823 getauft. Er machte 1826 das Abitur am Collegium Fridericianum und studierte an der Albertus-Universität Königsberg Rechtswissenschaft und Kameralwissenschaft.
1852 erhielt er einen Ruf der Universität Jena auf den Lehrstuhl für Pandektenwissenschaft, Simson lehnte ab. Als Abgeordneter für Königsberg gehörte Eduard Simson der Frankfurter Nationalversammlung an, zunächst als Sekretär im Gesamtvorstand, ab Oktober 1848 als Vizepräsident und ab Dezember 1848 als Präsident. Im April 1849 stand Simson an der Spitze der Kaiserdeputation, die König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen seine Wahl zum Kaiser der Deutschen überbrachte. Als diese Sendung scheiterte, lehnte Simson die Fortführung des Präsidiums ab. weiterlesen »
Grabplatte für Cäsar Pflugk im Neuen Augusteum in Leipzig
Cäsar Pflugk wurde 1458 geboren. Zur Unterscheidung von gleichen Namensträgern seiner Familie wird er auch „zu Eythra“ genannt Der älteste Sohn von Nickel Pflugk und seiner Frau Elisabeth, geborene von Schleinitz, studierte ab 1469 an der Universität Leipzig und später in Bologna.
1488 war Pflugk Richter am Oberhofgericht in Leipzig und begleitete 1493 den ernestinischen Kurfürsten Friedrich III. von Sachsen auf seiner Reise nach Palästina. Ab 1497 stand er in den Diensten der albertinischen Wettiner. Herzog Georg von Sachsen sandte ihn nach Königsberg zur Vorbereitung der Wahl von Herzog Friedrich von Sachsen zum Hochmeister des Deutschen Ordens.
1499 wurde Cäsar Pflugk Amtmann von Leipzig und 1502 albertinischer Hofrat. An der Leipziger Disputation 1519 zwischen Johannes Eck und den Vertretern der reformatorischen Bewegung, Martin Luther, Andreas Karlstadt und Philipp Melanchthon, war Cäsar Pflugk neben Kanzler Johann Kochel organisatorisch führend beteiligt und führte neben Kochel den Vorsitz des Streitgesprächs. weiterlesen »
Rudolf von Gottschall
Rudolf Karl Gottschall, ab 1877 von Gottschall, wurde am 30. September 1823 in Breslau geboren. Der Sohn eines preußischen Artillerieoffiziers studierte ab 1841 an der Albertus-Universität Königsberg Rechtswissenschaft, wurde wegen politischer Agitation relegiert, setzte sein Studium an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau fort und beendete das Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.
1847 wurde von Gottschall Dramaturg am Stadttheater Königsberg, ging 1848 nach Hamburg, 1852 nach Breslau und 1862 nach Posen. 1864 kam Rudolf von Gottschall nach Leipzig und war bis 1888 Herausgeber der „Blätter für literarische Unterhaltung“ und „Unsere Zeit“, beide im Besitz des Verlagshauses F. A. Brockhaus. 1877 wurde Gottschall für seine Verdienste um die deutsche Literatur von König Wilhelm I. von Preußen in den Adelsstand erhoben. weiterlesen »
George Westermann vor 1838
George Westermann wurde am 23. Februar 1810 in Leipzig als Georg Westermann geboren. Er besuchte das Humanistische Gymnasium Albertina in Freiberg, reiste 1827 auf Anraten des Leipziger Verlegers und Freundes seines Vaters, Wilhelm Ambrosius Barth, nach Braunschweig und wurde bei der dort ansässigen Schulbuchhandlung von Friedrich Vieweg als Lehrling eingestellt.
Nach seiner Ausbildung ging Westermann auf Wanderschaft, kam 1832 nach Leipzig und reiste weiter nach Königsberg. 1834 kam Georg Westermann nach Leipzig zurück und arbeitete bei Wilhelm Ambrosius Barth. 1837 besuchte Georg Westermann England und änderte wegen seiner Begeisterung für die englische Kultur seinen Vornamen in George. weiterlesen »
Hinrich Lehmann-Grube (links) bei der Kommunalwahl 1990 in Leipzig
Hinrich Lehmann-Grube wurde am 21. Dezember 1932 in Königsberg geboren. Am Ende des 2. Weltkriegs flüchtete die Familie nach Hamburg. Lehmann-Grube beendete 1951 seine Schulzeit mit dem Abitur in Hamburg und studierte anschließend Jura.
1956 wurde Hinrich Lehmann-Grube Mitglied der SPD. Von 1957 bis 1967 war Hinrich Lehmann-Grube in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Städtetags in Köln tätig, 1967 bis 1979 war er Beigeordneter der Stadtverwaltung Köln. 1979 wurde Lehmann-Grube Oberstadtdirektor in Hannover. Leipzig und Hannover sind seit dem 23. November 1987 Partnerstädte.
Im April 1990 nahm Hinrich Lehmann-Grube die Staatsbürgerschaft der DDR an, um als SPD-Kandidat an der Kommunalwahl am 6. Mai 1990 in Leipzig teilnehmen zu können. Er gewann seinen Wahlkreis und wurde Stadtverordneter in Leipzig. Am 6. Juni 1990 wählte die Stadtverordnetenversammlung von Leipzig Hinrich Lehmann-Grube zum Oberbürgermeister. Bei den Wahlen zum Oberbürgermeister Juni 1994 wurde er mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.
weiterlesen »
Wilhelm Traugott Krug
Wilhelm Traugott Krug wurde am 22. Juni 1770 in Radis geboren. Krug besuchte die Dorfschule, die aber einen schlechten Unterricht bot. Die Eltern ließen ihre Kinder darum von Hauslehrern unterrichten. Ab 1782 ging Krug auf die Landesschule Pforta. Wilhelm Traugott Krug studierte Philosophie und Theologie 1788 an der Leucorea in Wittenberg, 1792 an der Universität Jena und 1794 an der Georg-August-Universität Göttingen.
Er hielt Vorlesungen über Philosophie und Enzyklopädie. 1801 ging er als Professor an die Brandenburgische Universität Frankfurt, lernte dort Wilhelmine von Zenge kennen und heiratete sie am 8. Januar 1804 in der St. Marienkirche Frankfurt (Oder). Wilhelmine war zuvor seit 1800 mit Heinrich von Kleist verlobt gewesen.
weiterlesen »
Hans Veit Friedrich Schnorr von Carolsfeld
Veit Hanns Friedrich Schnorr von Carolsfeld wurde am 11. Mai 1764 in Schneeberg als achtes von sechszehn Kindern des Ratsherren und Accisinspektors in Schneeberg geboren. Schnorr studierte ab 1784 an der Universität Leipzig Jura, wechselte aber 1788 zur Kunst. Schnorr ging nach Königsberg und Ende 1789 nach Magdeburg. 1790 kehrte er nach Leipzig zurück und studierte bei Adam Friedrich Oeser.
Schnorr von Carolsfeld malte Gemälde, illustrierte die Werke von Christoph Martin Wieland und Friedrich Gottlieb Klopstock für den Verleger Georg Joachim Göschen war er Theatermaler.
Veit Hanns Friedrich Schnorr von Carolsfeld gehörte zum Freundeskreis des Dichters Johann Gottfried Seume und begleitete diesen 1801 auf seiner Reise nach Syrakus. Bereits in Wien trennten sich ihre Wege. Schnorr von Carolsfeld kehrte über Wien, Paris und Straßburg 1802 nach Leipzig zurück.
weiterlesen »
Universität Leipzig
Bernhard Schweitzer wurde am 3. Oktober 1892 in Wesel geboren. Der Offizierssohn studierte an den Universitäten Heidelberg und Berlin klassische Archäologie und Philologie. 1925 wurde Bernhard Schweitzer Ordinarius für Archäologie an der Universität Königsberg und 1932 Professor an der Universität Leipzig.
Am 16. Mai 1945 wurde Schweitzer zum ersten Rektor der Universität Leipzig nach dem 2. Weltkrieg gewählt. Wegen Differenzen mit den Verwaltungsbehörden gab Bernhard Schweitzer das Amt am 5. Januar 1946 desillusioniert wieder auf und ging nach Tübingen. In Tübingen hielt Schweitzer einen Festvortrag zum 550. Gründungsjubiläum der Universität Leipzig.
Bernhard Schweitzer starb am 16. Juli 1966 in Tübingen.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Johann Christoph Gottsched
Johann Christoph Gottsched wurde am 2. Februar 1700 in Juditten, Herzogtum Preußen, geboren. Der Sohn des Pastors von Juditten, erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem Vater und schrieb sich 1714 mit 14 Jahren an der Albertina, der Universität Königsberg, zum Theologiestudium ein.
Gottscheds Interesse galt der Philosophie und er beschäftigte sich mit den Werken von Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff. So wechselte Gottsched zum Philosophiestudium. Einer von Gottscheds Lehrern war Johann Jakob Quandt.
Im Januar 1724 flüchtete Johann Christoph Gottsched nach Leipzig vor den preußischen Militärwerbern. In Leipzig freundete sich Gottsched mit Johann Burckhardt Mencke an, der ihn als Hofmeister für seinen ältesten Sohn engagierte. Mencke führte Gottsched in die Leipziger Gesellschaft ein und war Fürsprecher bei der Aufnahme Gottscheds in die Teutschübende poetische Gesellschaft, die ihn 1727 zu ihrem „Senior“ wählte.
weiterlesen »
Johann Christoph Adelung
Johann Christoph Adelung wurde am 8. August 1732 in Spantekow (bei Anklam, heute Mecklenburg-Vorpommern) geboren als Sohn des Pfarrers Johann Paul Adelung. Seine Mutter Regina Sophie war eine Tochter des Pfarrers im nahegelegenen Daberkow. Einer seiner Brüder, Wilhelm Friedrich Adelung, Justizrat in Stettin, betätigte sich als Sammler pommerscher Geschichte
Nach dem Besuch der Stadtschule in Anklam und des Gymnasiums in Klosterbergen studierte Adelung ab 1752 Evangelische Theologie an der Universität Halle (Saale) und war 1756 Mitbegründer der Freimaurerloge Philadelphia zu den drei goldenen Armen.
In Erfurt wurde Adelung 1758 Professor am Evangelischen Ratsgymnasium. Die Ernennung zum Sachsen-Gothaischen Rat 1762 nahm er nicht an. Ab 1765 lebte Johann Christoph Adelung in Leipzig. Hier arbeitete er als Übersetzer, Korrektor und Redakteur. Er redigierte ab 1769 die Leipziger Zeitungen, arbeitete an der Jenaer Allgemeinen Literatur-Zeitung und der Allgemeinen deutschen Bibliothek mit.
weiterlesen »
Julius Roderich Benedix
Der Lustspieldichter Julius Roderich Benedix wurde am 21. Januar 1811 in Leipzig geboren. Er besuchte die Thomasschule und war als Theatersänger, Schauspieler und Regisseur in Dessau, Bernburg, Köthen, Meiningen und Rudolstadt tätig. Benedix fand ein Engagement in Westfalen und im Rheinland und trat in Minden, Paderborn, Kleve, Krefeld, Mainz und Wiesbaden auf, bis er 1838 nach Wesel am Niederrhein kam.
Das erste von Roderich Benedix verfasste Schauspiel „Das bemooste Haupt“ hatte 1840 am Theater in Königsberg Uraufführung und wurde mit großem Beifall auf fast allen Bühnen Deutschlands gespielt. Großen Erfolg feierte er auch mit seinem zweiten Stück „Doctor Wespe“.
weiterlesen »
Der Katharinenpalast
In Puschkin steht eines der eindrucksvollsten Residenz-Ensembles der Welt und stellt eine einzigartige Symbiose von Schlössern und Parks dar – der Katharinenpalast.
Das Ensemble von Zarskoje Selo (Zarendorf), wie Puschkin bis 1918 hieß, wurde 1990 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen.
weiterlesen »
Komponisten
Leipzig ist die Stadt der Musik, der Komponisten und der Uraufführungen. Die musikalische Geschichte der Stadt beginnt im Jahr 1212 mit der Gründung des Thomanerchors. 500 Jahre später kommt Johann Sebastian Bach in die Messestadt und mit ihm beginnt die Wirkungsgeschichte bedeutender Komponisten, die bis in das 20. Jahrhundert anhält. Es mag viele Gründe geben, warum so viele Komponisten in Leipzig gewirkt haben. Die Tradition des Thomanerchors, der Ruf des Gewandhauses, der Geist von Handel und Messe. Leipzig bot den Talenten ihrer Zeit offensichtlich eine gute Bühne und gute Arbeitsmöglichkeiten.
Johann Sebastian Bach
Der Komponist Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach in Thüringen geboren. Ende 1722 bewarb er sich um die Stelle des Thomaskantors in Leipzig. Um seinen Söhnen den Zugang zu der damals sehr renommierten Universität Leipzig zu ermöglichen, gab er seine Stellung des Hofkapellmeisters in Köthen auf und zog mit seiner Familie nach Leipzig. Am 22. April 1723 berief ihn der Leipziger Stadtrat zum Kantor der Thomaskirche. Johann Sebastian Bach komponierte in seiner Leipziger Zeit die Mehrzahl seine Kirchenkantaten, von denen etwa 200 erhalten sind. In Leipzig entstanden außerdem die Matthäuspassion, die Große Messe in h-Moll, das Weihnachtsoratorium, das Wohltemperierte Klavier, die Goldberg-Variationen, das Musikalische Opfer und die Kunst der Fuge.
weiterlesen »