Landkreis Nordsachsen

Rittergut Pristäblich (bei Leipzig)

Pristäblich, Rittergut

Pristäblich ist ein Ortsteil der Gemeinde Laußig im Norden des Landkreises Nordsachsen. Priestäblich liegt an der Mulde und in der Dübener Heide, nordöstlich von Leipzig (ca. 38 km) zwischen Eilenburg (ca. 16 km) und Bad Düben (ca. 5 km).

Rittergut Pristäblich

Bauzeit
17. Jahrhundert, 19. Jahrhundert (Wirtschaftsgebäude, Umbau innen),
1660 bis 1661 (dendro)

Baustil
Renaissance, Historismus
Bauherr
Baumeister/Architekt
Zustand
Das Herrenhaus des Rittergutes Pristäblich ist in einem guten Zustand. Die Wirtschaftsgebäude sind z.T. saniert.
Heutige Nutzung
Wohnen, Leerstand
Zugang
Das Gelände des Rittergutes in Pristäblich ist zugänglich. Das Herrenhaus kann nicht besichtigt werden.

Beschreibung

Grundriss
einst wohl unregelmäßige Gutsanlage mit in den Hof hineingebautem Herrenhaus, durch den Abbruch von Wirtschaftsgebäuden nicht mehr vollständig erhalten,
Baukörper
zweigeschossig, Zwerchhaus dreigeschossig
Fassade
Putzfassade, Toilettenerker, Treppenturm mit abgefasten Ecken, Zwerchhaus
Dachform
Satteldach

Weitere Informationen

Park

Am Herrenhaus des Rittergutes Pristäblich befindet sich ein Park an einem alten Muldearm, der heute verwildert ist.

Personen

  • erste urkundliche Erwähnung als „furwerg Pristeblich“ durch Lehnsbrief an Jorg, Otto, Ditrich, Cuntz, Hans, Balthasar und Bernhartt von Spiegel (1464),
  • Antonius von Spiegel (Rittergut durch Erbteilung, 1554),
  • Familie von Zaschnitz (als Besitzer genannt 1580),
  • Gunther Appel von Zaschnitz (erwähnt 1593, Vorwerk),
  • Balthasar von Zaschnitz (genannt 1637),
  • als Rittergut erwähnt (1648),
  • Balthasar Heinrich von Zaschnitz (erwähnt 1686),
  • Hans Heinrich von Zaschnitz (genannt 1704),
  • Rachel Charlotte Vitzthum von Eckstädt (Kauf 1714),
  • Johann Friedrich Graf Vitzthum von Eckstädt (Besitzer 1752 bis 1754),
  • Georg Wilhelm Freiherr von Hohenthal (Besitzer 1754 bis 1764),
  • Wilhelm von Hohenthal (Besitzer ab 1764),
  • Johann Jacob Freiherr von Hohenthal (Kauf 1772),
  • Christian Gottlieb Graf von Hohenthal (Besitzer ab 1802, Konkurs 1828),
  • Karl Friedrich Anton Graf von Hohenthal und Karl Adolf Graf von Hohenthal (Besitzer 1832 bis 1843),
  • Karl Friedrich Anton Graf von Hohenthal (alleiniger Besitzer ab 1843),
  • Karl Friedrich Moritz Graf von Hohenthal (genannt 1875),
  • Karl Friedrich Adolf Georg Graf von Hohenthal (Eigentümer 1927),
  • Graf Jost vom Hagen (Kauf 1927),
  • Enteignung (1945),

Touristische Wege

Durch Pristäblich führen keine überregionalen Rad- und Wanderwege. Der Mulderadweg, der Torgische Weg, der Radwanderweg Delitzsch – Bad Düben, der Muldewanderweg, der Heidesteig, der Ökumenische Pilgerweg (Jakobsweg, der Lutherweg, der Raiffeisen-Schulze-Delitzsch-Radwanderweg, der Radweg Berlin – Leipzig und die HeideBiberTour sind in Bad Düben nach ca. 5 km erreichbar.

Sehenswertes in Pristäblich

Ev. Pfarrkirche

Sonstige Informationen

Rittergut Pristäblich, Gemeinde Laußig, Landkreis Nordsachsen,
Postleitzahl 04838

Quelle:
Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1998
amtliche Denkmalliste des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen bei wikipedia.de
Manfred Wilde: Die Ritter- und Freigüter in Nordsachsen, C.A. Starke Verlag, Limburg, 1997,

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6 Reaktionen zu “Rittergut Pristäblich (bei Leipzig)”

  1. Maria Flund schreibt

    Laut M. Donath ist das Herrenhaus deutlich älter, ca 1550, wozu auch die Gewölbeformen in Halle und Kapelle passen.

  2. Mirko Seidel schreibt

    Danke für den Hinweis, habe Sie dazu die genaue Quelle?

  3. Wolfgang Siegenbruck schreibt

    Ich bin 1943 in Köln geboren. Wir waren lt. Erzählungen 1945 in diesem Rittergut evakuiert. Herr von Hagen hat meine Mutter Angele (Jahrgang 1919), ihre Schwester Antonie Schmitz (Jahrgang 1915), meine Großmutter Germaine (väterlicherseits) meine Großmutter Elisabeth (mütterlicherseits) und meinen Vetter Herbert (Jahrgang 1939 vor Angriffen der Russen in hervorragender Weise bewahrt. Wir sind bis heute dankbar für alles was uns hier zum Überleben geboten wurde. Mein Großvater Ernst (mütterlicherseits) war an der Front, mein Großvater Paul (väterlicherseits) machte sich von hier aus auf nach Köln-Klettenberg um unser Haus wieder aufzubauen, sodaß wir später zu Fuß zurückkehren konnten.

  4. Christa Mihm schreibt

    Ich möchte ergänzen, dass das Rittergut 2010 von mir erworben und inzwischen innen denkmalgerecht restauriert wurde, das Obergeschoss im Barockstil und das Untergeschoss mit Renaissance-Kreuzgewölben und Festsaal. Die Aussenfassade ist bisher auf der Südseite nach historischer Analyse restauriert worden. Nach Anfragen können Seminare und Feste bis 30 Personen gebucht werden.
    Auch eine Besichtigung ist nach Anmeldung und Obulus möglich.
    0176-64436160
    Christa Mihm, Künstlerin (Leipzig)

  5. Christa Mihm schreibt

    Hallo Herr Seidel, das Foto ist veraltet! In 20 Jahren, also 2054 feiere ich als neue Besitzerin seit 2010, den 500. Geburtstag meines Herrenhauses. Wie kommen Sie dazu, architektonisch solch einen Unsinn mit Historismus zu schreiben. Dann lesen Sie mal die Quellen dazu! Antonius von Spiegel wird 1554 als Besitzer des Rittergutes erwähnt. Es ist wie im vorigen Beitrag erwähnt, Renaissancebaustil mit Kreuzgewölben und Florentiner Säule in der Eingangshalle und im Sommersaal (Keller). Alles in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz! Die Dorfkirche ist Barock.

  6. Mirko Seidel schreibt

    .. die Wirtschaftsgebäude sind vom Ende des 19. Jahrhundert und es gab in dieser Zeit Umbautenim Herrenhaus, was ist also an Historismus falsch?

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