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Leipziger Persönlichkeiten – Heinrich Cramer von Claußbruch

Aeckerleins Hof, später Hohmannsches Haus am Markt, 1710

Aeckerleins Hof, später Hohmannsches Haus am Markt, 1710

Heinrich Cramer von Claußbruch wurde 151 in Hattingen an der Ruhr geboren. Der aus einer Kaufmannsfamilie stammende von Claußbruch kam 1556 aus Arras in Frankreich nach Leipzig und erwarb das Bürgerecht. Von Leipzig aus betrieb er einen weitreichenden Großhandel mit Tuchen, Seiden- und Rauchwaren, Edelsteinen und Waffen.

1558 kaufte von Claußbruch den gegenüber dem Rathaus in Leipzig stehenden Handelshof Markt 11 mit Kaufkammern und Speichern, Aeckerleins Hof (nicht erhalten)

Seine Gewinne ermöglichten ihm die Eröffnung von Niederlassungen in Antwerpen und Köln und den Ausbau der Geschäfte nach Osteuropa. Ab etwa 1560 war Heinrich Cramer von Claußbruch fast ausschließlich im Metallhandel tätig mit Kupfer aus dem Mansfelder Land und Blei aus Goslar.

Von Claußbruch verfügte bald über die Hälfte der Kupfer- und Silberausbeute, hatte Besitz im Erzgebirge und im Oberharz, errichtete die Schmelzhütte in Wernigerode und kaufte die Leutenberger Hütte bei Saalfeld. Heinrich Cramer von Claußbruch war der erste Manufakturist in Leipzig. 1587 kaufte Heinrich Cramer von Claußbruch das Wasserschloss in Meuselwitz und zwei Rittergüter und siedelte hier 1579 ca. 100 niederländische Tuchmacher an.

Seine ca. 1.200 Schafe lieferten den notwenigen Rohstoff Wolle. Heinrich Cramer von Claußbruch beauftragte holländische Spezialisten mit der Untersuchung der Schiffbarmachung der Weißen Elster, um eine Verbindung über die Saale und die Elbe nach Holland herzustellen. Sein Vermögen betrug ca. 300.000 Gulden, damit war er der reichste Mann in Kursachsen. Seine Konkurrenten bezichtigten von Claußbruch der Konspiration mit dem Hof in Moskau und des Handelsbetruges, was eine dreijährige Haft in Prag zur Folge hatte. Heinrich Cramer von Claußbruch starb am 3. November 1599 in Leipzig. In Wahren ist die Claußbruchstraße nach ihm benannt.

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Bildquelle: Von Schreiber – Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inv.Nr. Mü.IV/33 b, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22784368

Quelle:
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 30. Okt 2022 14:25, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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