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Leipziger Persönlichkeiten – Peter Gläser

Peter Gläser

Peter Gläser

Peter „Cäsar“ Gläser wurde am 7. Januar 1949 in Leipzig geboren. Bereist als Kind bekam er Musikunterricht an der Volksmusikschule Leipzig, lernte Blockflöte, Klavier, Klarinette und Fagott. Das Gitarrenspiel erlernte Gläser autodidaktisch. Nach seinem Schulabschluss 1965 erlernte Peter Gläser den Beruf eines Elektromonteurs, hatte aber die feste Absicht, Musiker zu werden. 1966 besuchte er Klaus Renft und konnte diesen von seinen musikalischen Qualitäten überzeugen.

Kurze Zeit später trat er 17jährig gemeinsam mit Klaus Renft als Barmusiker in der Leipziger Nachtbar „Intermezzo“ auf. Seinen Künstlernamen „Cäsar“ übernahm er von seinem Spitznamen aus Schulzeiten, da Mitschüler fanden, dass er wie Gaius Julius Caesar aussähe.

1967 normalisierte sich das Verhältnis der DDR-Behörden zur Rockmusik und Klaus Renft formierte seine Klaus-Renft-Combo neu mit Peter Cäsar Gläser an der Gitarre. Während seiner Zeit in der NVA spielte Gläser in einer Armeeband, kehrte 1969 zu Klaus Renft zurück und gehörte der Klaus-Renft-Combo bis 1975 an. Die Klaus-Renft-Combo war eine der führenden Bands in der Rockszene der DDR. Titel, wie „Wer die Rose ehrt“, „Zwischen Liebe und Zorn“, „Cäsars Blues“, „Apfeltraum“ und „Ketten werden knapper“, an deren Entstehen Gläser beteiligt war, wurden Hits.

Peter Gläser hatte ein Studium in den Fächern Gitarre, Klavier, Tonsatz und Instrumentation an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig begonnen, da sein vorläufiger Berufsausweis an eine fachliche Qualifizierung gebunden war. Er wurde 1975 wegen „schlechter Studiendisziplin“ exmatrikuliert. Renft, wie sich die Band ab 1974 nannte, wurde am 22. September 1975 verboten. Gläser ging an die Berufsmusikerklasse der Musikschule Friedrichshain in Berlin und erhielt mit einem Abschluss dort seinen endgültigen Berufsausweis.

Im April 1976 wechselte Peter Gläser zur Band Karussell und tourte 1981/1982 mit Karussell durch die Sowjetunion, Polen, Bulgarien und Finnland. Häufig wechselnde Bandbesetzung und der Zwang, sich ständig mit den DDR-Behörden arrangieren zu müssen und dennoch an den Traditionen von Renft festhalten zu wollen, brachten Gläser 1983 dazu, die Band zu verlassen.

Anfang Januar 1983 vereinte das DDR-Plattenlabel Amiga für ein einmaliges Bandprojekt bekannte Musiker der Rock- und Bluesszene der DDR in der „AMIGA Blues Band“, darunter Peter Gläser. Ihr Live-Debüt gab die Band am 29. Januar 1983 bei „Rock für den Frieden“ im Palast der Republik in Berlin.

1983 gründete Gläser seine erste eigene Band. Mit „Cäsars Rockband“ versuchte er einen Neubeginn, geriet aber in das Visier der DDR-Kulturfunktionäre. 1985 schrieb Gläser nach einem Konzert in einer NVA-Einheit in das Gästebuch, dass man besser ohne Armee auskomme und es kam zum Eklat. Man warf ihm Pazifismus vor und sagte die geplante Plattenaufnahme und die Konzerte der Band ab. Peter Gläser löste die Band auf, stellte einen Ausreiseantrag aus der DDR und zog sich vorerst gänzlich aus dem Musikgeschäft zurück.

1987 kehrte er auf die Bühne zurück und ging auf Tournee. Peter Gläser gründete 1988 „Cäsar & Die Spieler“. Nach erneuten Auseinandersetzungen mit den Behörden wurde Peter Gläser zu Ostern 1989 nach West-Berlin ausgebürgert, wo er als Taxifahrer arbeitete.

1991 startete Peter Gläser sein Comeback und gründete das „Cäsar Trio“. Bei der „als ob nichts gewesen wär“-Tour 1997/1998 von Klaus Renft stand er mit u.a. mit Christiane Ufholz auf der Bühne. 1998 kehrte Peter Gläser nach Leipzig zurück und erweckte die Band „Cäsar & Die Spieler“ zu neuem Leben. 2003 kam es zur Trennung von der Band. 2002 startete Gläser das Bandprojekt „Väter & Söhne“ mit seinem Sohn Moritz, Boddi Bodag von Engerling und dessen Sohn Hannes. 2005 formierte Peter Gläser „Cäsar & Die Spieler“.

Während eines Konzerts am 13. Juli 2007 verließ Peter Gläser bereits nach dem ersten Titel die Bühne, die Band setzte das Konzert ohne ihn fort. Am 31. Dezember 2007 gab Gläser im Arena-Club in Chemnitz sein letztes Konzert.

Peter Gläser starb am 23. Oktober 2008 in Leipzig. 2007 gab Gläser in seiner Autobiographie zum wiederholten Mal bekannt, dass er unter dem Decknamen „Klaus Weber“ 22 Jahre lang Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit der DDR war.

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Bildquelle: GermanTarzan – Eigenes Werk, Peter Gläser bei einer Feier seines Bruders! Er spielte für die Kinder auf der Feier auf seiner Querflöte! (Ausschnitt)

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 13. Mrz 2023 15:22, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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