Persönlichkeiten

100. Todestag von Karl Liebknecht

Karl Liebknecht 1910

Karl Liebknecht 1910

Mit der Industrialisierung wurde Leipzig auch Arbeiter- und Gewerkschaftsstadt. Ferdinand Lasalle und Wilhelm Liebknecht legten in Leipzig den Grundstein für die deutsche Arbeiterbewegung und die deutsche Sozialdemokratie. Karl Liebknecht, in Leipzig geboren, ist einer der Gründer der Kommunistischen Partei Deutschlands.

Am 13. August 1871 wurde Karl Liebknecht als zweiter von fünf Söhnen von Wilhelm Liebknecht und dessen Frau Natalie geboren. Wilhelm Liebknecht gehörte ab den 1860er Jahren mit August Bebel und Ferdinand Lassalle zu den Gründern der organisierten deutschen Arbeiterbewegung. Karl Liebknecht wurde in der Thomaskirche in Leipzig getauft, zu den Taufpaten gehörten Karl Marx und Friedrich Engels.

Karl Liebknecht 1890 machte an der Alten Nikolaischule in Leipzig sein Abitur und studierte an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften und Kameralwissenschaften. 1890 zog die Familie nach Berlin, wo er sein Studium fortsetzte.

Er ließ sich in Berlin als Rechtsanwalt nieder und erlangte als politischer Anwalt auch im Ausland Bekanntheit, als er neun Sozialdemokraten im „Königsberger Geheimbundprozess“ verteidigte. In anderen Strafprozessen prangerte er die Klassenjustiz des Kaiserreichs und die brutale Behandlung von Rekruten beim Militär an.

Im Jahr 1900 wurde Karl Liebknecht Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, 1902 sozialdemokratischer Stadtverordneter in Berlin.

Für die Jugendarbeit der SPD veröffentlichte er 1907 die Schrift Militarismus und Antimilitarismus, für die er noch im selben Jahr wegen Hochverrat verurteilt wurde. Der Hochverratsprozess gegen Liebknecht fand vor dem Reichsgericht in Leipzig.

Geburtshaus von Karl Liebknecht in Leipzig 1951

Geburtshaus von Karl Liebknecht in Leipzig 1951

1908 wurde Karl Liebknecht Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, obwohl er noch in Festungshaft in Glatz in Schlesien saß. Im Januar 1912 Liebknecht als einer der jüngsten SPD-Abgeordneten in den Reichstag ein. Im Reichstag trat er als entschiedener Gegner einer Heeresvorlage auf, die dem Kaiser Steuermittel für die Heeres- und Flottenrüstung bewilligen sollte.

Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im 1. Weltkrieg rief Karl Liebknecht vor dem Portal vier des Berliner Schlosses am 9. November 1918 die „Freie Sozialistische Republik Deutschland“ aus, allerdings erst nach der Ausrufung der deutschen Republik durch Philipp Scheidemann vom Balkon des Reichstages.

Karl Liebknecht wurde zum Sprecher der revolutionären Linken. Um die Novemberrevolution in Deutschland 1918 in Richtung einer sozialistischen Räterepublik voranzutreiben, gab er mit Rosa Luxemburg täglich die Zeitung „Die Rote Fahne“ heraus.

Ende Dezember 1918 riefen die Anhänger des von Karl Liebknecht geführten Spartakusbundes ihre Anhänger nach Berlin zusammen. Am 1. Januar 1919 stellte sich die Kommunistische Partei Deutschlands der Öffentlichkeit vor.

Nach den führenden Köpfen der jungen KPD wurde gefahndet. Plakate riefen auf: „Schlagt ihre Führer tot! Tötet Liebknecht!“

Am frühen Abend des 15. Januar 1919 drangen fünf Angehörige einer Bürgerwehr in die Wohnung ein, in der sich Liebknecht und Luxemburg versteckt hielten und nahmen beide fest.

Mit der Ermordung Liebknechts und Luxemburgs wurde eine Gruppe Marineoffiziere beauftragt. Das Automobil fuhr in den nahegelegenen Tiergarten in Berlin. Hier täuschte der Fahrer eine Panne vor. Karl Liebknecht wurde aus dem Auto geführt und nach wenigen Metern am Ufer des Neuen Sees von hinten erschossen. Eine halbe Stunde später wurde auch Rosa Luxemburg erschossen.

Das Geburtshaus von Karl-Liebknecht in der Braustraße 15 in Leipzig beherbergt heute eine Gedenkstätte und in der Südvorstadt und in Connewitz ist eine Straße nach ihm benannt.

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Quelle: www.wikpedia.de; BArch, Bild 183-1989-0323-315 / o.Ang.

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Autor: Mirko Seidel am 10. Nov 2019 08:36, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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