Landkreis Leipzig

Rittergut Thammenhain (bei Leipzig)

Thammenhain, Schloss

Thammenhain ist ein Ortsteil der Gemeinde Lossatal im Nordosten des Landkreises Leipzig. Thammenhain liegt zwischen den Hohburger Bergen und der Dahlener Heide, östlich von Leipzig (ca. 41 km) zwischen Wurzen (ca. 14 km) und Torgau (ca. 20 km).

Rittergut Thammenhain

Bauzeit
Ende 15. Jahrhundert, 17. Jahrhundert,
18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert,
1691 bis 1696, 1796, 1849, 1890 bis 1891
Baustil
Renaissance, Barock, Historismus, Neorenaissance
Bauherr
Hanns Dietrich von Schönberg (1691 bis 1696),
Caspar Heinrich Dam von Schönberg (1796),
August Caspar Ferdinand Dam von Schönberg (Aufstockung Herrenhaus 1849),
Adolf Caspar Ferdinand Dam von Schönberg (Umbau Herrenhaus 1890 bis 1891),
Baumeister/Architekt
Adolf Leyen (1890 bis 1891)
Zustand
Das Schloss in Thammenhain ist saniert. Der Park ist in einem gepflegten Zustand.
Heutige Nutzung
Wohnen
Zugang
Das Gelände des Rittergutes Thammenhain und der Park sind öffentlich zugänglich. Das Schloss kann nicht besichtigt werden.

Beschreibung

Grundriss
ehemals großer, offener, regelmäßiger rechteckiger Gutshof, durch den Abbruch von Gebäuden nicht mehr vollständig erhalten, frei in einem Park stehendes Schloss, Schloss auf H-förmigem Grundriss,
Baukörper
zweigeschossig auf hohem Sockelgeschoss,
Fassade
Putzfassade, Seitenrisalite mit Eckquaderung und Volutengiebeln, an der Südwestseite vorgelagerter Turm, Veranda, moderner Anbau auf der Ostseite,
Dachform
Ost- und Westseite Satteldach, dazwischen Walmdach, Turm einst mit geschweifter Haube, 1970 durch Zeltdach ersetzt,

Weitere Informationen

Park

Dem Schloss schließt sich ein Landschaftspark mit Teich an.

Personen

  • 1198 Ersterwähnung,
  • Henricus de Tammenhayn (genannt 1198),
  • im Besitz des Bischofs von Meißen (Besitzer Nieder-Thammenhain, 1284),
  • Bischöflich-meißnisches Lehn am Eilenburger Mittelschloss, Lehnsnehmer Thimo von Colditz (Besitzer Nieder-Thammenhain 1378, Lehn bis 1538, Johann VIII. von Meißen verkauft das Gut),
  • Markgraf Wilhelm I. von Meißen (Kauf 1395, Teilung in Ober- und Nieder-Thammenhain),
  • Familie von Saalhausen (Besitz mindestens einer Hälfte des Gutes 1444, Geburt Johannes VI. von Salhausen, Bischof in Meißen 1487 bis 1518, Bauherr Schloss Wurzen),
  • Dietrich und Hans von Körbitz (genannt 1445, Besitzer 1462 bis 1495),
  • Albrecht von Breitingen (Besitzer 1495 bis 1504),
  • Bernhard von Stentzsch (Besitzer 1504 bis 1522, Kauf einer Hälfte 1504, Kauf der anderen Hälfte 1519),
  • Eberhard von Lindenau (Besitzer 1522 bis 1555),
  • Teilung in Ober- und Niederthammenhain 1528,
  • Dietrich und Christioph Truchsess von Wellerswalde (Kauf einer Hälfte 1528),
  • Hans von Lindenau (Besitzer 1556 bis 1571),
  • Michael, Achatius, Philip und Caspar von Lindenau (Besitzer 1571 bis 1592),
  • Hans, Caspar, Dietrich und Georg von Lindenau (Besitzer 1592 bis 1598),
  • Michael von Lindenau (Besitzer 1598 bis 1604),
  • Hans Wilhelm von Lindenau auf Kobershain, Zwochau und Hohburg (Besitzer 1604 bis 1611),
  • Phillip von Lindenau (Besitzer 1611),
  • Nicol von Loß (Besitzer 1611 bis 1622),
  • Heinrich von Brederlohe (Besitzer ab 1622),
  • Donat von Freywald (Besitzer bis 1654),
  • Christian Donat von Freywald (Besitzer 1654 bis 1666),
  • Joachim Loth von Schönberg auf Gelenau (Besitzer 1666 bis 1681),
  • Hans Dietrich, Nicol, Rudolf von Schönberg (Besitzer 1681 bis 1688),
  • Hanns Dietrich von Schönberg (alleiniger Besitzer 1688 bis 1727),
  • Caspar und Gotthelf Friedrich von Schönberg (Besitzer 1727 bis 1731),
  • Gotthelf Friedrich von Schönberg auf Bieberstein, Lockwitz, Purschenstein und Trebitz (alleiniger Besitzer 1731 bis 1746),
  • Rudolf Dietrich von Schönberg (Besitzer 1746 bis 1790),
  • Caspar Heinrich Dam von Schönberg aus dem Zweig Pfaffroda (Besitzer 1790 bis 1797),
  • August Caspar Ferdinand Dam von Schönberg (Besitzer 1797 bis 1850),
  • Elisabeth und Julius von Schönberg (Besitzer 1850 bis 1880),
  • Adolf Caspar Ferdinand Dam von Schönberg (Besitzer 1880 bis 1927),
  • Karl Friedrich Freiherr von Schönberg (Besitzer 1927 bis 1945),
  • 1945 Enteignung,
  • Bistum Dresden-Meißen (Besitzer seit 1946, Kinderheim),
  • Caritas (Besitzer 1970 bis 2000, Altenheim),
  • Dr. Rüdiger Freiherr von Schönberg (Besitzer seit 2000),

Touristische Wege

Durch Thammenhain führt die Dahlener-Heide-Route.

Sehenswertes in Thammenhain

Ev. Pfarrkirche

Sonstige Informationen

Rittergut Thammenhain, Gemeinde Lossatal, Landkreis Leipzig, Postleitzahl 04808

Historische Ansichten des Rittergutes Thammenhain

Rittergut Thammenhain 1854

Rittergut Thammenhain 1854

Herrenhaus und Unter- oder Schlosskirche um 1935

Herrenhaus und Unter- oder Schlosskirche um 1935

Pferdestall um 1935

Pferdestall um 1935

Rittergut um 1895, Küchenmamselln und rechts Inspektor Lorenz

Rittergut um 1895, Küchenmamselln und rechts Inspektor Lorenz

Quelle:
Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1998
Lutz Heydieck: Der Landkreis Leipzig Historischer Führer, Sax-Verlag Beucha Markkleeberg, 2014
G.A. Poenicke, Album der Rittergüter und Schlösser des Königreichs Sachsen, Section I. Leipziger Kreis, Leipzig, 1854,
Digitales historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, www.isgv.de,
Heinz Martin: Aus der Geschichte unserer Heimat, Chroniken, Bräuche und Sagen von Falkenhain, Voigtshain und Thammenhain, Sax-Verlag Beucha, 1998,

Stichworte:
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Autor: Mirko Seidel am 22. Okt 2013 09:56, Rubrik: Landkreis Leipzig, Sachsen, Schlösser & Herrenhäuser, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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