Persönlichkeiten

Leipziger Persönlichkeiten – Fritz Baedeker

Villa Baedeker in Leipzig

Villa Baedeker in Leipzig

Fritz Baedeker wurde am 4. Dezember 1844 in Koblenz geboren. Als jüngster von drei Söhnen des Autors und Verlegers Karl Baedeker führte er den Verlag seines Vaters ab 1869 bis zu seinem Tod 1925. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Koblenz studierte Baedeker ab 1863 an der Universität Heidelberg, wechselte aber an die Universität Berlin. Anschließend begann er eine Buchhändlerlehre in Genf.

1869 wurde er mit seinem Bruder Karl Teilhaber des Verlags seines Vaters Karl Baedeker. 1870 gaben sie die Buchhandlung ihres Vaters auf und verlegten den Sitz des Verlages 1872 nach Leipzig. Das Angebot konzentrierte sich auf den Verlag und die Erweiterung des Angebots an Reiseführern. 1878 übernahm Fritz Baedeker allein die Verlagsführung. 1909 wurde der Ehrendoktor der Universität Leipzig.

Aus seiner 1873 in Koblenz geschlossenen Ehe mit Flöry (Florentine) Landfermann stammen fünf Kinder. Baedekers Söhne Ernst, Dietrich und Hans führten nach dem Tod des Vaters den Verlag weiter.
Der Ende des 19. Jahrhunderts aufkommende Tourismus belebte das Geschäft mit Reiseführern. Der Verlag Baedeker stellte Reiseführer mit höchster Akribie her und entwickelte den bis heute üblichen Baedeker-Stil. Fachautoren begleiteten die Erstellung der Reiseführer, Baedeker unterstütze die Autoren bei ihren Reisen finanziell. Die Reiseführer erschienen oft auch in Englisch und Französisch.

Das schnell wachsende Unternehmen bekam mit Ausbruch des 1. Weltkriegs einen harten Dämpfer. Ab 1920 publizierte der Verlag Sonderbände für einzelne deutsche Landschaften. Fritz Baedeker starb am 9. April 1925 in Leipzig.

Während des 2. Weltkrieges brach der Reisemarkt erneut zusammen und damit auch die Nachfrage nach Reiseführern. Das Verlagsgebäude in der Nürnberger Straße 46/Ecke Brüderstraße, wurde 1943 zerstört. Baedeker leitet den Verlag in der Villa Baedeker, heute Käthe-Kollwitz-Straße 64. Das Verlagsarchiv mit allen Text- und vielen Kartenvorlagen ging verloren. Nach der Enteignung verließ die Familie Baedeker 1947 Leipzig. Karl Friedrich Baedeker, ein Urenkel des Gründers, gründete 1948 in Malente unter altem Namen eine neue Firma. 1956 wechselte der Verlag nach Freiburg i.Br. 1951 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Verleger und Kartografen Kurt Mair. 1972 zog der Verlag von Stuttgart nach Ostfildern in das Verlagshaus der Mair-Gruppe. Die Langenscheidt-KG kaufte den Freiburger Teil des Verlagshauses. 1987 schlossen sich beide Verlagshäuser als Karl Baedeker GmbH mit Sitz in Ostfildern/Kemnat zusammen. 1997 erwarb MairsGeographischer Verlag den Verlag Karl Baedeker mit allen Namensrechten.

Mehr Leipziger Persönlichkeiten.

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

Stichworte:
, , , , , , , , , , , , ,

Autor: Mirko Seidel am 22. Jan 2022 14:38, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


Einen Kommentar schreiben

©2024 – architektur-blicklicht – Mirko Seidel, Sigismundstraße 3, 04317 Leipzig – Telefon: 0341 46 86 68 73
Touren, Tipps & Wanderungen per Rad, Auto und zu Fuß zu Burgen, Schlössern, Herrenhäusern, Kirchen, Industriebauten, Stadtansichten
in Leipzig, Sachsen & Mitteldeutschland
webdesign: agentur einfachpersönlich