Persönlichkeiten

Leipziger Persönlichkeiten – Johannes Nitzsche

Printwerbung der Firma Nitzsche AG, um 1935

Printwerbung der Firma Nitzsche AG, um 1935

Johannes Robert Eduard Nitzsche wurde am 21. November 1879 in Leipzig geboren. Als angestellter junger Techniker in Leipzig sammelte Nitzsche Erfahrung mit dem noch neuen Medium Kino. 1903 machte sich Johannes Nitzsche selbständig und brachte mit dem Vitagraph seinen ersten, selbst konstruierten 35-Millimeter-Filmprojektor auf den Markt.

Johannes Nitzsche gründete einen Filmverleih und war Besitzer des Kinematographen-Theaters „Die weiße Wand“ in der Hofmeisterstraße 1 in Leipzig, später Lichtspiele „Die weiße Wand“ genannt. Mit den Projektoren Saxonia 1907 und Matador 1911 brachte Nitzsche erstklassige Geräte auf den Markt, die nationale und internationale Verbreitung fanden.

1915 benannte er seine Firma in Johannes Nitzsche Kinematographen und Films um. Das schnell wachsende Unternehmen und zog 1917 mit Filmverleih und Projektorenbau in die Karlstraße um. 1921 erfolgte die Gründung der Johannes Nitzsche AG in Leipzig und Berlin.

Im Oktober 1921 beteiligte sich Johannes Nitzsche als Aktionär an der Gründung der Filmhaus Nitzsche Aktiengesellschaft. Neben der Herstellung von Filmen lag der Schwerpunkt auf dem Filmverleihgeschäft. Außer in Berlin und Leipzig gab es Filialen in Breslau, Dresden, Düsseldorf, Hamburg und München.

Mit der Gründung der Zeiss Ikon AG bekam Johannes Nitzsche sehr starke Konkurrenz aus Dresden, der er mit verstärkten Auslandsaktivitäten begegnete. Zeiss Ikon erwarb 1933 die Nitzsche AG. Der Projektorenbau wurde 1936 zugunsten des Baus von feinmechanischem Gerät aufgegeben. 1937 stellte Johannes Nitzsche den Kinobetrieb ein und schied aus dem Vorstand der Nitzsche AG aus. 1938 verkaufte die Zeiss Ikon ihre Aktien der Nitzsche AG an die Kieler Anschütz & Co GmbH, 1945 erfolgte die Enteignung und der Betrieb wurde an die VEB Medizintechnik angegliedert.

Johannes Nitzsche starb am 17. Januar 1947 in Dösen.

Mehr Leipziger Persönlichkeiten


Bildquelle: Bunnuru – Eigenes Werk, Printwerbung der Firma Nitzsche AG. ca 1935. Aus dem Handbuch „Die Filmvorführung in der Praxis“ von J. Rutenberg und H. Strödecke, Berlin 1935

Stichworte:
, , , , , , , , , ,

Autor: Mirko Seidel am 11. Feb 2023 14:53, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


Einen Kommentar schreiben

©2024 – architektur-blicklicht – Mirko Seidel, Sigismundstraße 3, 04317 Leipzig – Telefon: 0341 46 86 68 73
Touren, Tipps & Wanderungen per Rad, Auto und zu Fuß zu Burgen, Schlössern, Herrenhäusern, Kirchen, Industriebauten, Stadtansichten
in Leipzig, Sachsen & Mitteldeutschland
webdesign: agentur einfachpersönlich