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Leipziger Persönlichkeiten – Theodor Mommsen

Theodor Mommsen

Theodor Mommsen

Christian Matthias Theodor Mommsen wurde am 30. November 1817 in Garding in einer Pfarrerfamilie geboren. Der Vater weckte früh bei seinen Kindern das Interesse an den antiken Klassikern. Nach Privatunterricht besuchte Theodor Mommsen ab 1835 das Christianeum in Altona und begann im Mai 1838 an der Universität Kiel ein Jurastudium. 1839 lernte er den späteren Dichter Theodor Storm kennen und teilte sich mit ihm zeitweise die Wohnung.

Mit Storm und seinem jüngeren Bruder Tycho Mommsen veröffentlichte Theodor Mommsen 1843 das „Liederbuch dreier Freunde“, Mommsen widmete sich Studien zum Römischen Recht fast ausschließlich der Alten Geschichte.

Theodor Mommsen strebte eine wissenschaftliche Karriere an. Seinen Lebensunterhalt musste er ab zunächst als Aushilfslehrer an zwei Mädchenpensionaten bestreiten. 1844 erhielt er ein Reisestipendium, das ihn nach Frankreich und Italien führte, wo er sich mit römischen Inschriften beschäftigte.

1847 kehrte Theodor Mommsen nach Deutschland zurück, musste vorerst wieder als Lehrer arbeiten und wurde während der Märzrevolution von 1848 Journalist in Rendsburg. 1848 erhielt Mommsen einen Ruf als außerordentlicher Professor für Rechtswissenschaft an die Universität Leipzig.

Mommsen begann eine umfangreiche Publikationstätigkeit, blieb aber auch politisch aktiv. Wegen seiner Beteiligung am sächsischen Maiaufstand 1849 wurde Mommsen angeklagt und 1851 aus dem Hochschuldienst entlassen.

Theodor Mommsen ging an die Universität Zürich und 1854 nach Breslau. 1858 erfüllte sich dann Mommsens sehnlichster Wunsch – er wurde auf eine Forschungsprofessur an die Preußische Akademie der Wissenschaften in Berlin berufen und erhielt 1861 einen Lehrstuhl für römische Altertumskunde an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität, wo er bis 1885 Vorlesungen hielt.

Theodor Mommsen stieg rasch zu einem international und weit über die Fachgrenzen hinweg berühmten Gelehrten auf, war Mitglied der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig sowie auswärtiges Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften, ab 1864 Ehrenmitglied der Royal Society of Edinburgh, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom und auswärtiges Mitglied der Académie des inscriptions et belles-lettres. Bei seinen Studenten galt Mommsen als schlechter und herrischer Dozent.

Mit seiner Frau Maria Auguste, Tochter des Leipziger Verlegers Karl August Reimer, hatte Theodor Mommsen 16 Kinder, von denen zwölf das Erwachsenenalter erreichten. Sein Sohn Konrad Mommsen war Admiral und Flottenchef der Reichsmarine, zu Mommsens Enkeln zählen die Historiker Wilhelm Mommsen und Theodor E. Mommsen, der spätere Präsident des Bundesarchivs Wolfgang A. Mommsen, der Manager und Regierungsbeamte Ernst Wolf Mommsen, sein Ururenkel Oliver Mommsen macht als Schauspieler Karriere.

Theodor Mommsen starb am 1. November 1903 in Charlottenburg. In Heiterblick ist eine Straße nach ihm benannt.

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Bildquelle: Von Loescher & Petsch – Margot Klee: Der Limes zwischen Rhein und Main. Theiss, Stuttgart 1989. ISBN 3-8062-0276-1. S. 11, Abb. 1, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10560883

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 11. Nov 2022 16:46, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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