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Leipziger Persönlichkeiten – Rudolf Oelzner

Sportlerplastik „Speerwerfer“, vor der ehem. DHfK in LeipzigRudolf Oelzner wurde am 25. Mai 1906 in Taucha geboren. Dem Sohn eines Schlossers und Kunstschmieds wurde eine Bäckerlehre wegen schwacher körperlicher Konstitution verwehrt. 1920 begann Oelzner eine Lehre zum Holzbildhauer. Von 1926 bis 1929 studierte Rudolf Oelzner an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in der Klasse für Bildhauerei bei Alfred Thiele und in den Werkstätten für Buch- und Steindruck derselben Schule bei Georg Alexander Mathéy.

Um sein Studium zu finanzieren, führte Oelzner verschiedene Arbeiten aus. So lernte er bei der Mitarbeit an der Erstellung der Kulissen der Raubtierfreigehege im Leipziger Zoo nach dem Zementgussverfahren für sein späteres Wirken die Möglichkeiten des Betons als plastisches Material kennen. Ab 1930 entstanden in der Lutherstraße in Leipzig Oelzners erste Kleinplastiken – Tiere, Medaillen und Sportpreise. 1931 nahm Rudolf Oelzner mit zwei Werken an einer Ausstellung des Leipziger Künstlerbundes teil, dessen Mitglied er bis zu seiner Auflösung 1934 war.

1939 war Rudolf Oelzner mit zwei Plastiken auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten. Nach seiner Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft, kehrte Rudolf Oelzner im Oktober 1945 nach Leipzig zurück. Sein Atelier in der Lutherstraße war im Krieg zerstört worden, und er bezog 1947 ein Atelier in der Leibnizstraße.

Sportlerplastik „Künstlerische Gymnastik“ vor der ehem. DHfK in Leipzig1946 holte ihn sein ehemaliger Lehrer Alfred Thiele an die wiedereröffnete Kunstgewerbeschule, ab 1947 Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig. Hier leitete Oelzner zusammen mit Thiele bis 1952 die Abteilung Plastik. Von 1953 bis 1954 hatte er an derselben Einrichtung einen Lehrauftrag für Medaillenschnitt, der bildhauerischen Spezialtechnik zur Gestaltung von Flachreliefs in Medaillen. Auseinandersetzungen mit dem Rektor der Hochschule die Anteile von Intuition und wissenschaftlicher Logik im künstlerischen Schaffen führten zum Abbruch der Lehrtätigkeit.

Rudolf Oelzner wandte sich zunehmend der Gestaltung im öffentlichen Raum zu. Zusammen mit Alfred Thiele schuf er figürliche Bauplastiken an der Ringbebauung und in der Windmühlenstraße. Am Zentralstadion und an der DHfK Leipzig schuf Oelzner die Plastiken „Diskuswerfer-Siegerehrung“, „Speerwerfer“, „Künstlerische Gymnastik“, und „Rumpfheben“. Oelzner schuf Tierdarstellungen für Parks und in der Leipziger Karl-Liebknecht-Straße die Bronze-Großgruppe „Familie“.

Rudolf Oelzner starb am 9. September 1985 in Leipzig.

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Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 11. Nov 2022 16:55, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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