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Leipziger Persönlichkeiten – Hanns Eisler

Gedenktafel für Hanns Eisler in Leipzig

Gedenktafel für Hanns Eisler in Leipzig

Hanns Eisler wurde am 6. Juli 1898 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Philosophen und einer Handwerkertochter wuchs in Wien auf und studierte dort am Konservatorium. Zwischen 1919 und 1923 war Eisler Privatschüler von Arnold Schönberg.

In den 1920er Jahren sind Aufenthalte von Hanns Eisler in Leipzig zu Vorträgen, Veranstaltungen und Verlagsgesprächen dokumentiert. 1932 wurde in Alberthalle in Leipzig „Die Maßnahme Brecht/Eisler“ mit Leipziger Chören aufgeführt.

1925 ging Hanns Eisler nach Berlin und engagierte sich in der Arbeiterbewegung. Seit 1930 wurden seine Lieder von Arbeiterchören und kommunistischen Agitpropgruppen in Leipzig aufgeführt. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner kommunistischen Überzeugung ging Hanns Eisler ins Exil in verschiedene europäische Staaten, Mexiko und die USA. 1947 wurden gegen ihn und seinen Bruder Verfahren vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe nach dem 2. Weltkrieg durchgeführt. Eislers wurde aus den USA ausgewiesen und kam über Prag und Wien nach Berlin.

Hanns Eisler lebte und arbeitete seit 1949 in Berlin und Wien. Der Bezug zu seiner Heimatstadt Leipzig blieb aber bestehen. Ein Teil der Werke Eislers erschien beim Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel, später Deutscher Verlag für Musik, sowie bei Edition Peters. Das Rundfunksinfonieorchester, der Rundfunkchor, der Rundfunkkinderchor und das Gewandhausorchester Leipzig spielten seine Werke ein. Als Mitglied des 1949 gegründeten Bach-Ausschusses nahm Eisler 1950 am Deutschen Bach-Fest in Leipzig teil. Zu Brechts „Galileo Galilei“ verfasste Hanns Eisler die Bühnenmusik. Anlässlich der Berliner Aufführung probte er 1956 in Leipzig für eine Bandaufnahme mit drei Thomanern.

Eisler war enger Weggefährte von Bertolt Brecht, mit dem er von Ende der 1920er Jahre bis zu dessen Tod persönlich und musikalisch verbunden war. Gut befreundet war Eisler auch mit dem Germanisten Hans Mayer sowie mit dem Philosophen Ernst Bloch. Im „Hotel International“ (heute „Hotel Fürstenhof“) gab es Treffen, um über Politik, Philosophie und Musik zu diskutieren. Die vom Gewandhaus bei Hanns Eisler in Auftrag gegebene „Leipziger Symphonie“ kam über wenige Skizzen nicht hinaus.

Hanns Eisler komponierte die Nationalhymne der DDR. An seinem Geburtshaus in der Hofmeisterstraße 14 in Leipzig wurde 1973 eine Gedenktafel angebracht, die 2017 ersetzt wurde. Hanns Eisler starb am 6. September 1962 in Berlin. In Anger-Crottendorf ist eine Straße nach ihm benannt.

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Quelle:
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 20. Mrz 2022 13:09, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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