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Leipziger Persönlichkeiten – Karl May

Karl May

Karl May

Karl Friedrich May (Carl Friedrich May) wurde am 25. Februar 1842 in Ernstthal geboren. Er besuchte die Volksschule in Ernstthal. Mays ehrgeiziger Vater wollte seinem Sohn bessere Chancen verschaffen, als er selbst gehabt hatte und zwang den Jungen, ganze Bücher abzuschreiben und trieb ihn zum Selbststudium wissenschaftlicher Werke. Karl May erhielt privaten Musik- und Kompositionsunterricht. Sein erstes Geld verdiente Karl May nach eigener Darstellung im Alter von zwölf Jahren als Kegeljunge.

Ab 1856 studierte Karl May am Lehrerseminar in Waldenburg und wurde 1860 wegen Unterschlagung von sechs Kerzen ausgeschlossen. Auf dem Gnadenweg wurde ihm ein Weiterstudium am Lehrerseminar Plauen ermöglicht. Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung war er zunächst als Hilfslehrer an der Armenschule in Glauchau und dann ab als Lehrer an der Fabrikschule der Firmen Solbrig und Clauß in Altchemnitz tätig. Karl Mays Laufbahn als Lehrer endete nach wenigen Wochen durch die Anzeige eines Zimmergenossen wegen „widerrechtlicher Benutzung fremder Sachen“ – May hatte dessen Reserve-Taschenuhr mit Erlaubnis im Unterricht benutzt, aber ohne Absprache mit in die Weihnachtsferien genommen. May erhielt eine sechswöchige Haftstrafe.

Der Versuch, seinen Lebensunterhalt auf legale Weise zu verdienen scheiterte. 1864 begann Karl May mit verschiedenen Gaunereien. Er wurde wegen Diebstahls, Betrugs und Hochstapelei steckbrieflich gesucht.

Karl May kam nach Leipzig, wohnte im Februar 1865 in Gohlis (Möckernsche Straße 28b) und dann am Thomaskirchhof 12. Auf dem Leipziger Brühl ergaunerte sich Karl May unter falschem Namen einen Pelzmantel und wollte diesen in einem Leihamt für zehn Taler versetzen. Karl May wurde verhaftet und 1865 zu vier Jahren Arbeitshaus verurteilt. Dreieinhalb Jahre saß May im Arbeitshaus Schloss Osterstein in Zwickau. Aufgrund guter Führung wurde er „besonderer Schreiber“ des Gefängnisinspektors.

Nach seiner Freilassung scheiterten erneut alle Versuche Mays, eine bürgerliche Existenz aufzubauen – er nahm die Betrügereien und Diebstähle wieder auf. Nach einer Festnahme im Juli 1869 gelang ihm die Flucht während eines Gefangenentransports. Im Januar 1870 wurde er im böhmischen Niederalgersdorf wegen Landstreicherei festgenommen und gab bei der polizeilichen Vernehmung Albin Wadenbach als seinen Namen an. May behauptete, er komme von der Insel Martinique, sei der Sohn eines reichen Plantagenbesitzers und habe seine Personalpapiere auf seiner Reise nach Europa verloren. Erst nach einer mehrwöchigen Identitätsfeststellung wurde er als der gesuchte Kleinkriminelle Karl May erkannt und nach Sachsen überstellt.

Von 1870 bis 1874 saß Karl May im Zuchthaus Waldheim. 1874 wurde Karl May aus dem Zuchthaus entlassen, kehrte er zu seinen Eltern nach Ernstthal zurück und begann zu schreiben. 1874 oder 1875 wurde zum ersten Mal eine Erzählung von Karl May – Die Rose von Ernstthal – veröffentlicht.

Ab 1878 arbeitete Karl May als freier Schriftsteller und zog nach Dresden. 1879 erhielt Karl May vom Deutschen Hausschatz, einer katholischen Wochenzeitung aus Regensburg, das Angebot, seine Erzählungen zuerst dort anzubieten. 1880 begann Karl May mit dem Orientzyklus, den er, mit Unterbrechungen, bis 1888 fortsetzte.

1888 zog May nach Kötzschenbroda, 1891 nach Oberlößnitz in die Villa Agnes. Der entscheidende Durchbruch kam für May 1891. Seine Erzählungen wurden in Buchform herausgegeben.

Karl May starb am 30. März 1912 in Radebeul.

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Bildquelle: Von KarlMay_Raupp.jpg:Erwin Raupp(1863–1931)Beschreibungdeutscher FotografGeburts-/Todesdatum18631931Geburts-/TodesortKarlsruheDarmstadtWirkungsdatenaround 1900WirkungsstätteDeutschlandNormdatei: Q17321513VIAF: 169662152ISNI: 0000 0001 1883 954XGND: 144038064LCCN: no2011150055NKC: pna2011628760WorldCatderivative work: MrPanyGoff – KarlMay_Raupp.jpg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14680057

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 15. Okt 2022 14:05, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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