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Leipziger Persönlichkeiten – Carl Wilhelm Otto Koch

Otto Koch

Otto Koch

Carl Wilhelm Otto Koch wurde am 3. Mai 1810 in Graßdorf bei Taucha geboren. Der Sohn eines Ratsoberförsters und besuchte von 1823 bis 1829 die Nikolaischule in Leipzig und studierte von 1829 bis 1832 Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. Ab 1832 arbeitete Koch als Aktuar beim Leipziger Steueramt. Ab 1833 war Otto Koch königlich sächsischer Notar und ab 1836 Assessor am Königlichen Hauptsteueramt in Leipzig. 1841 ließ sich Koch als Rechtsanwalt in Leipzig im Haus Reichsstraße 1.

Von 1844 bis 1847 war Otto Koch nationalliberaler Stadtverordneter in Leipzig und gehörte in dieser Zeit dem Ausschuss für Kirchen, Schulen und milde Stiftungen und der Deputation für das Marktwesen und lokalstatuarische Angelegenheiten an. Am 11. Mai 1848 wurde Koch als Abgeordneter des Wahlkreises Borna in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. 1848/1849 hatte Otto Koch das Amt des Vizebürgermeisters von Leipzig inne.

Vom 30. Juni 1849 bis zu seinem Tod war Otto Koch Bürgermeister von Leipzig. Während der Amtszeit von Otto Koch beschloss die Leipziger Ratsversammlung, dass die Amtsbezeichnung künftig Oberbürgermeister heißen solle. Koch nahm diesen Beschluss aber nicht an. Erst sein Nachfolger Otto Georgi führte ab 1877 diesen Titel.

Denkmal für Dr. Otto Koch in Leipzig

Denkmal für Dr. Otto Koch in Leipzig

Während der Amtszeit von Otto Koch wurden am Augustusplatz das Bildermuseum (1858) und das Neue Theater (1868) gebaut sowie 1858/1859 die Parkgestaltung zwischen Schillerstraße und Rossplatz nach Plänen von Peter Joseph Lenné ausgeführt.

Für das Neue Theater konnte Otto Koch den namhaften Theaterbauarchitekten Carl Ferdinand Langhans gewinnen. In Kochs Amtszeit fallen auch der Bau des Krankenhauses St. Jakob, der Neuen Nikolaischule und der Georgenhalle. Bis 1858 gelang es Koch, sämtliche Schulden der Stadtkasse zu tilgen. Otto Koch gilt damit als Wegbereiter der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Leipzigs zu einer der wichtigsten Großstädte im Königreich Sachsen. Während der Amtszeit Kochs verdoppelte sich die Einwohnerzahl Leipzigs von 62.000 im Jahr 1849 auf über 127.000 im Jahr 1875.

Die juristische Fakultät der Universität Leipzig verlieh Otto Koch 1859 die Ehrendoktorwürde. Anlässlich seines 25-jährigen Dienstjubiläums als Bürgermeister und in Anerkennung seiner erfolgreichen Amtsführung wurde Koch 1873 Ehrenbürger der Stadt Leipzig.

Otto Koch starb am 14. August 1876 in Connewitz. Die Kochstraße in der Südvorstadt und in Connewitz ist nach ihm benannt.

Grabmal für Dr. Otto Koch auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig

Grabmal für Dr. Otto Koch auf dem Alten Johannisfriedhof in Leipzig

1873 wurde in der Gemeinde Connewitz eine Straße nach ihm benannt. Fünf Tage nach Kochs Tod wurde beschlossen, die Kochstraße nach Leipzig zu verlängern. Das Wohnhaus von Otto Koch stand an der Ecke zur Gustav-Freytag-Straße.

Der Leipziger Kaufmanns Ferdinand Rhode regte 1867 in seinem Testament die Errichtung eines Denkmals für Otto Koch an. Der Leipziger Bildhauer Carl Seffner schuf das Denkmal, dass 1899 von seinem Nachfolger Georgi eingeweiht wurde und im Promenadenring hinter dem Gewandhaus steht.

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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Wilhelm_Otto_Koch#/media/Datei:Otto_Koch.jpg

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Autor: Mirko Seidel am 24. Jul 2022 18:17, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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