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Leipziger Persönlichkeiten – Gustav Hertz

Gustav Hertz auf einer Briefmarke der Deutschen Post der DDR

Gustav Hertz auf einer Briefmarke der Deutschen Post der DDR

Gustav Ludwig Hertz wurde am 22. Juli 1887 in Hamburg geboren. In Hamburg besuchte er das Realgymnasium der Gelehrtenschule des Johanneums. Hertz studierte Physik mit dem Interessenschwerpunkt auf der sich neu entwickelnden Quantenphysik in Göttingen, München und Berlin. Nach seiner Promotion 1911 war Gustav Hertz als Assistent am Physikalischen Institut der Universität Berlin tätig.

Zusammen mit James Franck konzipierte Hertz 1912/1913 Elektronenstoßversuche, die sich später als eine wesentliche Stütze der Bohrschen Atomtheorie und der Quantentheorie erwiesen. 1925 erhielten beide dafür den Nobelpreis für Physik.

Im April 1945 wurde Gustav Hertz zusammen mit Manfred von Ardenne, Max Steenbeck und anderen „Atom-Spezialisten“ nach Suchumi am Schwarzen Meer gebracht. Hertz leitete in Agudsera ein Forschungsinstitut mit deutschen Spezialisten.

Im Herbst 1954 kehrte Gustav Hertz in die DDR zurück und erhielt 1955 die Leitung des forschungspolitisch zentralen Wissenschaftlichen Rates für die friedliche Anwendung der Atomenergie beim Ministerrat der DDR. Sämtliche Vorbereitungen von der Konzentration der zerstreuten Institute bis zum Ausbau des neuen Dresdner Zentralinstituts für Kernforschung (heute Forschungszentrum Dresden-Rossendorf) wurden dort erarbeitet.

Ab 1954 war Gustav Hertz Direktor des physikalischen Instituts an der Karl-Marx-Universität in Leipzig, Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR und Gründungsmitglied des Forschungsrates der DDR. 1958 wurde Hertz als ausländisches Mitglied in die damalige Akademie der Wissenschaften der UdSSR aufgenommen. Gustav Hertz war Autor und Herausgeber eines dreibändigen Standardwerkes zur Kernphysik, dessen erster Band 1958 erschien. Gustav Hertz war eine zentrale Persönlichkeit in der Entwicklung der Kernphysik in der DDR.

Gustav Hertz starb am 30. Oktober 1975 in Berlin. In Heiterblick ist eine Straße nach ihm benannt.

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Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 24. Jun 2022 15:01, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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