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Leipziger Persönlichkeiten – Karl Heinz Mai

Karl Heinz Mai, Selbstporträt 1952

Karl Heinz Mai, Selbstporträt 1952

Karl Heinz Mai wurde am 28. Februar 1920 in Leipzig geboren. 1939 begann er eine Ausbildung zum Kaufmannsgehilfen in der Maschinenfabrik Ernst Kirchner & Co. in Sellerhausen. 1940 wurde Mai zum Wehrdienst einberufen und erlitt 1941 eine so schwere Verwundung, dass ihm beide Beine amputiert werden mussten. Nach mehreren Lazarettaufenthalten wurde Karl Heinz Mai im Sommer 1943 entlassen und kehrte nach Leipzig zurück.

Beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde das Elternhaus zerstört. Die Familie Mai fand Unterkunft in Niederwiesa im Erzgebirge. 1945 kehrte die Familie nach Leipzig zurück. Karl Heinz Mai erkundete nach seiner Rückkehr mit einem Rollstuhl und seiner Kamera die sich stetig verändernde Stadt Leipzig. Er arbeitete ohne Auftraggeber, war aber auch für Tageszeitungen, das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen sowie für kirchliche Einrichtungen und Verlage tätig.

Karl Heinz Mai hielt als Fotograf nach dem 2. Weltkrieg das gesellschaftliche Leben fest, nahm Kontakte zu Kriegsheimkehrern, Trümmerfrauen, Kindern und Soldaten der Roten Armee auf, hielt sie in seinen Bildern fest und hinterließ damit einen Bildschatz, der das Leben in Leipzig dieser Zeit dokumentiert.

Karl Heinz Mai starb am 9. Mai 1964 in Reinharz. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Möckern.

Dem breiten Publikum wurden die fotografischen Arbeiten von Karl Heinz Mai erst 15 Jahre nach seinem Tod durch Veröffentlichungen in Fotozeitschriften und durch kleinere Personalausstellungen bekannt. 1985 richtete die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig dem Nachkriegsfotografen eine große Personalausstellung aus „Die frühen Jahre“. 1986 erschien in West-Berlin der Fotoband „Anfangsjahre. Leipzig 1945 bis 1950“. Seit 1980 wurden in über 200 Ausstellungen, auch über Deutschland hinaus, Fotografien von Karl Heinz gezeigt. Zu den wichtigsten Ausstellungen zählten „Bilder vom Beginnen“ (Halle (Saale) 1989), „Perfekte Provisorien“ (Leipzig 1998) und „Frauen allein“ (Leipzig 1999).

Die Fotografien von Mai finden sich heute in verschiedenen Sammlungen, u.a. in der Berlinischen Galerie: Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, im Kunstmuseum Moritzburg in Halle (Saale), in der Deutschen Fotothek Dresden, in der Kunsthalle der Sparkasse, im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig sowie im Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg.

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Quelle: https://saebi.isgv.de/biografie/Karl_Heinz_Mai_(1920-1964)
Bildquelle: Karl Heinz Mai – Privatarchiv Karl Detlef Mai, Karl Heinz Mai, Selbstportrait 1952

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 2. Mrz 2023 19:52, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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