März 2023

Leipziger Persönlichkeiten – Karl Heinz Mai

Karl Heinz Mai, Selbstporträt 1952

Karl Heinz Mai, Selbstporträt 1952

Karl Heinz Mai wurde am 28. Februar 1920 in Leipzig geboren. 1939 begann er eine Ausbildung zum Kaufmannsgehilfen in der Maschinenfabrik Ernst Kirchner & Co. in Sellerhausen. 1940 wurde Mai zum Wehrdienst einberufen und erlitt 1941 eine so schwere Verwundung, dass ihm beide Beine amputiert werden mussten. Nach mehreren Lazarettaufenthalten wurde Karl Heinz Mai im Sommer 1943 entlassen und kehrte nach Leipzig zurück.

Beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde das Elternhaus zerstört. Die Familie Mai fand Unterkunft in Niederwiesa im Erzgebirge. 1945 kehrte die Familie nach Leipzig zurück. Karl Heinz Mai erkundete nach seiner Rückkehr mit einem Rollstuhl und seiner Kamera die sich stetig verändernde Stadt Leipzig. Er arbeitete ohne Auftraggeber, war aber auch für Tageszeitungen, das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig, das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen sowie für kirchliche Einrichtungen und Verlage tätig. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Walther Nernst

Walther Nernst

Walther Nernst

Walther Hermann Nernst wurde am 25. Juni 1864 in Briesen in Westpreußen geboren. Nernst besuchte das humanistische Gymnasium in Graudenz und studierte Naturwissenschaften an der Eidgenössischen polytechnischen Schule in Zürich, wechselte an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und dann an der Karl-Franzens-Universität in Graz.

Als Wilhelm Ostwald zu einem Forschungsbesuch nach Graz kam, bot er Walther Nernst eine Habilitation am Physikalisch-Chemischen Institut in Leipzig an, die Nernst annahm.

Im Februar 1890 trat Nernst eine Assistentenstelle an der Universität Göttingen an, wechselte 1905 als ordentlicher Professor für physikalische Chemie an die Berliner Universität. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Gustav Kühn

Herrenhaus Möckern (1854)

Herrenhaus Möckern (1854)

Gustav Kühn wurde am 20. Januar 1840 in Paris geboren. Der Sohn eines Philologen kam 1848 nach Leipzig. Gustav Kühn besuchte das St. Nicolai-Gymnasium in Leipzig und studierte ab 1857 Naturwissenschaften an den Universitäten Leipzig, Göttingen und Greifswald.

Ab 1862 arbeitete Gustav Kühn als wissenschaftlicher Assistent bei dem Agrikulturchemiker Wilhelm Henneberg an der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Weende bei Göttingen, übernahm 1866 die Leitung der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Braunschweig und leitete von 1867 bis zu seinem Tod die Landwirtschaftliche Versuchsstation Möckern, die im Rittergut Möckern eingerichtet war und sich unter seiner Leitung zu einer hochangesehenen Forschungsstätte entwickelte. weiterlesen »

Leipziger Persönlichkeiten – Friedrich Bosse

Friedrich Bosse

Friedrich Bosse

Heinrich Christoph Friedrich Bosse wurde am 14. Januar 1848 in Hessen als Sohn eines Stellmachers geboren. Er besuchte die Baugewerkschule in Holzminden und erlernte dann das Malerhandwerk. 1874 ließ sich Bosse als Malermeister in Leipzig nieder. Über den 1865 von August Bebel gegründeten Leipziger Arbeiterbildungsverein kam Friedrich Bosse zur SPD.

Der Leipziger Arbeiterbildungsverein wurde nach dem Erlass des Bismarckschen Ausnahmegesetzes gegen die Sozialdemokratie Ende 1878 als einer der ersten Arbeitervereine verboten und aufgelöst. 1879 wurde ein neuer sozialdemokratischer Verein gegründet, der sich als unpolitischer „Fortbildungsverein für Arbeiter“ tarnte. Friedrich Bosse wurde zunächst zum zweiten Vorsitzenden gewählt. 1881 wurde der Belagerungszustand über Leipzig verhängt und viele Sozialdemokraten ausgewiesen. Friedrich übernahm das Amt des ersten Vorsitzenden.

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Leipziger Persönlichkeiten – Dietrich von Bucksdorff

Der Naumburger Dom

Der Naumburger Dom

Dietrich von Bucksdorff, auch von Bocksdorf, wurde in Zinnitz in der Niederlausitz geboren. Er studierte in Leipzig und Perugia und war Rektor der Universität Leipzig.

1443 bis 1462 war von Bucksdorff Ordinarius für kanonisches Recht an der Universität Leipzig. 1448 kaufte er ein Haus in der Burgstraße und erweiterte dies 1454 durch ein Nachbargrundstück (heute Burgstraße 19=. Seit 1462 war Dietrich von Bucksdorff Mitglied des Großen Fürstenkollegiums. 1463 stiftete von Bucksdorff der Stadt Leipzig 600 Rheinische Gulden für ein Stipendium sowie 42 Bücher.

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Leipziger Persönlichkeiten – Hugo Licht

Hugo Licht

Hugo Licht

Hugo Georg Licht wurde am 21. Februar 1841 in Niederzedlitz (bei Posen) geboren. Der Sohn eines Gutsbesitzers besuchte die Realschule und begann eine Maurerlehre. 1862 bis 1863 lernte Licht im Berliner Architekturbüro von Hermann Ende und Wilhelm Böckmann, die in Berlin bei Villen und anderen privaten Bauten die Baukunst des Spätklassizismus prägten.

1864 ging Hugo Licht an die Berliner Bauakademie und wurde Schüler von Friedrich Adler. Von Berlin ging Hugo Licht nach Wien und arbeitete dort bei dem Architekten Heinrich von Ferstel.

Nach einer Italienreise 1869 bis 1870 kehrte Licht nach Berlin zurück und ließ sich als freier Architekt nieder. Der Leipziger Oberbürgermeister Otto Georgi betraute Licht am 4. April 1879 ohne Ausschreibung mit der Leitung des Hochbauamtes der Stadt und verlieh ihm den Titel des Stadtbaudirektors. Als das Bauamt 1879 neu organisiert wurde, übernahmen Hugo Licht und seine Mitarbeiter die Planung fast aller wichtigen kommunalen Neubauten. Hugo Licht prägte das Bild der Stadt Leipzig entscheidend. Er griff in all seinen Bauten typische Stilelemente auf, nutzte oft Verbundsteine und betonte herausgehobene Elemente der Architektur durch sichtbaren Sandstein. Zu Lichts bevorzugten Elementen gehörten markante Turmlösungen, wie beispielsweise bei der Polizeiwache an der Wächterstraße oder der Markthalle (nicht erhalten). Beim Predigerhaus an der Nikolaikirche griff Licht auf einen vereinfachten Renaissancestil zurück, der den Bau in das historische Umfeld einpasst.

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Leipziger Persönlichkeiten – Paul Lange

Paul Lange

Paul Lange

Paul Lange wurde am 21. August 1853 in Planschwitz geboren. 1867 kam er an die Königliche Bauschule in Dresden und machte zeitgleich eine Maurerausbildung. 1870 besuchte Lange die Lehranstalt für gewerbliche Kunst. Ab 1871 arbeitete Paul Lange fünf Jahre in Wien in den Architekturbüros von Emil von Förster und war am Ringtheater beteiligt.

1876 ging Lange nach Paris und kehrte dann nach Leipzig zurück. Fünf Jahre war Lange im Architekturbüro Grimm beschäftigt, bevor er sich 1885 als Architekt selbstständig machte. 1893 zog Lange in das von ihm errichtete Wohnhaus in der Konstantin-/Ecke Lutherstraße.

Paul Lange war bedeutender Kirchenbaumeister, 25 Kirchen in Leipzig und Umgebung, im Vogtland und bis in das österreichische Böhmen hinein wurden nach seinen Plänen errichtet. Etwa 40 Kirchen baute Lange um oder restaurierte sie. Paul Lange war ein Verfechter kleiner Kirchen wegen deren besserer Akustik und des stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühls der Gemeinde. Großen Wert legte Lange auf die Innenarchitektur, wie in Leipzig u.a. in der Heilig-Kreuz-Kirche oder im Riquethaus erkennbar.

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Leipziger Persönlichkeiten – Hans Strobel

Planung von Marienbrunn auf einer Postkarte von 1912

Planung von Marienbrunn auf einer Postkarte von 1912

Hans Strobel wurde am 26. Februar 1881 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule München und arbeitete während dieser Zeit schon selbstständig als Architekt, 1907 schloss Strobel das Studium 1907 mit Auszeichnung ab.

Bis 1910 arbeitete er als Angestellter in einem Architekturbüro und in städtischen Diensten in Bremen, wo er sich mit Fragen der Stadterweiterung befasste. Von 1910 bis 1914 leitete Hans Strobel das Stadterweiterungsamt der Stadt Leipzig. Strobel erarbeitete Bebauungspläne für u.a. für Möckern, nördlich der Halleschen Straße, die äußere Südvorstadt zwischen Bayrischem Bahnhof und Völkerschlachtdenkmal, die Gohliser Schlosswiesen und die Gartenstadt Marienbrunn.

Im Oktober 1914 ging er als Magistratsbaurat für Hochbau und Baupolizei nach Dortmund. Hans Strobel starb am 6. Februar 1953 in Dortmund.

Mehr Leipziger Persönlichkeiten

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Leipziger Persönlichkeiten – Klaus Renft

Klaus Renft (Foto Thomas Kraft)

Klaus Renft (Foto Thomas Kraft)

Klaus Renft, bürgerlich Klaus Jentzsch, wurde am 30. Juni 1942 in Jena geboren. Seine Kindheit verbrachte Renft im Dorf Gernewitz. Im April 1952 zog Klaus Renft mit seiner Mutter nach Leipzig und besuchte die Petrischule. 1957 hatte Renft erste Auftritte mit der Schülerband „Kolibri“.

1958 gründete Klaus Renft mit einigen Freunden in Leipzig die „Klaus-Renft-Combo“, die bis zum Auftrittsverbot 1962 bestand. Nach dem verbot wurde die Gruppe umbenannt in „The Butlers“. Renft wohnte in der Mozartstraße 8 und in der Hohen Straße 49. 1963 beendet Klaus Renft seine Ausbildung als Möbeltischler.

Am 1. März 1964 trat die Band „The Butlers“ zum ersten Mal offiziell auf. Und erhielt im gleichen Jahr beim Deutschlandtreffen der Jugend eine Auszeichnung. 1965 wurde der populären Band aufgrund ihres westlichen Stils ein „unbefristetes Spielverbot“ ausgesprochen, zeitgleich mit dem Verbot vieler anderer Bands in Leipzig, ausgelöst durch den Leipziger Beataufstand. Ab 1967 durfte die „Klaus Renft Combo“ wieder öffentlich auftreten, ab 1971 waren auch Rundfunkaufnahmen möglich.

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Leipziger Persönlichkeiten – Eduard Wilhelm Güntz

Gedenktafel für Eduard Wilhelm Güntz und Auguste Amalie Güntz in Reudnitz-Thonberg

Gedenktafel für Eduard Wilhelm Güntz und Auguste Amalie Güntz in Reudnitz-Thonberg

Eduard Wilhelm Güntz wurde am 1. April 1800 in Wurzen geboren. Er studierte in Leipzig und Dresden Medizin, erhielt ein Stipendium für eine Italienreise und visitierte dort Anstalten und Krankenhäuser. Beeindruckt war Eduard Wilhelm Güntz von dem von Baron Pietro Pisano in Palermo geführten, das geisteskranken neben dem der medizinischen Versorgung auch einen Anspruch auf humanistische Unterbringung zubilligte.

Nach seiner Rückkehr nach Leipzig eröffnete Güntz in der Grimmaischen Gasse eine Privatpraxis und erkannte seine Berufung zur Behandlung nervenkranker Patienten. 1831 wurde Eduard Wilhelm Güntz Bezirk- und Gerichtsarzt in Leipzig und war als Gutachter für Geisteskranke tätig.

Auf das Betreiben von Eduard Wilhelm Güntz wurde 1836 in den Gebäuden der Ökonomischen Sozietät in Möckern eine private „Heil- und Pflegeanstalt für Irre“ gegründet. Mit Unterstützung der Stadtverordneten wurde 1839 in Thonberg eine Irren-, Heil- und Pflegeanstalt gegründet.

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Leipziger Persönlichkeiten – Friedrich Gerstäcker

Friedrich Gerstäcker

Friedrich Gerstäcker

Friedrich Gerstäcker wurde am 10. Mai 1816 in Hamburg geboren. Der Vater, ein Opernsänger, starb früh. Gerstäcker besuchte die Nikolaischule in Leipzig und arbeite 1835 bis 1837 als Landwirtschaftseleve auf dem Rittergut Döben bei Grimma. 1837 unternahm Friedrich Gerstäcker seine erste Amerikareise. Er wohnte in Leipzig u.a. in der Quergasse 2 und in der Salomon Straße 3 sowie auf Schimmels Gut, heute Münzgasse.

In Leipzig verfasste Gerstäcker zwei Romane „Die Regulatoren in Arkansas“ und „Die Flusspiraten des Mississippi“, mit denen er seinen literarischen Ruhm begründete.

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Leipziger Persönlichkeiten – Christoph Wonneberger

Lukaskirche in Volkmarsdorf

Lukaskirche in Volkmarsdorf

Christoph Wonneberger wurde am 5. März 1944 in Wiesa im Erzgebirge geboren. 1963 schloss der Sohn einer Pfarrersfamilie eine Ausbildung als Maschinenschlosser ab, besuchte das Theologische Seminar und studierte Theologie an der Universität Rostock und am Predigerkolleg in Leipzig.

1973 wurde Wonneberger in Leipzig ordiniert und wirkte bis 1977 als Pfarrer in Möckern und in Taucha. Zwischen 1977 und 1984 war Christoph Wonneberger Pfarrer an der Weinbergkirchgemeinde in Dresden, organisierte dort die wöchentlichen Friedensgebete und beriet Wehrdienstverweigerer. 1985 übernahm Wonneberger die Lukaskirchgemeidne in Volkmarsdorf, wo ab 1986 ebenfalls Friedengebete abgehalten wurden.

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Rittergut Möckern (Stadt Leipzig)

Rittergut Möckern, Herrenhaus

Möckern ist ein Ortsteil der Stadt Leipzig im Nordwesten des Freistaats Sachsen. Möckern liegt an der Weißen Elster und an der Luppe im nordwestlichen Stadtgebiet von Leipzig, zwischen dem Zentrum von Leipzig (ca. 5 km) und Schkeuditz (ca. 9 km). weiterlesen »

Ev. Auferstehungskirche Möckern (Stadt Leipzig)

Möckern, Ev. Auferstehungskirche

Möckern ist ein Ortsteil der Stadt Leipzig im Nordwesten des Freistaats Sachsen. Möckern liegt an der Weißen Elster und an der Luppe, im nordwestlichen Stadtgebiet von Leipzig zwischen dem Zentrum von Leipzig (ca. 5 km) und Schkeuditz (ca. 9 km). weiterlesen »

Ev. Stadtkirche St. Laurentius Möckern (bei Magdeburg)

Möckern, Ev. Stadtkirche St. Laurentius

Möckern ist eine Kleinstadt im Süden des Landkreises Jerichower Land. Möckern liegt im westlichen Fläming, östlich von Magdeburg (ca. 26 km) zwischen Burg (ca. 16 km) und Zerbst (ca. 27 km). weiterlesen »

Ev. Kirche Göbel (bei Magdeburg)

Göbel, Ev. Kirche

Göbel ist ein Ortsteil der Stadt Möckern im Süden des Landkreises Jerichower Land. Göbel liegt am Rand des Flämings, östlich von Magdeburg (ca. 33 km) zwischen Burg (ca. 29 km) und Zerbst (ca. 19 km). weiterlesen »

Schloss Möckern (ehemaliger Amtshof, bei Magdeburg)

Möckern, Schloss

Möckern ist eine Kleinstadt im Südosten des Landkreises Jerichower Land. Möckern liegt im westlichen Fläming, östlich von Magdeburg (ca. 26 km) zwischen Burg (ca. 16 km) und Zerbst (ca. 27 km). weiterlesen »

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