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Leipziger Persönlichkeiten – Robert Lauterbach

Gedenkstein Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. in Leipzig

Gedenkstein Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. in Leipzig

Robert Lauterbach wurde am 25. Februar 1915 in Leipzig geboren. Der Sohn des Musiklehrers und Kapellmeisters Robert Lauterbach und seiner Ehefrau Mary, ebenfalls eine Lehrerin, begann nach dem Abitur an der Nikolaischule 1934 das Studium der Geophysik, Geologie und Mineralogie an der Universität Leipzig.

Nach einjähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Oberbergamt in Freiberg erhielt Lauterbach 1939 eine Anstellung als Geophysiker und Geologe bei der Gesellschaft für praktische Lagerstättenforschung (Prakla) Berlin, die er mit Unterbrechungen durch Wehrdienst bis 1945 innehatte. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete Robert Lauterbach als selbständiger beratender Geologe und Hydrologe für Landesregierungen und andere Dienststellen, bis er 1951 am Geologischen Institut der Universität Leipzig als Oberassistent und Lehrbeauftragter mit dem Ziel angestellt wurde, die geophysikalische Lehre in Leipzig wieder zu beleben. 1953 wurde er Professor mit vollem Lehrauftrag für Angewandte Geologie und Angewandte Geophysik an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig.

Robert Lauterbach erwarb sich Verdienste bei der Förderung der Fächer Geophysik, Geologie, Paläontologie, Meteorologie, Mineralogie, Petrographie und Geographie, um die Erhaltung des Geophysikalischen Observatoriums Collm und die Rettung der Geologisch-Paläontologischen und der Mineralogisch-Petrographischen Sammlungen sowie der zu den Instituten gehörenden Bibliotheken.

Robert Lauterbach war am Aufbau des Geophysikalischen Dienstes der DDR (ab 1953 VEB Geophysik) und dessen Ansiedlung in Leipzig beteiligt und gehörte ihm in leitender Funktion an. 1958 gelang es Lauterbach, trotz Verbotes durch das Ministerium in Berlin, die Organisation der 22. Jahrestagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft an ihrem Gründungsort Leipzig als einzige derartige Tagung auf ostdeutschem Gebiet während der DDR. Auf der Tagung wurde Robert Lauterbach zum stellvertretenden Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt.
Robert Lauterbach war der Herausgeber der „Geophysikalischen Karte der DDR“.

Die Dritte Hochschulreform der DDR 1968 brachte einen Rückschlag für Lauterbach, der erfolgreiche Studiengang Geophysik durfte nicht weitergeführt werden und das von Lauterbach Ende der 1950er Jahre gegründete Institut für Geophysikalische Erkundung und Geologie wurde geschlossen. Robert Lauterbach verlor den damit verbundenen Lehrstuhl für Geophysik. Lauterbach wurde Fachbereichsleiter und ordentlicher Professor für Angewandte Geophysik.

Nach 1990 wurde Robert Lauterbach erneut wissenschaftsorganisatorisch aktiv. Er war der einzige Geowissenschaftler in der Außerordentlichen Berufungskommission für Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität Leipzig und hatte entscheidenden Anteil an den 1993 erfolgten Neugründungen der heutigen Institute der Fakultät für Physik und Geowissenschaften.

Robert Lauterbach starb am 19. August 1995 in Leipzig.

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Bildquelle: Der ursprünglich hochladende Benutzer war Kuhn73 in der Wikipedia auf Deutsch – Der Leipziger. Illustrierte Wochenschrift. 2. Jg., Nr. 32, 1907, S. 879, Gustav Wohlgemuth (um 1907, Fotografie von Georg Brokesch) Datierung: 1907

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 7. Mrz 2023 09:33, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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