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500 herrschaftliche Anwesen in Sachsen – 500 Mal Geschichte und Geschichten
Geschafft! Der 500. Artikel zu einer Burg, einem Schloss, einem Herrenhaus oder einer mittelalter-lichen Verteidigungsanlage in Sachsen ist veröffentlicht.
500 Artikel zu herrschaftlichen Anwesen, das sind 500 Artikel, die Geschichte und Geschichten erzählen.
Der Osten Deutschland ist reich an Zeugnissen von der slawischen Besiedelung im 6. Jahrhundert bis zur Abschaffung der Monarchie in Deutschland 1918. Die Slawen drangen weit nach Westen vor und mussten sich seit dem 10. Jahrhundert gegen die deutschen Kolonisten zur Wehr setzen. Die Herrscher des Mittelalters sicherten ihr Reich durch mächtige Burgen und die Mitglieder des Landadels kämpften um die Vormachtstellung in ihren Gebieten. Das mittelalterliche Heilige Römische Reich deutscher Nation schuf eine bis dahin nicht dagewesene Struktur der Verwaltung und Sicherung des eroberten Landes.
Den slawischen Wallburgen folgten frühe deutsche Burgen, denen Lehn- und Rittergüter folgten. Sie sollten bis in das 19. Jahrhundert das Rückgrat der Wirtschaft, der Verwaltung und der Rechtsprechung im Osten Deutschlands sein. Die wehrhaften Burgen des Mittelalters verloren seit dem 15. Jahrhundert ihre Verteidigungsfunktion und wurden zu komfortablen Wohnschlössern umgebaut. Die Zeit des Absolutismus schließlich war der Höhepunkt des Schlösserbaus in Sachsen. Dresden wurde zur Vorzeigebarockstadt und manches Herrenhaus auf dem Land erstrahlte nun in barockem Glanz. Der Handel und der wirtschaftliche Aufschwung im 19. Jahrhundert ermöglichten es auch Bürgerlichen, Rittergüter zu kaufen. Mit ihrem Reichtum ließen die neuen Besitzer im 19. Jahrhundert moderne Herrenhäuser in den Stilformen des Historismus errichten.Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges entstanden Herrenhäuser in Mitteldeutschland.
Die lange Geschichte der Rittergüter endet im Osten Deutschland jäh mit der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone 1945. Die meisten Besitzer wurden enteignet und vertrieben. Ihre Besitzungen – beweglich wie unbeweglich – wurden aufgeteilt. Dieser harte Bruch wirkt sich bis heute negativ auf viele Rittergüter im Ostdeutschland aus.Jede Burg, jedes Schloss, jedes Herrenhaus ist Geschichte und jedes Objekt erzählt Geschichten. Es sind Geschichten von Abbruch und Neubau, von Umbau und Modernisierung. Es sind Geschichten von Menschen, von Ereignissen. Es sind heitere und auch traurige Geschichten.
Vieles ging im Lauf der Jahrhunderte verloren. Es verfiel, weil es nicht mehr gebraucht wurde, es wurde abgerissen, weil es ideologisch so gewollt war, es musste weichen, weil sich Braunkohlebagger durch die Landschaft fraßen.Jeder Verlust schmerzt. Doch viel wichtiger, als dem Verlorenen nachzutrauern ist es, das noch vorhandene für die folgenden Generationen zu bewahren.
Darin liegt ein Anliegen dieser Internetseite. Dokumentieren, was vorhanden ist. Zeigen, wie es sich heute darstellt. Am schönsten ist es für mich immer dann, wenn ich in einem Artikel schreiben kann, dass wieder ein Objekt einen neuen Nutzer gefunden hat, saniert wird und damit erhalten bleibt. Schmerzlich ist es immer dann, wenn ich schreiben muss, dass wieder ein historisches Gebäude abgerissen wurde.500 Artikel sind nun veröffentlicht, in denen herrschaftliche Anwesen in Sachsen vorgestellt werden. Doch das ist nur ein Bruchteil dessen, was es noch zu entdecken, zu fotografieren und zu beschreiben gibt. Es geht also weiter …
Die „schönen“ Artikel – gerettete Objekte
- Rittergut Kössern – Eines der stattlichsten Herrenhäuser im Landkreis Leipzig wird saniert
- Vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan – Die Verwandlung des Rittergutes in Kössern
- Schloss Wiederau wird saniert
- Schloss Wiederau – neuer (alter) Glanz und ein Wermutstropfen
- Neues Leben im Schloss Audigast
- Eine leuchtende Perle an der Pleiße – Das Herrenhaus Großdeuben ist saniert
Die „traurigen“ Artikel – verlorene Objekte
- Die verlorenen Rittergüter und Herrenhäuser im Landkreis Leipzig
- Herrenhaus in Strelln abgerissen
- Herrenhaus Großzschepa abgerissen
- Rittergut Großzschepa – was übrig bleibt
Autor: Mirko Seidel am 10. Okt 2015 08:49, Rubrik: Artikel, Artikel & Berichte, Sachsen, Schlösser & Herrenhäuser, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,