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Leipziger Persönlichkeiten – Johann Carl Friedrich Dauthe
Johann Carl Friedrich Dauthe wurde am 26. September 1746 in Leipzig als Sohn Kaffeehauspächters geboren. Dauthe bekam Privatunterricht bei Adam Friedrich Oeser, studierte zuerst an der Universität Leipzig und danach Architektur an der Dresdner Kunstakademie bei Friedrich August Krubsacius. Oeser berief Johann Carl Friedrich Dauthe 1776 eigenmächtig als Lehrer für Architektur an die Leipziger Kunstakademie. Vorher war Dauthe seit 1773 als Amts-, Mühlen- und Wasserbaugeschworener sowie als kurfürstlicher Landfeldmesser tätig.Von 1780 bis zu seinem Tod stand Johann Carl Friedrich Dauthe als erster Baudirektor im Dienst der Stadt Leipzig und war Mitglied in der Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen.
Johann Carl Friedrich Dauthe fand um 1770 Beachtung auf Grund seiner Kupferstiche in Aquatinta-Manier, meist mit Darstellungen antiker Genres. Einige Stiche Dauthes erwarb Johann Wolfgang von Goethe nach Dauthes Tod.
Dauthes baukünstlerische Leistungen beginnen ab 1770 mit Löhrs Garten und Löhrs Haus 1777/78. Nach dem Park und Schloss in Wörlitz gehören diese beiden Planungen Dauthes zu den frühesten klassizistischen Schöpfungen in Mitteldeutschland. Löhrs Hof wurde mehrfach umgebaut und beherbergt heute das Hotel Fürstenhof. Löhrs Garten ist heute überbaut.Als städtischer Baudirektor plante Johann Carl Friedrich Dauthe 1780/81 den Einbau eines Konzertsaals im Zeughausflügel des Gewandhauses (abgebrochen). Dauthes Saal galt als akustisches Wunder und trug zur Weltgeltung des Leipziger Gewandhausorchesters bei.
Ab 1785 zeichnete Dauthe für die englische Parkanlage mit Schwanenteich und Schneckenberg sowie für den großen Platz vor dem Grimmaischen Tor (heute Augustusplatz) verantwortlich. In der Parkanlage stand das Gotische Tor, das Dauthe zugeschrieben wird (nicht erhalten). Für Zucht- und Waisenhaus St. Georg schuf Johann Carl Friedrich Dauthe eine neue Schaufassade mit Säulenportikus (abgebrochen). Dauthes Hauptwerk in Leipzig ist der 1784 bis 1797 erfolgte klassizistische Umbau des Innenraums der Leipziger Nikolaikirche. Dauthe schuf in dem gotischen Bauwerk einen eindrucksvollen Innenraum, in dem er alles Gotische kunstvoll kaschierte. So versteckte er die Gewölbeansätze unter ungewöhnlichen, frei aus den Säulenkapitellen herauswachsenden Palmenwedel. Der Innenraum der Nikolaikirche ist Dauthes einziges Werk, das unverändert erhalten geblieben ist. Auf dem Turm der Pleißenburg schuf Johann Carl Friedrich Dauthe 1790 einen kleinen Rundbau für die Universitätssternwarte (abgebrochen). Dauthe nutzte die Moritzbastei, ein Teil der unter Kurfürst Moritz von Sachsen ausgebauten Leipziger Stadtbefestigung, um darauf 1796 bis 1804 die erste nichtkonfessionelle Bürgerschule in Deutschland zu errichten (im 2. Weltkrieg zerstört).Johann Carl Friedrich Dauthe schuf den Granitsockel für das Königsdenkmal auf dem Königsplatz (nicht erhalten). Ihm werden weitere städtische Bauaufgaben zugeschrieben, aber auch Entwürfe und Ausführungen für Privatbauten, Herrenhäuser und andere Gebäude in Leipzig und Sachsen, wie z.B. die Ev. Genezarethkirche in Paunsdorf, das Wohnhaus des Leipziger Bürgermeisters Carl Wilhelm Müller in Knauthain, Schloss Oberschöna (1949 abgebrochen) und das Schloss Dölkau.
Johann Carl Friedrich Dauthe starb am 13. Juli 1816 in Bad Flinsberg. Im Leipziger Stadtteil Reudnitz-Thonberg tragen eine Straße und ein Weg seinen Namen.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Leipzig_Gotisches_Tor.jpg;
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6hrs_Garten;
https://de.wikipedia.org/wiki/Gewandhaus_(Leipzig)
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm-Leuschner-Platz_(Leipzig);
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:B%C3%BCrgerschule_Leipzig_Ostfl%C3%BCgel.jpg
Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 27. Feb 2022 17:08, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,