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Leipziger Persönlichkeiten – Kurfürst Moritz von Sachsen

Kurfürst Moritz von Sachsen

Kurfürst Moritz von Sachsen

Moritz von Sachsen wurde am 21. März 1521 in Freiberg als Sohn des späteren Herzogs von Sachsen, Heinrich der Fromme, und dessen Frau Katharina von Mecklenburg geboren.
1532 kam Moritz an den Hof seines Taufpaten Albrecht, Kardinal und Erzbischof von Magdeburg und Mainz, wo er das sinnenfrohe Leben des Kardinals kennenlernte. So übernahm sein Onkel, Herzog Georg der Bärtige die weitere Ausbildung.

1536 trat Moritz’ Vater Heinrich der Fromme zum Protestantismus über und Moritz wurde von dem Rochlitzer Pfarrer Martin Oberdörffer erzogen. Im August 1541 starb Herzog Heinrich der Fromme von Sachsen und Moritz wurde Herzog im albertinischen Sachsen. Er nahm an den Feldzügen von Kaiser Karl V. gegen die Türken und Franzosen teil, konfiszierte aber andererseits katholisches Kirchengut und eignete sich so großen Besitz an.

Zu dem 1531 gegründeten protestantischen Schmalkaldischen Bund wahrte Moritz zunächst Distanz. 1543 erließ Herzog Moritz von Sachsen die „Neue Landesordnung“, mit der die dauerhafte Grundlage für die Fürsten- und Landesschulen Schulpforta, St. Afra in Meißen und St. Augustin in Grimma geschaffen wurde. Finanziert wurden die Schulen aus dem Vermögen aufgelöster Klöster. Das sächsische Modell der Landes- und Fürstenschulen erwies sich als so erfolgreich, dass es bald Nachahmer fand.

Die Übergriffe des Schmalkaldischen Bundes gegen Braunschweig-Wolfenbüttel veranlassten Kaiser Karl V. 1546 zur Verhängung der Reichsacht über Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen aus der ernestinischen Linie. Herzog Moritz von Sachsen zog gegen seine ernestinische Verwandtschaft zu Felde und besetzte fast kampflos Kursachsen. In der entscheidenden Schlacht bei Mühlberg konnten der Kaiser, sein Bruder Ferdinand und Herzog Moritz von Sachsen den Schmalkaldischen Bund 1547 besiegen. Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen verzichtete zugunsten von Moritz auf seine Kurfürstenwürde und einen Großteil seines Territoriums.

Herzog Moritz von Sachsen wurde kurz nach der Schlacht am 4. Juni 1547 im kaiserlichen Feldlager nahe dem Hofgestüt Bleesern bei Wittenberg, zum Kurfürsten von Sachsen erhoben.

Moritzbastei Leipzig, Feldseite

Moritzbastei Leipzig, Feldseite

Die Stadt Leipzig wurde 1547 im Schmalkaldischen Krieg belagert und beschossen, da die mittelalterliche Stadtbefestigung der Kriegstechnik nicht standhalten konnte. Moritz ließ daraufhin die Stadtbefestigung von Leipzig ausbauen. Die Moritzbastei erinnert noch daran.

Kurfürst Moritz von Sachsen starb am 9. Juli 1553 in der Schlacht bei Sievershausen nahe Lehrte. Sein Leichnam wurde nach Sachsen überführt, Herz und Eingeweide jedoch in der Kirche von Sievershausen bestattet. Seine letzte Ruhestätte fand Moritz als erster protestantischer Wettiner der Albertinischen Linie in der fürstlichen Begräbniskapelle im Dom zu Freiberg.

Mit Moritz von Sachsen verbunden bleibt auch das Schloss Moritzburg, welches er 1542 bis 1546 als Jagdschloss erbaute, ebenso ließ er die Burgen Klippenstein in Radeberg (1543 bis 1546) und Wildeck in Zschopau (1545 bis 1547) zu Jagdschlössern umbauen.

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Bildquelle: Von Lucas Cranach der Jüngere – IQFUErXb9_WCgw at Google Arts & Culture, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22006868

Quelle:
www.wikipedia.de
Jürgen Helfricht: Die Wettiner Sachsens Könige, Herzöge, Kurfürsten und Markgrafen, Sachsenbuch Verlagsgesellschaft mbH Leipzig, 5. Auflage, 2012

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Autor: Mirko Seidel am 12. Dez 2022 15:56, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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