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Bekommt Deutschland bald seine 40. Welterbestätte?

Die Region Saale-Unstrut auf dem Weg zum Weltkulturerbe

Der Naumburger Dom

Der Naumburger Dom

39 Orte und Regionen stehen auf der Liste des Weltkultur- und –naturerbes der UNESCO. Vier Welterbestätten gibt es bereits in Sachsen-Anhalt:

  • Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg (1994),
  • das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau (1996),
  • die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg (1996),
  • das Gartenreich Dessau-Wörlitz (2000),

Die UNESCO hat im Jahr 1972 ein Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt verabschiedet. Gegenwärtig gehören über 900 Stätten weltweit zu diesem schützenswerten Kultur- und Naturerbe.

Der Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. arbeitet seit dem Jahr 2008 intensiv an der Antragstellung. Über den Antrag soll die UNESCO im Jahr 2015 entscheiden.

Das Unstruttal mit Schloss Neuenburg

Das Unstruttal mit Schloss Neuenburg

Unter dem Namen „Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut“ soll die Geschichte einer Region erlebbar gemacht werden, die zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert ein herrschaftliches Zentrum im Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war. Die unterschiedlichen Herrschaftseinflüsse und Interessen ließen prächtige Bauten entstehen und verwandelten die Flussauen in eine Kulturlandschaft, die ihren typischen Charakter bis in die heutige Zeit bewahren konnte.

Das Zisterzienserkloster Schulpforte

Das Zisterzienserkloster Schulpforte

Neben den prächtigen Bauten des Klerus und des Adels entstanden aber auch in den Dörfern sehenswerte Dorfkirchen, die von der Frömmigkeit der Landbevölkerung des Hochmittelalters berichten.

Die bedeutendsten Bauten im Welterbe-Antragsgebiet sind

  • der Naumburger Dom mit seinen weltweit einmaligen Stifterfiguren,
  • das Schloss Neuenburg bei Freyburg,
  • das Zisterzienserkloster Schulpforte und
  • die Saaleburgen Saaleck und Rudelsburg.

Weitere Stätten, die die Entwicklung der Region im Hochmittelalter dokumentieren, sind

Die Schönburg bei Naumburg

Die Schönburg bei Naumburg

  • das Schloss Goseck,
  • die Schönburg,
  • die Dorfkirche Flemmingen,
  • das Romanische Haus in Bad Kösen,
  • die Kirchen in Großwilsdorf, Weischütz und Balgstädt,
  • die Klosterkirche Zscheiplitz
  • und die Stadtkirche St. Marien in Freyburg.

Die Orte und Objekte liegen rund um die Stadt Naumburg und sind auf kurzen Wegen zu erreichen.

Weinanbau an den Hängen der Unstrut

Weinanbau an den Hängen der Unstrut

Doch nicht nur die Baudenkmäler der Region sind beeindruckend. Seit 1000 Jahren wird an den sonnenverwöhnten Hängen der Saale und der Unstrut Wein angebaut. Das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut ist zwar das kleinste in Deutschland, dafür umso hochwertiger in der Qualität seiner edlen Tropfen.

Das Ende des Mittelalters bedeute für die Region Naumburg aber nicht das Ende der Entwicklung. In der Zeit der Renaissance bauten sich die Bürger Naumburgs eine prächtige Stadt. Die Salzgewinnung in Bad Kösen ließ herausragende technische Denkmale entstehen. Manche alte Burg wurde zu einem prächtigen Schloss, wie in Burgscheidungen.

Klosterkirche Zscheiplitz

Klosterkirche Zscheiplitz

Die Region an Saale und Unstrut, rund um Naumburg, Freyburg und Bad Kösen, das ist eine jahrhundertealte und doch moderne und lebendige Kulturlandschaft.

Nun heißt es Daumen drücken, dass die UNESCO im nächsten Jahr dem Antrag zustimmt und die Saale-Unstrut-Region in die Liste der Welterbestätten aufnimmt. Und sollte es nicht klappen, so bleibt zu hoffen, dass der Schwung, der mit dem Welterbeantrag in die Region gekommen ist, sich positiv auf die touristische und wirtschaftliche Entwicklung auswirkt.

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Autor: Mirko Seidel am 28. Aug 2014 19:04, Rubrik: Artikel, Artikel & Berichte, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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