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Leipziger Persönlichkeiten – Ernst Rietschel

Ernst Rietschel

Ernst Rietschel

Ernst Friedrich August Rietschel wurde am 15. Dezember 1804 in Pulsnitz geboren. Nach erstem Zeichenunterricht und abgebrochener Kaufmannslehre begann Rietschel 1820 ein Studium an der Königlichen Sächsischen Kunstakademie zu Dresden. Erste kleinere Erfolge und Auszeichnungen hatte Ernst Rietschel mit Zeichnungen. Im Atelier bei Franz Pettrich entstand im Auftrag der Gräflich Einsiedelschen Eisenwerke Lauchhammer Rietschels erste eigenständige Arbeit, eine Figur des Meeresgottes Neptun für den Marktbrunnen in Nordhausen.

Der Graf von Einsiedel vermittelte Rietschel 1826 die Übersiedlung nach Berlin in das Atelier von Christian Daniel Rauch. 1828 nahm Ernst Rietschel als Vertreter seiner Werkstatt an der Grundsteinlegung des Dürer-Standbildes in Nürnberg teil und besuchte auf seiner Rückreise in Weimar Johann Wolfgang von Goethe. Ein zweiter Besuch gemeinsam mit Rauch folgte 1829. Während einer erreichte Rietschel 1831 der Auftrag für ein Denkmal für den verstorbenen König Friedrich August I. von Sachsen in Dresden.

Denkmal für Albrecht Thaer Leipzig

Denkmal für Albrecht Thaer Leipzig

1832 erhielt Ernst Rietschel die Professur für Bildhauerei an der Dresdner Kunstakademie und bezog 1833 sein Atelier im Brühlschen Gartenpavillon. Im gleichen Jahr war er an der Ausgestaltung des Augusteums der Universität Leipzig beteiligt. Von Ernst Rietschel stammt auch der bauplastische Schmuck am Schinkelportal der Universität Leipzig. 1841 schuf Rietschel das Kenotaph für Markgraf Dietrich III. von Meißen und 1850 das Denkmal für Albrecht Thaer.

Ernst Rietschel war mit vielen bedeutenden Architekten, unter anderen Gottfried Semper, für den bauplastischen Schmuck vieler Gebäude verantwortlich, vor allem in Dresden.
1855 beteiligte sich Rietschel an der Pariser Kunstausstellung mit einer Lessing-Statue. 1857 besuchte Ernst Rietschel noch einmal seinen Meister Christian Daniel Rauch in Berlin, im gleichen Jahr wurde das von Ernst Rietschel geschaffene Goethe- und Schiller-Denkmal in Weimar enthüllt.

Ernst Rietschel starb am 21. Februar 1861 in Dresden.

Zu den Werken von Ernst Rietschel gehören:

    Eine der vier Regententugenden im Neuen Augusteum der Universität Leipzig, die Weisheit

  • Neptun-Figur für eine Brunnenanlage in Nordhausen (1828),
  • König-Friedrich-August-Denkmal in Dresden (1828 bis 1835),
  • vier Regententugenden, Büsten und Reliefs für die Aula des Augusteums in Leipzig, bauplastischer Schmuck und Figuren am Schinkelportal (1832 bis 1836, teilweise erhalten),
  • Giebelreliefs für das Königliche Hoftheater Dresden (um 1841; 1869 durch Brand zerstört; aus der Ruine geretteter Rietschelgiebel 1905 als Spolie in Bautzen wiederverwendet),
  • Kenotaph für Markgraf Dietrich III. von Meißen (1841, ursprünglich in der Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig, Deckel heute in der Thomaskirche),
  • Giebelrelief am Opernhaus Unter den Linden in Berlin (1844),
  • Pietà in Marmor für die Friedenskirche in Potsdam (1847 bis 1854),
  • Albrecht-Thaer-Denkmal Leipzig (1850),
  • Lessing-Denkmal in Braunschweig (1849/1853, Ausführung durch Georg Howaldt in Braunschweig),
  • Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar

    Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar

  • Gellert-Denkmal in Hainichen (Modell 1855; Ausführung erst 1865 durch Friedrich Wilhelm Schwenk),
  • Goethe- und Schiller-Denkmal in Weimar (1856),
  • Quadriga mit Brunonia für das Braunschweiger Schloss (1857, Ausführung durch Georg Howaldt in Braunschweig),
  • Carl-Maria-von-Weber-Denkmal in Dresden (1858),
  • Lutherdenkmal in Worms (1858 Auftragsvergabe, ab 1861 nach Rietschels Konzept unter Beteiligung seiner Schüler Adolf von Donndorf, Johannes Schilling und Gustav Adolph Kietz weitergeführt und 1868 eingeweiht)

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Bildquelle: Von Julius Thaeter (1804—1870) – Abbildung in Karl Josef Friedrich: Julius Thaeter, der Kupferstecher großer deutscher Künstler. Leipzig u. Hamburg 1942., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5266164

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 23. Feb 2023 09:00, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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